Fakten:
Milchiger bzw. verschmierter Himmel ist aus Zeiten bekannt, als es noch gar keine Flugzeuge gab. Es gab also damals schon eine hohe Luftfeuchtigkeit am Himmel, so dass sich eine Cirrusbewölkung, bestehend aus Eiskristallen, bildete. So schrieb Goethe bereits 1820 davon, und zwar am 18. Mai - also nicht gerade im Winter.
Halos sind noch wesentlich länger bekannt, sie wurden bereits vor unserer Zeitrechnung erwähnt.
Seit Flugzeuge unter entsprechenden Bedingungen am Himmel unterwegs sind, gibt es Kondensstreifen. So gibt es zum Beispiel Aufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg.
Ab den neunziger Jahren gab es einen enormen Zuwachs in der Fliegerei. Die Ursachen dürften bekannt sein.
Wenn nun aber massig Flugzeuge massig Feuchtigkeit in die Luft bringen, dazu noch eine Portion Kondensationskerne, muss die natürlich irgendwo bleiben. Ist es trocken, löst sie sich auf; ist es feucht, wie im Beispiel von Goethe zu sehen,
können sie sich nicht auflösen - wohin auch damit?
Dazu kommt, dass bereits vorhandene, aber noch nicht resublimierte Feuchtigkeit durch die Feuchtigkeit und Kondensationskerne aus den Flugzeugen die Gelegenheit bekommt, fest zu werden; es findet eine Nukleation statt.
Bis hierher also alles normal; diese Zusammenhänge sind schon ewig bekannt. Es gibt keinen Grund, in Spekulationen zu verfallen.
Nun gab und gibt es aber Leute, die davon keine Ahnung haben. Sie reimen sich etwas zusammen, wie das alles passieren könnte und wenn nun noch das Böse ins Spiel kommt, sind wir bei den Chemtrails. Es wird nun also auf einmal etwas behauptet, für das es seit Ewigkeiten ganz natürliche Erklärungen gibt.
Normalerweise würde man versuchen, für diese Behauptungen auch Belege zu liefern. Aber Fehlanzeige - man spinnt sich etwas zusammen. Nur mal ein paar Beispiele:
Ted Gunderson ist kein Gefühl und die anderen Namen die ich nannte haben ihr Wissen zum Teil aus erster Hand.
Der Typ war FBI-Chef von LA. Das ist sowas wie ein Polizeidirektor. Und der muss wieviel Ahnung von Aviatik und Wetter haben? Aber der Typ hat noch etwas mehr behauptet:
He also claimed, at a 1995 conference in Dallas, that a "slave auction" in which children were sold to men in turbans had been held in Las Vegas, and that four thousand ritual human sacrifices are performed in New York City every year. He also claimed that the 1995 bombing of the Alfred P. Murrah Federal Building in Oklahoma City was done by the United States government.
Quelle: Wikipedia (engl.)
Ja, so einem nimmt man doch ungeprüft alles ab - oder?
Was wir jedoch ausmachen konten, war, dass das Flugzeug einen dichten 'Kondensstreifen' hinter sich herzog. In dieser Höhe und zu der herrschenden Jahreszeit ein 'nicht zu erwartendes Phänomen'.
Soso, Kondensstreifen sind von der Jahreszeit abhängig? Nein, Kondensstreifen sind davon abhängig: Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Taupunkt. Die Jahreszeit interessiert die Kondensstreifen gar nicht. Und die natürlichen Wolken erst recht nicht, denn die dürfte es ja dann auch nicht geben. Nix mit Sylphen und nix mit Cirrus, den Goethe bereits 1820 erwähnte. Und die ganzen Cumuluswolken? Die müssten dann natürlich auch weg.
Also: Gleiches Recht für alle Wolken oder gelten für Kondensstreifen andere Bedingungen?
Flugzeuge, die im dichten Luftraum noch weitaus höher flogen und auch noch deutlich zu sehen waren, zogen keinen Kondensstreifen hinter sich her. Also MUSS es sich hier um eine Ausbringung von Stoffen gehandelt haben, welche nicht mit dem üblichen Triebwerksabgas erklärt werden kann.
Ja, natürlich. Es gibt ja auch gar keine unterschiedlichen Luftschichten - oder? Goethe von 1820 lesen - oder war das damals auch schon die Folge von Ausbringungen?
Nur mal nebenbei: Auch im Sommer gibt es Höhenhochs, Bodenhochs, Kältehochs, usw.
Es kann also durchaus der Fall sein, dass weiter oben für Kondensstreifen ungünstigere Bedingungen herrschen, als weiter unten. Das Wetter richtet sich nämlich nicht nach den Wunschvorstellungen der Chemmis. Und ein Blick auf einen Vertikalschnitt würde helfen, das zu verstehen. Aber das gibt es auf dem Bildungskanal Youtube offensichtlich noch nicht.
Einige Filmchen zeigen aber das deine Wagnerargimente auch nicht greifen wenn zwei nebeneinanderfliegende Flugzeuge völlig unterschidliche Streifen haben bei gleicher Höhe und Geschwindigeit.
Wer auch nur etwas in die Luftfahrt reingerochen hat, weiß, dass es dafür verschiedene Ursachen geben kann:
Erstens kann man mit bloßem Auge von unten keine Höhen schätzen. Dazu fehlen Bezugsobjekte, zumindest aber müssten die Flugzeugtypen bekannt sein. Gern wird auch der Perspektivenverschiebung auf den Leim gegangen.
Zweitens gibt es verschiedene Flugzeuge. Fliegt ein kleiner Canadair Regional Jet neben einer Boeing 747, wäre es erstaunlich, wenn die Streifen gleich dick wären. Oder hinterlässt ein Diesel-Golf die gleiche Menge an Abgasen wie ein beladener 40-Tonner?
Drittens ist es oft schwer, von unten die Flugzeugtypen zu erkennen. So kann ein CRJ von der Form her schon mal wie eine MD-90 aussehen; letztere Maschine ist aber wesentlich größer.
Viertens gibt es auch Luftmassengrenzen. Da können Aufwinde eine Rolle spielen, Abwinde, weitere Bewegungen. Wenn es das nicht geben würde, würde es auch keine CATs geben, umgangssprachlich fälschlicherweise "Luftlöcher" genannt. Und so kann es durchaus, wenn auch selten, sein, dass die Flugzeuge wirklich unterschiedlichen Bedingungen ausgesetzt sind.
Fünftens kann man von unten nur schwer einschätzen, in welcher Konfiguration das jeweilige Flugzeug unterwegs ist. Oder weiß jemand, ob der gerade mit vollem Schub oder nicht unterwegs ist?
Der TOD ist weit vor dem Ziel. Nach neuen Anflugverfahren sollen die Flugzeuge ab da im IDLE fliegen. Und schon gibt es weniger Streifen bei diesem Flugzeug.
Das soll es erstmal gewesen sein.
Wir sehen also, dass es keinen belegbaren Grund gibt, in altbekannte Sachen etwas hineinzuinterpretieren, nur weil einige Leute keine Ahnung haben und/oder der Paranoia verfallen sind.