Cogito ergo sum

@Meikel3000
Mich würde interessieren, wie weit Du Deine Aufmerksamkeit bündelst oder erweiterst. Wie würdest Du z. B. vorgehen, wenn Du Unterlagen zu jemandem suchst in einem Lagerraum mit 50 Aktenboxen voller ungeordneter Papiere? Würdest Du alles durchsehen, um vielleicht Schriften zu dieser Person zu entdecken oder Dir zuerst überlegen, worauf Du Dich bei Deiner Suche einschränken willst und nur gerade dies herausfischen und dann den Rest nicht mehr anschauen?
Erstens:
Wenn man Unterlagen über Personen derart willkürlich ablegt, können die Unterlagen nicht wichtig sein. Das bedeutet, es gibt kein Ablagesystem und auch keine Suchsyntax. Solche Suchvorgänge sollte man delegieren. Auch gehe ich davon aus, dass es sich bei den Aktenboxen um die Größe herkömmlicher Umzugskartons handelt.

Zweitens:
Ich würde entweder über das vorhandene Mitarbeiterpotenzial oder über das Arbeitsamt bzw. anderen sozialen Einrichtungen, 10 ehrenamtliche Leute engagieren, jeder durchsucht 5 Kisten nach den Unterlagen zu der betreffenden Person. Zeitvorgabe: 60 Minuten. Einen zusätzlichen Bonus in Höhe von 150 Euro bekommt Derjenige, der ein funktionierendes und effektives, auf das Unternehmen abgestimmte Ablagesystem zur Aufbewahrung zukünftiger Unterlagen entwickelt.

Ist dir das eine Hilfe?
 
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Tatsächlich ist die Zeit weder linear noch ein Phänomen, das man als gegeben voraussetzen kann. Beides sind bestimmte, selbst erschaffte Denkweisen die als Erklärungsmodelle dienen und im Alltag nützlich sind.

In den Naturwissenschaften und im Bereich Technik bedeutet Linearität, dass ein System auf die Veränderung eines Parameters stets mit einer dazu proportionalen Änderung eines anderen Parameters reagiert. Aber die Zeit ist kein eigenes System mit der Eigenschaft reagieren zu können. Es gibt nichts Konkretes, auf das man – anschaulich gesagt – mit dem Finger zeigen und sagen könnte ”Das da ist die Zeit.“ Denn da ist kein Ding/Wirkung namens Zeit, dem die vorausgesetzte Eigenschaft einer Linearität innewohnt, die man lediglich festzustellen hätte.
Hm ..., ist ein Phänomen nicht etwas, das zwar existent ist, wir aber letztlich nicht vollständig erfassen und erklären können? Weil die Zeit auch mit unserem Raum in einem engen Zusammenhang steht, lässt sich damit auch die Zeit näher betrachten. Wir können das also somit im Alltag erfahren, indem wir an einem Punkt A zu einem zukünftigen Ziel aufbrechen.

Auf dem Weg zu Punkt B rückt über den Faktor Zeit jedoch diese Zukunft immer näher, bis sich die Eigenzeit der Objekte zur Gegenwart vereinen. Wenn wir nun wieder von Punkt B nach A gehen, werden wir nicht in der Vergangenheit oder einer neuen Zukunft ankommen, sondern auch wieder in der Gegenwart.

Wir wissen, dass sich das Universum ausdehnt und sich die Objekte voneinander entfernen, es gibt dort also ein Vorher, Hier und Jetzt – sowie einen zukünftigen Zustand.

Unsere Eindrücke von Zeit entstehen ausschließlich als Folge unseres eingeschränkten Aufmerksamkeitsfokusses. Er erlaubt es nicht, dass wir ihn ständig und kontinuierlich auf sämtliche unserer Wahrnehmungen und Denkprozesse gerichtet lassen können. Denn könnten wir das, würden wir feststellen, dass es weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft gibt. Wir würden feststellen, dass die selbst erschafften zeitlichen Eindrücke eine notwendige Folge unseres eingeschränkten Fokusses ist, die uns hilft, uns ins der Flut der Jetzt-Ereignisse und Jetzt-Wahrnehmungen besser zurecht zu finden.
Das Zeitgefühl hat nur indirekt etwas mit der Zählbarkeit oder Aufmerksamkeit zu tun, denn für uns alle kann die Zeit unterschiedlich schnell erscheinen und das hängt auch mit den besagten Zeitpäckchen zusammen. Ja diese Päckchen dienen dazu, dass wir uns nicht in der Flut der Informationen verlieren, aber das hatte ich ja auch schon erwähnt.

Auch gibt es keine Linearität der Zeit in dem Sinne, dass sie wie eine Pfeilrichtung von der Vergangenheit in die Zukunft läuft. Denn der Vorgang des Erinnerns entspricht eindeutig einer Richtungsumkehr.
Hatte ich nicht schon davon geschrieben, dass das Erinnern mit dem Phänomen der Zeit herzlich wenig gemein hat? Unser Erinnern folgt keinem linearen System, sondern orientiert sich an Erinnerungsinseln. Es gibt nur ganz wenige Menschen, die über eine lineare Erinnerung verfügen und sich somit an jeden Augenblick in ihrem Leben erinnern können (z. B. einige Autisten).



Merlin
 
Das Zeitgefühl hat nur indirekt etwas mit der Zählbarkeit oder Aufmerksamkeit zu tun, denn für uns alle kann die Zeit unterschiedlich schnell erscheinen
WIE dir etwas erscheint, ob kurz oder lang, entscheidet dein Aufmerksamkeitsfokus, und nicht das Beobachtete.

Es gibt keine Zählbarkeit von Zeit, weil sie kein Ding ist, von dem es einen Plural geben könnte.
 
Erstens:
Wenn man Unterlagen über Personen derart willkürlich ablegt, können die Unterlagen nicht wichtig sein. Das bedeutet, es gibt kein Ablagesystem und auch keine Suchsyntax. Solche Suchvorgänge sollte man delegieren. Auch gehe ich davon aus, dass es sich bei den Aktenboxen um die Größe herkömmlicher Umzugskartons handelt.

Zweitens:
Ich würde entweder über das vorhandene Mitarbeiterpotenzial oder über das Arbeitsamt bzw. anderen sozialen Einrichtungen, 10 ehrenamtliche Leute engagieren, jeder durchsucht 5 Kisten nach den Unterlagen zu der betreffenden Person. Zeitvorgabe: 60 Minuten. Einen zusätzlichen Bonus in Höhe von 150 Euro bekommt Derjenige, der ein funktionierendes und effektives, auf das Unternehmen abgestimmte Ablagesystem zur Aufbewahrung zukünftiger Unterlagen entwickelt.

Ist dir das eine Hilfe?

Mm, es ging mir eigentlich um Deinen Aufmerksamkeitsfokus und nicht um Deine Delegationsfähigkeit. Aber offenbar würdest Du Deine Aufmerksamkeit nur begrenzt darauf richten und dies andere wahrnehmen lassen. Vielleicht hätte ich die Frage anders stellen sollen oder das Ziel mit mehr Motivation ausstatten sollen. Bedingung wäre, dass Du es selbst machst. Es sind wichtige und unwichtige Unterlagen in den Boxen, wild durcheinander. Theoretisch wäre es möglich, beim Suchen auf Unterlagen zu stoßen, die Dir später Arbeitszeit verkürzen, weil Du sie nicht anderweitig besorgen musst zu dieser Person, deren Unterlagen in den Aktenboxen sind, zusammen mit anderen Personenunterlagen.
 
Es gibt keine Zählbarkeit von Zeit, weil sie kein Ding ist, von dem es einen Plural geben könnte.
Die Zählbarkeit hattest doch Du ins Spiel gebracht und darauf bin ich ja auch nicht sonderlich eingegangen. Unabhängig davon:
  • die Zeit – die Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft),
  • der Tag – die Tage usw. (etwas, das ich selbst ohne Uhr wahrnehmen kann).

Merlin
 
Mm, es ging mir eigentlich um Deinen Aufmerksamkeitsfokus und nicht um Deine Delegationsfähigkeit. Aber offenbar würdest Du Deine Aufmerksamkeit nur begrenzt darauf richten und dies andere wahrnehmen lassen. Vielleicht hätte ich die Frage anders stellen sollen oder das Ziel mit mehr Motivation ausstatten sollen. Bedingung wäre, dass Du es selbst machst. Es sind wichtige und unwichtige Unterlagen in den Boxen, wild durcheinander. Theoretisch wäre es möglich, beim Suchen auf Unterlagen zu stoßen, die Dir später Arbeitszeit verkürzen, weil Du sie nicht anderweitig besorgen musst zu dieser Person, deren Unterlagen in den Aktenboxen sind, zusammen mit anderen Personenunterlagen.
Wenn es keine Ablagestruktur gibt, bleibt mir nichts anderes übrig, als mir jede Box einzeln vorzunehmen.
Ich könnte mich damit trösten, in dem ich mir mit hinreichender Aufmerksamkeit vorgaukele, dass es sich um eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit handelt, weil es ja jedes mal eine andere Box ist. :)
 
Die Zählbarkeit hattest doch Du ins Spiel gebracht und darauf bin ich ja auch nicht sonderlich eingegangen. Unabhängig davon:
  • die Zeit – die Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft),
  • der Tag – die Tage usw. (etwas, das ich selbst ohne Uhr wahrnehmen kann).

Merlin
Irgendwie verstehst du nicht, dass das Zählen von Umdrehungen kein Zählen von Zeit ist. Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen.

Würdest du die Umrundungen anderer Planeten um ihre Sonne zählen, kämst du zu ganz anderen "Tagen".
Sind sie etwa schlechter oder besser als unsere Zählungen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie verstehst du nicht, dass das Zählen von Umdrehungen kein Zählen von Zeit ist. Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Würdest du die Umrundungen anderer Planeten um ihre Sonne zählen, kämst du zu ganz anderen "Tagen". Sind sie etwa schlechter oder besser als unsere Zählungen?
Du verstehst nicht, dass ein Planet bei der Umkreisung seiner Sonne gewisse Distanz überwinden muss, die mit einer Zeit verbunden ist. Auch bei der Rotation der Erde wird eine gewisse Zeit benötigt, um sich einmal um ihre Ache drehen zu können. So ist das auch mit dem Mond der uns umkreist und somit auch die Sonne.

Es behauptet doch niemand, dass die Zeitspanne eines Jahres auf der Erde, dem eines anderen Planeten entspricht. So hat zum Beispiel ein Tag auf dem Uranus ca 17 Stunden und dessen Jahr entspricht 84 Erdenjahre.

Du wirst es nicht glauben, aber auch die Zeitspanne eines Erdenjahres oder der Mondzyklus hat sich in der Erdgeschichte verändert. Das liegt daran, weil wir uns über die Zeit von der Sonne entfernen (ca. 1 cm pro Jahr) und sich auch der Mond von uns entfernt (ca. 15 cm pro Jahr).

Merlin
 
Du verstehst nicht, dass ein Planet bei der Umkreisung seiner Sonne gewisse Distanz überwinden muss, die mit einer Zeit verbunden ist. Auch bei der Rotation der Erde wird eine gewisse Zeit benötigt, um sich einmal um ihre Ache drehen zu können. So ist das auch mit dem Mond der uns umkreist und somit auch die Sonne.

Es behauptet doch niemand, dass die Zeitspanne eines Jahres auf der Erde, dem eines anderen Planeten entspricht. So hat zum Beispiel ein Tag auf dem Uranus ca 17 Stunden und dessen Jahr entspricht 84 Erdenjahre.

Du wirst es nicht glauben, aber auch die Zeitspanne eines Erdenjahres oder der Mondzyklus hat sich in der Erdgeschichte verändert. Das liegt daran, weil wir uns über die Zeit von der Sonne entfernen (ca. 1 cm pro Jahr) und sich auch der Mond von uns entfernt (ca. 15 cm pro Jahr).

Merlin
Du weißt offensichtlich nicht mal, dass die Erde noch niemals die Sonne umkreist hat. Das kennst du nur vom Hörensagen und von hübschen Bildern.
Die Illusionen, die du hier aufsagst, sind perfekt. So perfekt, dass du nicht mal die Möglichkeit erlaubst, dass es nur eine Illusion sein könnte.

Du benötigst eine persönliche Erfahrung, wie ich sie habe, darüber, was da draußen tatsächlich passiert, und jemanden, der es dir aufzeigt.
 
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