Außer Konkurrenz - Ungesagtes (eigentlich...)

  • Ersteller Ersteller Faydit
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Wollte "Amor säuft heimlich! Anders ist der Scheiß, den er macht, nicht zu erklären." zitieren. Ein super Satz!


Wenn Amor ausnahmsweise einmal doch nüchtern ist:

Man stelle sich zwei Menschen vor, die so etwas wie Ping-Pong spielen, kommunikativ (wobei ich kommunikativ nicht nur verbal meine), interaktiv, miteinander, vor allem aber energetisch, und mit etwas anderen Spielregeln:

Einer wirft dem Anderen den Ball zu, dieser fängt ihn auf, wirft ihn zurück, der Andere fängt ihn auf, wirft ihn zurück, und jedes mal wird der Ball ein wenig mehr, heller, strahlender. Lässt ihn dabei keiner der beiden fallen, so gelangt man an einen Punkt, an dem der Ball als leuchtende Kugel in der Mitte zwischen beiden zu schweben beginnt, noch leuchtender, zugleich wird jeder der Beiden selbst zum Ball, ist sowohl im Ball, Teil des Balles als auch außerhalb davon, gegenüber vom Anderen, und doch zugleich auch mit diesem verbunden.

Lässt einer den Ball fallen, funktioniert's nicht, und man müsste von vorne beginnen.

Und dieser Ball schwebt fast andauernd in der Mitte, irgendwann ist er ganz von selbst da, ganz selbstverständlich, immer, andauernd, ohne dass jeder Einzelne noch selbst all zu viel dazu tun oder beitragen muss.

Um so schlimmer ist es, wenn er irgendwann doch einmal runterfällt. Auch wenn man diesen Zustand in dieser Konstellation meistens sehr rasch wieder beheben kann, der Ball doch wieder zu schweben, zu strahlen beginnt.

Und genau das benötigt zwei, alleine geht das nicht, zumindest nicht auf diese Art. Und zwar genau die zwei Richtigen dafür, sonst klappt's auch nicht. Wenn die einfach nicht wirklich zusammenpassen, oder nur einseitig, kann man tun, was man will, genau das wird nicht funktionieren, man kommt miteinander erst gar nicht an diesen Punkt.

Manchmal kann in Folge auch etwas noch Unglaublicheres, Wunderbareres geschehen, nämlich, dass der Ball sogar dann noch zu schweben vermag, wenn ein Teil gar nicht mehr da ist, womöglich gar nicht mehr lebt. Aber zugleich ist es klarer Weise dann auch leider doch nicht dasselbe, als wenn noch beide Beteiligten da wären.

Aber es ist sogar dann noch immer so viel mehr als das, was eventuell mit anderen, weniger miteinander Kompatiblen, noch möglich wäre. Es wirkt nach wie vor nach, vergeht nicht, etwas davon bleibt, ist geblieben, und nicht nur das, es hat auch mehr oder weniger in jemandem selbst verändert, bewirkt, etwas entstehen lassen, das alleine völlig unmöglich gewesen wäre. Weil eben immer etwas Wesentliches gefehlt hätte.

In gewisser Weise kann das also vielleicht sogar so etwas wie ein kleines Stück Ewigkeit gewesen sein, manchmal sogar bleiben. Eine Berührung mit etwas Größerem, mit und durch das Gegenüber. Sozusagen als, aber nicht nur als Katalysator.

Wenn dieser Prozess die - durchaus trotzdem unvermeidlichen - Hürden bis dahin einigermaßen heil überstanden hat. Ich schätze, genau so war's eigentlich geplant.



Theoretisch wär's zumindest möglich, manchmal sogar in echt. Das ist dann das, was ich unter Liebe verstehen würde. Ein Miteinander, bei dem sich mitunter Himmel, Hölle und Erde gleichermaßen berühren, und bei dem beide Beteiligten damit in Folge auch klarkommen, oder zumindest miteinander Lösungen finden, die ein Klarkommen damit, mit allem, ermöglichen.

Manchmal auch alles andere als einfach. Eventuell aber durchaus lohnend.

Man könnte sich also eventuell fragen, woran es liegen mag, dass sich Menschen anscheinend weitaus öfter die falschen Partner suchen, oder auch dabei auf sich selbst oder das Gegenüber reinfallen, oder was bei diesem Thema so oft wo, warum und wie schiefläuft. Kann man, muss man aber auch nicht.
 
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Hand auf´s Herz, denn du bist anonym.

Hast du wirklich jemals in diesem Sinne der Seins-Liebe geliebt: https://www.esoterikforum.at/threads/3-arten-der-liebe.24468/ ?

Hast du jemals ohne Grund was oder wen geliebt?



Ein paar Reflexionen zum Thema:

Teil 1:

Die Fragestellung alleine ist auf diese Art, fürchte ich, bereits ziemlich suggestiv, aber auch, würde ich meine, etwas fehlerhaft. Erst recht dann, wenn man die im Link gestellten Formulierungen auch berücksichtigt.

Nichts geschieht ohne Grund, schon gar nicht Liebe, also ist Liebe ohne Grund eigentlich als Konzeption, als Idee bereits ziemlicher Unsinn, würde ich meinen, blendet bereits wesentliche Aspekte aus, verdrängt das, was sie nicht sehen will. Ob unbewusst oder bewusst, ist dabei nebensächlich.

Wäre es tatsächlich Liebe ohne Grund, würde sie auch nichts bewirken, wäre also auch verzichtbar, überflüssig, aber dann eben auch keine Liebe, sondern sowohl sinnfrei als auch wertlos. Wer allerdings erlebt hat, welche unglaubliche sowohl konstruktive als auch destruktive Macht Liebe haben kann, erst recht dann, wenn alle ihre dunklen Schwestern auch noch mitmischen wollen, was sie sowohl positiv als auch negativ zu bewirken in Stande ist, kann also nicht zugleich allen Ernstes von Liebe ohne Grund sprechen, würde ich meinen.

Liebe ist eben nicht wirklich nett und rosarot, das ist nur die Verpackung. Und offensichtlich fallen Menschen ebenso gerne auf diese rein, wie sie in Folge, wenn die Verpackung ihren Glanz verliert, vor dem tatsächlichen Inhalt schleunigst die Flucht ergreifen. Aber vermutlich überfordert es Menschen, Liebe in all ihrer Tragweite und Konsequenz zu verstehen, so wie ja bereits die Wahrheit über sich selbst die meisten Menschen überfordert, was meistens zu einer eigenartigen, lebenslangen Flucht vor ihr führt.

Jemand mag sich so etwas wie Liebe ohne Grund einreden, daran glauben, in seiner eigenen diesbezüglichen Unbewusstheit und dennoch mag es sich in Wahrheit anders verhalten. Was die meisten Menschen ohnehin andauernd tun, ohne dass es ihnen überhaupt bewusst wird.

Ebenso mag ein möglicher Grund, der jemandem als Grund erscheint, nicht notwendigerweise der tatsächliche Grund, sondern auch nur eine Art illusionärer Irrtum sein. Man hat dann eben den tatsächlichen Grund nicht herausgefunden, oder will ihn womöglich auch gar nicht herausfinden. Weil er ja unter Umständen nicht so ganz ins eigene Konzept, eine derartige Liebe ohne Grund betreffend, sich selbst betreffend passen könnte.

Menschen machen sich gerne was vor, belügen, betrügen sich selbst mehr als das jemand anderer könnte. Weshalb es wohl auch kaum verwundert, dass hier der Großteil ihr Umfragekreuzchen bei dieser Seins-Liebe machen. Den alles verdrehenden Fehler, der bereits in der Beschreibung selbst steht, übersieht aber jeder geflissentlich, oder das eigene Ego kümmert sich darum, dass jemand nicht wirklich hinsieht.

Wäre denn die ideologisch fehlkonditionierte eigene Absicht, durch angebliche, selbstlose "Liebe ohne Grund" scheinbar spirituell weiterzukommen, oder banaler formuliert, ein - im Kontext der eigenen esoterische Aberglaubens - ideologisch zwangsverordnetes, krampfhaftes Arschkriechen zu Gott - oder wohin sonst auch immer - zu zelebrieren, denn kein Grund?

Auch nur selbstüberhöhendes Egofutter im Tarnanzug, wie üblich! "Seht her, ich "liebe" besser, richtiger als Ihr!"

"Das Bessere ist der Feind des Guten!" schrieb Paul Watzlawick, und das ist im Grunde genommen auch eines der kollektiven Traumata dieser Welt, dieser Gesellschaft, ein permanentes Schneller, Höher, Weiter, eigentlich eine ständige Flucht vor den Folgen und Resultaten des eigenen Tuns und Agierens, Flucht vor sich selbst.

Wenn nun aber im esoterischen Kontext haargenau dieselben Prinzipen angeblich gelten und angewendet werden, wie sie Hard-Core-Kapitalismus, Neo-Liberalismus und Sport als gehirnwäscheartige Dogmen im Bewusstsein von Menschen verankern, könnte man sich eventuell ja mal fragen, was daran vielleicht doch nicht so ganz stimmen könnte.

Muss man aber auch nicht, man darf auch das brave, funktionierende Schaf in der Herde bleiben. Sollte sich aber dann nicht all zu sehr über allfällige Resultate wundern.

Ob das wohl auch tatsächlich so funktioniert? Wir machen das Verkehrte noch verkehrter, damit es irgendwann richtige Resultate erzeugt? Interessante Idee!

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"Seins-Liebe: Das ist die selbstlose Liebe. Du wirst um deiner Selbst wegen geliebt."

Da ist, auf diese Art formuliert, auch bereits ein Widerspruch in sich, würde ich meinen! Weil es einen durchaus nicht unwesentlichen Unterschied ausmacht, ob es darum geht, geliebt zu werden, oder selbst zu lieben.

"Du wirst um deiner Selbst wegen geliebt." bedeutet, dass derjenige, der hier geliebt wird, eben nicht selbst selbstlos liebt, sondern sozusagen als bedürftiges, hungriges Kind mit Liebe gefüttert, genährt wird, die er allerdings nicht selbstlos, sondern durchaus egoistisch, da ja hungrig danach, weil bei ihm anscheinend ein Mangel daran besteht, konsumiert! Was bereits alles andere als selbstlos wäre.

Konsumierung ersetzt die eigene Reife, der Konsument bleibt in der unreifen Rolle des bedürftigen, fordernden, egozentrierten Kleinkinds stecken, was nicht nur für ihn selbst sondern auch für andere fatale Folgen hat. Das Dilemma, Kollektivtrauma der westlichen Gesellschaft, das noch dazu von allen Seiten gefördert wird.

Also könnt man eher sagen, bei dem, das hier als Seins-Liebe angepriesen wird, geht es viel mehr darum, diese Liebe gratis, kostenlos zu bekommen, zu konsumieren, ohne Verpflichtung zu dazu, sie auch gleichwertig zu erwidern oder in Sinn eines ausbalancierten Austausches dafür eine andere Gegenleistung zu erbringen oder erbringen zu müssen. Auf die Art ist das getarnter, bedürftiger Egoismus in Reinkultur! Hat also mit Liebe genau gar nichts zu tun, sondern wohl eher mit eigener Bedürftigkeit, Hunger, mitunter durchaus auch mit Gier, Egoismus und Scheinheiligkeit in Verkleidung.

Eigentlich das Eingeständnis eines ungeklärten Kindheitstraumas, nämlich die Empfindung, nicht genug geliebt, angenommen, akzeptiert worden zu sein. Wenn es so ist, so empfunden wird, ist's eben erstmal so. Das Dilemma dabei ist, dass bereits diese, vieles andere überlagernde Empfindung nicht unbedingt dazu führt, dass dieses Defizit durch eine tatsächlich dafür geeignetes Gegenüber ausgeglichen, behoben wird, sondern man wird unvermeidlich damit Gegenüber anziehen oder selbst aussuchen, mit denen man etwas Ähnliches wieder erlebt. Was mit ziemlicher Sicherheit in Folge zur Wiederholung der ursprünglichen Erfahrung und Enttäuschung führen dürfte. Man ist sozusagen für eine Klärung, Behebung, Heilung nicht bereit, so lange die eigenen Fehlprogrammierungen wirken und das Verkehrte anziehen, fällt auf andere rein, eigentlich auf sich selbst.

Selbstlose Liebe zu empfangen ist also ganz und gar nicht identisch damit, selbst selbstlos zu lieben!

Der Unterschied ist in etwa der, als ob jemand Musik im Radio anhört, oder ob er selbst im Stande ist, welche zu komponieren und selbst zu spielen. Dazwischen liegen Welten!

Zudem ist selbstlose Liebe nicht notwendigerweise mit Seinsliebe identisch, oder mit bedingungsloser Liebe.

Seinsliebe, oder das, was Menschen darunter verstehen, ist eigentlich - würde ich meinen - gar keine Seinsliebe, sondern das Defizit daran. Wäre es tatsächlich Seinsliebe, so wäre diese angebliche Seinsliebe, die man als "Seht-her!"-Banner vor sich herträgt, damit das Ego sich anderen gegenüber aufplustern kann, gar nicht nötig. Klingt paradox, aber die Wirklichkeit, das Sein funktioniert nun einmal großteils paradox, widersprüchlich, weshalb Menschen mit ihrem üblicher Weise bescheidenen, linearen, eindimensionalen Denken gewisse Probleme mit dem Erfassen der Wirklichkeit haben.

Man müsste also das eigene Denken, die eigene Wahrnehmung, das Verarbeiten von Informationen umstellen, aus einem rein horizontalen Denken in ein zugleich vertikales, mehrschichtiges, sozusagen multidimensionales gleichzeitig gelangen, was aber die kognitiven Fähigkeiten der meisten Menschen heillos überfordert.

Der Wirklichkeit, dem Sein ist's egal, das ist, was es ist, völlig unabhängig von menschlichen Vorstellungen, und funktioniert auch - zum Glück - völlig unabhängig davon.

Was aber umgekehrt auch bedeutet, dass jede scheinbare Verbesserung daran - aus kleingeistiger menschlicher Sicht - das tatsächliche, funktionierende System stört, durcheinanderbringt, Schaden anrichtet, unvermeidlich. Was man ja auch wunderbar in der Realität sieht.

Forsetzung folgt...
 


Teil 2:


Seinsliebe würde also in Folge eigentlich auch bedeuten: Wer diese Welt liebt, kann Menschen nicht lieben, wer Menschen liebt, kann diese Welt nicht lieben!

Weil Menschen in dieser Welt eigentlich selbst der große Störfaktor sind, das Krebsgeschwür, das alles andere vernichtet, zerstört, auffrisst, ohne Rücksicht auf die Folgen. Oft gerade dann, wenn sie glauben, in vermeintlich bester Absicht das Gegenteil zu tun. Man kann die Welt auch in bester Absicht, aber auf Grund fehlender Kompetenz, auf Grund eines Nicht Verstehens von Zusammenhängen, problemlos zu Tode retten. Wenn beispielsweise das dem zu Grunde liegende Gutmenschen- oder Helfersyndrom selbst eigentlich ein untherapierter psychischer Defekt ist, der in Folge sein Unwesen treibt, somit automatisch auch Schaden anrichtet.

Wären Menschen tatsächlich in so etwas wie Seinsliebe, so müssten sich zumindest ungefähr 7 Milliarden Menschen erst einmal in und aus Seinsliebe hinlegen und freiwillig sterben, um damit etwas Sinnvolles gegen die Überbevölkerung zu tun, um den Überlebenden ein besseres Leben zu ermöglichen.

Freiwillige vor! Nein, keiner? Seltsam...

Wo bleibt da also all die angepriesene Seinsliebe, wenn man selbst den Preis für sie bezahlen soll, damit andere was von ihr haben?

Zugleich wären sie damit in reiner Seinsliebe auch Futter, Nahrung für andere Lebewesen, von diversen Fleisch- und Aasfressern über Insekten, Würmer bis hin zu Bakterien und Ähnlichen. Sie würden damit also tatsächlich in einem größeren Kontext etwas Gutes tun.

In Folge müssten allerdings die Überlebenden auch dramatisch anders mit dieser Welt und ihren Ressourcen umgehen, oder es lernen, sonst würden die derzeitigen Probleme wieder in kürzester Zeit in ähnlicher Form auftreten. Was ohnehin nicht geschehen wird, da Menschen nicht in der Lage sind, aus Fehlern zu lernen. Sonst würden sie nicht seit Jahrtausenden haargenau dieselben Fehler endlos wiederholen. Als ob sie bereits genetisch darauf programmiert wären, chronisch Fehler zu machen, mehr noch, also ob sie geradezu süchtig nach Fehlern wären.

Was hindert sie daran, jetzt und in Zukunft? Falsche, verkehrte Konzepte. Gerade auch esoterische. Vom Regen in die Traufe!



Da das also auf diese Art nicht geschehen wird, reagiert die Wirklichkeit eben selbst, zumindest der Planet, was ja inzwischen auch weltweit geschieht, in Form von zunehmender Gewalt, Kriegen ebenso wie in Form von Naturkatastrophen oder Zivilisationskrankheiten, Seuchen, Epidemien. Sind alles eigentlich nichts anderes als Korrekturmaßnahmen des Seins, um durch zu viele Menschen erzeugte Ungleichgewichte zu korigieren, nur eben nicht mit Menschen selbst als Mittelpunkt, um den alleine es zu gehen hätte, sondern mit dem größeren, weitaus komplexeren irdischen Gesamtsystem als Bezugspunkt.

Dient alles dazu, die Menschheit, das seit Jahrtausenden, eigentlich seit Beginn der Zivilisation unbestreitbar größte und verheerendste Übel dieses Planeten wieder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Und dabei wird dieser Planet mit Sicherheit in der nächsten Zeit noch äußerst kreativ werden! Was wir bisher erleben sind noch dezente Fingerübungen. Aber dann wird's zu spät sein. Ist es eigentlich ohnehin schon längst.

Wer gewinnt, steht längst fest. Die Menschheit wird's diesmal wohl nicht sein. Gut so! Die hatte ihre Chancen, mehr als genug. Nur leider hat sie in tausenden von Jahren nicht das Geringste dazugelernt oder tatsächlich verstanden.

Die Zeit der Menschen läuft ab, bald, und das ist vermutlich seit Jahrtausenden das Beste, das diesem Planeten passieren kann. Ob sie nun der Planet selbst vernichtet, oder sie sich gegenseitig, oder beides, ist eigentlich längst völlig egal. Die Dominosteine, die Menschen selbst erschaffen haben, sind inzwischen dermaßen zahlreich, dass tatsächlich nur einer oder ganz wenige fallen müssen, um alle anderen auch umfallen zu lassen.

Wenn man sich globale Entwicklungen ansieht, ist das nur mehr eine Frage der Zeit. Menschen haben in den letzten Jahrzehnten keine einzige wirklich funktionierende Lösung für auch nur ein einzelnes großes Problem gefunden oder umgesetzt, an dessen Entstehung sie selbst maßgeblich beteiligt waren, alles wird nur verschoben, verwässert, halbherzig angegangen, und am Ende ist alles noch schlimmer als davor, nur am Papier sieht's scheinbar besser aus. Langsam wird's Zeit für die Rechnung. Und die werden wir alle zahlen. Für den Mist, den wir angerichtet haben. Für unseren Krieg gegen diese Welt, gegen diese Schöpfung. Und da hilft ein bisschen Greenpeace, veganer Gutmenschen-Fundamentalismus oder esoterische Heile-Welt-Rezeptchen wohl eher nicht wirklich weiter. Was sie ohnehin noch nie taten!

Ich werde den absehbaren Untergang der Menschheit vermutlich zwar nicht mehr erleben, aber ich würde jetzt keine Kinder mehr in diese Welt setzen wollen.


Forsetzung folgt...
 

Teil 3:


Tatsächliche Seinsliebe als Liebe des Seins, der Wirklichkeit auf die eigene Schöpfung bezogen - die natürlich mit esoterisch verbrämter, letztendlich wieder nur egofütternder, menschlicher Seinsliebe wohl eher nichts zu tun hat - kann sich völlig problemlos zugleich - und das auch durchaus massiv und großangelegt - gegen Menschen, gegen die Menschheit richten, besonders dann, wenn Menschen das größere Gesamtsystem zu sehr stören, zu sehr zerstören, durcheinanderbringen.

Wenn Kali mal sauer wird, dann wird sie es tatsächlich, agiert und reagiert mit voller Wucht, so zerstörerisch, wie es nur geht. Wir als Menschen haben ausnahmslos alles, aber wirklich alles dazu getan, besonders in den letzten Jahrzehnten - aber auch lange davor bereits, eigentlich unverändert immer - dass es wohl unvermeidlich demnächst so weit kommen wird. Nicht, weil wir nicht wissen, was unser Tun anrichtet, das wissen wir längst, nur tun wir trotzdem so, als ob es uns nichts anginge. Wir verdrängen die Folgen unseres eigenen Tuns, individuell und kollektiv, und erfinden lieber diverse Fantasy-Fluchtwelten, die einem suggerieren, dass alles in Ordnung wäre.

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Seinsliebe, so es tatsächlich welche ist, hat, wie normale Liebe auch, immer zugleich auch mit Leben und Tod zu tun, und die richtige Entscheidung fällt nicht notwendigerweise immer automatisch und blindlings zugunsten von Leben aus! Zumindest nicht im Kontext von Wirklichkeit und Sein.

Und sie fällt ebenso wenig immer automatisch und blindlings zugunsten der Menschen aus, und falls doch, dann eben zugunsten einiger, auf Kosten anderer. Weil die Wirklichkeit nun einmal so funktioniert, unabhängig davon, was religiöse, esoterische, politische oder sonstige Konzepte behaupten oder davon halten. Erst recht dann, wenn ihre Inhalte längst bereits heillos absichtlich oder aufgrund menschlichen Unverständnisses, menschlicher Denkfehler, Irrtümer, verdünnt, verdreht, verzerrt, verbogen wurden, somit auch automatisch die Inhalte hinten und vorne nicht mehr stimmen, längst nicht mehr wirklichkeitskonform sind.

Erhält man aber von allen Seiten bereits falsche Informationen, so sollte man korrektere vielleicht doch etwas näher am Ursprung, an der Quelle suchen. Womit ich kein Channeln oder ähnlichen Quatsch meine. Gerade dabei sind die Verdrehungen, Verzerrungen allem Anschein nach extrem, spiegeln eher die Psyche des Mediums und seine offenen Baustellen wider, als dass dabei "höhere" Wahrheiten fehlerfrei und unverdreht bis hierher durchdringen.

Wie geht's dann? Diese Frage kann sich jeder für sich selbst beantworten, so ferne er bereit ist, sich auf eine etwas aufwändigere Suche zu machen, und für diese alles Angelernte, vermeintlich Sichere und Wahre über Bord zu werfen. Dann mag er irgendwann vielleicht tatsächlich die richtigen Antworten bekommen. Oder auch nicht.

Dass Menschen nach all den Jahrtausenden immer noch zu blöd oder zu egofokussiert sind, auch, oder gerade als Kollektiv, diese Zusammenhänge zu checken, oder dass diese ihr bescheidenes Denkvermögen und Verantwortungsgefühl heillos übersteigen, dafür kann das Sein, die Wirklichkeit wohl nichts. Nur wir selbst.

Wobei Esoterik dazu also keine Alternative darstellt, sondern nur so tut als ob, im Gegenteil, sie verbessert nichts daran, sondern arbeitet selbst breitbandig mit Lügen, Betrug, Täuschungen, Illusionen, Verdrehungen, Manipulationen, die jede Werbe- und Marketingabteilung globaler Großkonzerne vor Neid erblassen lassen könnte. Nur die Scheinheiligkeit, die Verlogenheit, Heuchelei dabei ist größer. Sonst würde diese Art von Bauernfängerei ja nicht so gut funktionieren.


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Manchmal, aber selten mag selbstlose Liebe tatsächlich das sein, was sie vorgibt, zu sein, manchmal aber ist sie doch etwas ganz anderes, mit Seinsliebe verhält es sich ähnlich, und bedingungslose Liebe ist ohnehin wohl eher eine artifizielle Konstruktion im Kontext esoterischer Gehirnwäschen, ein praktisches Machtinstrument dafür, andere besser manipulieren zu können. So wie die aufgehängte Karotte vor der Nase des Esels, sozusagen, der er blindlings nachrennt, ohne sie jemals erreichen zu können. Somit nur für schwerste Masochisten oder jemanden geeignet, der unbedingt in jeder Hinsicht zum hilf- und wehrlosen Opfer aller anderen werden will.

Selbstloses Agieren mag sich ebenfalls von selbstloser Liebe unterscheiden können.

Selbstlose Liebe, wie hier beschrieben, ist auf diese Art also eigentlich eine Eltern-Kind, oder noch genauer Mutter-Kind-Liebe. Die auch als Kind erlebt, erfahren Sinn macht. Wer die Erfahrung des Angenommen Werdens, um seiner Selbst geliebt Werdens nicht macht, wird als Erwachsener Problemen damit haben, selbst zu lieben, geben zu können.

Geht es dabei aber um zwei Erwachsene, sieht die Sache ganz anders aus. Da lassen sich existierende Defizite meistens nicht mehr nur dadurch beheben, dass man das Loch sozusagen einseitig vollschüttet, weil es auf diese Art nicht mehr voll wird, die Füllung fließt an anderen Stellen wieder raus.

Aber zurück zu dieser Konstellation: Derjenige, diejenige, die hier selbstlos liebt, ist die Mutter, die ist im Geben, derjenige, der gefüttert wird, diese Liebe bekommt, ist im durchaus egoistischen Nehmen.

Womit man natürlich problemlos behaupten könnte, die ja im esoterischen Kontext so gerne propagierte und angepriesene selbstlose, oder gar bedingungslose Liebe hat womöglich mit dem eigenen Liebesvermögen nicht all zu viel zu tun, sondern die Sehnsucht nach ihr, diese seltsame Überhöhung dieser speziellen Liebe dokumentiert viel mehr den eigenen, ganz egoistischen Mangel an erhaltener, erlebter Liebe, das eigene Defizit, man ist selbst über die Phase des bedürftigen Kleinkinds selbst gar nie hinausgekommen. Also versucht man in gewisser Weise mit Hilfe ideologischer Konstruktionen, andere dazu zu erpressen, zu zwingen, das eigene Defizit, den eigenen Mangel endlich aufzufüllen, ohne umgekehrt selbst etwas Gleichwertiges zurückgeben zu müssen, weil man ja - auf Grund des eigenen Mangelerlebens, des eigenen Dauerhungers - ohnehin das subjektive Empfinden hat, zu wenig bekommen zu haben.

Das eigene Defizit ist real, die Lösungsmethode aber eher fragwürdig, oder zumindest ziemlich mit der Kirche um's Kreuz. Womit in Folge auch nichts wirklich besser wird, sondern noch verdrehter, noch wirklichkeitsinkompatibler. Aber man ist natürlich selbst vom Gegenteil überzeugt, glaubt daran, will daran glauben, nur wirklich hinsehen will man doch nicht.

Berücksichtigt man zusätzlich noch diverse, unvermeidliche, ungeklärte Vater-Tochter-, Mutter-Sohn-Beziehungs- und -Bindungsproblematiken, die ja in unserer Gesellschaft im "Normalfall" weder jemals sinnvoll geklärt, geschweige denn aufgelöst werden, daher in nicht gerade geringem Ausmaß und zumeist das ganze Leben lang auf die eigenen Beziehungen und Interaktionen mit anderen massiv abfärben - was ebenso den meisten Menschen nicht wirklich bewusst ist - so wundert es in Folge wohl auch nicht, dass diverse Vorstellungen zum Thema Liebe selbst unnatürliche, verdrehte Züge annehmen, oder die eigenen, nicht erfüllten, nicht erfüllbaren Sehnsüchte, die an der Realität andauernd scheitern, sich in realitätsfremde, idealisierende Fantasytrugbilder verwandeln.


Forsetzung folgt...
 

Teil 4:


Bewegt man sich dann auch noch in einer Art künstlicher Parallelgesellschaft, einer Art Selbsthilfegruppe gleichgesinnter Leidensgenossen, wie beispielsweise unter Esoterikern, so bestätigt man sich in Folge all diese unerledigten Irrtümer auch noch andauernd selbst, hat also den Eindruck, dass ohnehin alles in Ordnung, normal, richtig und gut wäre, das Kranke, Verdrehte wird zum Normalen, Richtigen erklärt, das eigentlich Richtige wird auf einmal zum Irrtum, zum Fehler.

Die Wahrheit sieht allerdings trotzdem anders aus, es ist auch bei den Anderen nichts richtig und gut, es scheint nur so, und wird es aufgrund der kollektiven Verstärkung auf die Art leider wohl auch nie werden. Außer, man steigt aus derartigen Illusionen, dieser Art von Selbstbetrug aus, und stellt sich den eigenen, verdrängten unangenehmen Wahrheiten. Was allerdings selten geschieht, und alles andere als einfach ist. Schmerz- und leidvoll zunächst auch, und einiges mehr.

Man müsste also jeweils das gesamte Bild sehen, mit berücksichtigen, und zwar sehr differenziert, und nicht nur einen Ausschnitt. Wozu aber die meisten Menschen nicht fähig sind. Solange der eigene, ausschließliche Bezugs- und Wahrnehmungsmittelpunkt man selbst, das eigene Ego ist, funktioniert das nicht, oder verzerrt bereits die eigene Wahrnehmung ebenso wie das eigene Denken und Empfinden.

Worauf ich hinauswill ist, dass selbstlose Liebe als Selbstzweck oder allgemeingültiges Patentrezept nicht notwendigerweise immer sinnvoll ist oder tatsächlich funktioniert.

"Wer ein gutes Herz hat, hat ein scheiß Leben!"


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Selbstlose Liebe kann also jemanden durchaus erst recht zum Opfer machen. Oder auch das Gegenüber, das Subjekt, oder mitunter durchaus eher Objekt dieser "Liebe". Fragt sich also, ob eine derartiger, letztendlich Sado-Maso-Trip für jemanden, der nicht gerade selbst äußerst masochistisch veranlagt ist, unbedingt so empfehlenswert wäre. Was zieht man mit diesem Muster beziehungsmäßig an? Einen psychopathischen oder sonstig gestörten Partner, auf den man reinfällt, von dem man sich hat blenden lassen, und in Folge könnte daraus ein ziemlicher Alptraum entstehen. Erst recht dann, wenn man das Gegenüber - aus vermeintlicher selbstloser Liebe - womöglich auch noch "retten" oder "bekehren" will. Am Ende liegt man damit selbst auf der Schnauze! Was wäre daran so erstrebenswert? Das Leiden daran?

Angebliche selbstlose Liebe kann ebenso gut ein perfider Erpressungsversuch sein, ein Sich dem Anderen Aufdrängen bis hin zur mehr oder weniger effektiven Entmündigung, Bevormundung des Gegenübers, nämlich dann, wenn diese "Selbstlosigkeit" von einem selbst ausgeht, die eigenen Wünsche, Vorstellungen unreflektiert auf das Gegenüber projiziert, dieses instrumentalisiert, und ihm ganz "selbstlos" das auf's Auge drückt, was man selbst eben aufgrund eigener Irrtümer für richtig hält, ohne aber das Gegenüber und dessen Wünsche und Vorstellungen miteinzubeziehen, ohne es eigentlich tatsächlich wahrzunehmen. Mitunter eben dann auch gegen den Willen desjenigen, dem diese "Selbstlosigkeit" zuteil wird.

Wehrt sich derjenige dann gegen diese Übergriffe und Bevormundungen, so tritt Phase 2 in Kraft, demjenigen wird in höchster Entrüstung Undankbarkeit vorgeworfen, er wird quasi noch einmal entmündigt, so in der Art, er wisse selbst nicht, was gut für ihn ist.

Also geht es bei dieser Art von scheinbarer Selbstlosigkeit eigentlich und ausschließlich nur um den "Selbstlosen" selbst, um das eigene Ego, die eigene Macht über das Gegenüber, derjenige mag aber irrigerweise allen Ernstes glauben, er würde völlig selbstlos agieren, dem Anderen was Gutes tun. So etwas ist leider keine Ausnahme, sondern gang und gäbe.

Ist etwas, das jemand selbst für so etwas wie selbstlose Liebe halten mag, tatsächlich sowohl selbstlos als auch Liebe, oder handelt es sich dabei eher um eine Art der üblicheren Selbstbetrugs, der ego- und selbstüberhöhungsbedingten Selbsttäuschungen, um eine der gängigeren Gutmenschen-Maschen, ein untherapiertes Helfersyndrom oder sonstige psychische Defekte, oder lässt man sich lediglich von der eigenen Biochemie, den eigenen Hormonen verarschen? Wäre also eventuell besser, das im voraus einigermaßen korrekt abzuklären, sich über die tatsächlichen Hintergründe zumindest ein wenig bewusst zu werden, bevor man sich selbst und/oder andere ganz "selbstlos" erst recht in die Scheiße reinreitet.

Tatsächliche Selbstlosigkeit, oder gar selbstlose Liebe kann etwas ganz Unglaubliches und Wunderbares sein, so es sich tatsächlich darum handelt. Was aber eher selten tatsächlich der Fall sein dürfte. Was aber ebenso individuell und situationsabhängig wäre, als verbindliches, allgemeingültiges Patentrezept, als chronisches Verhaltensmuster ist es automatisch auch keine Selbstlosigkeit mehr, sondern das Befolgen antrainierter Regeln in Erwartung einer früher oder später zu erfolgenden Belohnung für's Richtig Gemacht Haben, was bereits alleine die Resultate substanziell und energetisch verändert. Ebenso wie die tatsächlich ursächlich zugrunde liegende Absicht. Aber derjenige mag das natürlich so allen Ernstes glauben, schon klar, weil es ihm das eigene Ego so suggeriert, schmackhaft macht. Jemand sich dabei erhabener, besser, edler, "selbstloser" fühlen mag. Bleibt nur leider trotzdem ein reiner Egotrip.

Niemand belügt einen so gut wie jemand sich selbst! Und das eigene Ego in Kooperation mit den eigenen Gefühlen oder diversen wirklichkeitsinkompatiblen Ideologien sind dabei kongeniale Partner. Nur die Folgen davon badet man dann leider selbst aus. Oder noch öfter andere.

Geht es jemandem darum, weiter, besser als andere zu sein, also eigentlich dabei doch nur um sich selbst, will jemand sich selbst damit etwas beweisen, einer ideologischen Konzeption gerecht werden, ist auf das eigene Ego reingefallen, entspricht diese "Selbstlosigkeit" nicht tatsächlich dem eigenen Wesen, dem eigenen Sein, der eigenen Mitte, sondern ist aufgesetzt, antrainiert, erzwungen, beruht auf eigenen Wollen, Willen, eigenen Wünschen, Sehnsüchten, so wird sie mehr schaden als sie nützt, bleibt dann wohl eher selbstgefällige Heuchelei.

Selbstlose Liebe kann unter bestimmten Voraussetzungen sowohl angebracht sein als auch funktionieren, aber immer in einem größeren Zusammenhang, in einer anderen Konstellation kann man damit aber auch total die Arschkarte ziehen, ein egoistisches, psychopathisches Gegenüber mit dieser "Liebe", die aber der tatsächlichen realen Konstellation und Situation nicht gerecht wird, noch mehr nähren und füttern, mitunter sogar bis zur Selbstaufgabe, womit man dabei selbst mehr und mehr zum Opfer wird, das Gegenüber zugleich mehr und mehr zum Täter. Man erschafft sich genau mit diesem selbstlosen Geben sozusagen das eigene Waterloo. Bis das Ganze mehr oder weniger unschön kollabiert oder eskaliert. Und macht sich zugleich mit der eigenen Selbstlosigkeit, würde ich meinen, an den Folgen sogar mitschuldig, weil man nichts dazu getan hat, den Täter in seinem Agieren zu stoppen, sondern ihn dabei auch noch mit der eigenen Liebe, oder dem, das man dafür gehalten haben mag, unterstützt hat.

Hier wird in der Fragestellung unterschwellig eher suggeriert, dass selbstlose Liebe als Selbstzweck automatisch eine bessere, wertvollerer Liebe wäre als egoistische oder neutrale Liebe, was dabei aber weder geklärt ist, ist eine allgemein verbindliche Definition von Liebe selbst, aber auch nicht die Frage, ob egoistische Liebe oder neutrale Liebe eigentlich tatsächlich so etwas wie Liebe wären. Oder darum, ob sich hinter einer angeblichen selbstlosen Liebe nicht auch gewisse egoistische Absichten und Ziele verbergen mögen. Die Fragestellung hier ist also sowohl ziemlich vage, schwammig, als auch in sich selbst widersprüchlich, unpräzise. Allerdings dürfte auch das, was jemand unter Liebe verstehen, für Liebe hält, im Vergleich zu anderen ziemlich unterschiedlich sein können.

Ich persönlich halte auch die hier erwähnte Seinsliebe eigentlich nicht für Liebe, sondern für etwas ganz anderes, weil sie eigentlich anders als Liebe funktioniert, bestimmte Voraussetzungen, die eigentlich Liebe ausmachen, nicht erfüllt.
Hält man nun aber Seinsliebe für Liebe, normale Liebe aber auch, so werden beide Arten von Liebe unweigerlich in Konflikt miteinander geraten, eben aufgrund diverser Widersprüchlichkeiten.

Forsetzung folgt...
 

Teil 5:


Ebenso würde das die Frage in den Raum stellen, ob eine angelernte, antrainierte, angebliche selbstlose Liebe, die sozusagen nicht aus einem selbst, aus der eigenen Mitte heraus, nicht natürlich entsteht, sondern als Art Aufgabe, Pflichterfüllung im Kontext diverser ideologischer Konzepte nicht ebenfalls der Selbstlosigkeit bereits widerspräche.

Wenn man sich mit dem Thema Selbstlosigkeit und Liebe näher befassen möchte, so ist meiner Erfahrung nach weitaus sinnvoller, sich diesem Bereich nicht ideologisch zu nähern, also nicht die Frage nach Selbstlosigkeit oder Egoismus stellen, sondern die Sache, die Dynamiken, Prozesse ganz nüchtern und banal energetisch zu betrachten, sich die tatsächlich ablaufenden, stattfindenden energetischen Interaktionen zwischen den Beteiligten anzusehen, und deren Funktionieren, Nicht-Funktionieren, deren Prinzipien, Strukturen und Muster verstehen zu lernen. (Womit sich viele Menschen anscheinend etwas schwertun, weil sie diese unsichtbaren, aber doch ständig wirkenden, etwas bewirkenden Ebenen, die Schwingungen, sozusagen die Wirklichkeit "dahinter" nicht wirklich wahrnehmen, oder einigermaßen korrekt lesen, interpretieren können.)

Denn dann würde man eventuell erkennen, sehen, verstehen, dass es, ganz unabhängig von diversen Konzepten oder Vorstellungen vor allem darum geht, ob im Kontext eines gegenseitigen Gebens und Nehmens, das ja eben nicht nur von einer Seite alleine aus abhängt, sondern eben von zumindest zwei verschiedenen, eine Art Balance entsteht, überhaupt entstehen kann, ob sich Energien ergänzen, ausgleichen, oder ob sie viel mehr aufeinanderprallen, Konflikte erzeugen, der Austausch lediglich einseitig verläuft, ob sich somit Ungleichgewichte verstärken oder sich doch ausbalancieren können, oder - unter bestimmten Voraussetzungen sogar viel mehr dabei entsteht als beide zusammen selbst dazu beigetragen haben mögen.

Es ginge also womöglich viel mehr um das daraus entstehenden Resultat in Form von mehr Harmonie oder weniger Dissonanz als davor, und die Frage, wie stabil oder instabil diese gemeinsame "Schöpfung" ist, sein kann oder nicht, dieses "wir", das zwar jeden selbst beinhaltet, aber eben nicht nur, sondern zumindest noch jemanden anderen, der eben auch anders ist als man selbst.

Das wäre meiner Ansicht und Erfahrung nach das viel Wesentlichere daran, und nicht, ob es sozusagen ideologisch korrekt abläuft. So wie die Frage wohl immer ist, funktioniert etwas im Kontext von Wirklichkeit und Sein, befindet es sich im Einklang damit, oder eben nicht, widerspricht es der Wirklichkeit. Gerade auch, wenn es um Liebe geht.

Also ginge es vielleicht nicht so sehr um das Befolgen, Einhalten von wie auch immer definierten Regeln oder Normen, sondern vielleicht weitaus mehr darum, was das Gegenüber im jeweiligen Moment tatsächlich bräuchte, braucht! Und bereits daran hapert es wohl meistens.

Denn das muss nicht automatisch das sein, das man selbst für das Richtige hält. Also müsste man sowohl die Situation, den Moment als auch das Gegenüber zunächst einmal einigermaßen richtig und fehlerfrei wahrnehmen können, um entscheiden zu können, was nun tatsächlich angebracht wäre: Egoismus oder Selbstlosigkeit, Geben oder Nehmen, sich öffnen, etwas zulassen, sich verschließen, sich selbst schützen. Und beim Gegenüber sollte das Ganze im Idealfall ähnlich ablaufen.

Nur, wer lässt sich tatsächlich auf diese Art auf ein Gegenüber ein? Oder ist dazu überhaupt imstande? Ganz ohne ideologisches oder sonstiges Regelwerk? Oder ist bereit, dafür auch Regeln zu brechen, über den eigenen Schatten zu springen?

Die biblische Geschichte vom barmherzigen Samariter schildert genau so eine Situation, und wird doch so oft falsch verstanden, falsch interpretiert. Dabei geht's eben nicht um eine chronisch ideologisch zwangsverordnete Nächstenliebe, sondern vielmehr genau darum, dass jemand alle Regeln bricht, in vollem Bewusstsein auch für ihn selbst zu erwartender negativer Konsequenzen, um in einer konkreten Situation das möglichst Richtige zu tun, in diesem Fall einem Anderen zu helfen.

In einer etwas anderen Situation hätte allerdings diese Entscheidung mit etwas veränderten Parametern auch ganz anders ausfallen oder dazu führen können, dass genau dieselbe Person jemandem eben aus etwas anderen Gründen nicht geholfen hätte, oder ihn auch, um ihm weiteres Leiden zu ersparen, und weil seine Hilfe an ihre Grenzen stieß, andere aber nicht verfügbar war, ihn auch aus Mitleid hätte töten können.

Jemand mag in einer bestimmten Situation eine Entscheidung getroffen haben, die richtig war, die funktioniert hat, in genau diesem Kontext. Aber das bedeutet noch lange nicht, das diese Entscheidung auch in allen ähnlichen Situationen automatisch die richtige sein muss. In einigen davon wird sie sogar die falsche Entscheidung sein.

Also müsste man auch jede Situation neu abschätzen, neu bewerten, bevor man entscheidet. Es würde also um bewusste Differenzierung gehen, in jedem Moment neu, nicht um normierte Pauschalisierung nach antrainierten Regeln, an deren Richtigkeit jemand glauben mag.

Und wer tut das dann tatsächlich in der Realität? Lieber befolgen Menschen bestimmte Regeln unreflektiert, die ihnen andere eingeredet haben, weil's einfacher ist, und weil man damit zusätzlich das leider falsche Gefühl hat, für die Folgen des eigenen Tuns nicht selbst verantwortlich sein zu müssen, weil man ja nur nach Vorschrift, nach Regeln, auf (höheren) Befehl gehandelt hat.

Was aber an sich bereits - würde ich meinen - dem Prinzip von so etwas wie selbstloser Liebe oder Seinsliebe widerspräche. Oder andersrum, antrainierte, pauschalisierte, pauschalisierende Seinsliebe ist keine, kann gar keine mehr sein, weil sie etwas ist, das jemand über eine Situation oder über jemanden drüberstülpt, ohne dass es der Situation selbst tatsächlich gerecht wir oder derjenige sich mit der Situation oder dem Gegenüber überhaupt auseinandergesetzt hätte.


Forsetzung folgt...
 

Teil 6:


Ebenso ungeklärt bei dieser Fragestellung ist aber auch, was wäre nun jemand selbst tatsächlich? Wie liebt man jemanden um seiner Selbst willen, wenn dieser sich selbst von sich selbst bereits ziemlich weit entfernt hat, eben nicht mehr er selbst ist, sondern eine Maske, ein Zerrbild seiner Selbst geworden ist, sich selbst sozusagen andauernd selbst verleugnet, verrät, aus allen möglichen Gründen?

Kinder um ihrer Selbst willen zu lieben, im familiären Kontext, als Elternteil, ist noch vergleichsweise einfach, aber spätestens in der Pubertät sieht's dann auf einmal ganz anders aus, was aber, wenn sich jemand eben aufgrund seiner Geschichte, seiner Vergangenheit schon ganz schön selbst verlaufen hat, vom eigenen Weg abgekommen sein mag, sich von sich selbst, von der eigenen Mitte entfernt hat, selbst nicht mehr zu sich selbst zurück findet? Was dann?

Unterstützt man ihn dann auch noch dabei, dass er sich mit Unterstützung durch die eigene Liebe noch weiter verläuft, von sich selbst weiterhin entfernt, oder würde diese Liebe versuchen, ihn wieder etwas näher zu sich selbst zurückzubringen? Was vermutlich alles andere als einfach sein wird. Für beide Seiten!

Welches Selbst sollten diese Liebe um jemandes Selbst willen nun tatsächlich lieben? Den Irrtum, die Maske, die Show an der Oberfläche, die Tarnung, oder die (versteckte, verdrängte) tatsächliche Wahrheit dahinter? Und wie sieht es umgekehrt bei jemandem selbst aus? Wie authentisch, echt, ehrlich ist man sich selbst gegenüber, anderen gegenüber, traut sich das noch zu sein?

Und nein, das ist nicht egal, es wird auch definitiv nicht identische Resultate erzeugen, im Gegenteil!

Womit man automatisch zu einer noch ganz anderen Thematik käme, hat das, was jemand vom Gegenüber glaubt, wahrzunehmen, zu empfangen, tatsächlich mit diesem (noch) etwas zu tun, oder handelt es sich dabei eher um so etwas wie eigene Projektionen auf jemanden, auf die man selbst reinfällt, die man selbst nicht durchschaut hat?

Oder andersrum, wer ist tatsächlich imstande, das Gegenüber tatsächlich so, wie es wirklich ist, überhaupt wirklich wahrzunehmen, zu sehen, und in Folge damit auch klarzukommen, und welches Gegenüber wäre in derselben Konstellation auch umgekehrt dazu ebenso imstande?

Was ist dafür nötig, sich eben nicht gegenseitig selbst alles Mögliche und Unmögliche vorzumachen, aus diversen Gründen, wo, wie finden sich zwei, die tatsächlich sowohl mit den Licht- und den Schattenseiten des Gegenübers und den eigenen gemeinsam, miteinander klarkommen können, wo, wie finden sich zwei, die sich tatsächlich sinnvoll ergänzen, und nicht nur scheinbar, oder nur zum Teil, die nicht nur eine Rolle spielen, nicht nur eine Funktion erfüllen, sondern, wie's so schön heißt, füreinander bestimmt sind? Was sich ja abseits diverser Einbildungen und Projektionen in den meisten Fällen doch eher als Irrtum, an dem man unbedingt glauben wollte, herausstellen dürfte.

Ist also gar nicht so einfach, würde ich meinen, sondern eine äußerst komplexe, komplizierte Sache.

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Ebenso mag es einen durchaus nicht unwesentlichen Unterschied dabei geben, ob jemand etwas liebt oder jemanden. Ob das nun lediglich einseitige Einbildung, subjektive, in eine Richtung gehende Gefühle sind, man sozusagen von etwas, jemandem, warum, wodurch auch immer, angezogen wird, sich angezogen fühlt, oder ob es sich um eine tatsächliche gegenseitige, energetische Anziehung, eine tatsächliche, wirklichkeitskonforme Verbindung, Verbundenheit, ob nur auf einer oder einigen oder auf vielen oder allen Ebenen handelt.

Mag alles ähnlich scheinen, oder sich auch ähnlich anfühlen, scheinbar, wird aber doch durchaus unterschiedliche Resultate erzeugen.

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Was ist also, was wäre Liebe, was nicht, was verstehen Menschen darunter, warum geht das, was viele für Liebe halten, dann doch so oft schief? War's dann gar keine, eine falsche, ein eigener Irrtum, oder doch etwas ganz anderes?

Die meisten Menschen dürften etwas für Liebe halten, das keine ist, und vor tatsächlicher Liebe früher oder später - so sie ihnen jemals begegnet - in den meisten Fälle eher die Flucht ergreifen. Spätestens dann, wenn sie beginnt, dem eigenen behübschten Kitsch-Zerrbild von Liebe zu widersprechen, das üblicher Weise für Liebe gehalten wird. Den eigentlichen Sinn von Liebe verstehen noch weniger, weil der mitunter schwer zu ertragen sein mag, jemanden an den Rand der eigenen Grenzen bringen mag, oder auch darüber hinaus, so ferne man daran nicht zerbricht. Was durchaus auch ein Resultat sein kann.

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Nur so am Rande: Wie selbstlos, wie egoistisch ist, wäre dann Sex? Und widerspricht sich selbstlose Liebe und Sex nicht eigentlich überhaupt? Oder doch nicht? Wann ja, wann nein?

Wäre eine Vergewaltigung als Opfer zuzulassen dann ein Akt selbstloser Liebe? Oder müsste man - im esoterischen Kontext - den Vergewaltiger dafür, damit man alles richtig macht, erst recht selbstlos lieben? Was kann daran vielleicht doch nicht so ganz stimmen und warum?

Oder was liebt man um seiner Selbst willen bei jemandem, der sich - was auch immer an seinem Körper - kosmetisch korrigieren ließ? Der aus sich etwas macht, eine Art Kunstprodukt, das er eben eigentlich gar nicht ist? Liebt man denjenigen selbst, so wie er/sie davor war? Oder die künstliche Veränderung, also liebt man dann sozusagen das Plastik oder Botox um seiner Selbst willen?

Umgekehrt, wie sehr ist jemand eigentlich noch er/sie selbst, nach diversen "Umbauten"? Vielleicht hätte man das Geld für all das Plastik ja doch lieber in eine professionelle Therapie investieren sollen, als in eine behübschte Verpackung, die nur leider am tatsächlichen Inhalt und seinen Schwachstellen nichts ändert.

Wie liebt man eine Frau mit Make-up selbstlos? Die ist ja eigentlich auch nicht mehr sie selbst, sondern hat sich eine Maske aufgesetzt, ist in Verkleidung, macht also anderen und sich selbst eigentlich was vor, täuscht, lügt, zieht eine Show ab, mit der ganz bewussten, gezielten Absicht, anderen ein falsches Bild von sich selbst zu vermitteln. Oder etwa nicht? Und das tagtäglich! Die Lüge, der Selbst- und Fremdbetrug wird zur Normalität. Eigentlich ganz schön krank, würde ich meinen.

Was liebt eine Frau an einem Mann? Auf welche Masken fallen Frauen bei Männern rein, auf falschen Charme, der einem die Lügen über sich selbst bestätigt, einem kurzfristig ein paar eitle gute Gefühle vermittelt, oder doch mehr auf das Auto oder das Bankkonto? Ein Lügner bestätigt dem Anderen seine Lügen, und darauf gründen dann jede Menge an weiteren gegenseitigen Täuschungen, man spielt sich gegenseitig was vor, damit man den Anderen rumkriegt, für die Kiste ebenso wie in Folge dazu, dass es/sie so funktioniert, wie man es gerne hätte. Ohne Grund, ganz selbstlos, reine Seinsliebe? Vermutlich glaubt man sich das irgendwann tatsächlich sogar selbst, wenn man sich lange genug diesbezüglich selbst belügt.

Und irgendwann kommt dann doch das bittere Erwachen, die Realität lässt sich nicht ewig ausschließen und verarschen. In Wahrheit war sie ohnehin immer da, nie weg. Man wollte sie nur nicht sehen, nicht wahrhaben.

"Ich liebe dich ohne Grund - so lange du mir das gibst was ich will!" So in etwa?

Wie kann also jemand Selbstlosigkeit von einem Gegenüber erwarten, wenn man selbst andauernd sich selbst und anderen gegenüber eine Show abzieht, sich selbst inszeniert, also lügt, genau darauf abzielt, dass andere auf einen, auf die eigene hohle Show reinfallen? Wobei natürlich der Alternativlook aus dem Dritte Welt Laden oder andere Parallelgesellschafts-Uniformen und Parallel-Ideologien auch nichts anderes sind als Lügen über sich selbst. Egofutter, Eitelkeitsbooster. Alles "ohne Grund"?

Einen Grund gibt es dabei automatisch in jedem Fall: Flucht vor der Wahrheit - vor allem der über sich selbst!

Aber diese Art von Fragen beantwortet euch am besten selber! Indem ihr mal in euren eigenen Spiegel schaut! Falls ihr euch traut.

Forsetzung folgt...
 

Teil 7:


Ist also ein sehr, sehr komplexes Thema, bei dem sich mitunter Himmel und Hölle sehr nahe kommen können. Die Theorie, oder auch die subjektive Ansicht oder Einbildung ist dabei eine Sache, eine ganz andere mitunter die gelebte, erlebte Realität. Das ist dann die Nagelprobe, und die mag mitunter so ganz anders ausfallen als gedacht. Weil es dabei eben nicht nur um jemanden selbst, einen alleine geht.

Was bedeutet denn, über die gängige, übliche Definition hinaus selbstlos? Selbst-los, ohne Selbst, ohne sich selbst. Man ist selbst nicht der Mittelpunkt, um den es geht, sondern etwas anderes, jemand anderer. Jemand da draußen ist einem wichtiger als man selbst. Bedeutet einem mehr als man selbst sich bedeutet. Das Wohlergehen von jemandem anderen ist wichtiger als das eigene, im Extremfall wäre man bereit, dafür, für diesen Menschen zu sterben, wenn es nötig wäre.

Genau das ist aber, wäre Liebe. Zumindest war sie das einmal, so die letzten Jahrtausende lang, und bevor post-68er- und New-Age-Esoterik aus Liebe etwas ganz anderes, angeblich ja so viel Besseres glaubte, machen zu müssen.

Aber vermutlich ist an diesen esoterischen Weisheiten ja genau so viel dran wie beispielsweise am ominösen kollektiven Aufstieg der Menschheit 2012 und allen ähnliche Unsinnigkeiten, bei denen man sich, so ferne man nicht genügend esoterisch verblendet wurde, nur fragen kann, wie erwachsene Menschen, die sich im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte wähnen, an den ganzen Unsinn allen Ernstes glauben können.

Wer nichts weiß, muss alles glauben! Besser aber, er glaubt nicht! Sondern informiert sich an kompetenter Stelle. Womit ich keine esoterischen Bestseller meine.

Eines der Geheimnisse dabei besteht aber darin, dass genau das nur tatsächlich funktioniert, wenn diese Selbstlosigkeit auf beiden Seiten gleichermaßen gegeben ist! Gibt es sie nur einseitig, wird daraus unvermeidlich eine der üblichen Opfer-Täter-Konstellationen, ein Machtspiel auf Kosten eines Beteiligten, auf die Art ist keine Balance möglich, im Gegenteil, die Ungleichgewichte verstärken sich, bis das instabile System kollabiert, oder jemand aussteigt.

Funktioniert das aber tatsächlich interaktiv, ausgewogen, in beide Richtungen, so werden Dinge, Prozesse, Erfahrungen möglich, die ansonsten gar nicht denkbar wären, die Bindung, Verbindung bekommt eine Substanz, Tiefe, die auf andere Art und Weise nicht einmal annähernd erreichbar ist. Was aber auch bedeutet, dass das nur möglich wird, dass diese Türe sich nur öffnet, wenn sich zwei dafür auch tatsächlich Geeignete finden, zwei, die sich tatsächlich auf möglichst vielen (energetischen) Ebenen ergänzen, ausbalancieren können. Dann funktioniert das sogar ganz einfach und unkompliziert, meistens zumindest.

Sind diese zwei aber nicht wirklich miteinander kompatibel, was eher der Normalfall zu sein scheint, so können sie sich bemühen, tun, was sie wollen, es wird nie wirklich rund werden, oberflächlich bleiben, oder nur teilweise funktionieren können.

Selbstlosigkeit funktioniert allerdings nicht nach Vorschrift, weshalb auch anerzogene, antrainierte Selbstlosigkeit, beispielsweise im christlichen, buddhistischen oder auch esoterischen Kontext nicht wirklich funktioniert, und auch aus energetischer Sicht ganz andere, verdrehte, dissonante Muster und Strukturen erzeugt, die in Folge auch andere Resultate erschaffen.

Gegenseitige Selbstlosigkeit ist, wie vieles andere, das Sein betreffend, eigentlich ein Paradoxon. Man gibt, und doch kommt nicht nur etwas zurück, sondern viel mehr als man gegeben hat, und das auf beiden Seiten gleichermaßen. So lange es jemandem genau darum eben nicht geht, man im Fluss ist, im Einklang mit dem Sein, denn dann können ganz eigenartige Dinge geschehen, man erlebt, befindet sich in einer Art energetischem Fluss, der in beide Richtungen zugleich fließt, von einem weg, zugleich aber auch zu einem zurück, aber dabei bleibt es dann nicht, dieser Fluss fließt ebenso zugleich nach oben, aufwärts, wie von oben zu einem, zu beiden selbst, abwärts zurück, man selbst, ebenso wie das Gegenüber ist also sozusagen mit dem Außen, der Welt durch das Gegenüber verbunden, ebenso aber gemeinsam mit dem, das über diese Welt hinausgeht.

Man ist mit dem Sein verbunden, ins Sein selbst mit eingebunden, in ein größeres Ganzes mit eingespannt, eingeklinkt, zugleich aber auch selbst mehr in der eigenen Mitte - ist schwer zu erklären, wenn man es nicht selbst erlebt hat - aus der sozusagen irdischen Dualität, der Aufhebung, dem Ausgleichen der Gegensätze durch Ergänzung in Form des geeigneten Gegenübers wird die Auflösung in der Trinität durch diese dritte, nicht irdische, sozusagen göttliche Komponente, die nur in dieser Konstellation auf diese Art wirkt und wirken kann.

Diese Auflösung in die Trinität funktioniert ganz wunderbar, ganz im Gegensatz zu angeblicher Nondualität als ultima ratio, macht auch viel mehr Sinn, eigentlich den einzigen, meiner Erfahrung nach, ist aber, wie's aussieht, nicht so ganz einfach, weil dieser Prozess eben nicht nur von einem alleine abhängt, was eben gängigen esoterischen Selbstüberhöhungs-Egotrips natürlich ziemlich widerspricht, bei denen es ja immer nur um einen selbst alleine geht, oder, was auf dasselbe rausläuft, die kollektive Gleichschaltung aller anderen den eigenen Irrtümern - oder denen eines beliebigen Meisters - gemäß, sondern davon, ob zwei eben nicht identische Partner dafür ein Mindestmaß an notwendigen Voraussetzungen mitbringen oder eben nicht. Ich hab's nicht erfunden, aber natürlich widerspricht auch das einigen gängigen esoterischen Vorstellungen. Ich weiß nur, dass es auf diese Art ganz wunderbar, und meistens sogar ganz einfach, wie eine Art gemeinsamer Tanz, nur eben energetisch, funktioniert.

So ferne sich dafür geeignete Gegenüber tatsächlich finden. Was allerdings anscheinend die tatsächliche, große Hürde zu sein scheint. Mit dem verkehrten Gegenüber wird's garantiert nix. Und daran ändert auch ein Rumbasteln, Bemühen, Korrigieren in Folge nichts.


Forsetzung folgt...
 
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Teil 8:

Und doch mag auch diese Selbstlosigkeit an gewisse Grenzen stoßen, an Hürden, an denen sie scheitert, die sie nicht zu überwinden vermag, oder nur sehr schwer.

Ein Beispiel dazu: Lässt man jemanden aus selbstloser Liebe ins offene Messer laufen, weil derjenige das unbedingt will? Oder versucht man aus selbstloser Liebe, gerade weil einem jemand etwas bedeutet, ihn davor zu bewahren? Macht man sich also aus Liebe sozusagen an den Folgen für den Anderen mitschuldig, ist mitverantwortlich, oder handelt man aus Liebe scheinbar lieblos, indem man den Anderen sozusagen vor sich selbst, vor eigenen Irrtümern zu bewahren, zu retten versucht?

Jede Entscheidung kann unter bestimmten Voraussetzungen richtig oder falsch sein, allerdings ist sie auch nicht umkehrbar, nicht rückgängig machbar. Damit, der eigenen Entscheidung, den Reaktionen auf sie und mit den Resultaten muss man danach leben (können). So oder so.

Was tut Liebe, hält Liebe also früher oder später diverse Schmerzen, Enttäuschungen, Leiden, Vertrauensbrüchen auch aus, die unvermeidlich auch irgendwann ein Thema werden, unter welchen Voraussetzungen doch, unter welchen nicht? Wie geht Liebe mit Leiden, Schmerzen um? Denn die werden früher oder später auch zum Thema werden. Liebe ist nicht nur Heile-Welt in rosarot, kann sie mitunter sein, aber auch das Gegenteil, konfrontiert einen mit Schwierigkeiten, Hürden, Problemen, die gelöst werden wollen, oder die Liebe und/oder man selbst scheitert an ihnen.

Was tut Liebe, wenn es tatsächlich um Leben oder Tod geht? Ist jemand bereit, aus Liebe, für seine Liebe zu sterben, steigt man dann doch lieber aus, beendet die Liebe, oder übersteht sie unter bestimmten Voraussetzungen vielleicht doch sogar den Tod unbeschadet? Bleibt Liebe über den Tod hinaus? Wie, wie nicht?

Liebe hat eine Menge Funktionen, dient neben anderen auch dazu, bestimmte Dinge zu lernen, oder eigentlich eher zu aktivieren oder zu reaktivieren, was aber alleine gar nicht geht, völlig unmöglich ist, weil eben der Katalysator in Form des geeigneten Gegenübers fehlt, somit diese Prozesse gar nicht erst in Gang kommen können, zudem würde sich jemand alleine da auch nie drübertrauen.

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Dann gibt es aber noch eine ganz andere Manifestation von selbstloser Liebe: Nehmen wir an, jemand, der einem etwas bedeutet, tut - aus welchen Gründen auch immer - etwas für einen selbst völlig Unfassbares, Unbegreifliches, ziemlich Schlimmes, das in Folge nicht nur für ihn sondern auch für einen selbst äußerst folgenreich ist. Etwas, das womöglich alles davor infrage stellt, etwas, das einem selbst den Boden unter den Füßen wegzieht, einen in eine Art Schockzustand versetzt, einen zutiefst verletzt, ob nun physisch oder emotional oder auch beides. Etwas, das die eigene Realität völlig verändert, die davor war anders, die danach wird nicht mehr dieselbe sein. Etwas, das man nicht begreifen, verstehen kann, dessen ganz reale Folgen aber - aufgrund der Entscheidungen, des Tuns eines Anderen - auch nicht mehr veränderbar, korrigierbar sind.

Man befindet sich also selbst in einer Art - durch diese Erfahrung, Aktion erzeugten - hochgradigen, extremen Ausnahmezustand. Man weiß, man kann nichts mehr daran ändern, nichts mehr tun, ist in einer Situation, die man so selbst nicht wollte, aber zugleich ist diese jetzt Realität, ob es einem gefällt oder nicht.

Der Andere aber auch, ist sich womöglich der Konsequenzen des eigenen Agierens daher auch nicht wirklich bewusst, agiert selbst in einer Art Notsituation, aus einer Überforderung heraus, handelt womöglich - aus seiner Sicht - in bester Absicht, aber leider dennoch mit fatalen Folgen.

Und doch ist man eigenartigerweise immer noch viel mehr um das Wohl des Anderen besorgt, als um das eigene. An der Realität, den Folgen und unvermeidlichen Konsequenzen des Tuns des Anderen kann man nichts mehr ändern, weder für ihn noch für sich selbst, das Tun mag entweder ganz reale, irdische Konsequenzen nach sich ziehen, oder eventuell auch gewisse nicht irdische, aber trotzdem möchte man eben nicht, dass diese Folgen, Konsequenzen für den Anderen all zu schlimm, all zu hart ausfallen, und das, obwohl man dennoch auf den Anderen stinksauer und wütend ist, enttäuscht, verletzt, eigentlich in Sinn einer Art ausgleichender Gerechtigkeit zurückschlagen, sich wehren, rächen, was auch immer tun will, weil's eben verdammt weh tut.

Zugleich ist einem bewusst, dass man nichts mehr ändern, bewirken kann, der Zug ist abgefahren, die Realität hat sich verändert, ein für alle Mal, unwiderruflich.

Was bleibt, wenn man selbst in einer ohnmächtigen, hilflosen Situation, Position ist, in der man eigentlich nur noch mehr zur Eskalation beitragen kann, in der alles, was man noch tun könnte, tun kann, falsch ist, alles nur noch schlimmer macht?

Was würde in einer derartigen, konkreten Situation selbstlose Liebe tun? Vermag sie dann, trotz allem, das wehtut, der eigenen Eitelkeit, dem eigenen verletzten Ego zum Trotz, authentisch, aus tiefstem Herzen, ohne wenn und aber, also nicht als Masche, Show, sondern tatsächlich den Anderen zu verzeihen? Trotz allem, trotzdem?

Was zugleich aber auch bedeuten würde, in gewisser Weise das Kreuz des Anderen, das er sich mit seinem Tun selbst aufgeladen hat, zumindest ein wenig mitzutragen, dessen Entscheidung und ihre Folgen, obwohl sie den eigenen Wünschen und Vorstellungen völlig zuwiderläuft, als solche zu akzeptieren, samt ihren Konsequenzen, und die eigenen, womöglich völlig konträren Vorstellungen endgültig und unveränderlich ad acta zu legen.

Auch das, gerade das wäre auch selbstlose Liebe! Würde ich meinen.

Keine ausgleichende Gerechtigkeit, keine Rache, sondern sogar, wenn der Andere absolute Scheiße baut, Mist gebaut hat, ist sein Wohl jemandem anderen immer noch wichtiger als das eigene. Trotz allem.

Einfach, weil einem das Gegenüber dermaßen wichtig ist, etwas bedeutet, die Liebe größer ist als eine, oder ein paar Fehlentscheidungen. Selbst wenn ihre Folgen dennoch gravierend sein mögen.

Zugleich wäre diese Manifestation selbstloser Liebe aber auf andere Art und Weise durchaus auch eine egoistische, oder sagen wir, auch für denjenigen selbst ein Geschenk. Ist derjenige nämlich tatsächlich, nicht nur scheinbar imstande, zu verzeihen, so nimmt er sich damit aus dem ansonsten wirkenden, greifenden Kreislauf von Recht, Unrecht, Gerechtigkeit, Strafe, Rache, Vergeltung raus, sich selbst ebenso wie den Anderen, befreit ihn zumindest von dieser Art von emotionaler, wenn man so will, karmischen Last, einer sozusagen negativen gegenseitigen Bindung, Verbindung, die sonst in Folge dazu führen würde, müsste, dass irgendwann einmal - vielleicht gar nicht mehr in diesem Leben - eine andere, genau umgekehrte Situation das Gleichgewicht womöglich wiederherstellen, ausgleichen müsste.

So wurde es bereits - unabhängig von realen Tun - wiederhergestellt, zumindest, diese zwei Menschen, Wesen betreffend. Es kann also unter bestimmen Voraussetzungen, allerdings auch nicht vollautomatisch ein ansonsten unvermeidliches Drama, eventuell eine Tragödie zumindest in einiger Hinsicht entschärfen, auch wenn gewisse bereits entstandene reale Folgen damit dennoch nicht mehr behebbar oder korrigierbar sein werden.

Funktioniert aber auf diese Art und Weise auch nur, wenn es tatsächlich ernst gemeint ist, authentisch ist. In einer konkreten, individuellen Situation.

Als Pauschales allen anderen alles automatisch und beliebig Verzeihen funktioniert das allerdings überhaupt nicht, im Gegenteil, es wird Schäden sogar noch verstärken oder sogar fördern. Das wird eine oberflächliche Farce bleiben.

Nicht zu unterschätzen an derartigen Aktion ist, dass sie eigentlich trotz eventuellen positiven Aspekten auch eine Art "Gott spielen" sind, somit durchaus nicht ungefährlich. Man maßt sich eine Kompetenz an, die über menschliches Maß hinausgeht, man pfuscht sozusagen der Wirklichkeit ins Handwerk. Was wiederum weniger schöne Folgen und Resultate erschaffen kann. Zudem mag die Wirklichkeit einem für diese Art von Übergriff in Folge etwas anderes quasi in Rechnung stellen. Alles hat seinen Preis!

E kann also durchaus sein, dass sich jemand mit einer derartigen, gut gemeinten Aktion erst recht selbst in die Nesseln setzt, ihn dafür die Folgen zusätzlich um die Ohren fliegen können, oder er hat trotz aller eigenen Bedenken vielleicht damit doch das Richtige getan. Im voraus mag das, besonders in einer schmerzvollen Ausnahmesituation, kaum abschätzbar sein. Danach, aber auch nicht gleich danach, sondern im weiteren Verlauf diverser Entwicklungen mag sich herausstellen, ob man die richtige Wahl getroffen hat oder ob nicht. Ein wenig wie in Märchen. Man gerät in eine Situation, in der man eine Entscheidung treffen kann, auf die man eigentlich gar nicht vorbereitet ist. Und mit den Folgen muss man dann klarkommen, egal, wie sie ausfallen. Die sind dann ebenso unkorrigierbar.

Daher mag eine derartige Aktion als Art absolute Notlösung zur Entschärfung einer völlig vertrackten, verfahrenen Situation, Konstellation angebracht sein, wenn wirklich alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, alle anderen Versuche gescheitert sind. Und wenn trotz allem dieses Agieren tatsächlich aus tiefster, reinster Liebe geschieht.

Denn sie mag eine ansonsten negative Bindung, Verbindung zwar ein wenig verhindern, entschärfen können, sie in eine andere Art von Bindung transformieren, aber sie bindet trotzdem dadurch erst recht zwei Menschen, zwei Wesen aneinander. Mehr als vielleicht bereits davor. Möglicherweise nicht nur in dieser Realität.

Forsetzung folgt...
 
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