Lieber Terrageist, Du lenkst von der Frage ab.
Es ist irrelevant, was es für mich bedeutet!!
Also deine Frage war nach den Menschen, die von Anfang ihres Lebens nur leiden.
Weißt du, ich wuchs auf mit einer sehr kranken Mutter, die zum einen ständig nahe am Ersticken war, weil sie Asthamanfälle bekam, und zum anderen eine furchtbare Kindheit hatte, von der sie, ich weiß auch nicht mehr wann, irgendwann während meiner Kindheit begann, mir zu erzählen. Zumindest habe ich das Gefühl, es schon immer gewusst zu haben.
Sie war als zunächst uneheliches Kind erstmal von ihren Eltern nicht gewollt und wuchs die ersten Jahre ihres Lebens bei
Großeltern auf.
Mit sechs Jahren kam sie zu ihren Eltern und wurde von da an regelmäßig brutal geschlagen, und ab etwa dem 13. Lebensjahr regelmäßig von ihrem Vater vergewaltigt.
Ich weiß jetzt nicht, was soll man für Gründe, zum Beispiel spirituelle oder Ähnliches dafür anführen?
Oder soll man tatsächlich denken, meine Mutter habe sich schwer gegen Gott versündigt und müsse nun ihr "Karma" tragen?
Das sind doch sehr schlimme negative Gedanken, die außerdem nicht wahr sind.
Es ging (für mich) darum, dass ich selbst überhaupt überlebe. Ich war schon durchaus während meiner Kindheit ein ausgesprochen stilles sehr zurückgezogenes Kind. Ich war Außenseiterin und natürlich unendlich nachdenklich.
Wenn ich das alles aber heute betrachte, hat es mich (unter anderem) zu dem gemacht, was ich heute bin, und letztendlich möchte ich es nicht missen. Zwar nicht unbedingt nochmal erleben

, aber dennoch gehört das alles klar zu mir.
Ich glaube nicht, dass das Sünde ist gegen Gott oder so ähnlich, es ist viel eher ein natürlicher Entwicklungs- und Entfaltungsweg.
Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass ich wesentlich oberflächlicher wäre, und viele Tiefen meines Lebens für mich nicht existieren würden. Ich hätte mich auch niemals auf so eine spirituelle Suche begeben, ich wäre einfach nicht an dem Punkt, an dem ich bin, und ich bin genau dort, wo ich sein will. Wenn auch vielleicht Manches nicht immer einfach ist.
In das Leben meiner Mutter, die 2008 mit 88 Jahren verstorben ist, kann ich nicht wirklich blicken, noch es irgendwie beurteilen. Sie hat auch oft gesagt, erinnere ich mich, dass sie alles immer wieder genauso machen würde, und letztendlich hatte auch sie in allem, wenn vielleicht auch nicht immer vordergründig, ihre eigenen Entscheidungen getroffen.
Ich kann nicht für andere sprechen.
Wie der Ausgangspunkt unserer Diskussion hier war, weiß ich nicht mehr so genau.
Wenn du nach meinem "Weltbild" fragst, so kann ich nur sagen, dass es außerordentlich mit der Spiritualität vermischt ist.