Zitat:Nein, Tröpfcheninfektion ist durch die Luft, fein zerstäubt, Aerosol.
Hier ist was anderes, was hustest oder niest du mit aus, eben Speichel und der klatscht irgendwo hin und der nächste langt rein. Schmierinfektion, bzw. dann Kontaktinfektion. Das ist keine Tröpfcheninfektion.
Infektion über Husten und Niesen gilt auch als Tröpfcheninfektion. Sind ja auch Tröpfchen, die durch die Luft fliegen (auch wenn sie schnell wieder runter kommen).
http://de.wikipedia.org/wiki/Tröpfcheninfektion
Du hast schon recht, dass das Ebola-Virus offenbar nicht in der Luft in Aerosolen schweben kann. Das war mir auch klar, sonst gäbe es natürlich wesentlich mehr Tote.
Trotzdem bist du eben NICHT sicher, wenn du einen Erkrankten nicht berührst. Auch deshalb nicht, weil das Virus wie gesagt recht lange überdauert, und daher können Gegenstände, Kleidung usw. kontaminiert sein.
Zitat:Nochmals, wir haben alle unsere schlimmen Erkrankungen, durch purste Hygienegrundlagen quasi den gar ausgemacht. Impfungen dagegen, kamen meist erst zeitversetzt danach, was den Rest besorgte. Dadurch haben wir uns natürlich resistente Keime geschaffen, aber das ist nur eine Sache nebenbei.
Ich sage nicht, dass Hygiene nicht relevant ist, aber wichtiger bei der Ausrottung der Pocken zum Beispiel waren Impfungen und die Pest ist auch deshalb nicht mehr ganz so gefährlich, weil Antibiotika den Yersinia pestis Bakterien den Garaus machen. Klar haben wir hier Vorteile, unbestritten. Dass es aber praktisch keine Behandlungsmethoden oder Impfungen gegen Ebola gibt ist dennoch besorgniserregend.
Zitat:Noch mehr zu Ebola. Auch das hatten wir hier in DE, als Marburgfieber, eingeschleppt, auch eine Form von Ebola und es hat sich nicht ausgebreitet. Daher stammen auch die Ansätze der Impfstoffe hier.
Ja, aber das konnte man ja sehr schnell eingrenzen. Gefährlich würde es nur, wenn jemand das Virus hierher verschleppt und eventuell krank zur Arbeit geht bei der er viel mit Leuten zu tun hat (unwahrscheinlich), oder falls jemand mit Absicht irgendwas versucht (noch sehr unwahrscheinlich). Zusätzlich wäre es eventuell problematisch, wenn es nach Osteuropa und dann an unsere Grenzen eingeschleppt würde.
Dann wäre da noch die Frage, ob sich das Virus mit der Zeit besser anpassen , und ob es immer wieder auf Haus- und Wildtiere überspringen kann. Leider ist es wohl dazu in der Lage (alles mögliche Getier wird krank). Auch das macht es nicht einfacher.
Ja, ich sehe das auch noch so, dass keine direkte Gefahr besteht, aber sollte das Virus sich in ganz Afrika verbreiten, dann stellt das in vielerlei Hinsicht ein Problem dar.
Man hätte wirklich mehr Druck machen müssen, schon vor langer Zeit. "Hier kann uns nichts passieren" ist in dem Fall keine gute Überlegung gewesen. Und ich bin nicht sicher ob diese Annahme noch gilt, sollte sich das Virus auf ganzen Kontinenten (besonders Afrika) ausbreiten.
Zitat:Nur, Ebola hat viele Formen, von 0 % tödlich bis hin zu 90 % tödlich. Aber für hier in Europa derzeit keine Gefahr und wenn hier und da mal etwas reinschwappen sollte, wird gleich abgeriegelt.
Ja, nur relativiert das gar nichts, weil der Ausbruch hier die tödlichste Variante ist, wobei es schon Ausbrüche der selben Variante mit höherer Letalität gab. Aber das muss nicht unbedingt gut sein, denn geringere (aber immer noch 2/3 der Infizierten sterben) Letalität macht die Verbreitung natürlich einfacher. Eventuell haben die Viren des neuen Ausbruchs ein paar für sie günstige Mutationen, auch wenn sie sich nur gering von den anderen unterscheiden.
Zitat:Und, ob man wirklich in Liberia oder Sierra Leone helfen kann, wird immer fraglicher.
Und das ist ja das Problem. Ist es dann noch möglich die Seuche auf diese 2 oder 3 (plus Guinea) Länder zu begrenzen? Normalerweise kann man nämlich erwarten, dass viele Leute flüchten wollen, und da hilft Militär möglicherweise auch nicht so viel, weil die ja auch durch die Krankheit bedroht sind und desertieren könnten (auch weil es noch vor einigen Jahren Bürgerkrieg dort gab).
LG PsiSnake