Lieber Mellnik!
Die Stelle die du angesprochen hast (Jos 6,6-20) erzählt die Geschichte der Eroberung von Jericho. Adonay (Der Herr) wollte wie geschrieben steht, dass sein Volk es bekommt. Jedoch sollte auch in Betracht gezogen werden, dass diese Stadt einige Gleichheiten wie Sodom und Gomorra aufweist: "Denn der Herr hat euch die Stadt gegeben. Aber diese Stadt und alles, was darin ist, soll dem Bann des Herrn verfallen sein. Nur die Hure Rahab soll am Leben bleiben und alle, die mit ihr im Hause sind; denn sie hat die Boten verborgen, die wir aussandten. Allein hütet euch vor dem Gebannten und lasst euch nicht gelüsten, etwas von dem Gebannten zu nehmen und das Lager Israels in Bann und Unglück zu bringen.".
Wie man hierbei erkennen kann ist das Volk von Jericho schon vor der Belagerung nicht freundlich gegenüber dem Volk des Herrn (Israel) eingestellt gewesen, obwohl ihnen der Name des Herrn verkündet wurde. Die Stadt war also nicht nur feindlich gegenüber dem Herrn eingestellt, sondern war auch der Unzucht sowie auch Sünden ohne (oder fast ohne) Reue verfallen (ähnlich wie Sodom und Gomorra). Die, die jedoch die Boten aufnahmen und dem Volk nichts antun wollten wurden verschont. In diesem Fall die "Hure Rahab", wie in der Schrift zu lesen ist. Sie hat unter all der anderen Gnade gefunden, weil sie den Boten gegenüber gesellig eingestellt war und sozusagen den Herrn fürchtete.
Jetzt könnte man natürlich fragen, warum Eloah (Gott) soetwas tun würde. Nun, was ich euch sagen kann ist, dass der Herr gerecht ist. Kein Mensch kann behaupten keine Wahl im Leben gehabt zu haben. Gott gibt jedem Menschen eine Rolle, die er "meistern" kann, denn ansonsten währe er ungerecht. Eine weitere Erklärung währe diese:
Wenn Gott Manches nicht getan hätte, währe im Laufe der Zeit alles anders geschehen (das ist sogar Physik...). Viele oder fast keiner von euch währe geboren worden. Keiner von euch hätte ein Leben gelebt, wie ihr es nun habt. Gott ist außerhalb von Raum und Zeit (nehmen sehr viele an). Daher kennt er die massiven Auswirkungen von selbst kleinen Events innerhalb der Zeit. Er weiß daher wie zu handeln ist. Wenn man jedoch behauptet, dass der Mensch aufgrund mancher Entscheidungen Gottes keine freie Wahl hat, könnte man einfach sagen: "Wer hat je gesagt, dass Gott uns einfach nicht die freie Wahl lassen kann während wir trotzdem unser Schicksal vor uns haben. Unter den Wissenschaftlern würde dies rote Köpfe hervorbringen, jedoch kann Gott ja alles, warum sollten wir ihn dann mit menschlichen, physikalischen oder materiellen Attributen vergleichen, wenn er nicht von hier ist und von hier aus handelt?
Ich hoffe diese Antwort hat euch weitergeholfen!
Mit freundlichen Grüßen,
Omega-11