Da geht mal wieder eine moralische Autorität den Bach runter

Wann immer ich lese, dass die honorige Frau Schwarzer ja viel für die Frauen getan habe, kann ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen. Eine von mir sehr geschätzte Frau, Katharina Rutschky, fasste den Zusammenhang in Worten, der Schwarzerverehrer mit ihrem Idol verbindet. Hier folgt nun ein kurzer Auszug aus Rutschkys Rezension.

Selbst altgediente Feministinnen, Kritikerinnen, ja Feinde von Schwarzer starten jede Erläuterung zu ihrer Person mit der Einleitung, dass sie ja ihre Verdienste habe. Fragt man nach: "Und welche, jetzt mal genau?", - wird es umso dünner, je engagierter, informierter und intellektueller die Gesprächspartnerin ist.



http://www.berliner-zeitung.de/arch...dienste---aber-welche-,10810590,10484248.html

Wisst ihr, dieser dämliche Versuch, das eigene Idol schamlos zu halten, hat religiöse und kindliche Züge. Übrigens gibt es da noch einen Punkt, in dem ich Frau Rutschky Recht gebe, und zwar in ihrer ablehnenden Haltung den Ethnoreligionen gegenüber.

http://www.berliner-zeitung.de/arch...ehren--wege-zum-glauben,10810590,9984644.html

Wer gerne die Mondin anlächelt, die Göttin anbetet und mit Menstruationsblut Bilder malt, wird das aber naturgemäß anders sehen.
 
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Selbst altgediente Feministinnen, Kritikerinnen, ja Feinde von Schwarzer starten jede Erläuterung zu ihrer Person mit der Einleitung, dass sie ja ihre Verdienste habe. Fragt man nach: "Und welche, jetzt mal genau?", - wird es umso dünner, je engagierter, informierter und intellektueller die Gesprächspartnerin ist.

Primitive Abwertung, nichts weiter. Mit einer solchen Aussage spiegelt sich jemand selbst. Da interessiert mich gar nicht, wer dahinter steht, denn das ist in meinen Augen niedrigstes Niveau, wenn die Argumente ausgehen. Da erlischt mein Interesse auf weitere Erläuterungen. :rolleyes:

Überhaupt frage ich mich, was daran reif sein soll, wie ein Schulkind Schwarzbefürworter zu hänseln mit zugeordneten Eigenschaften, die sie haben sollen. Kindischer geht wohl nicht mehr. Auch da gehen schlichtweg die Argumente aus. Kindergarten. Gähn. Ich hoffe, es melden sich hier noch interessante Poster, die etwas intellektueller ausgerüstet sind.
 
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Ui...Retourkutsche?
Co-Admin?

;)

Was Alice Schwarzer angeht, so war sie für mich noch nie eine Integritätsikone...sie hat unbestritten-zumindest für die Generation unserer Mütter-einiges getan,was die Stellung der Frau in der Gesellschaft betrifft...doch sie tat es stets mit dieser bärbeißigen Attitüde,die Männer per se schon zu Tätern machte...wahre Emanzipation sieht anders aus..

Ja, kann Dir nur recht geben.


Alice Schwarzer und so einige Mitstreiterinnen ging es auch nicht um Gleichberechtigung (= freie Wahl), sondern um Programm, was sich Gleichstellung schimpft. Nur, diese Gleichstellung sieht in der Praxis keine ausgleichende Gerechtigkeit vor.

Und was ihre Steuerhinterziehung angeht, so stört mich daran, wie sie wieder den Zeigefinger ausstreckt und andere der Schmutzkampagne und Diffamierung bezichtigt.

Sie selbst hatte jahrelang den Zeigefinger ausgestreckt, üble Kampagnen geführt und nun, da ihr Verschulden öffentlich wurde, streckt sie wieder den Zeigefinger aus. DAS stört mich!


Hier in der Emma schreibt sie:
http://www.aliceschwarzer.de/artikel/eigener-sache-313405
In eigener Sache

Ja, ich hatte ein Konto in der Schweiz. Seit Jahrzehnten, genauer: seit den 1980er Jahren. Und erst im vergangenen Jahr habe ich es bei meinem Finanzamt angezeigt. Ich habe die Steuer für die Zinsen nachgezahlt und das Konto aufgelöst. Das Konto war ein Fehler. Den bedauere ich von ganzem Herzen.

Inzwischen ist alles legal. Ich gehöre nicht zu den tausenden, die Schwarzgeld in der Schweiz haben, das bis heute nicht versteuert ist. Meine Steuern sind gezahlt. Also gilt für mich das Recht auf Privatsphäre und das Steuergeheimnis. Das schützt zehntausende von Deutschen, die, wie ich, unaufgefordert die Initiative ergriffen haben, ihr Konto in der Schweiz zu legalisieren. Und es schützt auch die "Dutzenden von Prominenten", von denen Experten zu berichten wissen. Über keinen von ihnen ist bisher geschrieben worden, obwohl "spektakuläre Namen" dabei sein sollen. Aber das gilt anscheinend nicht für mich.

Ja, ich habe einen Fehler gemacht, ich war nachlässig. Aber ich habe den Fehler wieder gutgemacht. Ich habe für die letzten zehn Jahre gesamt rund 200.000 € Steuern nachgezahlt, plus Säumniszinsen. Der Fall ist damit auch aus Sicht der Steuerbehörde bereinigt. Mit welchem Recht also jetzt diese Denunzierung?

In meinem Fall wurde die Information von einem Informanten aus der Schweiz, wie es heißt, gleich mehreren Redaktionen gesteckt, nacheinander - damit es einer sicher bringt. Mehrere Medien hatten sich entschlossen, aus rechtlichen wie ethischen Bedenken, von einer Veröffentlichung Abstand zu nehmen. Der Spiegel allerdings mochte der Versuchung nicht widerstehen. Er pfeift darauf, dass er damit illegal handelt. Darum werde ich jetzt selber etwas dazu sagen.

Rufschädigung? Klar. Zu viele haben in meinem Fall ein Interesse daran. Ein politisches Interesse. Und ich frage mich, ob es ein Zufall ist, dass manche bei ihrer Berichterstattung über mich gerade jetzt auf Recht und Gesetz pfeifen? Jetzt mitten in der von EMMA angezettelten Kampagne gegen Prostitution, wo es um Milliarden-Profite geht. Bei der Jahrzehnte währenden Kritik von EMMA am Ehegattensplitting, mit dem Vater Staat die Hausfrauenehe mit Milliarden subventioniert. Oder auch nach so scharfen öffentlichen Kontroversen, wie im Fall Kachelmann.

Doch so ein Schritt ist auch ein Dammbruch für die Medien. Mit einem Präzedenzfall Schwarzer wird in Sachen Persönlichkeitsschutz die eh schon tiefe Latte noch niedriger gehängt. Illegal? Persönlichkeitsverletzung? Na und!

Ein Wort noch zu meinen Gründen für dieses Konto: Ich habe in Deutschland versteuerte Einnahmen darauf eingezahlt in einer Zeit, in der die Hatz gegen mich solche Ausmaße annahm, dass ich ernsthaft dachte: Vielleicht muss ich ins Ausland gehen. So denke ich schon länger nicht mehr. Mein Konto hat sich in diesen Jahrzehnten durch Zinsen und Zinseszinsen vervielfacht, denn in all der Zeit habe ich nie einen Cent von dem Konto abgehoben. Es war einfach da. Zu meiner Beruhigung.

Selbstverständlich hätte ich das Schweizer Konto dennoch von Anfang an beim deutschen Finanzamt angeben müssen, um die Zinsen zu versteuern. Doch ganz ehrlich: Auch mein persönliches Unrechtsbewusstsein hat sich an dem Punkt erst in den letzten Jahren geschärft.

Es gibt Fehler, die kann man nicht wieder gutmachen. Zum Beispiel Rufmord. Steuerfehler aber, wie ich einen gemacht habe, kann man wieder gutmachen (Und das sieht auch das Gesetz ausdrücklich so vor). Und genau das habe ich getan.

Mit einem Präzedenzfall Schwarzer wird in Sachen Persönlichkeitsschutz die eh schon tiefe Latte noch niedriger gehängt.

Hä, ist sie noch ganz normal? Fährt monatelang eine Schmutzkampagne nach der anderen, hetzt u.a. in der Bild-Zeitung und dann so ein Satz?

Es gibt Fehler, die kann man nicht wieder gutmachen. Zum Beispiel Rufmord. Steuerfehler aber, wie ich einen gemacht habe, kann man wieder gutmachen (Und das sieht auch das Gesetz ausdrücklich so vor). Und genau das habe ich getan.

Ist das wieder gut gemacht? Was ist mit der Steuerschuld die sie jahrzehntelang dem Fiskus vorenhalten hat und die sie wegen Verjährung nun auch nicht bezahlt hat?

Ich kann mich in Menschen die Unrecht tun hinein versetzen, kann auch so einiges verstehen und entschuldigen, aber ich frage mich in ihrem Fall, wie sie solche Sätze öffentlich machen kann? Versteht sie denn überhaupt was sie schreibt? Hat sie denn keine Berater oder ist sie beratungsresitent?
Oder ist "Selbstgerechtigkeit" eine Krankheit?

(Ihr Anwalt droht mit rechtlichen Schritten ;-))


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die gute Alice Schwarzer sieht sich zu sehr als GUT-Mensch, als Opfer. Die ARD hat ihr gestern 1,25 Stunden Sendezeit zur Verfügung gestellt (Hart aber fair) - wer hat das schon? :rolleyes: Ihre Freundin sass da und bejammerte diverse Statements im Internet. Dieser Opfer-Socken wurde ihr von den anderen aber schnell wieder ausgezogen. :D
Vor lauter Rechtfertigungs-/Geltungsbedürfnis redet sie sich halt jetz um Kopf und Kragen, statt einfach zu sagen "Ja, habe Fehler gemacht, es tut mir leid, habe Fehler korrigiert soweit ich konnte". Plötzlich tauchte eine Info auf, dass sie seit Jahren (!!??) eine Stiftung plane, in die sie 1 Mio. Euro einzahlen wolle. Meine persönliche Meinung: Wenn sie das tatsächlich will und auch offenbar über das nötige Kleingeld verfügt - warum hat sie es nicht schon längst getan?

Ich finde es gut, wenn sich jemand für Gleichberechtigung, Verbesserung für Frauen einsetzt. Alice Schwarzer ist mir persönlich allerdings zu aggressiv, ich empfinde sie als männerfeindlich. Und wenn ich an den Kachelmannprozess denke - da war sie in ihrer Wortwahl auch nicht gerade zimperlich, in aller Öffentlichkeit. Also, was will sie?

LP
 
(Ihr Anwalt droht mit rechtlichen Schritten)

Habe gerade gelesen: Rechtliche Schritte gegen jene, die das Steuergeheimnis gelüftet und diese Geschichte durchsickern haben lassen.

Das kann ich allerdings jetzt verstehen. Hat leider auch zur Folge, dass sich viel weniger trauen, sich jetzt selbst anzuzeigen.


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Jörg Kachelmann twitterte am Sonntag: "Wenn du lange genug am Fluss sitzt, siehst du irgendwann die Leiche deines Feindes vorbeischwimmen". (Chinesisches Sprichwort)

Ist was dran.;-)


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Musikuss schrieb:
Jörg Kachelmann twitterte am Sonntag: "Wenn du lange genug am Fluss sitzt, siehst du irgendwann die Leiche deines Feindes vorbeischwimmen". (Chinesisches Sprichwort)

Ist was dran.;-)

Jou, ich kanns ihm ehrlich gesagt auch nicht verdenken. ;)


LP
 
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