Das Klinikum Ludwigshafen behandelt derzeit 23 Corona-Patienten zwischen 20 und 80 Jahren. Fast alle sind nicht geimpft.
Warum das die Klinikmitarbeiter sauer macht, berichtet Klinikdirektor Prof. Günter Layer im Interview.
Prof. Günter Layer: Wir haben aktuell zehn Intensivpatienten im Haus, ein weiterer ist am Freitag leider verstorben.
Das war jetzt der zweite Todesfall innerhalb
der vierten Welle im Haus, was zeigt, dass sich die Situation in den letzten Wochen insgesamt unerfreulich entwickelt hat.
SWR Aktuell: Sind die Covid-Patienten geimpft oder ungeimpft?
Layer: Wir haben derzeit von den zehn Patienten, die jetzt noch auf der Intensivstation liegen, einen Geimpften. Und auf der Normalstation liegen im Moment 13 Covid-Patienten, von denen zwei geimpft sind. Das heißt: Die breite Mehrheit unserer Patienten ist ungeimpft.
SWR Aktuell: Frustriert Sie das denn?
Layer: Die Frage ist weniger, ob es mich frustriert. Aber es frustriert die Mitarbeiter.
Das muss man als gesellschaftliches Phänomen im Auge behalten, dass sich da die Stimmung unter den Krankenhausmitarbeitern breitmacht: "Warum tun die mir das an?"
Die Mitarbeiter arbeiten seit anderthalb Jahren unter stärkster Belastung und die sehen jetzt, dass fast alle Patienten, die sie betreuen, ungeimpft sind. Das müsste nicht sein. Wir hätten sehr viel weniger Belastung, wenn alle mitspielen würden und sich impfen lassen würden.
Bei manchen führt das zu einer gewissen Wut, bei anderen zu Frustration. Es macht schon etwas mit den Pflegern, Schwestern und auch mit den Ärzten, die vor Ort sind.