Braucht man einen spirituellen Meister?

Braucht man einen spirituellen Meister

  • Ich habe einen Meister

    Stimmen: 53 21,3%
  • Ich habe keinen, hätte aber gerne einen

    Stimmen: 67 26,9%
  • Ich habe keinen, und glaube das braucht man nicht unbedingt

    Stimmen: 78 31,3%
  • Meister - sowas ist doch blödsinn

    Stimmen: 27 10,8%
  • sonstiges

    Stimmen: 24 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    249
Liebe Kinnarih,

Zitat von fckw

Und das lernen wir daraus: Je grösser das Mitgefühl eines Menschen, desto grösser sein Zorn. Zorn ist nur die andere Seite der Münze mit dem Mitgefühl vorne drauf. (Das behaupten wenigstens die tibetischen Buddhisten.)

Zitat:
von Kinnarih

Und die wissen gelegentlich, wovon sie sprechen. Ich habe es erlebt, daß dieser Satz wahr ist. Ich kann es nur immer wieder sagen. Ich habe es erlebt. Nicht irgendwo gelesen. Erlebt.

mir scheint, dass es zwei verschiedene Arten des Mitgefühls gibt: ein wirkliches Mitgefühl und ein Mitgefühl, das eher gespielt oder auch "erzwungen" ist, mit Erwartungen verbunden ist und das dann in Zorn umschlagen kann.

Wenn wir als Kinder groß werden, dann müssen wir uns oft anpassen. Und in dieser Zeit entwickelt sich unser Ego, weil wir oft nicht wir selbst sein dürfen, sondern uns mit Rollen identifizieren, die uns statt Liebe einiges an Anerkennung (Kompensation) versprechen.
Unter diesen Rollen gibt es auch die Helfer-Rolle oder auch die Mitgefühls-Rolle.
Das Mitgefühl ist hier nicht ein Mitgefühl, das auf Liebe beruht, sondern ein Mitgefühl, das dadurch erreicht wird, dass ein Mensch seine eigenen Bedürfnisse unterdrückt und sich nur auf diesem Wege für den anderen öffnet.
Wenn dieser Mensch dann etwas gibt, dann tut er dies - meist unbewusst - mit einer ERwartung, die er mit dem Geben ausbildet.
Wenn sich dann das, was er erwartet nicht einstellt, dann werden diese Menschen sehr oft zornig. Sie sagen: "Ich war so oft für dich da und du bist jetzt so undankbar!" Oder sie sagen: "Ich habe das alles für dich gemacht und jetzt das hier von dir?" USW. .

Wirkliche Liebe und wirkliches Mitgefühl verkehren sich aber niemals in Zorn.
Wenn ein Mensch sich selbst zu lieben beginnt - damit meine ich nicht, dass er sich toll findet, sondern dass er sich für sich öffnet - dann kann er fühlen, ob er einem Menschen etwas geben möchte oder nicht - er verdrängt dann nicht seine eigenen Gefühl. Ein Mensch der sich selbst liebt, spürt, inwiefern er gerade die Kraft hat, auch andere lieben zu können. Ein Mensch der wirklich liebt und Mitgefühl fühlt erwartet nichts für seine Taten, weil er wirlich nur das tut, wozu er bereit ist - er bleibt mit sich, sich selbst liebend, in Kontakt.

Für mich ist das z.B. immer auch ein sehr guter Test im Alltag: wenn andere mich um etwas bitten, dann frage ich mich, höre ich in mich und überprüfe ich, ob ich wirklich so viel Liebe gerade in mir habe - ob ich sie wirklich BIN -, dass ich nichts erwarte, wenn ich dies tue. Eine andere Frage wäre auch: wenn ich mich selbst liebe, kann ich dies dann tun?
Ich habe dies früher oft an mir erlebt, dass ich insgeheim etwas erwartet habe, wenn ich etwas gab. Und als ich dann begann, auf meine innere Stimme zu hören, da hatte ich dann auch erst einmal wenig bis sehr wenig zu geben.

Ein Mensch, der sich liebt, schreitet spirituell voran, so scheint es mir, denn gerade weil er sich liebt, schreitet er voran, da er fühlt, dass es gut und liebevoll ist, wenn er diesen Weg geht.

Ähnlich scheint es mir übrigens auch mit dem Meister - oder anderen Beziehungen - zu sein. WEnn wir uns wirklich lieben, dann sind wir für den Meister bereit, der für uns auch wirklich gut, liebevoll ist; oder wir bleiben alleine; aber wir binden uns nicht einfach an irgend einen Meister und wiederholen mit diesem die alten Kindheitsmuster.
Dies vermag ein Mensch nur dann, wenn er selbständig ist, auch ein wenig zu sich selbst Distanz einnehmen kann und sich auch ein wenig selbst liebt und auch einmal einen Weg alleine gehen kann.

Dies entspricht zumindest meiner Lebenserfahrung und dem, was ich bei anderen miterfahren darf.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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So, hier noch das versprochene Zitat von Gurdjieff (entnommen aus P.D. Ouspensky's "In Search Of The Miraculous") - wobei, eigentlich ist so ein schönes Zitat fast zu schade für so einen lauwarmen Thread:

Normalerweise ist der Mann selbst nicht einen furzenden Bass Wert, aber er darf als Lehrer niemand anderen haben als Jesus Christus. Zu weniger wird er nicht zustimmen. Und es kommt ihm niemals in den Sinn, dass selbst wenn er einen solchen Lehrer wie Jesus Christus, genommen wie er in den Evangelien beschrieben ist, treffen würde, er niemals in der Lage sein würde, ihm zu folgen, weil es notwendig wäre, auf der Stufe eines Apostels zu stehen um ein Schüler Jesu Christi zu sein.

Wo liegt denn die Stufe eines Apostels? Meint er etwa die Stufe eines Judas? ;) Dieser Aspekt des Judas zeigt doch ganz deutlich, dass die Apostel völlig normale Menschen waren! Und Paulus hat vor seinem großen Schwenker sogar alle Anhänger von Jesus verfolgt (und getötet?). Das ist doch alles nur eine Bestätigung dessen was die Heiligen sagen: Jeder Heilige hat eine Vergangenheit und jeder Sünder eine Zukunft. Wenn Jesus & Co wollen, dass du ihnen folgst, dann wenden sie dich um 180 Grad ... und sie geben dem Wesenskern des Menschen (der Seele) mit ihrer Präsenz so einen Auftrieb, dass es egal ist, wo du gerade stehst. Du kannst so viele Leben hart an dir arbeiten und wirst nie das erreichen, was du in der Gegenwart eines Heiligen vollbringen wirst.

lg
Topper
 
Wenn dieser Mensch dann etwas gibt, dann tut er dies - meist unbewusst - mit einer ERwartung, die er mit dem Geben ausbildet.
Wenn sich dann das, was er erwartet nicht einstellt, dann werden diese Menschen sehr oft zornig. Sie sagen: "Ich war so oft für dich da und du bist jetzt so undankbar!" Oder sie sagen: "Ich habe das alles für dich gemacht und jetzt das hier von dir?" USW. .

Diese Sätze sind mir bekannt. Das sind die, die unsere Elterngeneration so gern rund um uns gepflanzt hat ;)

Nein, von dieser Art Zorn ist bei den tibetischen Lehrern nicht die Rede. Das ist nicht die Art Zorn, die ein Mahakala verkörpert. Da geht es um elementare Wucht. Geshe Tashi hat uns das wunderschön erläutert: daß nicht alles, was wir uns an Hindernissen um uns aufgebaut haben, mit sanftem Lächeln aufzulösen ist. Daß man, wie eine gute Mutter, eben gelegentlich streng sein muß. Daß ein guter Lehrer erkennt, wann ein Schüler diese Strenge braucht. Diese Art von Zorn ist gemeint. Die Art von Zorn, mit der Yeshuah die Händler aus dem Tempel geworfen hat. Die hätten sich von lichtundliebedurchtränktem Gesäusel nicht sonderlich beeindrucken lassen, oder?

Es widerstrebt uns ein wenig, hab ich das Gefühl, die Tatsache anzunehmen, daß nicht immer der mein bester Freund und bester Lehrer ist, der mich die ganze Zeit übers Kopferl streichelt und mich nur ja nicht unter Druck setzt... damit ich mich frei entwickeln kann. Gelegentlich ist einer, der mir die bittere Wahrheit mitteilt, wie vernagelt ich mich anstelle, und mich mit entsprechender Vehemenz damit konfrontiert, was die Folgen meiner Vernagelung sind, der wesentlich hilfreichere Lehrer - auch wenn das kurzfristig ein bissl wehtut. Das ist zornvolle Liebe... wenn ich mein kleines Kind anbrülle, weil es auf die Straße laufen will, wo die Autos fahren, dann ist das Liebe, Energeia - die sich zornvoll äußert... es kennt die Gefahr noch nicht, es muß erschrecken, damit es begreift, da ist Gefahr, die einzige Möglichkeit, es erschrecken zu lassen, ist mein Zorn - denn den begreift es. Das ist aber nicht der Zorn, von dem du oben sprichst.

Konnte ich den Unterschied klarmachen?
 
Wo liegt denn die Stufe eines Apostels? Meint er etwa die Stufe eines Judas? ;)

Interessante Frage. Ich könnte mir vorstellen, wo sie liegt. Bereit zu sein, alles (tatsächlich alles) liegen und stehen zu lassen und einem Lehrer hauslos auf die Wanderschaft zu folgen. Alles: Wohnung, Auto, Fernseher, Frau, Kind, Hund, Bett, Kühlschrank, Arbeit, Kollegen, Freunde. Alles. Das gesamte Leben.

Und übrigens, auch Judas hat das getan. Alles zurückgelassen. Und noch etwas mehr. Ich hab den stillen Verdacht, er war der Mutigste unter ihnen, aber das gehört nicht hierher. Das ist ein anderes Thema.
 
Hallo Energeia,

Wirkliche Liebe und wirkliches Mitgefühl verkehren sich aber niemals in Zorn.

ja, das würde ich auch so sehen. Wahrscheinlich ist es aber auch nur eine Sache der Definition. Liebe beinhaltet im Grunde alles. Natürlich ist ein Meister auch mal etwas strenger. Er erkennt, daß da das Ego noch kämpft und das braucht schon mal einen Dämpfer. ;) Aber das würde ich nicht als Zorn bezeichnen, es ist halt das, was es gerade braucht und ist Liebe ... bei einem "richtigen" Meister selbtverständlich nur. ;)

WEnn wir uns wirklich lieben, dann sind wir für den Meister bereit, der für uns auch wirklich gut, liebevoll ist;

Wenn wir uns WIRKLICH lieben, dann brauchen wir keinen Meister mehr. :)

Liebe Grüße
Gabi
 



Energeia:
Ein Mensch der wirklich liebt und Mitgefühl fühlt erwartet nichts für seine Taten, weil er wirlich nur das tut, wozu er bereit ist - er bleibt mit sich, sich selbst liebend, in Kontakt.




lieber Energeia,

mir geht es darum, nur darum
den Kontakt zu sich SELBST zu finden
da brauche ich keinen Meister
denn der Meister ist in mir SELSBT



Zorn gibt es sicher
man spricht auch vom Zorn Gottes
sonst wäre alles wirklich lauwarm...




wenn man aber den inneren Kontakt gefunden hat
kommt diese innere Sicherheit auf den Plan
und es passiert dann sehr selten
dass man sich genötigt fühlt
einen Standpunkt zu verteidigen



Ali:liebe1:
 
Von wegen Mitgefühl und lauter sowas: Viele kennen Nisargadatta Maharaj's "I Am That" (oder deutsch: "Ich bin, Bd. I-III"). Sie lesen's und denken, wow, was für ein toller Hecht. Da drückt die Liebe durch alle Poren.

Es lohnt sich, auch mal Erfahrungsberichte von jenen zu lesen, die den Herrn wirklich noch selbst erlebt haben. Nisargadatta wurde beispielsweise sehr oft wirklich wütend, manchmal so wütend, dass er Leute aus dem Satsang rauswerfen (sic!) liess, er stritt sich mit den Anwesenden, war manchmal sarkastisch und fragte, ob sie denn noch immer nicht verstanden hätten, sie sollten endlich aufhören, dumme Fragen zu stellen.

Und das ist noch harmlos. Es gibt da Geschichten von Zen-Mönchen, buddhistischen und hinduistischen Heiligen, die sich so verquer aufführten, dass sie die damals existierende Gesellschaft einfach nur noch schockierten. (Bei uns im Westen hat man solche Leute dann auf praktische Art und Weise gleich beseitigt. Im Osten war man da dann halt oft bisschen duldsamer, is ja allet Karma hier oder wa, ne.)
 
Hu,

wattn geiles Thema hier : )))

Aber sach ma, du Schreiberling da, wie war der Name doch gleich, Blaukörper oder so ähnlich, watt iss denn bitte ein

AUSSERIRISCHER?????

Tja, dann muß ick wohl ohne dem leben, dann darunter kann ick miehr so ja nischt vorstellen ......

:D
 
hallo ihr da drüben..

nööö.. braucht man nicht. ich brauch keinen meister, weder einen spirituellen noch einen andren.

denn
ich BIN der schöpfer meines lebens
all meine weisheit ist in mir
sie zu entdecken ist mir gegeben
sie zu achten
sie zu schätzen

da gibt es ein schönes büchlein, welches da heisst "der erleuchtung ist es egal, wie du zu ihr gelangst"

meinen lehrern auf meinem weg, den begegne ich jeden tag aufs neue.. es liegt allein an mir, sie zu sehen und wahr-zu-nehmen.
und somit habe ich jeden tag aufs neue die möglichkeit , in die schule zu gehen.. *lächelt*

lalalalalla:banane:
 
Werbung:
Von wegen Mitgefühl und lauter sowas: Viele kennen Nisargadatta Maharaj's "I Am That" (oder deutsch: "Ich bin, Bd. I-III"). Sie lesen's und denken, wow, was für ein toller Hecht. Da drückt die Liebe durch alle Poren.

Es lohnt sich, auch mal Erfahrungsberichte von jenen zu lesen, die den Herrn wirklich noch selbst erlebt haben. Nisargadatta wurde beispielsweise sehr oft wirklich wütend, manchmal so wütend, dass er Leute aus dem Satsang rauswerfen (sic!) liess, er stritt sich mit den Anwesenden, war manchmal sarkastisch und fragte, ob sie denn noch immer nicht verstanden hätten, sie sollten endlich aufhören, dumme Fragen zu stellen.

Und das ist noch harmlos. Es gibt da Geschichten von Zen-Mönchen, buddhistischen und hinduistischen Heiligen, die sich so verquer aufführten, dass sie die damals existierende Gesellschaft einfach nur noch schockierten. (Bei uns im Westen hat man solche Leute dann auf praktische Art und Weise gleich beseitigt. Im Osten war man da dann halt oft bisschen duldsamer, is ja allet Karma hier oder wa, ne.)




lieber Fckw,


ich finds total lustig mit dir
deine Empfangsbegrüssung damals 2005 im Forum
auf dem Spiegelthread, als ich gerade vom Lama Rinpochet zurückkehrte
war: "Erschlag ihn!" Habe es ja längst begriffen, was du damit sagen willst


finde es aber phänomenal, wie sehr dich Agression weiterhin beschäftigt
warum lenkst du deine Aufmerksamkeit dort hin?
sicher brauchst du das...?
und Provokation? du forderst ganz gerne heraus oder?
iss ja gut:blume: ich machs auch ganz gerne, mehr lauwarm halt...:banane:

Es geht gar nicht nur kuschelweich
denn alles gehört dazu ist das Eine



und ich sags dir nochmals: es wird für mich immer einfacher
somit bin ich dann eben ein-fältig

der Weg zur Erleuchtung ist der innere Kontakt
und alles um sich herum erleuchtend zu sehen
und das ist letztendlich Erleuchtung


von einem Meister indoktrieniert werden
mit seinem Bus fahren ist sicher wertvoll
aber ein wirklicher Meister schmeisst dich eines Tages
aus seinem Bus wieder raus

und dann folgst du nur noch dir SELBST
und der Bus verschwindet in weiter Ferne...

das ist keine Ignoranz oder Hochmut
oder Kurzsichtigkeit
und es heisst noch lange nicht
angekommen zu sein
denn Bewusstsein
wird sich weiter und weiter entwickeln
das hört nie auf
sonst wäre unsere Evolution for nothing

ich gehe dieses dazwischen
zwischen es gibt nichts zu tun
und es gibt viel zu tun


unbeabsichtigte Absicht




Ali:liebe1:
 
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