Bedeutung der Traumanalyse für die Psychotherapie

Und das machst du wohl auch in der Realität, wobei es nicht um die körperliche Existenz geht.
Du kämpfst um dich, um deine Selbstbehauptung, um die Ganzheit deiner Seele, so will ich es mal nennen.

Den Zusammenhang mit Psychotherapie hast du eingangs gebracht. Und genau in diese Richtung gehen Träume, in denen man getötet werden soll. Der Tod ist dabei nie körperlich zu verstehen.
Es gibt in deinem Gemüt sozusagen zwei Seiten. Eine, mit der du normal funktionieren kannst und eine, wo du dich selbst bedroht siehst. Und zwar von dir selbst bedroht siehst, weniger von außen.
Diese Seite, die durchaus zu depressiven Verstimmungen führt, willst du loswerden, abspalten von dir. Du willst sie im übertragenen Sinne töten.

Ist klar, dass so was massiv angstbesetzt ist. Am Tage bemühst du dich, dir nichts anmerken zu lassen, was vielleicht so weit gelingt, dass du selbst nichts mehr merkst.
Nachts aber in den Träumen gibt es keine bewusste Kontrolle. Dort spielst du deine Ängste dann in voller Dramatik aus.

Deine innerseelischen Prozesse sind aus dem Gleichgewicht geraten. Nichts mehr und nicht weniger als das offenbaren solche Träume.
Was genau dein seelisches Problem ist, kann von außen natürlich nicht genannt werden. Aber dass du Hilfe brauchst, weißt du schon selbst.

Du bist nach einem solchen Kampf jedes Mal wach geworden. Das kannst du als aufwachen im übertragenen Sinne verstehen. Wach auf, sie dich an, mach dir klar, was tatsächlich los ist in deinem Inneren.
Im Grunde ist das Aufwachen die Info für dich.
Liebe Grüße, Renate

Hi
danke für deine ausführliche Erklärung.
kann es sein, dass ich meine selbst eingeschätzte Minderwertigkeitskomplexe immer wieder nach außen kompensieren will? Kann ich diese Bedrohung von mir selbst so interpretieren, dass mein Kontrolliertes Ich, nicht mehr die Kraft hat, meine eingeschätzte Schwäche in Schach zu halten?
LG
 
Werbung:
meine selbst eingeschätzte Minderwertigkeitskomplexe
Selbst eingeschätzt - gut, dass du das so klar formulierst.
Kann ich diese Bedrohung von mir selbst so interpretieren, dass mein Kontrolliertes Ich, nicht mehr die Kraft hat, meine eingeschätzte Schwäche in Schach zu halten?
Mit in Schach halten meinst du wohl, es so gut verbergen, dass keiner was merkt, am Ende nicht mal du selbst.
Und das kann keiner schaffen auf Dauer, ist klar, oder?

Indem du deine Minderwertigkeitskomplexe unter der Decke hältst, bringst du einen wesentlichen Teil deiner Psyche zum Schweigen. Du verleugnest da etwas von dir. Das war es dann eben, was im Traum getötet wurde.
Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: Diese Seite, die durchaus zu depressiven Verstimmungen führt, willst du loswerden, abspalten von dir. Du willst sie im übertragenen Sinne töten.

Du hast es ja schon selbst erkannt. Gib erstmal vor dir selbst zu, dass du einen solchen Komplex hast. Spüre nach, woher so was kommt. Aber nicht, indem du Schuldige suchst. Sprich weder andere noch dich selbst schuldig deswegen. Erkenne aber klar Ursachen und Zusammenhänge.
Diesen Teil der Arbeit musst du schon machen.

Dann schau in den Spiegel, lächle dich an und sage dir, dass du dich sehr, sehr gern hast.
Mach das jeden Tag für eine Minute. Dann wende dich deinem Alltag zu.
Liebe Grüße, Renate
 
Hi Prema,

diese Frage kannst du sehr leicht selbst beantworten. Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe darauf 10 typische Aussagen deiner Eltern, die sie dir immer wieder sagten....

Welche 10 typischen Aussagen waren es, vielleicht Aussagen wie diese???
"Du bist ein kluges und wunderschönes Kind, Mädchen. Was andere sagen ist für dich unwichtig, du wirst immer Glück im Leben haben, du wirst eine gute Ehefrau, eine gute Mutter sein, du besitzt Fähigkeiten um andere Menschen Sicherheit und Hilfe zu vermitteln, du ziehst gute Menschen stets an, die Männer werden dir Reihenweise nachlaufen und dich auf Händen tragen, du wirst eine sehr erfolgreiche Frau werden, oder oder, oder.

Wie lauten die häufigsten AUSSAGEN,... AUFFORDERUNGEN.... oder VERBOTE.... für dich, die dir deine Eltern sagten???

Herzlichst

MrNathan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Selbst eingeschätzt - gut, dass du das so klar formulierst.

Danke

Mit in Schach halten meinst du wohl, es so gut verbergen, dass keiner was merkt, am Ende nicht mal du selbst.
ja
Und das kann keiner schaffen auf Dauer, ist klar, oder?
Ja

Indem du deine Minderwertigkeitskomplexe unter der Decke hältst, bringst du einen wesentlichen Teil deiner Psyche zum Schweigen. Du verleugnest da etwas von dir.
Ja
Das war es dann eben, was im Traum getötet wurde.
sehr spekulative aber kann sein?!. Ist der Mörder mein kontrolliertes Ich?

Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: Diese Seite, die durchaus zu depressiven Verstimmungen führt, willst du loswerden, abspalten von dir. Du willst sie im übertragenen Sinne töten.
ja gerne oder soll ich sie annehmen und leben lassen, dass sie die Wirkung verliert, und mit der Wirkung, meine ich die Angst die sie verursacht. Heißt das, ich soll mich outen??

Du hast es ja schon selbst erkannt. Gib erstmal vor dir selbst zu, dass du einen solchen Komplex hast. Spüre nach, woher so was kommt. Aber nicht, indem du Schuldige suchst. Sprich weder andere noch dich selbst schuldig deswegen.

Mach ich gerne, eine meiner Leitsätze; Putze nicht den Spiegel, sondern die Quelle der Reflektion :rolleyes:.

Erkenne aber klar Ursachen und Zusammenhänge.
Diesen Teil der Arbeit musst du schon machen.

ja mach ich gerne, daher möchte ich mir etwas sicher sein, dass die Traumdeutung mir helfen kann.:rolleyes:
Dann schau in den Spiegel, lächle dich an und sage dir, dass du dich sehr, sehr gern hast.
Mach das jeden Tag für eine Minute. Dann wende dich deinem Alltag zu.
Liebe Grüße, Renate

Danke LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Ist der Mörder mein kontrolliertes Ich?
Genau das meine ich.
soll ich sie annehmen und leben lassen, dass sie die Wirkung verliert, und mit der Wirkung, meine ich die Angst die sie verursacht. Heißt das, ich soll mich outen??
Annehmen, ja natürlich. Aber outen in aller Öffentlichkeit, das bringt es natürlich nicht.
eine meiner Leitsätze; Putze nicht den Spiegel, sondern die Quelle der Reflektion
Das sind so schöne griffige Sprüche, die als absolut logisch von jedem bestätigt werden.
Putze also die Quelle der Reflektion .......... ist sooooo theoretisch, da fange ich gar nicht erst an.
möchte ich mir etwas sicher sein, dass die Traumdeutung mir helfen kann.
Kann sie nicht, nicht wirklich, und vor allem nicht vorher, sozusagen als Bedingung, die erstmal erfüllt sein muss.
Nur du allein kannst dir helfen. Und das nicht über die spitzfindige Ratio, die Texte auseinandernimmt, zu jeder Bemerkung was Kluges sagt und am Ende genau dort steht, wo sie ganz, ganz am Anfang auch schon stand.

Mach das mit dem Spiegel, wie oben beschrieben. Also mach es wirklich, nicht nur in der Fantasie.
Schau dich an und sage dir Worte, wie du sie in der schönsten Liebesstunde einem Menschen sagen würdest, der dir am Herzen liegt.
.........................und dann lass die Tränen fließen.
Mach es doch einmal.
Liebe Grüße, Renate
 
Zurück
Oben