Ireland
Sehr aktives Mitglied
Ich habe durch unser junges Klientel in den letzten Jahren einiges mitbekommen und es gibt wirklich alle Facetten, von moderat bis total "hardcore".
Ich habe die Begrifflichkeiten hier zum ersten Mal gehört. Ich finde die Schubladen unerträglich.
Für mich ganz persönlich hätte ich mir gewünscht, vernünftig darüber sprechen zu können. Denn wie gesagt, es gibt tatsächlich ganz viele, die das immer noch können. Weil das Thema für mich eben interessant ist. Aber ich kann mich nicht darüber dermaßen aufregen, dass man am Ende Menschen ausschließen muss, oder ähnliches. Bekloppte gibt es überall. *Hust*
Mir ist es eigentlich auch egal wer welche Frisur trägt, welchen Namen er/sie dem Schnitzel gibt, oder ob man sich gerne wie ein Indianer kleidet ( ich persönlich finde den Begriff Indianer einfach hässlich, egal ob politisch korrekt oder nicht). Für meine Oma gibt es immer noch N*küsse. Das ist dann einfach so . Ich kann das akzeptieren.
Der Rätsch gendert auch net, weil er das sprachlich nicht hinbekommt. Das ist auch okay.
Aber wenn ich mich darüber freue, wenn ich halt einfach sehe, das Minderheiten die Wertschätzung bekommen, die sie auch verdienen, oder weil ich weiß, das gegendert wird , muss ich mir ziemlich viel anhören, obwohl ich niemanden angreife. Das wiederum ist dann aber völlig nachvollziehbar.
Und mir ist es auch egal, wer was von mir dann denkt oder nicht. Davon hatte ich in diesem Leben leider nichts gehabt. Ich tue niemanden weh damit, oder nehme jemanden etwas weg. Da gibt's sicher andere Fischköpfe die das besser können...
Einige schauen keine "alten Filme" (also auch keine kritischen Antikriegsfilme, keine Klassiker, keine "Zeitgeistfilme") mehr, weil sie voller Sexismus und Rassismus seien, die Enden vorraussehbar und das nicht ginge.
Das gleiche gilt für Bücher.
Humor in jeglicher Form wird abgelehnt, weil er potentiell jemanden verletzen könnte, Satire in allen Varianten ebenfalls.
Die Kleidung ist betont schlicht gehalten (Pulli Jeans), keine Schminkerei, Haare einfach zusammengebunden.
Diese "Gruppe" hat gern eine subtile "Vorwurfshaltung" - nicht unbedingt den Mitarbeitern gegenüber, eher bei anderen Patienten.
Ganz schwierig wirds bei Anime/ Manga/ Cosplay - Anhängern ... absolute Verachtung. Noch schwieriger wirds, wenn diese dann hoch mit "trans" (in allen Facetten) korrelieren, denn das ist lt. erster Gruppe ja schützenswert.
Es ist ja nicht so, dass ich Ähnliches nicht aus eigener Geschichte kenne - es gibt immer eine Gruppe, die meint, die Weisheit für sich gepachtet zu haben^^. Und es widerholt sich - immer und immer wieder.
Letztendlich ist in der Regel etwas Gutes dabei herausgekommen - sozialwissenschaftlich gesehen gehts stets erst krass in eine Richtung, dann erfolgt Reaktanz und dann "mittelt" sich alles wieder auf einem gehobenerem Niveau (mal ganz platt beschrieben).
Genau diesen Prozess finde ich spannend.