Braucht man einen spirituellen Meister?

Braucht man einen spirituellen Meister

  • Ich habe einen Meister

    Stimmen: 53 21,3%
  • Ich habe keinen, hätte aber gerne einen

    Stimmen: 67 26,9%
  • Ich habe keinen, und glaube das braucht man nicht unbedingt

    Stimmen: 78 31,3%
  • Meister - sowas ist doch blödsinn

    Stimmen: 27 10,8%
  • sonstiges

    Stimmen: 24 9,6%

  • Umfrageteilnehmer
    249
Interessante Frage. Ich könnte mir vorstellen, wo sie liegt. Bereit zu sein, alles (tatsächlich alles) liegen und stehen zu lassen und einem Lehrer hauslos auf die Wanderschaft zu folgen. Alles: Wohnung, Auto, Fernseher, Frau, Kind, Hund, Bett, Kühlschrank, Arbeit, Kollegen, Freunde. Alles. Das gesamte Leben.

Und übrigens, auch Judas hat das getan. Alles zurückgelassen. Und noch etwas mehr. Ich hab den stillen Verdacht, er war der Mutigste unter ihnen, aber das gehört nicht hierher. Das ist ein anderes Thema.

Das muss gar nicht so sein mit dem "alles liegen und stehen lassen". Ich kenne Anweisungen die genau in die entgegengesetzte Richtung gehen, wo sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass du deinen weltlichen/gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommst und deinen eigenen Lebensunterhalt verdienst. Soweit ich mich erinnere ist das sogar im 8fachen Pfad des Buddhismus enthalten. Das hat karmische Gründe und darüber hinaus braucht diese Welt voranschreitende Seelen. Wenn sich diese Menschen aber isolieren und aus dem weltlichen Leben zurückziehen, dann entgeht der Welt eine große Chance und Bereicherung. So ein Schüler verformt sein gesamtes Umfeld ... und das ist dewegen so, weil der Meister mehr oder weniger über ihn wirkt.

Freilich wird sich im Leben des Schülers so einiges verändern und Menschen werden kommen und gehen. So wie du neue Freundschaften schließt, wenn du die Schule wechselst, so werden sich auch neue Freundschaften ergeben, wenn du die Schülerschaft "startest". Aber genauso gibt es Freunde und Nahestehende die bleiben dir beim Schulwechsel erhalten. Andere, wo einfach keine gemeinsame Basis mehr da ist werden von selbst verschwinden.

lg
Topper
 
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...wir sind alle nur Wegbegleiter, gehen ein Stück gemeinsam, lernen und lehren und gehen wieder getrennte Wege...vielleicht nur einen Augenblick, vielleicht auch ein Leben lang...

Licht und Liebe für Euch
Orion7
 

Für mich stellt sich das Thema ganz einfach dar.
Ein Beispiel:
Ich habe das Ziel ein Holzschnitzer zu werden.
Nun kann ich mich mit einem Messer und genügend Holz hinsetzen und zu schnitzen anfangen. Wie es dann halt so ist, werde ich dabei nach der Versuch-und Irrtum-Methode lernen. Was ziemlich Zeit kosten kann.
Oder:
Ich suche mir einen Meister der Holzschnitzkunst. Und profitiere von den seinen Erfahrungen. Die wiederum auf den Erfahrungen von Generationen von Holzschnitzern beruhen. Das erspart mir eine ganze Menge Irrwege. Und, ich erreiche meine eigene Meisterschaft schneller.
Genauso verhält es sich mit den spirituellen Meistern.
Klar, habe ich alles in mir. Aber, mit ein bisschen Hilfe komme ich wesentlich schneller dran.

:)

crossfire

 



lieber Fckw,


ich finds total lustig mit dir
deine Empfangsbegrüssung damals 2005 im Forum
auf dem Spiegelthread, als ich gerade vom Lama Rinpochet zurückkehrte
war: "Erschlag ihn!" Habe es ja längst begriffen, was du damit sagen willst


finde es aber phänomenal, wie sehr dich Agression weiterhin beschäftigt
warum lenkst du deine Aufmerksamkeit dort hin?
sicher brauchst du das...?
und Provokation? du forderst ganz gerne heraus oder?
iss ja gut:blume: ich machs auch ganz gerne, mehr lauwarm halt...:banane:

Es geht gar nicht nur kuschelweich
denn alles gehört dazu ist das Eine



und ich sags dir nochmals: es wird für mich immer einfacher
somit bin ich dann eben ein-fältig

der Weg zur Erleuchtung ist der innere Kontakt
und alles um sich herum erleuchtend zu sehen
und das ist letztendlich Erleuchtung


von einem Meister indoktrieniert werden
mit seinem Bus fahren ist sicher wertvoll
aber ein wirklicher Meister schmeisst dich eines Tages
aus seinem Bus wieder raus

und dann folgst du nur noch dir SELBST
und der Bus verschwindet in weiter Ferne...

das ist keine Ignoranz oder Hochmut
oder Kurzsichtigkeit
und es heisst noch lange nicht
angekommen zu sein
denn Bewusstsein
wird sich weiter und weiter entwickeln
das hört nie auf
sonst wäre unsere Evolution for nothing

ich gehe dieses dazwischen
zwischen es gibt nichts zu tun
und es gibt viel zu tun


unbeabsichtigte Absicht




Ali:liebe1:
Vielleicht sollte ich mal nach Südamerika reisen, beispielsweise nach Brasilien, um dort einfach mal wütend zu sein. Die haben eine herrliche Streitkultur, wo man auch Geschirr an der Wand zerschmettern darf. Und danach hat man dann wilden Versöhnungssex miteinander. Oder man legt sich um, wenn's zwei Männer waren. Das wär was! Vielleicht hast du mir einen Tipp, wo die schönsten und eifersüchtigsten Frauen Südamerikas zu finden sind?

Ich mein, ein bisschen ungesund ist das doch schon, diese doitsch-schweizerisch-österreichisch-selbstquälerische Kultur. Bisschen dumm ist die, diese Kultur, bisschen lauwarm. Mit viel Geld und viel Angst darum. Darum mach ich jetzt auch neuerdings einen echten Schauspielkurs, weil man sich da am Boden rumwälzen und dazu laut schreien kann. Sogar soll!

Ich glaub, vor 70 Jahren haben in Deutschland auch alle geglaubt, dass sie garantiert keinen Meister brauchen. Und dann haben sie trotzdem ihren Oberbürgermeister gefunden. Wie's kam - niemand weiss es.
Und heute ist's wirklich nicht anders als damals. Völlig konform denken alle Leute, sie seien absolut selbständig und unbeeinflusst, was ihr Denken anbelangt. Und erkennen noch nicht einmal die Ironie der Angelegenheit. Sogar in der Schule wird's gelehrt, und die Pfaffen spatzen es von den Kirchdächern: "Sei du selbst! (Du Idiot!)" Der Individualismus als Lebensziel wurde in den 60ern überhaupt erst erfunden, er existierte bis dahin gar nicht - und heute sind wir alle auf "Selbständigkeit" (oder was wir dafür halten) programmiert. So wie alle freiwillig eine Mode mitmachen und sogar jene, die die Mode nicht mitmachen, bereits a priori von den Modemachern einkalkuliert sind. Ihnen wird dann eine massgeschneiderte Anti-Mode verkauft.

Nehmen wir die Intellektuellen, gell Energeia. Was bringen ihnen ihre Einsichten? Nichts, natürlich. Zu nobel, um nach den niederen Dingen des Lebens zu greifen (man müsste sich dafür ja bücken, und dafür ist man zu demütig. (Oder war's stolz? (Oder leidenschaftslos? (Wieviele Klammern enthält eigentlich dieser Abschnitt?)))), richten sie ihr Gebaren nach den vermeintlich höheren Dingen aus, während sie gleichzeitig zu intelligent sind, die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens nicht zu bemerken. Also ist ihr Leben ein Witz und noch ein schlechter obendrein. Insgeheim wünscht sich jeder Intellektuelle nichts anderes als in den Hintern gef* zu werden. Und selbst wenn sie's einsehen und das Gegenteil davon machen, hat sich wesentlich nichts geändert.

Wo ist Gott wirklich? Das ist das einzige, was zählt. Und es ist lächerlich, was für Antworten auf diese Frage gegeben werden. Adipöse Adpeten verstehen zwar etwas von Gebeten aber wenig von den Geboten des Despoten. Und über's Raketenbauen sollte man mit ihnen sowieso lieber nicht sprechen.

So jetzt. Genug filosobiert phür heute, liebe Leute. Man bedankt sich arg und schaltet dann mal tifig den Computer aus. Irgendwie bin ich ratlos jetzt.
 
Vielleicht sollte ich mal nach Südamerika reisen, beispielsweise nach Brasilien, um dort einfach mal wütend zu sein. Die haben eine herrliche Streitkultur, wo man auch Geschirr an der Wand zerschmettern darf. Und danach hat man dann wilden Versöhnungssex miteinander. Oder man legt sich um, wenn's zwei Männer waren. Das wär was! Vielleicht hast du mir einen Tipp, wo die schönsten und eifersüchtigsten Frauen Südamerikas zu finden sind?

Ich mein, ein bisschen ungesund ist das doch schon, diese doitsch-schweizerisch-österreichisch-selbstquälerische Kultur. Bisschen dumm ist die, diese Kultur, bisschen lauwarm. Mit viel Geld und viel Angst darum. Darum mach ich jetzt auch neuerdings einen echten Schauspielkurs, weil man sich da am Boden rumwälzen und dazu laut schreien kann. Sogar soll!

Ich glaub, vor 70 Jahren haben in Deutschland auch alle geglaubt, dass sie garantiert keinen Meister brauchen. Und dann haben sie trotzdem ihren Oberbürgermeister gefunden. Wie's kam - niemand weiss es.
Und heute ist's wirklich nicht anders als damals. Völlig konform denken alle Leute, sie seien absolut selbständig und unbeeinflusst, was ihr Denken anbelangt. Und erkennen noch nicht einmal die Ironie der Angelegenheit. Sogar in der Schule wird's gelehrt, und die Pfaffen spatzen es von den Kirchdächern: "Sei du selbst! (Du Idiot!)" Der Individualismus als Lebensziel wurde in den 60ern überhaupt erst erfunden, er existierte bis dahin gar nicht - und heute sind wir alle auf "Selbständigkeit" (oder was wir dafür halten) programmiert. So wie alle freiwillig eine Mode mitmachen und sogar jene, die die Mode nicht mitmachen, bereits a priori von den Modemachern einkalkuliert sind. Ihnen wird dann eine massgeschneiderte Anti-Mode verkauft.

Nehmen wir die Intellektuellen, gell Energeia. Was bringen ihnen ihre Einsichten? Nichts, natürlich. Zu nobel, um nach den niederen Dingen des Lebens zu greifen (man müsste sich dafür ja bücken, und dafür ist man zu demütig. (Oder war's stolz? (Oder leidenschaftslos? (Wieviele Klammern enthält eigentlich dieser Abschnitt?)))), richten sie ihr Gebaren nach den vermeintlich höheren Dingen aus, während sie gleichzeitig zu intelligent sind, die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens nicht zu bemerken. Also ist ihr Leben ein Witz und noch ein schlechter obendrein. Insgeheim wünscht sich jeder Intellektuelle nichts anderes als in den Hintern gef* zu werden. Und selbst wenn sie's einsehen und das Gegenteil davon machen, hat sich wesentlich nichts geändert.

Wo ist Gott wirklich? Das ist das einzige, was zählt. Und es ist lächerlich, was für Antworten auf diese Frage gegeben werden. Adipöse Adpeten verstehen mit Sicherheit etwas von Blauschimmelkäse. Aber über's Raketenbauen sollte man mit ihnen lieber nicht sprechen.

So jetzt. Genug filosobiert phür heute, liebe Leute. Man bedankt sich arg und schaltet dann mal tifig den Computer aus. Irgendwie bin ich ratlos jetzt.



nach Südamerika zu reisen ist sicherlich eine gute Idee
auf jeden Fall kehrst du von dort ein wenig bunter zurück


wo ist Gott wirklich?
heute bist du ratlos und ich ein wenig müde
aber letztendlich bin ich auch "doitsch-schweizerisch-österreichisch-selbstquälerisch" und so kam es zum clash...


mein Advaita da Bahia ist weit weggeflogen
oder geflattert? so wie die Araras denen man die Flügel stutzte...

aber sich am Boden wälzen finde ich gut
Harry hat das bei Scientology auch getan
ich sollte mal wieder ein paar Avatar rund-downs machen
und da rein gehen in diese Kreationen

was nützt dir deine ganze Erkenntnis?
dass du alles scharf siehst
ich dagegen mit dem Weichzeichner?

ich fragte unlängst einen Freund wozu das Ganze?
wozu Evolution und Entwicklung und wohin?

es wird total langweilig sein
wenn es nichts mehr zu erreichen gibt
von wegen meschugge... stimmt doch gar nicht


mein ganzes Leben habe ich Bücherwissen eingesogen
und da kam ein Meister nach dem anderen... ich wollte ankommen
aber ich kam nie an... es ging weiter und weiter

Ad-weiter ad-weiter...
es geht darum inne zu halten
und trotzdem weiterzugehen

Ja, Fckw... ich habe sie inzwischen alle getötet!!!

manchmal fühle ich mich grossartig
manchmal so wie heute...
dann ist Gott wohl gerade nicht online

ich danke dir für dieses Gespräch
du bist es wert, du bist echt:blume:



Ali:liebe1:

 
Ich denke, daß sich diese Frage : Braucht "man" einen spirituellen Meister - so überhaupt nicht beantworten läßt. Wozu braucht "man" einen? Um schneller ins Nirwana zu kommen, um schneller vollkommen und perfekt zu sein, um schneller erleuchtet zu sein?
Um schneller selbst ein "spiritueller Meister" zu sein? Wozu das wieder?

Mir fällt auf, daß es immer wieder darum geht, bedingungslos zu folgen. Das wurde ja nun schon immer von Menschen gefordert , in jeder Religion, sehr oft und viel im täglichen Leben. Und wehe, man muckt auf - dann konnte es schon vorkommen, daß man verbrannt wurde oder seinen Job verloren hat oder in der Klapse landete. Es kommt autoritär daher und liegt dem Menschen anscheinend, jemandem zu folgen, jemandem mehr zu vertrauen als sich selbst. Wie sollte jemand besser als ich wissen, was gut für mich ist? Das kann niemand. Und Gott selbst mischt sich nicht ein, er läßt mich machen. Wobei ich von GV - Gottvater - weit entfernt bin. Ob Gott zornig ist? Glaub ich nicht. Gott ist ganz einfach. Warum sollte das Göttliche zornig sein? Über uns? Nee, nee. Der Weg ist einfach, er fordert, erwachsen zu werden. Vom kindlichen Suchen nach Lehrern und Vorbildern abzulassen um endlich sich selbst zu finden.

Die Gehirnwäschen, die an mir versucht wurden bis jetzt, von Leuten, die dachten, sie könnten mich lehren (oder sogar "leeren?), hab ich gut überstanden. Daraus gelernt habe ich, daß ich selbst der Mittelpunkt meines Lebens und sogar des gesamten Universums bin (au weia), für mich, nicht notgedrungen auch für andere.

Wahrheit übrigens schreit nicht. Wahrheit IST und ihr ist es ziemlich wurscht, wann wir sie erkennen, denn sie hat alle Zeit der Welt in Ewigkeit. Amen.

Grüsse von Morgenwind
 
Ich denke, daß sich diese Frage : Braucht "man" einen spirituellen Meister - so überhaupt nicht beantworten läßt. Wozu braucht "man" einen? Um schneller ins Nirwana zu kommen, um schneller vollkommen und perfekt zu sein, um schneller erleuchtet zu sein?
Um schneller selbst ein "spiritueller Meister" zu sein? Wozu das wieder?

Grüsse von Morgenwind



Sehr gute Fragen, Morgie.

:)
 
Liebe Kinnarih,

Diese Sätze sind mir bekannt. Das sind die, die unsere Elterngeneration so gern rund um uns gepflanzt hat ;)

Nein, von dieser Art Zorn ist bei den tibetischen Lehrern nicht die Rede. Das ist nicht die Art Zorn, die ein Mahakala verkörpert. Da geht es um elementare Wucht. Geshe Tashi hat uns das wunderschön erläutert: daß nicht alles, was wir uns an Hindernissen um uns aufgebaut haben, mit sanftem Lächeln aufzulösen ist. Daß man, wie eine gute Mutter, eben gelegentlich streng sein muß. Daß ein guter Lehrer erkennt, wann ein Schüler diese Strenge braucht. Diese Art von Zorn ist gemeint. Die Art von Zorn, mit der Yeshuah die Händler aus dem Tempel geworfen hat. Die hätten sich von lichtundliebedurchtränktem Gesäusel nicht sonderlich beeindrucken lassen, oder?

Es widerstrebt uns ein wenig, hab ich das Gefühl, die Tatsache anzunehmen, daß nicht immer der mein bester Freund und bester Lehrer ist, der mich die ganze Zeit übers Kopferl streichelt und mich nur ja nicht unter Druck setzt... damit ich mich frei entwickeln kann. Gelegentlich ist einer, der mir die bittere Wahrheit mitteilt, wie vernagelt ich mich anstelle, und mich mit entsprechender Vehemenz damit konfrontiert, was die Folgen meiner Vernagelung sind, der wesentlich hilfreichere Lehrer - auch wenn das kurzfristig ein bissl wehtut. Das ist zornvolle Liebe... wenn ich mein kleines Kind anbrülle, weil es auf die Straße laufen will, wo die Autos fahren, dann ist das Liebe, Energeia - die sich zornvoll äußert... es kennt die Gefahr noch nicht, es muß erschrecken, damit es begreift, da ist Gefahr, die einzige Möglichkeit, es erschrecken zu lassen, ist mein Zorn - denn den begreift es. Das ist aber nicht der Zorn, von dem du oben sprichst.

Konnte ich den Unterschied klarmachen?

Ich hatte dein Zitat zitiert, ohne den Kontext des Gespräches zu berücksichtigen. Das war mir nicht klar - und dennoch spreche wir nicht über verschiedene Dinge.
Der Unterschied ist klar geworden - und dieser steckt auch im Kern meines Beitrages, wie mir scheint.
Allerdings glaube ich, dass du etwas vielleicht vermischt - aber das lässt sich ja klären.

Ich hatte geschrieben, dass ein Mensch, der sich selbst liebt, eben nicht immer nur einfach die Mitgefühls-Rolle spielt, dass er nämlich auch Grenzen setzen kann. Und dieses Grenzen-Setzen kann auch ein Konfrontieren sein, wenn es z.B. auf einen anderen gerichtet ist. Genau dies sprichst du jetzt an.

Wenn du dies

Es widerstrebt uns ein wenig, hab ich das Gefühl, die Tatsache anzunehmen, daß nicht immer der mein bester Freund und bester Lehrer ist, der mich die ganze Zeit übers Kopferl streichelt und mich nur ja nicht unter Druck setzt...

auf meinen Beitrag beziehst, dann hat du mich vielleicht falsch verstanden, denn dies wäre ja lediglich das gespielte Mitgefühl, das die eigenen Impulse unterdrückt und keine Grenzen zieht.

Du beschreibst also - genauso wie ich - das wirkliche Mitgefühl.

Das ist zornvolle Liebe... wenn ich mein kleines Kind anbrülle, weil es auf die Straße laufen will, wo die Autos fahren, dann ist das Liebe, Energeia - die sich zornvoll äußert...

Wenn du dein kleines Kind anbrüllst, weil es auf die Straße laufen will, dann IST das nicht notwendig Liebe, sondern es kann Liebe sein - scheint es mir. Nicht jeder Mensch, der zornig zu seinem Kind ist, liebt sein Kind. Dein Beispiel lässt hier etwas unausgesprochen - vielleicht vermischt du auch etwas.
Die entscheidende Frage scheint mir, WIE ich das tue. Lasse ich an dem Kind meine eigene Wut aus, benutze ich es einfach zur Abreaktion, ohne mich dabei für es zu öffnen? Oder bin ich dabei wirklich immer noch liebevoll offen und zeige meinem Kind, dass ich dies aus Liebe tue.
Liebe Kinnarih, ich betone diesen Unterschied, weil meiner Ansicht nach viele Eltern genau diesen Unterschied nicht sehen - und ihn verleugnen. Viele Eltern verwenden das Kind dann doch als Sündenbock und rationalisieren die Tat dann hinterher als "Liebe".
Ob es aber wirklich Liebe ist, das zeigt sich auch daran, ob das Kind dennoch offen für mich bleibt oder ob sich der Zugang zu meinem Kind aufgrund meiner Lieblosigkeit allmählich verschließt.

Ich würde dies auch nicht als "Zorn" beschreiben. Und wenn man dies als "Zorn" bezeichnet, dann vermute ich hier immer eine Idealisierung. Aus Liebe und Mitgefühl entsteht kein Zorn. Zorn entsteht aus Identifikation. Aus Liebe und Mitgefühl kann ich aber sehr wohl "in der Art eines zornigen Menschen" mit einem anderen Menschen sprechen, so lange ich hierbei auch liebevoll bleibe. Ansonsten ist es eben keine Liebe: wer im Zorn aufgeht und nicht offen bleibt, der liebt nicht.
Liebe hat aber nichts mit Kuscheln, Nettigkeit, etc. zu tun - es kann etwas damit zu tun haben, muss es aber nicht, je nach Situation. Liebe ist ein "Offensein". Und manchmal muss man eben auch offen "zornig" sein, um den anderen zu konfrontieren.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Ja, dann reden wir ungefähr vom selben, denke ich, Energeia. Offen zornig zu sein, um den andern mit etwas Wichtigem zu konfrontieren, das drückt es sehr gut aus.

Stimmt, die Aktion mit dem Kind ist dann Liebe, wenn ich es aus der einzigen Absicht heraus tue, es vor Schaden zu bewahren und ihm ein Gefühl für die Gefahr zu geben. Das eben wollte ich klar machen: daß Liebe sich gelegentlich auch in einer sehr energischen Form manifestieren kann. Das wird gern übersehen von esoterischen Faserschmeichlern ;)

Ich hab persönlich nichts gegen das Wort Zorn - wenns der richtige, schöne, energiegeladene Zorn ist, von dem du auch gesprochen hast... (Ich hab einmal in einer Meditation das Muster gesehen, das da rund um einen Menschen entsteht. Wie ein Vulkanstern, wild, aber schön. Das ist das, was bei den zornvollen Gottheiten der tibetischen Traditionen gemeint ist.)
 
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Liebe Kinnrih,

Ja, dann reden wir ungefähr vom selben, denke ich, Energeia. Offen zornig zu sein, um den andern mit etwas Wichtigem zu konfrontieren, das drückt es sehr gut aus.

Stimmt, die Aktion mit dem Kind ist dann Liebe, wenn ich es aus der einzigen Absicht heraus tue, es vor Schaden zu bewahren und ihm ein Gefühl für die Gefahr zu geben. Das eben wollte ich klar machen: daß Liebe sich gelegentlich auch in einer sehr energischen Form manifestieren kann. Das wird gern übersehen von esoterischen Faserschmeichlern ;)

Ja. Eigentlich hatte ich das von dir auch nicht anders erwartet, aber ... ...ganz klar hatte ich es nicht gelesen und der eine Satz ließ aus meiner sicht Interpretationsspielraum offen; und da dieser Spielraum sich genau dort befand, wo er auch im alltäglichen Leben durch die Definitionsmacht des "Stärkeren" missbraucht wird, wollte ich das doch noch ansprechen.

Was ist denn ein esoterischer Faserschmeichler? :confused::D Hab ich noch nie gehört... :rolleyes:

Merci.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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