Lichtpriester #166
Maschinen abzuschalten, ist für mich nicht passive, sondern AKTIVE Sterbehilfe - wo im Vorfeld verschiedene Mediziner und Angehörige gemeinsam zum Entschluss kommen, dies zu tun bzw. zu erlauben.
Das sehen die Gesetzgeber (in Ö, D, CH,...) definitiv anders.
Passive Sterbehilfe ist Palliativmedizin, das ist Sterbe-Begleitung unter Einsetzung aller medizinischen, psychologischen, sozialen und religiösen Hilfen und Erhaltung einer möglichen Lebensqualität bis zum Schluss. Dazu ist die Entscheidung des Patienten nötig, der klar vorher sagt, er möchte KEINE lebensverlängernden Maßnahmen. Maschinen wären aber solche.
Wie Du selber sagst, Palliativmedizin ist Sterbebegleitung. Für das Weglassen lebenserhaltender Systeme (Beatmung, künstliche Ernährung...) oder das Unterlassen lebenserhaltender Maßnahmen (wie z.B.: Reanimation, Medikation, Dialyse...) bei einem unerträglichen, unheilbaren Zustand bedarf es einer Patientenverfügung.
Es geht m.E. auch nicht um ein entweder (Sterbebegleitung) / oder (aktive, passive Sterbehilfe), sondern um ein sowohl als auch. Auch mit professionelster, flächendeckender PalliativCare wird es immer einen geringen Prozentsatz an Betroffenen geben, die ihr Dahinvegetieren nicht mehr ertragen u./od. deren Schmerzen tatsächlich nicht mehr gelindert werden können und die darum ihr Leben beenden möchten. Für diese Menschen (egal ob Erwachsene oder Minderjährige) muss es einen menschenwürdigen und legalen Weg zu Sterben geben.
Yvonnscherl #158
Das habe ich bereits weiter oben angeführt. Sicher traut man es niemanden zu, richtig ist es auch, dass es dazu genaue Gesetze geben und kontrolliert werden muss. Ebenfalls richtig ist es, dass jeder Mensch das Recht auf einen würdigen Tod hat und das niemand qualvoll dahin vegetieren soll. Aber es ist auch richtig, dass vieles passiert, was man niemals annehmen würde und keinen zutrauen würde. Trotz aller Gesetze. Verständlich das man sagt, die meisten Eltern sind nicht fähig ihrem Kind etwas anzutun, nur um es los zu werden.
Die Realität lehrt uns aber leider auch das Gegenteil. Genau DAS sind meine Bedenken, mag jetzt vielleicht etwas eigenartig klingen aber die Menschheit ist nicht nur gut. Zudem nicht jedes Kind ist mit einem liebevollen Elternhaus gesegnet, indem die Eltern nur das beste für ihre Kinder wollen.
Gesetze gegen Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch gibt es seit vielen Jahren.
Hast Du den Eindruck, dass eine gesetzliche Legalisierung von aktiver Sterbehilfe für Minderjährige plötzlich auch Kindesmisshandlung legalisiert?
Die Realität lehrt uns, dass immer wieder Kinder familiärer Gewalt ausgesetzt sind (trotz eindeutiger Gesetzeslage, die das verbietet und unter Strafe stellt) aber was hat das mit aktiver Sterbehilfe zu tun????
Befürchtest Du ernsthaft, dass Eltern die ihr Kind misshandeln bei legaler Sterbehilfe dann zum Arzt marschieren und ihn auffordern, er möge doch ihr Kind einschläfern? Und dass dieser der Aufforderung dann Folge leistet? Häää????
Lies Dir bitte nochmal die belgische Gesetzesvorlage durch!
Hier geht es um totkranke Minderjährige, denen, so sie urteilsfähig sind, den klaren Wunsch danach äußern, medizinisch keine Hilfe mehr möglich ist und sie das Einverständnis ihrer Eltern bekommen, ein schmerzfreies, menschenwürdiges Sterben ermöglicht werden soll.
Jacques de Molay
Hey, du, komm ich helf dir mal eben zu sterben....
Ich will aber nicht...
Das macht nix....ist gesetzlich erlaubt also zier dich nicht...
Ich weiss aber, dass ich unheilbar krank sein muss...
Das bist du doch "im Sinne der Gesellschaft"....
Und Eltern muessen auch zustimmen...
Na, weshalb lebst du denn noch? Doch nur, weil DU es willst...sie haetten dich laengst....
Ich will aber trotzdem nicht...
Na, dann mach ich dich so fertig, dass du die Schmerzen bekommst, die dir unertraeglich sind und ewig andauern, dann willst du bestimmt, dass ich dir helfe...
Jacques de Molay
Wir duerfen nicht zulassen, dass Kranke Kinder ueber einen Kamm geschoren werden, nur weil sie krank sind. Und nur weil es hyperempfindsame Eltern gibt, duerfen wir das auch nicht als Massstab fuer alle Eltern betrachten.
Was für niederschmetternd dumme, entbehrliche Kommentare...