Bedeutung der Traumanalyse für die Psychotherapie

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In der Gestalttherapie wird zwar auf Träume zurückgegriffen. Das macht für mich jedoch nur dann Sinn, wenn der Klient selber seine Träume "deutet".
Liebe Eva,

dem möchte ich auch nicht widersprechen, denn die Interpretation von außen sollte ja eigentlich nur ein Angebot sein. Träume entstehen ja aus einem Prozess des Ordnens und des Optimierens heraus. Etwas, das sich zunächst als fraktale Bilder im Tiefschlaf abspielt und erst über den Rand des Bewusstseins aufsteigt, wenn es dazu einer Lösung bedarf. Bei dieser Lösungssuche werden Probleme mit unterschiedlichen Konstellationen solange durchgespielt, bis eine befriedigende Lösung gefunden wurde.

Ein kleine Grafik zum bessern Verständnis:
33091462ou.jpg

(Merlin, deshalb gemeinfrei)

Wenn das nicht gelingt, werden diese Schleifen auch in der folgenden Zeit immer wieder aufgenommen. Es gleicht dann einem Karussell, das sich immer schneller dreht, ohne dass der Träumende davon aussteigen kann. Der Erinnerungsschatz ist dann ausgeschöpft, deshalb müssen neue Ansätze von außen her, um das Karussell zum Stillstand bringen zu können. Damit wird dann auch klar, warum wir oft nicht wissen können, was da eigentlich aus dem unbewussten Seelenbereich aufgestiegen ist.

Ein weiteres Problem ist bei alledem die Bildersprache der Seele. Unser ganzes Denken und Erinnern ist an Bilder gebunden und dazu gehören auch Symbole, wie zum Beispiel die Buchstaben einer Schrift. Deshalb können wir auch oft schon mit einem kleinen Teil eines Bildes, auf das Ganze schließen.

Zudem beschäftigen sich Träume überwiegend mit der Gefühlswelt, die ihrer ganz speziellen Logik folgt. Aus all diesen Gründen werden die Auslöser der Träume in der Realität häufig in einem fiktiven Szenarium bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Letztendlich geht es dann auch nicht mehr um den eigentlichen Auslöser, sondern um die grundlegenden Themen der Persönlichkeit.

Das soll nun nicht heißen, dass man sich nicht mit seinen Träumen beschäftigen soll, denn es hat ja seinen Grund, warum die Träume über den Rand des Bewusstseins getragen werden, wenn die Seele mit ihrem Latein am Ende ist. Es ist so eine Art Selbsthilfe von „außen“, die neue Lösungen für eine akzeptable Situation schaffen können.

Ich sage deshalb gerne, dass es für die Seele wichtig ist, dass man sie ernstnimmt und ihr zuhört. So dürfte auch klarwerden, dass man sich zu den Träumen gelegentlich schlaumachen darf, und sei es nur als stiller Leser hier in diesem Forum. Jeder wird dabei erkennen, dass wir trotz aller Unterschiede tief in unserer Seele dennoch ziemlich gleich sind. Wir leben also mit unserer Seele nicht auf einer einsamen Insel. Eventuell ist dieses Tun auch ein kleines Training für unser Mitgefühl? (y)


Merlin
 
Hi prema,

nach meiner Überzeugung besitzt die klassische Traumdeutung, die oft in eine Psychotherapie eingebettet ist, eine extrem große Fehlsichtigkeit. Auch durch in sich schlüssige Beweisführung einer Deutungsvariante rücken Deutungen sehr oft nicht wirklich näher an die wahren Botschaftsinhalte von Träumen heran.. Dr.Dr.. Walter von Lucadou hat schon in Vorträgen auf die Fähigkeit zu falschen Schlußfolgerungen seiner Kollegen hingewiesen. Läßt sich iom Internet leicht nachlesen.

Ferner wird von der klassischen Traumdeutung die täglich vorhandene Beeinflussung unserer Träume durch telepathische Impulse von Personen, die sich gedanklich mit uns beschäftigen, völlig ausgeblendet. Die telepathisch zu unseren Träumen zugelassenen und damit aufgefangenen Absichten uns nahestehender Personen werden dann ganz muter zu den Absichten der eigenen Wesenzüge hinzugerechnet. Eindrucksvolle Fehldeutungen sind dann das Ergebnis. Und natürlich gibt es dazu dann auch oft noch tosenden Beifall.

Nur wer fähig ist auch die Quellen unserer nächtlichen Träume richtig einzuordnen, kann sich ein halbwegs brauchbares Bild vom Anliegen unserer Träume und ihren Botschaften machen...

Herzlichst

MrNathan
 
Hi Daya27,

im privaten Freundeskreis tauchten einige Erlebnisberichte auf. Es gibt aber auch Traumforen, in denen Therapiepatienten mit dem Wissen oder gar mit Empfehlungen ihrer Therapeuten sich mit ihren Träumen und deren Deutungen selbstständig auseinandersetzen. Ganz spannend ist dabei zu beobachten, wie kritisch die Träume der Therapie-Patienten mit ihren eigenen Therapeuten umgehen........ Natürlich lassen sich solche Zusammenhänge nicht in Sekundenschnelle finden. Eine langjährige Aktitivät in einem solchen Traumforum kann hier sichtbare Ergebnisse in deine Erkenntnisbemühungen bringen, die du dann für dich selbst werten kannst...

Jeder beurteilt gelesenes irgendwie immer etwas anders, was ja auch völlig ok ist
Die Antwort auf die Frage, wie treffsicher Therapie-Traumdeutung wirklich ist, wie sie richtig einzuordnen ist, darfst du dir dann sehr gerne selbst geben.


.

Herzlichst

MrNathan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Jeder beurteilt gelesenes irgendwie immer etwas anders, was ja auch völlig ok ist
Die Antwort auf die Frage, wie treffsicher Therapie-Traumdeutung wirklich ist, wie sie richtig einzuordnen ist, darfst du dir dann sehr gerne selbst geben..

Herzlichst

MrNathan
Hi,

genau solche Antworten wollte ich nicht bekommen, denn ich hoffe auf Erfahrungen aus 100 Jahre Traumforschung :cool:

LG
 
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Liebe Eva,

dem möchte ich auch nicht widersprechen, denn die Interpretation von außen sollte ja eigentlich nur ein Angebot sein. Träume entstehen ja aus einem Prozess des Ordnens und des Optimierens heraus. Etwas, das sich zunächst als fraktale Bilder im Tiefschlaf abspielt und erst über den Rand des Bewusstseins aufsteigt, wenn es dazu einer Lösung bedarf. Bei dieser Lösungssuche werden Probleme mit unterschiedlichen Konstellationen solange durchgespielt, bis eine befriedigende Lösung gefunden wurde.

Ein kleine Grafik zum bessern Verständnis:
33091462ou.jpg

(Merlin, deshalb gemeinfrei)

Wenn das nicht gelingt, werden diese Schleifen auch in der folgenden Zeit immer wieder aufgenommen. Es gleicht dann einem Karussell, das sich immer schneller dreht, ohne dass der Träumende davon aussteigen kann. Der Erinnerungsschatz ist dann ausgeschöpft, deshalb müssen neue Ansätze von außen her, um das Karussell zum Stillstand bringen zu können. Damit wird dann auch klar, warum wir oft nicht wissen können, was da eigentlich aus dem unbewussten Seelenbereich aufgestiegen ist.

Ein weiteres Problem ist bei alledem die Bildersprache der Seele. Unser ganzes Denken und Erinnern ist an Bilder gebunden und dazu gehören auch Symbole, wie zum Beispiel die Buchstaben einer Schrift. Deshalb können wir auch oft schon mit einem kleinen Teil eines Bildes, auf das Ganze schließen.

Zudem beschäftigen sich Träume überwiegend mit der Gefühlswelt, die ihrer ganz speziellen Logik folgt. Aus all diesen Gründen werden die Auslöser der Träume in der Realität häufig in einem fiktiven Szenarium bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Letztendlich geht es dann auch nicht mehr um den eigentlichen Auslöser, sondern um die grundlegenden Themen der Persönlichkeit.

Das soll nun nicht heißen, dass man sich nicht mit seinen Träumen beschäftigen soll, denn es hat ja seinen Grund, warum die Träume über den Rand des Bewusstseins getragen werden, wenn die Seele mit ihrem Latein am Ende ist. Es ist so eine Art Selbsthilfe von „außen“, die neue Lösungen für eine akzeptable Situation schaffen können.

Ich sage deshalb gerne, dass es für die Seele wichtig ist, dass man sie ernstnimmt und ihr zuhört. So dürfte auch klarwerden, dass man sich zu den Träumen gelegentlich schlaumachen darf, und sei es nur als stiller Leser hier in diesem Forum. Jeder wird dabei erkennen, dass wir trotz aller Unterschiede tief in unserer Seele dennoch ziemlich gleich sind. Wir leben also mit unserer Seele nicht auf einer einsamen Insel. Eventuell ist dieses Tun auch ein kleines Training für unser Mitgefühl? (y)


Merlin

Hi,

dieser Ansatz gefällt mir sehr gut, klingt aber fürs erste etwas undurchsichtig, meine Träume sind so verworren, dass ich mich echt oft frage, woher wer und warum, kann die Ursache für diesen Traum wirklich nur von diesen Leben sein??!!
LG
 
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