Lieber A.,
ich habe in meinem vorherigen Beitrag zitiert, dass du in diesem Thread von Wissen gesprochen hast und du auf einen Link zu einer wissenschaftlichen Untersuchung verweist. Auch in Hinsicht auf das Wörtche "Glaubenssatz" behauptest du "Recht" zu haben, so als käme diesem Wörtchen nur eine einzige "identische" Bedeutung zu. (Du sprichst - das ist mir schon öfters aufgefallen - immer wieder
über Wörter, als wären es "Dinge/Substanzen" und nicht einfach konventionell festgelegte Bedeutungen, welchen historisch und sozial je kontingente Bedeutung zukommt - das scheint eine Eigenart mancher Magier hier zu sein, obwohl doch eigentlich gerade die sowohl-als-auch-Haltung, wenn man sie lebt, einer derartigen dualen Ontologisierung (Seinsglaube) vorbeugt.)
Wenn ich schreibe, dass dies "wissenschaftlich gut belegt" ist, dann meine ich damit, dass der neurobiologische Diskurs in der dualen Welt relativ stabil per Kommunikationen konstruiert, dass diese Thesen experimentell überprüft werden können - anhand von historisch und kulturell kontingenten Konstruktionen. Wenn ich schreibe "kann man beobachten", dann beschreibe ich damit eine subjektive-phänomenale Erlebnis-Perspektive. Ein Mensch - so meine These -
kann prinzipiell täglich beobachten, dass er sich mit dem Verstand Probleme bereitet, kann aber auch täglich beobachten, dass sein Verstand Probleme löst. Das ist eine phänomenale Beschreibung - mehr nicht.
Wichtiger ab ist: all das, was ich schreibe, ist - wie gesagt - Teil eines "Diskurs-Spiels". Auch wenn ich "Fehlschluss" schreibe, dann beziehe ich mich ebenfalls auf den Diskurs: mittlerweile haben zahlreiche NEurobiologen innerhalb dieses Diskurses diesen Fehlschluss kommuniziert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Homunculus#Der_Homunculus_in_der_Philosophie
Ich schreibe also in sowohl-als-auch Haltung und in Weder-Noch-Bewusstheit im Rahmen eines Sprachspiels über einen Diskurs. Im Rahmen dieses Sprachspiels habe ich Informationen angeführt und ich habe argumentativ verdeutlicht, dass du auf die Argumentation von Mazil nicht eingegangen bist.
Schauen wir uns noch einmal die
Hauptargumentation an, die ich in meinem längeren Beitrag und dann noch einmal hervorgehoben habe. Ich habe mich hier auf einen Diskurs der dualen Welt bezogen, in dem behauptet wird, dass neben den relativen geringen bewussten Verarbeitungen immer auch ungleich mehr (da parallel) unbewusste Verarbeitungen stattfinden, dass es zahlreiche Hirnarreale gibt, die überhaupt nicht bewusstseinsfähig sind, aber ständig prozessieren, dass das limbische System dem Bewusstsein in den meisten fällen einen Enscheidungsrahmen vorgibt und dass Mazils Intention sowie die Intention manch anderer hier bezogen auf diesen Diskurs stimmig ist. Deine Aussagen, die du als "Wissen" ausgegeben hast, und dein Link zur selektiven Wahrnehmung lenkten von dieser Thematik ab, bzw. suggerierten (in einem Sinne von "Wissen" und im Namen der
Nicht-Manipulation, dass dies nicht so sei.
Das hatte ich in meinem vorigen Beitrag noch einmal hervorgehoben; ich hatte auch kenntlich gemacht, dass du auf dieses Argument nicht eingegangen bist. Und du bist nun in deiner Antwort wieder nicht auf diese Hauptargumentation eingeganen - wie man sehr klar sehen kann, wenn einfach ein paar Schritte zurücktritt.
Wie kann man an dieser Stelle in unserem Gespräch nun verfahren? Ich habe hier meine Meinung dargestellt, du hast deine Meinung ebenfalls dargestellt, bist aber mehrmals nicht wirklich auf meine Hauptargumentation eingegangen. (Sender-Empfänger-Problematik). Letztlich ist es "meines Erachtens" der Sinn einer derartigen Auseinandersetzung: dass man die Perspektive des anderen via sprachlicher Kommunikation versteht und dabei auch eventuell etwas Neues versteht.
Jeder, der sich ein eigenes, selbständiges Bild von diesem neurobiologischen Diskurs in der Dualität machen möchte, der kann sich informieren und seine
eigene, selbständige Meinung bilden; die anderen werden der Thematik vielleicht keine Aufmerksamkeit schenken oder sie werden sich einer Meinung einfach anschließen - aus welchen Gründen auch immer.
Ich kann hier noch einmal Wikipedia verlinken, weil du dies aus meinem Beitrag isoliert und dann angezweifelt hast. Ich hatte vom limbischen System gesprochen und hierbei ist die
Amygdala als Teil des limbischen Systems von entscheidender Bedeutung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Amygdala
"Die Amygdala ist wesentlich an der Entstehung der Angst beteiligt und spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der emotionalen
Bewertung [...]".
Einen lieben Gruß,
Energeia