Hallo Leya,
ich habe diesen Thread nur aus den Seitenwinkel beobachtet. Ich finde es immer problematisch, wenn Menschen in die selbsternannte Psychologenrolle rutschen und über Ursachen und Zusammenhänge sinnieren in einer Manier, die einfach nur übergriffig sein kann.
Wenn ich daran denke, wie intensiv meine Therapeutin zuhört, wie wenig sie sich äußert, wie lange es dauert bis sie überhaupt
vorsichtig eine
Vermutung äußert, wie viel Raum sie mir gibt, mit der Vermutung zu spielen, sie anzunehmen oder abzuweisen, dann wird mir auch immer wieder bewusst, wie viel tatsächlich dazu gehört, einen Menschen umfassend zu verstehen. Viel Demut, Offenheit und Akzeptanz.
Über Martin Buber soll es eine Anekdote geben, die ich nur aus Erzählung wiedergeben kann. Ein Mann hatte ein langes Gespräch mit Buber, dass er mit dem Dank, Buber hätte ihm gerade sehr geholfen, beendete. Buber entgegnete: Wieso, ich habe doch gar nichts gesagt?!
Natürlich stellt man mit einer Kartenlegung auch immer Dinge zur Diskussion und ja, es macht auch Spaß, herumzuphilosphieren. Manche können das auch sehr gut mit viel Respekt und gesunder Distanz. Andere spiegeln sich selbst sehr gerne im anderen - und führen heimlich Selbstgespräche.
Ich habe irgendwann gelernt, bestimmte Themen nur mit ausgewählten Personen zu besprechen. Auf so viele Kommentare zu reagieren, ist auch emotional anstrengend.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!