Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rauchen irgendeine gesundheitlich positive Wirkung auf den Körper haben könnte, schon gar nicht um Viren abzuhalten.
Als Raucherin (mal mehr mal weniger mal gar nicht) sammelte ich Fakten zum Thema, ohne eine valide abschließende Meinung dazu:
Rauchen an sich ist keine Gesundheitsübung, das ist korrekt.
Eine Medizinerin sagte mir einmal, dass eine Zigarette im Jahr gesundheitsförderlich wäre, aber wem gelingt das schon.
Nikotin ist ein Gift, das stimulierende Wirkung und destruktive Wirkung hat, wie viele andre Gifte auch (Digitalis), je nach Anwendungsfall und Dosierung.
Der menschliche Körper ist in einem ununterbrochenen Anpassungsprozess und Ausgleichsprozess. Wer etwas zu sich nimmt, beginnt, im Guten und Schlechten, dem Körper etwas "beizubringen", womit dieser fertig werden muss. Ein Kauz hat sich jahrzehntelang täglich minimale Mengen an Schlangengift injiziert, aus einem Tick heraus. Heute ist er der Held für Gegenmittel-Produzenten und Mediziner, weil sein Körper eine Antidot-Fabrik geworden ist.
Wer die erste Zigarette raucht, hat Beschwerden, wer sich dran gewöhnt, hat einen Körper, der kompensieren gelernt hat. So ist es auch mit der Umweltverschmutzung und Luftverschmutzung und Alkohol und was man da noch finden kann.
Allerdings gibt es einen Punkt ohne Rückkehr oder einen Überlastungspunkt, irgendwann ist der Körper nicht mehr in der Lage, zu kompensieren.
Paradox erscheint auf den ersten Blick diese Meldung, dass Raucher unterrepräsentiert sind in den Fällen, die im Krankenhaus waren. Es kann sein, dass die Raucher ohnehin mit Lungenbeschwerden irgendwie zu überleben "gelernt" haben und wesentlich unempfindlicher und unalarmierter sind bei den Corona-Beschwerden.
Wir wissen nicht, wie viele Raucher ihr gewohntes Raucherhusten und das Corona-Husten einfach nicht unterscheiden können, nicht zum Arzt gehen und in den nächsten Wochen einfach umkippen.
Wir wissen nicht, wie viele Patienten aus Scham und Angst in der Klinik, während der Covid-Behandlung, einfach gesagt haben: Nö, ich rauche nicht! - weil sie schlicht Panik hatten, dass man sie nicht oder weniger gut behandelt, auch wenn es völlig unbegründet ist.
Wer sich zum Beispiel seine Leber mit Alkohol ruiniert hat und ein Organ braucht und auf die Eurotransplant-Liste will - was meint ihr welche Chancen der bekommt im Vergleich mit einem Anwärter ohne Alkoholkrankheit? Sorry, null.
Ob Raucher oder nicht Raucher, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Atmung und zwar die typische tägliche Atmung mehr Einfluss hat auf das Lungenvolumen als andere Einflüsse.
Wer sich also um Tiefatmung bemüht und gute Luft zur Verfügung hat, hat in jedem Fall bessere Chancen, als jemand, der dies nicht hat.
Wer noch so gesund lebt, aber nur flach atmet und sich in stickigen Zimmern aufhält, der hat einen geringen Sauerstoffgehalt im Blut.
Das sind einfach Fakten und ich argumentiere weder pro noch contra Rauchen.
Aber ich argumentiere pro Atmung - je tiefer und ruhiger und mit besserer Luft - umso besser.
Übrigens, wenn es einem Raucher wirklich richtig schlecht geht - dann hört man für ein paar Tage auf oder verringert automatisch auf eine sehr geringe Dosis. Das mag vielleicht nicht für das eine Prozent stark psychisch abhängiger Kettenraucher gelten, aber für 99 Prozent der anderen.
Nur ein paar Gedanken.
Nikotin jedoch medizinisch einzusetzen - ohje, das würd ich eher einen Neurologen und Lungenfacharzt und Internisten fragen wollen, wie sinnvoll das ist.
Dann doch lieber Spacekekse.
lg
eva