Joey
Sehr aktives Mitglied
Weil es um die praktischen Erfahrungen der Therapeuten und der Patienten letztendlich geht.
Eine Studie hat noch keinem leidenden Menschen geholfen.
Oh doch, Studien helfen sehr vielen leidennden Menschen. Die Studien, die negativ ausgehen, helfen all den Patienten, die danach nicht mit dem nicht-wirksamen Verfahren fehlbehandelt werden (zumindest nicht von den Ärzten, die diese Ergebnisse ernst nehmen), und die positiv ausgehenden Studien helfen eben den Patienten, die von der erwiesenermaßen wirksamen Methode profitieren. Und insgesamt helfen Studien dem Erkenntnisgewinn, um Behauptunge über Naturgesetze etc. einem wirklichen Realitätcheck zu unterziehen, der soweit wie möglich von Bestätigungs-Bias etc. bereinigt ist. Diese Erkenntnisse können weiter verwendet werden, um neue Verfahren zuerst logisch herzuleiten und danach dann ebenfalls gut zu überprüfen. Von diesem Erkenntnisprozess profitieren ebenfalls zukünftige patienten sehr.
Die vielen hom. Therapeuten haben dies jedoch in unzähligen Fällen schon getan...
Und darum geht es und nicht um "Gehirnakrobatik"!...
Die Frage, wie die kausalen Zusammenhänge WIRKLICH aussehen, ist keine Gehirnakrobatik. Und die Aussage, dass da irgendwelche Informationen übertragen würden, ist da keine Erklärung sondern erst einmal auch nur eine Behauptung.
Studien sind lediglich ein künstlich erstelltes Produkt, auf Annahmen und Wahrscheinlichkeiten basierend.
Nein. Studien dienen dazu, Behauptungen zu überprüfen.
Eine wirksame Methode wird - das ist zwingende Logik - mehr Erfolge haben, als, wenn die Methode nicht angewendet wird. Zunächst einmal ganz simpel stellt eine Studie diesen Vergleich an.
Um den Einfluss von Placebo-Effekten zu reduzieren, bzw für alle Patienten gleich zu halten, wird verblindet. D.h. die Kontrollgruppe bekommt nicht "nichts", sondern etwas, von dem nicht behauptet wird, dass eine Wirkung davon ausginge. Und die Patienten selbst können und sollen - mindestens bis zur Auswertung der Studie - nicht wissen, in welcher der Gruppen sie sind.
Um den Bestätigungs-Bias (und weiteren Placebo-by-Proxy-Effekten) zu reduzieren, müssen auch die untersuchenden Ärzte verblindet sein, wenn sie den Gesundheitszustand der Patienten begutachten. D.h. sie dürfen auch nicht wissen, welche Patienten in der Versuchs- und welche in der Kontrollgruppe sind.
Um zu vermeiden - bzw. sehr unwahrscheinlich zu machen - dass weitere mögliche Einflussfaktoren systematisch ungleichmäßig auf die Gruppen verteilt wird, geschieht die Aufteilung randomisiert, und die Studie sollte wenn möglich auch groß sein. Ich habe hier im Thread schon beispielhaft vorgerechnet, wie unwahrscheinlich ein stark verzerrender Bias bei einer Studiengröße von 100 Patienten wäre.
Jede Maßnahme in Studien hat ihren Sinn, den sie erfüllen, was logisch (und mathematisch) nachvollziehbar ist. Das ist nicht "künstlich", sondern eben sehr sinnvoll. Und wahre Behauptungen bestehen auch das. Wahre Behauptungen bleiben wahr und produzieren positive Ergebnisse, wenn sie in verblindeten Settings überprüft werden.
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