Die Mär von den Untertanen und Gleichgeschalteten
Okay, die Schauspieleraktion gegen die Pandemiepolitik ist grauenhaft. Aber warum eigentlich genau? Spoiler: Es liegt nicht an der Privilegiertheit der Beteiligten.
Von
Johannes Schneider
https://www.zeit.de/kultur/film/202...er-corona-massnahmen-pandemie-politik/seite-2
Das ist –
entgegen Liefers' nachgeschobener Erklärung, er sei "bei allen Medizinern, MTA und Pflegekräften" – nicht nur unsolidarisch gegenüber den Toten, den Leidenden und Trauernden. Es ist auch unsolidarisch gegenüber all jenen, die substanziell kritisieren. Mehr noch: Es ist demagogisch und, indem es Totalitarismus behauptet, wo eigentlich nur gesellschaftlicher Konsens herrscht (dass dieses Virus gefährlich ist), selbst totalitär.
Wer all die Stimmen einfach ausblendet, die differenziert und dadurch nicht weniger heftig die Vorfahrt für die Wirtschaft, die Nichtbeachtung der Marginalisierten, von Kindern und psychisch Kranken
und nicht zuletzt die völlige Ignoranz gegenüber Kunst und Kultur kritisieren, handelt nicht nur gedankenlos. Er will offensichtlich auch jene Positionen beschädigen, die anders und anderes kritisieren als er selbst. Das aber ist das –
sorry to say – Playbook des Faschismus in der Opposition.
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Wirklich lesenswert, richtig intelligent und deutlich den Kern getroffen!