Beschreiben - Sehen - Lösen

geht eigentlich ganz gut, es wird erlebnisreicher, wenn man das Thema offenhält.

ich gehe also Wald- und Wiesenwege, da bemerke ich diese Gewalt wieder, die mich nervt. Ich sage, da will ich mehr zu wissen.

Dann geht es durch dunklen Nadelwald, Wege voller Pinienmulch, weich, aufgeweicht, aber ich suche nun feste Böschungen, balanciere den Weg entlang.

Danach geht es runter zu einer Küste, schöne grüne Wellen in HD, doch auch hier unsicherer Boden, weicher, wegspülender Sand, auch hier wieder die Flucht nach oben, wo es felsiger wird.

dann geht es höher, wieder in Wald hinein, einen Fluß entlang hoch, der von all dem Regen noch Hochwasser hat, zu einer Brücke, und da ist es wieder das Thema unsicherer Boden, die moosigen, naßen Bretter sind teilweise morsch, ich muß auch hier vorsichtig gehen, langsam, mich sichern, usw.

Dann gelange ich nach einigen Wegen an einen Platz wo eine Quelle sprudelt und dort werde ich dann ganz ruhig, und bemerke, das zwei Männer anwesend sind. Ein schwarz wirkender, gewalttätiger Tiermaskenmann mit Hörnern, und ein weiß gekleideter Lichtmann wie Gandalf, also quasi Gandalf und Balrog. Die die beiden Seiten der Maske verkörpern, weiß ich.

Zwischen denen ist die Gewalt und ich kriege sie in die Fresse, denke ich, und nehme meinen Stab, stelle einfach eine Verbindung zwischen den beiden her. Einfach so, ich darf das, ich bin der Reisende. Mein Film, ich bin der Regisseur. Auch WISSEN ohne Sprechen. So quasi ein Ende des Stabes ans Herz des einen, anderes Ende ans Herz des anderen. Ja, dann gehen energetische Geschichten ab, die nicht mehr zu beschreiben sind, und am Ende sitze ich wieder alleine und friedlich an der Quelle.

Ich gehe zurück, das Meer ist nun ruhig, ganz still, ganz friedlich. Dann gehe ich einen anderen Weg als den Matschweg durch den Tannen/Pinienwald, Mitdenken ist wertvoll. :D Und wieder zuhause.
 
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Das ist so real beim Lesen, den Stab hab ich direkt in den Händen gespürt.

Mich spricht es total an, dass du auf dem Weg hin immer wieder unsicheren Boden hast, vorsichtig sein mußt, und auf dem Rückweg kannst du einen anderen Weg nehmen. Sagt mir, du hast ein Stück Entscheidunsfreiheit gewonnen :)
 
Das ist so real beim Lesen, den Stab hab ich direkt in den Händen gespürt.

Finde deinen? Was sind Zauberstäbe? Wenn es dich interessiert, die germanischen Zauberinnen, die Völvas, trugen Stäbe!

Die nordischen Seherinnen trugen immer einen Stab als Symbol ihrer Gabe und ihrer Macht. Dieser wird als „Zauberstab" aber auch als Phallussymbol interpretiert, denn es wird verschiedentlich davon berichtet, dass Frauen Phallus-, bzw. Fruchtbarkeits-Riten ausführten.


Mich spricht es total an, dass du auf dem Weg hin immer wieder unsicheren Boden hast, vorsichtig sein mußt,

Weil es wahr ist, is so, true being, ... und außerdem hat mich diese ungedachte, nicht zielfixierte Wanderung erstmal geerdet, entspannt, hinein gebracht. Ich war also ganz bei dem Weg, und musste da voll rein gehen. Das mit der Maske war überhaupt nicht auf dem Screen, ich habe die nur gesehen, und dann war es KLAR - das ist die schwarzweiße Maske.

Was ich nun spannend fand, da könnte man ja sagen, he, das war der Hirschgott und der Hierophant, he, heilig, heilig, war gar nicht, und ich war absolut auf Augenhöhe. Ich war Vermittler in Sachen, die die nicht tun können! Eine dritte Kraft. Superspannend. Und am Ende, als ich wieder alleine war, da habe ich mich von oben da sitzen gesehen. War beides. Auch spannend.


und auf dem Rückweg kannst du einen anderen Weg nehmen. Sagt mir, du hast ein Stück Entscheidunsfreiheit gewonnen :)

Erstmal war das unruhige Meer dann glatt, ja und dann hatte ich Entscheidungsräume gewonnen, kann man so sagen. Es hat sich also direkt etwas verändert, und ich spüre es auch in real. Probs fahren runter, Ruhe kehrt ein, ich kann Dinge abladen, die mir ziemlich unangenehm waren. das ging ja auch ins Familieneingemachte, der gute Papa, und der Tyrannenpapa, die GEWALT in der Familie, die systematisch gebrochenen Neins meiner Kinderseele.

und dann merkste .... wupps, da fällt was runter, ich hatte beim Spazierengehen so Bilder, da rutschen so Mumienhüllen ab, Umwicklungen lösen sich, usw. F a s z i n i e r e n d.

Ich fand das nun mit dem Landschaftsintro sehr gut, weil es auch Material speichert. Desto mehr du weißt, wie Baumrinde aussieht, oder Herbstlaub rauscht, usw, desto mehr kommt in den Reisen, und du guckst dann auch bewusster die Landschaft an, weil du Details sammelst für dein Unbewusstes. ;-)
 
Nun sind einige Tage vergangen. Und ich habe wirklich einen Schritt nach dem anderen gemacht. Nach hinten. Zögernd und tastend zuerst, mit ein bisserl mulmigem Gefühl... hoffentlich trete ich nicht auf eine bodenlose Stelle... dann merke ich, der Boden unter mir wird immer fester, und es geht aufwärts. Einen Hügel hinauf, ich trete auf Wiesengrund, auf Steine. Ich schaue auf den Sumpf hinunter!

Und auf einmal habe ich knirschenden Kies unter den Füßen. Ein Weg. Ganz langsam wende ich den Kopf und... traue meinen Augen nicht. Ein Zaun, ein bißchen verwittert, und ein Schild. Auf dem steht ".i..ar.e - Vil.a Fr.if.u. - Bergweg 7". ... !!! ... Und ich sehe einen Karren mit einem Pferd davor, der Karren schon halb beladen mit Farbtöpfen...

Ich dreh mich um. Ich seh den Garten, mit dem alten vertrauten Gartensessel. Ich schau zum Haus. Die Tür ist geschlossen, davor steht der Arbeiter von damals und packt grade die nächsten zwei Farbtöpfe. - Ich stürze zum Gartentor, renne in den Garten hinein. "Grüß Sie, ja sind Sie denn schon fertig?" rufe ich dem Mann zu. "Ja", sagt er fröhlich. "Wollen Sie schauen?" Er öffnet mir die Tür und ich laufe hinein und schaue auf das Bild.

Es ist fertig gemalt. In hingehauchten Farben, fast durchsichtig, ätherisch luftig schwebt da eine zarte Kinnaree. Verklärt lächelnd, gewichtslos, wie eine Wolke. Über einer unwirklich lichtvollen Landschaft mit dem See und dem Wasserfall und dem Bambuswald... alles so hauchzart, fast verschwindend...

Ich schaue den Malermeister an, der Malermeister schaut mich an - und wir beginnen gleichzeitig zu lachen. Ein unbändiges Gelächter. "Wissen Sie was?" sage ich dann, atemlos vor Lachen. "Wir zwei kommen jetzt miteinander ins Geschäft! Sie lassen mir ihre Farbtöpfe da und bitte auch Ihre Pinsel... Ich glaub, ich brauch die noch!" "Ja, das scheint mir auch so", sagt er vergnügt. "Kommt manchmal vor, in meiner Branche. Mit Selbstbildern ist das so eine Sache... nix is fix!"

Ich trage zusammen mit ihm eifrig die Töpfe, die er schon aufgeladen hatte, zurück in den Garten, gebe ihm die Goldstücke, die ich in meiner Hosentasche finde - er ist hochzufrieden und Steigt auf den Karren. Wir winken einander zum Abschied noch zu, und dann fährt er davon.

Ich aber laufe zur Haustür und mache sie ganz weit auf. Ich schau hinunter in die Landschaft - ja, da unten ist der Sumpf, ich kann ihn sehen - und auch den Lichtschimmer seh ich. Er steht dort ganz still. - Und dann packe ich, ohne mich noch weiter zu besinnen, den ersten Pinsel, der mir in die Hand kommt, und ein paar bunte Töpfe und lege los. Und weiß, jetzt wird ich malen, bis die Pinsel qualmen. MICH. So wie ich selbst sein will.

:)
Kinny die Zukunfts-Bunte
 
Liebe Kinny...
das ist so wunderschön, wie du das geschrieben hast...
und ich bekomme Lust, auf Farbe und Pinsel...
Für mein eigenes Bild
Danke, dass du mich daran erinnerst...
 
".i..ar.e - Vil.a Fr.if.u. - Bergweg 7".

:LOL:

Wundervoll. Du bist echt entzückend, Kinny. ;-)

Bin mal echt gespannt, was du da jetzt weiter machen wirst.

Und was sehr spannend ist, ähnlich wie bei meinem patchwork, die Bilder selber vernetzen sich! Nun ist der Sumpf in der Nähe vom Haus, die wissen voneinander scheints, die Dreamtime-Landscapes.
 
Und was sehr spannend ist, ähnlich wie bei meinem patchwork, die Bilder selber vernetzen sich! Nun ist der Sumpf in der Nähe vom Haus, die wissen voneinander scheints, die Dreamtime-Landscapes.
Ja, nicht wahr? Und noch spannender - das Ganze vernetzt sich zusehends und immer dichter mit dem, was in der Realität geschieht. Es beeinflußt sich wirklich gegenseitig!
 
Ja, nicht wahr? Und noch spannender - das Ganze vernetzt sich zusehends und immer dichter mit dem, was in der Realität geschieht. Es beeinflußt sich wirklich gegenseitig!

ja, ich habe zuhause noch eine weitere Reise gemacht, die mir zu privat war, doch da kam dann als Synthese der beiden männlichen Seiten schwarz vs weiß ein Greenman heraus, eine Art Dionysos mit Blättern und Blumen und so am Body. Kraftvoll, wie ein Thorshammer.

Und was so faszinierend is, ... es ändert was! Es gibt einen grundlegenden Switch, hin zu einer lebensfreudigen, starken männlichen Kraft, die mehr Freude, Bandbreite hat.

Is doch irre, mit so ein paar "mindfucks" ey. :ROFLMAO:

Reale Prozesse, anfassbar, umgesetzt, ohne wichtige Hüte und alleinige Wahrheiten. :whistle:

Wo jeder mitmachen könnte, einfach so. Do it.
 
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ja, ich habe zuhause noch eine weitere Reise gemacht, die mir zu privat war, doch da kam dann als Synthese der beiden männlichen Seiten schwarz vs weiß ein Greenman heraus, eine Art Dionysos mit Blättern und Blumen und so am Body. Kraftvoll, wie ein Thorshammer.
Schaut gut aus!

Und was so faszinierend is, ... es ändert was!

Ja - und so SCHNELL... ich hab im Moment das Gefühl, der Zug, von dem ich erzählt habe, meine Privateisenbahn :) , die beschleunigt grad auf 300 km/h!
 
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