Cultural Appropriation - kulturelle Aneignung

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Ich weiß, hatte ich auch gelesen, nur meine ich, alle Seiten müssen sich mit Veränderungen arrangieren und wenn es ein Problem gibt, diesen Wandel mit in die Rechnung einbeziehen. Es ist unmöglich altes für immer Festzuhalten, so sehr Menschen es auch probieren.

Altes aber zu schützen darf mMn. nicht heißen neues zu verbieten. Wie man persönlich dann damit umgeht würde für mich bedeuten das Alte in Ehren und Aufrecht zu halten, auch ganz öffentlich und nicht das Neue zu bekämpfen.

In dieser Ruhe würden, denke ich, viel mehr Menschen freiwillig zur ursprünglichen Variante blicken. (Aber ich werde zu abstrakt weil ich das nur aus einem persönlichen Blickwinkel betrachte, weniger gesellschaftlich und was sich gehört und was nicht.)
Ich nehme an, dass es da nicht um Alt und Neu geht. Und auch nicht grundsätzlich darum, dass Symbole anderer Kulturen verwendet werden, sondern darum, dass das oft auf respekt- und gedankenlose Art passiert.

Und sicher wird da öfter mal jemand zu Unrecht beschuldigt. Auch dass man das Konzert deshalb abgebrochen hat, find ich persönlich ziemlich daneben, und die Ablehnung der von der Band angebotenen Diskussion ist natürlich erbärmlich und disqualifiziert die "Unwohlfühler" da voll und ganz.

Aber dass heutzutage mit allem Möglichen gedankenlos herumgeschmissen wird, weil man irgendwie kuhl wirken oder Geschäfte machen will, ist wohl kaum bestreitbar, und dass das ab und zu wem sauer aufstößt, kann ich völlig verstehen.
 
@Ultimatinio, weil Du schriebst:
Wenn ich mich da mal rein denke und ich wäre der Meinung diese Band würde etwas falsches mit den Symbolen tun, würde ich sie Fragen ob sie etwas zum tatsächlichen Ursprung der Symbole sagen würde, erklären warum sie diese benutzen und so das Thema öffentlich machen.

Da das Konzert abgebrochen wurde, gab es keine Möglichkeit eines Gespräches.

Aber hinterher hat die Band offenbar trotzdem Stellung bezogen zu den Vorwürfen:

Hier ein Auszug:
„Ich habe von kultureller Aneignung noch nie gehört, ich wusste gar nicht, was das ist. Wir waren zuvor noch nie mit diesem Vorwurf konfrontiert“, so Plumettaz. „Wir sind keine Rassisten. Ich habe Vorfahren aus Afrika. Einer in unserer Band, der Dreadlocks hat, hat eine dunkelhäutige Frau und ganz viele Freunde aus afrikanischen Ländern. Uns Rassismus und Diskriminierung vorzuwerfen, ist daneben.“
 
Du verstehst immer noch nicht.
Die meisten Leute haben zu wenige Informationen zum Thema "kulturelle Aneignung", deshalb braucht's ne Instanz, die darüber aufklärt und Richtlinien verfasst, um die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Das hat nichts, aber auch gar nichts mit irgendeinem gerichtlichen Verfahren zu tun, bei dem irgendein Gericht irgendwas entscheidet!
Es könnten doch aber genau diese festgesetzten Richtlinien dann zu einer Prozesslawine führen. Kommt dir das nicht wahrscheinlich vor?
 
Ich nehme an, dass es da nicht um Alt und Neu geht. Und auch nicht grundsätzlich darum, dass Symbole anderer Kulturen verwendet werden, sondern darum, dass das oft auf respekt- und gedankenlose Art passiert.

Und sicher wird da öfter mal jemand zu Unrecht beschuldigt. Auch dass man das Konzert deshalb abgebrochen hat, find ich persönlich ziemlich daneben, und die Ablehnung der von der Band angebotenen Diskussion ist natürlich erbärmlich und disqualifiziert die "Unwohlfühler" da voll und ganz.

Aber dass heutzutage mit allem Möglichen gedankenlos herumgeschmissen wird, weil man irgendwie kuhl wirken oder Geschäfte machen will, ist wohl kaum bestreitbar, und dass das ab und zu wem sauer aufstößt, kann ich völlig verstehen.
Es reicht ganz offenbar solchen Bewegungen nicht bloß auf die Missstände ihrerseits aufmerksam zu machen, nein es muss alles andere Verboten werden weil es nur richtig sein kann.

Das ist kurzsichtig und dagegen kann man kaum was machen. Ich denke mal das wird noch lange mit allen möglichen Themen so weiter gehen bis jedem Menschen klar wird, der für oder gegen etwas ist, dass verschiedene Perspektiven normal sind und man damit klug und geduldig umgehen muss. Nicht laut und unbedacht voller Emotionen.
 
Ich glaub, dass es zumindest teilweise genau um diese Oberflächlichkeit geht, die manche zu recht ankotzt.

Wenn man mal weg käme von Verbieten-wollen auf der einen Seite und Oberflächlichkeit bzw. trotzigem "Jetzt erst recht" auf der anderen und gegenseitigem Überbieten mit Vorwürfen und Empörung und einander stattdessen zuhören würde, wär wahrscheinlich schon das Wichtigste erreicht.

Und es ist auch nicht jeder Denkanstoß mit Verbieten-wollen gleichzusetzen. Aber wozu braucht einen das interessieren, wenn man stattdessen im Internet ein Drama inszenieren kann.
Na ja, wenn mir früher jemand mit Rasta Löckchen begegnet ist – dachte ich mir auch höchstens mal, rein optisch wertend, hey, das sieht aber jeweils cool oder kagge bei der jeweiligen Trägerin/dem jeweiligen Träger aus. Mir selbst z.B. würde so ne Frisur eh überhaupt nicht stehen, denke ich. :weihna1

 
Sind Morddrohungen oder auch Tumulte wegen grundlos abgesagter Veranstaltungen besser?
Die Frage ist, was letztendlich eher zum Zuhören und zum Dialog führt. Morddrohungen natürlich nicht, aber dass man die Leute durch instanzliche Vorgaben davon entbindet, miteinander zu reden und sich selbst Gedanken zu machen, find ich jetzt auch nicht so famos.
 
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Es reicht ganz offenbar solchen Bewegungen nicht bloß auf die Missstände ihrerseits aufmerksam zu machen, nein es muss alles andere Verboten werden weil es nur richtig sein kann.

Das ist kurzsichtig und dagegen kann man kaum was machen. Ich denke mal das wird noch lange mit allen möglichen Themen so weiter gehen bis jedem Menschen klar wird, der für oder gegen etwas ist, dass verschiedene Perspektiven normal sind und man damit klug und geduldig umgehen muss. Nicht laut und unbedacht voller Emotionen.
Ja, seh ich auch so. Diese Verbotsforderungen sind völlig kontraproduktiv und führen natürlich auch zu keinem Verständnis oder Dialog, sondern nur zu Renitenz.
 
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