Das Geschäft mit der Gesundheit

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@Simi

Was genau verstehst Du unter 'Entschuldigung' - was möchtest Du von ihm hören: Tut mir Leid (ich leide, weil mir das passiert ist) - leide mit Ihnen...

Oder: ich kann verstehen, dass Sie verärgert sind, weil nicht so gearbeitet wurde, wie vereinbart oder üblich - und sie nun diesen 'ästhetischen Makel' haben. Was kann ich für Sie tun, damit sie zufrieden sind?

Oder, oder, oder?

Wie ich Dich verstanden habe, geht's Dir nicht ums Rechtliche sondern ums 'Menschliche' - also nicht um 'Entschädigung' durch Summe x, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
***Zitat entfernt, da persönlich werdend, aber die Entschuldigung und folgende Erklärung finde ich sehr gut***

Siriuskind

Das war nicht wirklich fair von mir. Ich hätte es natürlich trotz Antipathie erklären können.

Also, wenn da von rausnehmen bzw. rausziehen geschrieben wird bedeutet das, dass man die Portkammer (Knubbel unter der Haut) nimmt und mit dem, in einem Blutgefäß liegenden Katheter herauszieht.

Um das tun zu können muss man natürlich

-Patienten aufklären
-Desinfizieren
-Abdecken
-lokal betäuben (mindestens)
-Gewebe eröffnen
-Portkammer lösen
-Katheter lockern
-alles rausziehen/rausnehmen
-Blutstillung
-Wundverschluss
-Pflaster drauf

fertig.

Also, es ist in jedem Fall eine zweite OP (ein kleiner Eingriff) nötig. Ist aber kleiner, leichter und weniger aufwändig, als die Implantation.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ah, das war aber genau das, was ich doch sehr enttäuschend fand.
Ihm war nicht an einer Klärung gelegen, nur an einer rechtlichen Absicherung, das war ganz klar zu sehen. Wie gesagt, die rechtliche Seite interessiert mich überhaupt nicht.

Mich würde es, in dem Moment, wo derjenige munter lügt und versucht seine Pfründe zu sichern. Ein Arzt, der sich um jeden Preis schadlos halten will, würde von mir schon aus Prinzip Ärger bekommen. Solche egoistischen und gefühlskalten Ärzte gehören imho nämlich nicht auf Menschen losgelassen.

Ich ticke aber sonst wie Du, wenn jemand menschlich fähig ist Fehler einzugestehen und sich entschuldigt und die Folgen nicht wesentlich für mich sind, reicht mir ein aufrichtiges Bedauern auch aus. :umarmen:

LG
Any
 
Und gelogen hat er nicht. Er sagte, dass er nichts sieht und Simi sagte, dass das bei den Lichtverhältnissen und dem derzeitigen Hautzustand kein Wunder sei.

Wenn er sagt, dass er immer der alten Narbe folgt hat er ebenfalls nicht gelogen. Es wird ja tatsächlich so gemacht. Warum hier nicht ist fraglich. In meinen Augen ist das aber keine Lüge. Aber es gibt natürlich Gründe es als Lüge sehen zu wollen...

***sätze gelöscht, da persönlich werdend***

Siriuskind
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mich würde es, in dem Moment, wo derjenige munter lügt und versucht seine Pfründe zu sichern. Ein Arzt, der sich um jeden Preis schadlos halten will, würde von mir schon aus Prinzip Ärger bekommen. Solche egoistischen und gefühlskalten Ärzte gehören imho nämlich nicht auf Menschen losgelassen.

Ich ticke aber sonst wie Du, wenn jemand menschlich fähig ist Fehler einzugestehen und sich entschuldigt und die Folgen nicht wesentlich für mich sind, reicht mir ein aufrichtiges Bedauern auch aus. :umarmen:

LG
Any

Meinst Du das grundsätzlich oder hast Du es so verstanden, dass das bei dem Arzt, der die 2te OP durchführte, so ist?
 
Hier mal ein Fall - bzw. einer Klasse von Fällen - von Geschäftemacherwei mit "alternativer Zahnmedizin":

http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/02/08/insider-bericht/

Man beachte vor allem folgende Passagen:

Scienceblogs schrieb:
(...) Auch die vielen zahnlosen PatientInnen
bekamen eine handfeste Diagnose mit auf den Weg. Diese lautete „Restostitis”.
Auf meinen Einwand hin, man könne doch röntgenologisch in allen Fällen
keinerlei Auffälligkeiten erkennen und demzufolge auch nichts pathologisches
diagnostizieren, wurde mir entgegnet, ich sei offensichtlich noch „nicht
versiert genug” in der Röntgendiagnostik einer „Restostitis”. Das stimmte.
Diese merkwürdige Diagnose hatte ich im gesamten Studium und den anschließenden
Jahren an der kieferchirurgischen Uni-Klinik noch nicht gehört. Es ist eine
frei erfundene, eine sogenannte (Geld)Schein-Diagnose.

und

scienceblogs schrieb:
Beispiel: Eine 40-jährige alleinerziehende
Mutter von zwei Kindern kommt in die Praxis und lässt sich, nachdem alle
anderen Therapien nicht das gewünschte Ergebnis brachten, ein Mittel spritzen,
welches eine Immunantwort hervorruft. Da die Patientin Asthmatikerin ist, hat
sie aufgrund ihrer Vorerkrankung ein stark erhöhtes Allergie-Risiko in Bezug
auf alle injizierten Mittel. Unmittelbar nach Injektion des Mittels verstirbt
die Patientin in der Praxis. Auch der eilig herbeigerufene Notarzt kann nicht
mehr helfen. Da die Todesursache als „ungeklärt” definiert wird, ermittelt die
Kriminalpolizei. Die Leiche der Frau wird auf die Gerichtsmedizin der Uniklinik
Aachen (diese ist inzwischen leider seit längerer Zeit aus Kostengründen
geschlossen) gebracht und hier untersucht.

Der Behandler redete an diesem Tag sehr ruhig
und besonnen zu mir, und befreite mich gönnerhaft von einer Aussage bei der
kriminalpolizeilichen Untersuchung: „Sie haben damit ja nichts zu tun. Sie
können in Ruhe weiterarbeiten.” Was sich tags drauf in der Praxis abspielte,
erinnerte an klassisch-griechische Dramaturgie.

Die
Leiche ist nicht freigegeben!

Diese kurze und prägnante Feststellung wurde,
an mich gerichtet, von der Ehefrau des Praxisinhabers in lauten, weinerlichen
Tönen konstatiert. Gleichzeitig entblößte sich Frau S. den Arm und flehte mich
laut an: „Spritzen Sie mir was!” Damit war gemeint, ich solle ihr ein
Beruhigungsmittel injizieren, weil ihr Ehemann ebendies verweigerte. Ich kam
dieser Aufforderung nicht nach und lehnte jegliches Eingreifen ab. Dieses Spiel
wiederholte sich am nächsten Morgen, am übernächsten Morgen, am
über-übernächsten Morgen – eine Woche dasselbe Spiel mit großem dramatischen
Gestus: „Spritzen Sie mir endlich was!!”

Nach einer Woche kam unerwartet die Wende. Die
Leiche war endlich freigegeben. Es gab einen Grund zum Feiern.

Ich habe Frau S. nie fröhlicher und
ausgelassener erlebt, als an dem Tag, an dem die Leiche freigegeben wurde.

Frau S. verlor kein Wort über die
übrigbleibenden Kinder. Sie verlor kein Wort von Reue. Sie verlor auch kein
Wort von Schuld. Frau S. zog ihren Pelzmantel an, stieg in ihren braunen Jaguar
und wünschte mir und dem gesamten Team einen schönen Tag. Wir sollten teilhaben
an der Freude und entspannt weiterarbeiten.

Mit Abscheu quittierte ich wenig später die
Arbeit in dieser Praxis.
 
Meinst Du das grundsätzlich oder hast Du es so verstanden, dass das bei dem Arzt, der die 2te OP durchführte, so ist?

Hätte ich es konkret auf diesen mir unbekannten Arzt bezogen, wäre es doch reichlich dumm, oder? Den kenne ich nicht. Ich meinte also Menschen, die so drauf sind. Die sind dann imho falsch in ihrem Beruf.

Stell dir mal vor, so als Logopädin (bist Du doch, oder?) kriegt ein Kind den Sprachfehler nicht weg und Du ignorierst das, weil Du keine Misserfolge erträgst oder gar Regressforderungen verhindern willst um jeden Preis, weil deine Behandlung fehl schlug oder gar Schaden anrichtete. Wäre so ein Mensch charakterlich für seinen Job geeignet?

Ich meine nein.

LG
Any
 
Hier mal ein Fall - bzw. einer Klasse von Fällen - von Geschäftemacherwei mit "alternativer Zahnmedizin":

http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/02/08/insider-bericht/

Man beachte vor allem folgende Passagen:



und

aus deinem Link auch:
Das Frustrationspotential im Bereich der gesetzlichen Kassenmedizin ist angesichts knapper Kassen und ungerechter Verteilungsschlüssel sowohl auf der Seite von Patienten als auch auf der Seite von niedergelassenen Medizinern enorm groß. Im Hamsterrad einer hausärztlichen Kassenpraxis werden häufig 150 Patienten pro Tag „behandelt”. So ist es nicht verwunderlich, dass sich ein großer Teil der von der Kassenmedizin enttäuschten Patienten einer Alternative zuwendet.

Also selbstgemachte Probleme, oder? Interssant auch, dass das Wort behandelt in Anführungszeichen steht.
 
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aus deinem Link auch:
Das Frustrationspotential im Bereich der gesetzlichen Kassenmedizin ist angesichts knapper Kassen und ungerechter Verteilungsschlüssel sowohl auf der Seite von Patienten als auch auf der Seite von niedergelassenen Medizinern enorm groß. Im Hamsterrad einer hausärztlichen Kassenpraxis werden häufig 150 Patienten pro Tag „behandelt”. So ist es nicht verwunderlich, dass sich ein großer Teil der von der Kassenmedizin enttäuschten Patienten einer Alternative zuwendet.

Und, wenn Du meine Beiträge bisher wirklich gelesen hättest, so wüsstest Du, dass ich diese Probleme im Gesunddheitswesen durchaus auch sehe. Ich habe diesem Absatz NIE widersprochen - im Gegenteil habe ich manchmal von solbst solche Probleme angesprochen.

Also selbstgemachte Probleme, oder?

Nö. Denn, wie die "alternativen Behandler" arbeiten, ist immernoch deren Sache und deren Verantwortung.

Was sagst Du denn zu dem Bericht?
 
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