Cogito ergo sum

Was Schiller´s herrlich langes Gedicht von der Glocke anbetrifft, hätte ich eine Kurzversion für dich:

"Loch in Erde, Bronze ´rin,
alles fertig, bimm-bimm-bimm."

Ich bin der Meinung, dass alles was Wert ist gesagt zu werden in ein paar Dutzend Wörtern gesagt werden kann. Wenn man etwas klar und deutlich verstanden hat, sollte einem das leicht fallen. Eine lange Ausarbeitung einfacher Sachverhalte deutet darauf hin, dass man es selber noch nicht vollends verstanden hat.
Es ist so:

Sämtliche Sinneswahrnehmungen wie auch Denkprozesse finden ausschließlich im zeitlosen Jetzt statt.
Und diesen Eindruck verlieren sie niemals.
Auch eine angenommene Speicherung müsste unverzichtbar diesen Jetzt-Eindruck beibehalten, weil es sonst keine 1:1 Speicherung wäre.

Wir bezeichnen bestimmte Sinneswahrnehmungen und Denkprozesse deswegen als "Erinnerungen", weil wir unseren Aufmerksamkeitsfokus vorübergehend von ihnen abgezogen und ihn auf etwas anderes gerichtet haben. Das erklärt sich damit, dass unser Fokus eingeschränkt ist. Schließlich wollen wir auch mal sehen, was sich hinter uns oder woanders ereignet als dort, worauf wir ihn bereits gerichtet hatten.

Das bedeutet: Alle Sinneswahrnehmungen und Denkprozesse befinden sich - um es anschaulich zu sagen - gleichberechtigt auf einer Ebene, und nicht hintereinander.

Erst wenn wir unseren Fokus erneut auf jene Jetzt-Wahrnehmungen und Jetzt-Denkprozesse richten, von denen wir unseren Fokus abgezogen hatten, bringen wir sie damit zwangsläufig in eine Reihenfolge, was eine scheinbare Kontinuität erzeugt, die wir Zeit nennen. In diesem Fall bezeichnen wir diese selbst erschaffene Reihenfolge als Vergangenheit. Doch tatsächlich haben Wahrnehmungen und Denkprozesse niemals ihren zeitlichen Jetzt-Eindruck verloren, was damit bewiesen ist, dass wir uns stets auch nur im Jetzt an sie "erinnern" können.

Und genau das zeigt sich im Gehirn:

Erst dann, keinen Moment vorher, wenn wir unseren Fokus erneut auf solche Jetzt-Wahrnehmungen richten, werden sie vom Gehirn ganz artig in "neue" elektrische Signale umgewandelt, welche die illusionäre Zeit beinhalten, dass wir uns in einem "neuen" Jetzt an sie erinnern. Aber es gibt kein neues Jetzt, oder wie manche Leute sagen, ein Jetzt, dass sich stets in die Zukunft bewegt. Auch das ist eine perfekt gemachte Illusion. Denn Zukunft sind Vorstellungen. Und Vorstellungen sind veränderte Erinnerungen, die wir ebenfalls in eine Reihenfolge bringen, was eine weitere scheinbare Kontinuität erzeugt, die wir Zukunft nennen.

Es besteht überhaupt kein Bedarf für eine Speicherung!

Das ist es, was tatsächlich passiert. Es ist schon erstaunlich, was man mit einem eingeschränkten Jetzt-Fokus so alles anstellen kann, nicht wahr?

Gar nicht auszudenken, wie es wäre, wenn er weniger eingeschränkt wäre. Denn da taucht die Frage auf:

Könntest du deinen Fokus ständig auf sämtliche deiner Wahrnehmungen und Denkprozesse gerichtet lassen, wo gäbe es da für dich eine Vergangenheit oder eine Zukunft?

Mit einem Wort : Gleichzeitigkeit !
Mit zwei Wörtern: Alles Ist !

Nach dem Motto :
"Etwas ist nicht dann vollkommen, wenn man noch was hinzufügen kann , sondern dann, wenn man nix davon fortnehmen kann"
Saint Éxupery ;)
 
Werbung:
Kann man die Vergangenheit ändern, die Zukunft ändern ?
Du kannst das gerne mal versuchen.

Vergangenheit:
Du weißt, was du gestern zu Mittag gegessen hast.
Versuche mal, gestern etwas anderes zu essen.
Wenn es dir gelingt, hast du die Vergangenheit geändert.
Vergiss aber nicht, die Erdrotation ebenfalls zurückzudrehen, sowie alle anderen Objekte im Weltraum ebenfalls, sonst gilt das nicht. :)

Zukunft:
Zukunft zu verändern ist einfacher.
Zukunft sind Vorstellungen, z.B. deine Urlaubsplanung, die noch nicht umgesetzt ist.
Die kannst du aber vor der Umsetzung noch jederzeit ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst das gerne mal versuchen.

Vergangenheit:
Du weißt, was du gestern zu Mittag gegessen hast.
Versuche mal, gestern etwas anderes zu essen.
Wenn es dir gelingt, hast du die Vergangenheit geändert.

Zukunft:
Zukunft zu verändern ist einfacher.
Zukunft sind Vorstellungen, z.B. deine Urlaubsplanung, die noch nicht umgesetzt ist.
Die kannst du aber vor der Umsetzung noch jederzeit ändern.


Du hängst in der Zeit fest, in der 3D Welt !!! Ich dachte unser Gedankenkonstrukt hat das hinter sich gelassen.
Hast du nicht gesagt: Es gibt keine Vergangenheit, es gibt keine Zukunft , sondern nur die ewige Gegenwart?
Hmmm, wer macht sich die Welt, wie es ihm passt ?

Wenn es nur Gegenwart gibt , die Zeit ein Konzept ist, dann muss es möglich sein sich zu ändern, immer in der Gegenwart.


Die fünfte Dimension ist die Ewigkeit in ihrem zeitlichen Aspekt und Unendlichkeit in ihrem räumlichen Aspekt, in beiden existiert alles Unveränderlich oder als eine unendliche Variation.
Wird auch die 2. Dimension der Zeit genannt.
Nehm ich aber die 6 Dimension dazu, dann habe ich die Dimension der unendlichen Möglichkeiten.

Wir leben JETZT jedes Detail unseres Lebens gleichzeitig. aber auf parallelen Ebenen.
So, wie jede Speiche des Rades abrufbar ist, müsste doch im Jetzt die jeweilige Speiche zu verändern sein.
 
Du hängst in der Zeit fest, in der 3D Welt !!! Ich dachte unser Gedankenkonstrukt hat das hinter sich gelassen.
Hast du nicht gesagt: Es gibt keine Vergangenheit, es gibt keine Zukunft , sondern nur die ewige Gegenwart?
Hmmm, wer macht sich die Welt, wie es ihm passt ?

Wenn es nur Gegenwart gibt , die Zeit ein Konzept ist, dann muss es möglich sein sich zu ändern, immer in der Gegenwart.


Die fünfte Dimension ist die Ewigkeit in ihrem zeitlichen Aspekt und Unendlichkeit in ihrem räumlichen Aspekt, in beiden existiert alles Unveränderlich oder als eine unendliche Variation.
Wird auch die 2. Dimension der Zeit genannt.
Nehm ich aber die 6 Dimension dazu, dann habe ich die Dimension der unendlichen Möglichkeiten.

Wir leben JETZT jedes Detail unseres Lebens gleichzeitig. aber auf parallelen Ebenen.
So, wie jede Speiche des Rades abrufbar ist, müsste doch im Jetzt die jeweilige Speiche zu verändern sein.
Es stimmt immer noch, dass es weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft, sondern nur das Jetzt gibt.

Doch wie es aussieht, scheinst du nicht zu wissen, wie man das Jetzt anwendet.
 
Erzähl, :)

Ich sag nur, dass jede Anwendung im Jetzt passiert , wo denn sonst ?
Ich bin permanent dabei :)

Gute Nacht !
Die Erklärung ist ein wenig "tricky", aber ich versuch´s mal:

Es wird dir deswegen nicht gelingen, weil der menschliche, eingeschränkte Aufmerksamkeitsfokus so etwas nicht hergibt.
Du hättest deinen Fokus von der "gestrigen" Jetzt-Sinneswahrnehmung vom Essen nicht abziehen dürfen, sondern deinen Fokus permanent darauf gerichtet lassen müssen, damit sie eben NICHT den Eindruck von Vergangenheit erhält, sondern sie mit einem neuen Essen, sprich einer neuen Jetzt-Sinneswahrnehmung gleichberechtigt in deinem Fokus verfügbar ist. Doch genau das gibt der menschliche Fokus nicht her. Es geht also nicht darum, ein "altes" Essen durch ein "neues" zu ersetzen, sondern beide im Jetzt-Fokus zu belassen. Nur so ist die Aussage gewährleistet, dass alle Wahrnehmungen im Jetzt stattfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeit ist ein lineares Phänomen und gleicht einem Pfeil, der von der Vergangenheit in die Zukunft führt, wobei der Standpunkt des Betrachters die Gegenwart darstellt. Zudem hat jedes Objekt eine Eigenzeit und damit werden wir egal in welches Zeitkontinuum wir wechseln immer in der Gegenwart ankommen. Die Gegenwart gleicht einem kleinen Schiff, das von A nach B fährt. Es entsteht da also nicht aus jedem Moment unserer Wahrnehmung eine neue Vergangenheit, sondern der Betrachter bewegt sich lediglich auf dem Pfeil in die Zukunft.

Unsere Wahrnehmung der Zeit entsteht hingegen aus Zeitinseln und Informationspäckchen und hat mit der Zeit an sich nur indirekt etwas zu tun. Um zielgerichtet handeln zu können, werden zunächst alle eingehenden Informationen in Zeitpäckchen von 30-40 Millisekunden zusammengefasst und dann zu Zeitpaketen von 3 Sekunden aneinander gereiht.

Darin liegt dann auch der Grund, warum wir die Gegenwart niemals wirklich wahrnehmen können. Körperlich leben wir also in der Gegenwart, aber geistig halt nicht. Im Unbewussten gleichen wir unentwegt die aktuellen Informationen mit unseren Erinnerungen ab und projizieren mögliche Lösungen in die Zukunft. Damit wird auch klar, warum es uns so schwerfällt, im Hier und Jetzt zu leben.


Merlin
 
Die Zeit ist ein lineares Phänomen und gleicht einem Pfeil, der von der Vergangenheit in die Zukunft führt,
Tatsächlich ist die Zeit weder linear noch ein Phänomen, das man als gegeben voraussetzen kann. Beides sind bestimmte, selbst erschaffte Denkweisen die als Erklärungsmodelle dienen und im Alltag nützlich sind.

In den Naturwissenschaften und im Bereich Technik bedeutet Linearität, dass ein System auf die Veränderung eines Parameters stets mit einer dazu proportionalen Änderung eines anderen Parameters reagiert. Aber die Zeit ist kein eigenes System mit der Eigenschaft reagieren zu können. Es gibt nichts Konkretes, auf das man – anschaulich gesagt – mit dem Finger zeigen und sagen könnte ”Das da ist die Zeit.“ Denn da ist kein Ding/Wirkung namens Zeit, dem die vorausgesetzte Eigenschaft einer Linearität innewohnt, die man lediglich festzustellen hätte.

Als Phänomen bezeichnet man im Alltagsgeschehen eine Ausnahmeerscheinung. Schon deswegen kann Zeit nicht als Phänomen bezeichnet werden, weil sie keine Ausnahme von etwas Anderem ist. Und in der Erkenntnistheorie wird ein Phänomen als sinnlich wahrnehmbare Erscheinung verstanden, ein Ding oder eine Wirkung, ein Ereignis oder eine Naturerscheinung. Doch in all diesen Erscheinungen müsste die Zeit bereits selbst vorhanden sein, weil es diese Dinge sonst nicht gäbe, da sie keine Wirkung entfalten könnten. Das heißt: Man kann aus diesen Dingen die Zeit nicht explizit herauslösen und sagen ”Das ist die Zeit an sich“.

Auch gibt es keine Linearität der Zeit in dem Sinne, dass sie wie eine Pfeilrichtung von der Vergangenheit in die Zukunft läuft. Denn der Vorgang des Erinnerns entspricht eindeutig einer Richtungsumkehr.

Weil die Zeit nicht linear ist, ist sie demzufolge auch nicht zählbar. Die Nichtzählbarkeit von Zeit erklärt sich damit, dass sie kein einzelnes, eigenständiges Ding ist, von dem es einen Plural geben könnte.

Was wir Menschen meinen, wenn wir von der Zählbarkeit der Zeit sprechen, ist, dass wir die Anzahl der Eigenumdrehungen der Erde zählen und eine solche Umdrehung ”einen Tag“ nennen. Und wir zählen die Anzahl der Folgebewegungen der Erde um die Sonne und nennen einen solchen Bewegungsablauf ”ein Jahr“. Und wenn wir es etwas genauer haben wollen, dann zählen wir die Anzahl der subatomaren Schwingungen eines willkürlich bestimmten Elements namens Cäsium.

Wir zählen keine Zeit, sondern wir addieren Zahlen in einem vorher vereinbarten Rhythmus.

Unsere Eindrücke von Zeit entstehen ausschließlich als Folge unseres eingeschränkten Aufmerksamkeitsfokusses. Er erlaubt es nicht, dass wir ihn ständig und kontinuierlich auf sämtliche unserer Wahrnehmungen und Denkprozesse gerichtet lassen können. Denn könnten wir das, würden wir feststellen, dass es weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft gibt. Wir würden feststellen, dass die selbst erschafften zeitlichen Eindrücke eine notwendige Folge unseres eingeschränkten Fokusses ist, die uns hilft, uns ins der Flut der Jetzt-Ereignisse und Jetzt-Wahrnehmungen besser zurecht zu finden.

Wie spät ist es auf dem nächsten, kürzlich entdeckten, erdähnlichen Planeten?
Wie spät ist es in der etwa 2,5 Mio Lichtjahre entfernten Nachbargalaxie Andromeda?
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
@Meikel3000
Mich würde interessieren, wie weit Du Deine Aufmerksamkeit bündelst oder erweiterst. Wie würdest Du z. B. vorgehen, wenn Du Unterlagen zu jemandem suchst in einem Lagerraum mit 50 Aktenboxen voller ungeordneter Papiere? Würdest Du alles durchsehen, um vielleicht Schriften zu dieser Person zu entdecken oder Dir zuerst überlegen, worauf Du Dich bei Deiner Suche einschränken willst und nur gerade dies herausfischen und dann den Rest nicht mehr anschauen?
 
Zurück
Oben