Vielleicht sollten wir einmal beginnen, die Relationen zu überdenken.
Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir nicht nur durch diese Corona Pandemie eingeschränkt sind, sondern es machen sich mittlerweile auch die vor allem negativen Begleiterscheinungen der "Maßnahmen“ bemerkbar, sei es wirtschaftlich, psychisch, familiär, körperlich.
Wir sehen, dass der oder die Lockdowns nicht funktionieren und nicht den angestrebten Erfolg bringen.
Kinder mussten ins Homeschooling, obwohl sehr viele davon nicht einmal die technischen Voraussetzungen dafür hatten, geschweige denn Eltern, die auch auf den Lernerfolg zu Hause geachtet haben. Zusätzlich zu den prekären Wohnverhältnissen, den beruflich ausweglosen Zukunftsaussichten und der finanziellen Notlage dieser Eltern sind diese Kinder im größten Maße gefährdet. Und wir reden hier nicht nur von ein paar wenigen, sondern von diesen Kindern, die Brennpunktschulen besuchen und ohnehin schon benachteiligt sind, wo sogar schon Lehrer während des Lockdowns zugeben mussten, dass viele Kinder für sie nicht mehr erreichbar sind.
Und das Ganze im Hinblick darauf, dass die Zahl der Covid Krankheitsfälle bei Kindern vernachlässigbar ist und Kinder auch keine Superspreader sind.
https://www.netdoktor.at/coronavirus/corona-kinder-superspreader-10324259
Junge, gesunde Menschen werden eingesperrt, um die Alten/Kranken, die ebenso eingesperrt sind, zu schützen. Sehr viele Kinder/Jugendliche sind zb in diversen Sportvereinen und wurden monatelang gezwungen, mit ihrem Training auszusetzen, und/oder durften sich nicht mit ihren Freunden treffen usw.
Man kann Menschen nicht zwingen, auf Gemeinschaftsaktivitäten (unter Einhaltung der Hygieneregeln) zu verzichten, weil das zu ihrem Leben dazugehört. Dabei spielt es keine Rolle, ob das ein 10-jähriges Kind oder ein 40-jähriger Erwachsener ist.
Stichwort Inzidenz:
Ich denke nicht, dass ein Inzidenzwert eine realistische Aussagekraft über ein Infektionsgeschehen hat. Damit können bestenfalls Zahlen manipuliert werden, also hinauf- oder hinuntergedrückt, je nachdem wie es grad beliebt, weil dieser Wert von zu viel beeinflussbaren Faktoren abhängig ist.
Viel wichtiger für die Maßnahmensetzung sind die tatsächlich Erkrankten, wie viele sind hospitalisiert, auf Intensiv bzw. in Heimpflege inkl. Angabe der jeweiligen Altersgruppen.
In diesen Inzidenzwert fließen zb auch ca. 20 % asymptomatische Infizierte ein, die höchstwahrscheinlich nicht ansteckend sind.
Womit wir zum nächsten Punkt kommen, tatsächlich Erkrankte:
Es ist ein Fakt, dass a) Migranten ein etwa doppelt so hohes Risiko haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren und b) dass Migranten auch eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf sowie eine höhere Sterblichkeit durch COVID-19 aufweisen, bedingt durch Vorerkrankungen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, ua Kommunikations“barrieren“.
So weit ich weiß, wurde das bei uns in A noch nie richtig thematisiert, vor allem im Hinblick darauf, dass endlich Kommunikationsstrategien für alle Migranten entwickelt werden. Diese Menschen sind zum Großteil nicht zu erreichen, lesen keine Zeitung und schauen nur ihre Heimatsender. Unter den Migranten sind sehr viele Großfamilien, die zu dem Infektionsgeschehen einen enormen Beitrag leisten, und trotzdem haben die Politiker einschl. Medien offenbar Angst dass dieses Thema in den falschen Hals kommt.
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass gelockert werden soll, danach schauen, wie es sich entwickelt und dann – am wichtigsten – die richtigen Rädchen drehen. Immer unter dem Gesichtspunkt der tatsächlich Erkrankten. Und wichtig wäre auch Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei den Maßnahmen.