Wir reden hier aber weder von Gewaltverbrechen, noch von schweren Betrugsdelikten oder irgendwas dergleichen, auch wenn manche "Woken" und wahrscheinlich auch manche "Anti-Woken" das vielleicht anders sehen mögen.
Ja, oft kommt die Einsicht erst nach der Vorschrift, so gesehen ist das mit der Richtlinie ein nachvollziehbarer Gedanke (auch wenn ich Formulierungen wie "Geschmack" da echt draußen lassen tät).
Ich glaub aber, dass kulturelle Aneignungen in kommerzialisierender und trivialisierender Form (und das ist ja eigentlich der Kritikpunkt) dermaßen verbreitet sind, dass es ein Fass ohne Boden ist, dem mit Vorgaben beikommen zu wollen. Vor allem auch angesichts der Widerstände, die das auslösen würde.
Mit Dialog ist es zwar natürlich kurz- und mittelfristig wahrscheinlich noch weniger effektiv, aber es fällt immerhin der Bevormundungsaspekt weg, und wie gesagt, es geht ja nicht um Gewaltverbrechen. Und den Anspruch, die kritisierte Form der kulturellen Aneignung von heute auf morgen abzustellen, sollte man sowieso besser nicht haben.