Carlos Castaneda

Gnostiker schrieb:
Schau, es scheitert ja schon an einem Buch - das schamanische "Wissen"
Finde ich nicht - Bücher haben auch ihre speziellen Möglichkeiten. (Persönliche Erfahrungen und Begegnungen können sie natürlich nicht ersetzen und sollen sie auch nicht.) Wie gesagt : bei Carlo Zumstein hat mir praktisch jedes Wort gut getan, da ist mir wirklich ganz warm ums Herz geworden - und ich habe vieles, was ich bereits erlebt hatte, in einem neuen Zusammenhang begriffen.

An "regenbogen" und "arianrhod" : Und dazu braucht CC fast 10 Bücher ? Nein danke ...

Bei CC komme ich mir vor, wie im Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Alle sagen "Ah und Oh und Toll" - bis jemand kommt und sich auszusprechen traut : "Der Kaiser hat ja gar nichts an".

LG, Reinhard
 
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Grüss Dich Walter(Reinhardt)
Den Herrn Zumstein kenn ich noch nicht.
Aber zur rechten Zeit kommt der Tip ins Häusliche
Merci-ich werd mal danach schauen.
Ich gebe selber zu ,auch die Schulbank gedrückt zu haben und in der Ausbildung die ich genoss .einiges nicht kapiert zu haben.
Mein Lehrer schrieb viele Bücher
bei den Dornach Antroprosophen(richtig geschrieben?;-)
drückte ich auch den Hintern in die Bank
aber mein Weg ging ins Wilde...da schöpfe ich mein eigen Kreation.
Und das vermittle ich dann weiter-es kommen die Menschen ,die es brauchen und verstehen
Schaman ist Poet, Heiler, Pfleger Musikant..........

Gruss
Der Gnostiker
 
Walter R. schrieb:
Finde ich nicht - Bücher haben auch ihre speziellen Möglichkeiten. (Persönliche Erfahrungen und Begegnungen können sie natürlich nicht ersetzen und sollen sie auch nicht.) Wie gesagt : bei Carlo Zumstein hat mir praktisch jedes Wort gut getan, da ist mir wirklich ganz warm ums Herz geworden - und ich habe vieles, was ich bereits erlebt hatte, in einem neuen Zusammenhang begriffen.

An "regenbogen" und "arianrhod" : Und dazu braucht CC fast 10 Bücher ? Nein danke ...

Bei CC komme ich mir vor, wie im Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Alle sagen "Ah und Oh und Toll" - bis jemand kommt und sich auszusprechen traut : "Der Kaiser hat ja gar nichts an".

LG, Reinhard


warum 10 bücher?

die antwort:
Und Carlos Castaneda selbst kam mir immer etwas dümmlich vor.

es ist fraglich, ob castaneda "die botschaft" in don juans lehren je begriffen hat. :cool:

viele grüße
...bogen
 
Ich habe Castaneda vor etwa 12 Jahren gelesen, und ich habe etliches daraus gelernt. Damals hatten wir eine kleine Gruppe, in der wir gemeinsam Übungen gemacht haben, und über unsere Erfahrungen gesprochen haben. Mein Weg ist weitergegangen, aber einiges ist geblieben. Rekapitulation, bewusstes Träumen, Kriegerbegräbnis, Bewusstsein über den Montagepunkt, Pirschen, die kleinen Tyrannen, der Tod als Ratgeber, Vermeiden von Selbstmitleid, Zustände erhöhter Bewusstheit, alles Sachen, die auch unabhängig vom Nagual-Weg nützlich sind.

Walter R. schrieb:
Wozu das Ganze gut sein soll, was die Pointe davon ist ?
Diese Bücher waren ein Trendsetter in mehreren Bereichen, deswegen wurden sie so bekannt. Das erste Mal wurde geschrieben, dass bewusstseinsverändernde Drogen zu etwas anderem nützlich sein können als Zudröhnen. Das erste Mal schreibt ein Ethnologe nicht aus einer überheblichen Distanz über Indianer, sondern als demütiger Schüler.

Heutzutage liest es sich vielleicht eigenartig, aber nur, weil wir so viel kennen, was ohne den Castaneda-Boom gar nicht möglich gewesen wäre, nämlich dass Schamanen aus aller Welt aus ihren Verstecken hervorkamen und auf die Menschen in der "westlichen Welt" zugingen.

Sitanka schrieb:
aber ich konnte bei castaneda nicht wirklich was finden, was mich anspricht und zu kompliziert war es mir auch.
mein buch liegt zu hause, nur bis zur hälfte gelesen, aber verstanden hab ich bis heute nichts davon. :dontknow:

Eine schöne Kurzfasssung ist Hugo Sanchez: "Die Lehren des Don Carlos". Die CC-Bücher sind halt Erlebnistagebuch mit vielen detailreichen Beschreibungen, die nicht wirklich essentiell sind, aber die den Zugang erleichtern können, wenn man die Geduld mitbringt. Das gibt es auch anderswo, "Die Prophezeiungen des Celestine" ist auch so "Spiritualität in Abenteuerfassung".

Walter R. schrieb:
Carlo Zumstein zB. schafft es (nach meinem Empfinden) in seinem Büchlein "Schamanismus" auf knapp über 100 Seiten wesentlich mehr und wesentlich Hilfreicheres über Schamanismus zu vermitteln, als CC in seiner Endlos-Bücherreihe.

Aus den CC-Bücher kann man wohl wirklich wenig über "Schamanismus" lernen, schon gar nicht kompakt. Schon allein deshalb, weil es um einen sehr speziellen Weg der Yacqui-Indianer geht. Im Unterschied zu den meisten anderen Schamanismus-Richtungen, die ich so kenne, tritt der Schamane hier nicht sozial integriert als Heiler, Berater auf sondern als einer, der nach seiner eigenen Vervollkommnung sucht, in einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter. Damit kann man es wohl eher mit Zauberern, Magiern, Büchern über preisgegebene Geheimlehren vergleichen.

Walter R. schrieb:
Mir fehlte in dem Ganzen die Liebe - und habe in den Spielchen Don Juans viel Verachtung und Respektlosigkeit erlebt.
So sehe ich das auch, und darum passt es auch nicht so zu meinem Leben. Aber trotzdem konnte ich rausnehmen, was ich brauchen konnte.

Walter R. schrieb:
Es geht so viel um aussergewöhnliche Fähigkeiten - nur wozu die wirklich gut sein sollen, das wurde mir nicht klar.
Damit "der Adler" nicht die Bewusstheit "frisst", sondern man sie nach dem Tod behalten kann. Das ist sehr hypothetisch, und die Fähigkeiten sind zunächst einmal Selbstzweck, d.h. "persönliche Energie speichern".
 
Mir fehlte in dem Ganzen die Liebe - und habe in den Spielchen Don Juans viel Verachtung und Respektlosigkeit erlebt.

don juan matus, der sich mit seinem bewusstsein in "der dritten aufmerksamkeit" befand, "war" die - so oft da zitierte - "bedingungslose liebe".

die spielchen (= das pirschen) waren wohlüberlegte aktionen um castanedas montagepunkt in bewegung zu bringen.
bei einem anderen - nicht so dümmlichen :cool: - schüler, wie es eben castaneda war, müsste man (fast) keine drogen oder keine so "harten" spielchen benutzen.

viele grüße
...bogen
 
lieber harser!
das hast du schön geschrieben.
ich habe auch viel aus seinen büchern mitgenommen. ich habe mich
selbst besser kennengelernt. ich finde auch die menschlichen beschreibungen über charaktere sehr aufschlussreich. die kontrollierte torheit, um mit seinen mitmenschen besser zurecht zu kommen.es hat einfach meine banale sichtweise verändert und mir vor die augen gehalten was wahre freiheit sein kann.
das mit dem menschenverachtenden verhalten sehe ich auch nicht so eng
don juan hat ihm ja erklärt, dass es dazu dient seinen eigendünkel los zu werden
und sich nicht immer gehen lassen. das die liebe zu kurz gekommen ist...
es ist die beschreibung der zauberer wie man sich seine energie wieder zu-
rück holt.
CC hat don juan aufrichtig geliebt, er wollte ihm sogar zur dankbarkeit die hände küssen, weil er ihn diese dinge hat sehen lassen, CC beschreibt auch das er die
menschliche form das schönste findet und er sie immer lieben wird. so viel zur lieblosigkeit!
es gibt ein okkultes gesetzt, dass jeder das findet was er gerade zur
entwicklung braucht, ich habe carlos castaneda gefunden.
und für diese begegnung werde ich immer dankbar sein, sie hat mir
meinen horizont erweitert.
l.g. donnergrau
 
danke für den forum hinweis. werd ich gleich mal reinschauen.ich denke auch das castanedas bücher absolut authentisch sind. ich glaube sogar das sie den weg zur absoluten freiheit weisen, nicht nur für einzelne personen, sondern für die ganze menschheit. aber wer ist bereit, don juans lehren zu leben und zu verbreiten? ich meine diese dinge zu leben, ist schon nicht leicht
es sind ja doch viele kritiker hier, aber don juans manöver sind auch nicht leicht zu verstehen. auch ich habe mein erstes castaneda buch nur zur hälfte gelesen und dann erstmal 3 jahre beseite gelegt, weil ich damit nichts anfangen konnte.
das ziel don juans lehren ist die absolute freiheit oder die ausschöpfung aller menschlichen möglichkeiten, dies kann nicht so einfach beschrieben werden, weil die psyche sehr komplex ist. mit der gemeinheit die don juan angeblich lebt, dazu kann ich auch nur don juan zitieren:"eigendünkel ist nicht mit höflichkeiten zu bekämpfen"
 
Schönen Guten Morgen!

Ich habe die Castaneda Bücher schon vor vielen Jahren gelesen, verzeiht mir bitte deshalb, wenn mir schon einige Dinge daraus verloren gegangen sind ;)

Für mich war, und das kann ich jetzt nur als gefühlsmäßige Interpretation beschreiben, Castaneda ein Autor, der viele Dinge einfach anders benannt hat, nach dem Bild einer anderen Kultur.

Z.B. denke ich, dass der Montagepunkt sehr oft verschoben wird, z.B. bei einem massiven Schock - wer kennt diesen Zustand nicht, in dem die Zeit scheinbar stehen bleibt? Wenn man plötzlich Akteur und Beobachter gleichzeitig ist...

Oder der Zustand zwischen Schlaf und Erwachen?

Oder das Röhrensystem, das Reich der anorganischen Wesen, diese Bilder sind vielen Menschen von Meditationen bestens bekannt.

Wenn man in einer Mediation Fragen beantwortet haben möchte und es erscheint ein Bild - hält man es fest (was man lt. Castaneda als männlicher Mensch nicht machen darf), so hört man manchmal Stimmen oder sieht weitere Bilder, die die passenden Antworten liefern - für mich nichts anderes als eine Art "Datenbankabfrage", für Castaneda das Reich der Anorganischen, die nicht "lügen" können...

Wobei, wie ich schon erwähnt habe, ich einige Probleme damit hatte, weil mir die Bücher zu hierarchisch geschrieben sind, überhaupt seine letzten, als CC bereits alleine agieren musste - seine Machtkämpfe waren für mich nicht nachvollziehbar, wahrscheinlich, weil ich ein Weiblein bin ;)

In Summe waren die Bücher sehr interessant, doch der Weg über das "Auserwähltsein", Lehrer-Schüler-Verhältnis und vor allem der Weg der Angst waren nicht meins.

Wenn ich z.B. die Vorstellung, zuletzt vom großen Adler gefressen zu werden, dem Bild (jetzt meiner Vorstellung) der Freiheit und der Liebe gegenüberstelle, weiß ich innerlich, dass diese angstgesteuerte Interpretation für mich einfach nicht passt.

Vielleicht ist mein Bild, das ich von Castaneda habe im Laufe der Jahre durch andersartige Erfahrungen verändert worden und entspricht daher nicht den Tatsachen, kann sein. Ich müsste vielleicht nochmal die Bücher durchlesen *ächz*, um hier kompetenter mitreden zu können - wie gesagt, meine Meinung ist ein sehr subjektives Bild aus alten Erinnerungen.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Nein, Reinhard, CC selbst brauchte keine 10, er brauchte drei, die ersten drei.

Alles, was später kam, war Verlagsfraß;-) Aber in den ersten drei ist alles Wichtige enthalten.
 
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