GIBT ES DOCH BESTIMMTE IMMUNITÄTEN?
Und es gibt noch etwas anderes – es ist so, dass wir damit rechnen, das tun auch epidemiologische Modellierer schon, das wird mit reingerechnet: Dass es möglicherweise eine unbemerkte Hintergrund-Immunität durch die Erkältungs-Coronaviren gibt, denn die sind schon auf eine gewisse Art und Weise mit dem SARS-2-Virus verwandt.
Es könnte aber dennoch sein, dass gewisse Personen, weil die in den letzten ein, zwei Jahren eine Erkältung durch so ein Coronavirus hatten, auf eine bisher unbemerkte Art und Weise geschützt sind. Ich will dazu nur sagen, wir machen im Moment immer mehr die Beobachtung – da ist gerade auch im Printbereich eine große Studie aus China rausgekommen – dass bei gut beobachteten Haushaltssituationen die sekundäre Attack-Rate, also die Rate von Infizierten, die sich infizieren, wenn denn im Haushalt ein Indexfall ist, ein Infizierter, die ist ganz schön niedrig. Die liegt so im Bereich von 12, 13, 14 Prozent. Je nach Korrektur kann man auch mal sagen, vielleicht sind es mal 15, 16, 17 Prozent. Aber die liegt nicht bei 50 oder 60 Prozent oder höher, wo man dann sagen würde, das sind wahrscheinlich einfach so Zufallseffekte.
Derjenige, der sich nicht infiziert hat, der war in der infektiösen Zeit nicht zu Hause oder so.
Wie kann das sein, dass sich so viele im Haushalt nicht infizieren, die eigentlich da waren? Spielt da so etwas wie eine Hintergrund-Immunität eine Rolle?
Und es gibt diese Restunsicherheiten. In der jetzigen Phase ist das aber so, dass man bei all diesen Restunsicherheiten, selbst wenn man sie in diese Modelle mit reinrechnet, immer noch den Eindruck gewinnt, dass das Medizinsystem und die Intensivstationskapazität überlastet würde. Darum ist es sicherlich im Moment richtig, diese Maßnahmen gemacht zu haben
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