Teil 10:
Zur eigentlichen Ausgangsfrage: Ist mir auch einmal in aller Konsequenz passiert, ja!
Leider wurde das in Folge eine der extremsten Erfahrungen, ein katastrophaler Alptraum, in dem ich mich, gerade aufgrund diverser esoterischer Konzeptionen, die ich damals in meiner Naivität für bare Münze nahm, an deren Richtigkeit ich fatalerweise glaubte, selbst heillos verlaufen hatte, an dem ich fast draufgegangen wäre, etwas, von dem ich mich jahrelang nicht erholte, der mein ganzes Leben und mich total aus der Bahn warf.
Das war allerdings nur die schlimmste, diesbezügliche Erfahrung, ohne Grund zu lieben oder selbstlos zu agieren führte so gut wie immer dazu, dass mir genau das selbst auf den Kopf fiel, mir um die Ohren knallte, ich am Ende nur wieder einmal die Arschkarte gezogen hatte, während alle anderen jede Menge Vorteile davon hatten, wofür es aber meistens nicht einmal so etwas wie zumindest ein wenig Dankbarkeit gab, im Gegenteil, je selbstloser ich agierte, desto selbstverständlicher wurde das für andere. Funktioniert nicht, außer man will leiden. Aus energetischer Sicht völlig klar, ist ja keine Balance, kein Gleichgewicht vorhanden, eine Seite gibt, verbraucht sogar die eigenen Reserven, die allerdings zugleich nicht im Gegenzug aufgefüllt werden. Man ist nur der nützliche Idiot für andere, tatsächlich interessiert sich aber keine Sau wirklich für einen.
Früher oder später endet diese Art von angeblich ja so edlem und richtigem selbstlosen Agieren im eigenen Kollaps, entweder finanziell, wirtschaftlich und/oder psychisch und physisch in Form eines Burn-Outs und/oder einer Depression. Womit man dann erst recht und noch mehr ganz alleine im Regen steht.
Aus so etwas dann wieder rauszukommen, mag dann noch weitaus schwieriger werden als alles davor.
Ist natürlich in gewisser Weise keine ganz so uninteressante Erfahrung, ganz unten angekommen zu sein, am Boden zu liegen, und dann zu erleben, dass es umgekehrt so etwas wie Selbstlosigkeit anderer einem selbst gegenüber, wenn es einem wirklich dreckig geht, nicht weit her ist, im Gegenteil, die letzten angeblichen Freunde auch noch auf Abstand gehen, weil man für sie keinen Nutzen mehr hat, sondern selbst bedürftig wäre, Hilfe bräuchte.
Ich lebe noch, immerhin, auch wenn's mich manchmal selbst wundert. Könnte inzwischen anders auch sein.
Nach weiteren ähnlicher, aber immerhin nicht ganz so desaströsen Katastrophen erlebte ich lange Zeit später zumindest aber auch das völlige Gegenteil davon, eine Art Himmel auf Erden, auf eine Art und Weise, wie ich sie nie zuvor erlebt habe, und auch nicht mehr erleben werde. Das war etwas Einzigartiges. Leider mit tragischem Ende. Bittersüß, sozusagen. Aber dennoch so viel mehr wert als der ganze falsche Mist davor.
Aber das ist ein ganz anderes Thema, das mit Esoterik auch nichts zu tun hatte, sondern mit Leben, Sein und Wirklichkeit und all ihren sowohl durchaus auch äußerst extremen Licht- und Schattenseiten. Also mit ganz normaler, banaler, völlig unesoterischer Liebe.
Die naturgemäß etwas völlig anderes ist und auch - aus meiner Sicht - völlig anders funktioniert, als die Arten von Liebe, die hier als angebliche, "richtigere" Liebe gehandelt werden.
Was für mich nur den Schluss zulässt, dass viele hier zwar über Liebe sprechen, aber anscheinend mit tatsächlicher Liebe in all ihrer Konsequenz wohl noch nie wirklich nähere Erfahrung gemacht haben dürften. Höchstens mit etwas, das sie anscheinend für so etwas wie Liebe zu halten scheinen. Aufgrund eigener hormon- und gefühlsgetriggerter und/oder (aber-)glaubensbasierter, also ideologisch begründeter Irrtümer. Sonst würden sie darüber wohl kaum so viel Unsinn schreiben, oder an so viel angelesenen Unsinn darüber glauben. Ist aber nicht mein Problem!
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Ich tue mir inzwischen, denke ich, natürlich leicht, dazu was zu sagen, weil ich selbst in der Art von Problematik nicht mehr drin bin, mir das als Beobachter von außen - etwas befremdet, etwas amüsiert, etwas verärgert - ansehen kann.
Ich bin, gerade was dieses Thema betrifft, hier, in dieser Welt fertig. Aber der Weg dorthin war schwer, mitunter schön, wunderschön, mitunter aber ebenso schmerzvoll und schwierig, ich scheiterte oft genau an Vielem, und beinahe wieder einmal am wichtigsten daran. Aber da ich es doch nicht tat, gibt's für mich hier nichts Wichtiges mehr zu tun.
Und seitdem bin ich aus dieser Art der üblichen Mangel- und (Sehn-)Suchts-Konzepte raus. Und das ist in einiger Hinsicht ganz anders als alles davor, verändert eine Menge, oder sogar alles.
Und genau deswegen muss ich auch nicht krampfhaft andere, oder gar alle anderen lieben müssen oder sonstwas, schon gar nicht selbstlos, oder ohne Grund, kann ich, wenn ich will, oder auch nicht, ich kann sie auch hassen oder sonstwas, es spielt einfach keine Rolle mehr, ist völlig bedeutungslos geworden. Ist nicht mehr der Film, der Trip, sind nicht mehr die Dramen, innerhalb derer ich mich bewegen muss, weil ich (noch) nach etwas suche, oder zu erreichen versuche.
Was will ich also mehr?
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Vielleicht geht es dabei ja gar nicht um einen Wettbewerb in "richtiger, besser" lieben können, sondern darum, einer Situation gemäß ihr entsprechend richtig agieren und reagieren zu können, anstatt sie ideologisch zu verdrehen, was auch folgerichtig nur verdrehte Resultate erzeugen dürfte. Was aber - und das ist vielleicht sogar das viel Wichtigere daran, eben nicht nur von jemandem selbst und seinen Vorstellungen alleine abhängt, sondern von der Art und Weise einer gemeinsamen Kommunikation, Interaktion, davon, ob diese gelingt, funktioniert, oder scheitert.
Es wird nicht viel nützen, ein ohnehin falsches, verkehrtes, mit einem selbst inkompatibles Gegenüber zu lieben, ob nun selbstlos, egoistisch oder sonst wie, ist dabei vielleicht gar nicht so wichtig, es wird nichts bringen, nichts verbessern, wenn es eben nicht wirklich zusammenpasst, bleibt also bestenfalls Energieverschwendung, ein dem eigenen Irrtum Nachlaufen.
Lässt man sich tatsächlich auf jemanden wirklich ein, und tut derjenige das umgekehrt auch, so mag ein Mensch tatsächlich mehr als genug sein, vermag wirklich alles zu sein, das nötig ist, so ferne sich die zwei Richtigen finden. Wenn doch nicht, mag es natürlich ganz anders aussehen.
Liebe als kollektives, beliebiges, undifferenziertes "Ich liebe alle und alles!" ist ein Unding in sich, hat eigentlich auch gar keinen Wert, stellt Liebe und das, wozu es sie überhaupt gibt, völlig auf den Kopf, ist also auch keine Liebe im eigentlichen Sinn, erst recht dann nicht, wenn dieser kollektiven Kompensationsliebe das eigene Scheitern an einer eigenen Beziehung, also die Unfähigkeit, alleine einem einzigen Menschen funktionierend lieben zu können, vorherging. Im Grunde genommen eine Art pseudodemokratischer Verirrung, die noch dazu das Problem hat, das Wirklichkeit und Sein alles andere als demokratisch funktionieren. Liebe schon gar nicht! Damit wird das Ganze eine Art Verdrängungsprogramm, eine Flucht vor der Verarbeitung und Transformation des eigenen Scheiterns, die Flucht vor der eigenen Wahrheit, den eigenen Schmerzen, der eigenen Enttäuschung, Kleinheit, dem eigenen Leiden. Paradebeispiel für menschliches Fehlverhalten. Stimmen die Grundannahmen nicht, so stimmen auch die Resultate nicht!
Kann jemand hier behaupten, er hätte auf die Art und Weise tatsächlich bekommen, was er wollte, und ist jetzt glücklich, erfüllt, zufrieden? Wer kann behaupten, er hätte genug bekommen, ist jetzt satt, und bleibt das auch? Seelenfrieden könnte man das auch nennen, Stille in sich selbst.
Wer hier lebt und agiert in und aus der eigenen Fülle heraus, und läuft nicht im Kontext diverser üblicher Mangelkonzepte dauerhungrig allen möglichen imaginären fiktiven Ziele nach, die ihm andere vorsetzen, die bei Erreichung aber nur wieder dazu führen, dass man mit noch mehr Anstrengung das nächste Ziel erreichen soll, erreichen muss. Wozu eigentlich? Wo will man denn eigentlich hin? Und warum?
Wer bewegt sich innerhalb derartiger Fehlprogrammierungen, und wer hier kam jemals tatsächlich wieder aus ihnen raus? Welchen Sinn hat es, über eine Fehlprogrammierung eine weitere zu legen, ohne die ursprüngliche jemals entschärft zu haben? Geistiges, energetisches Müll sammeln?
Wozu der ganze Hüttenzauber? Beschäftigungstherapie, damit man der Wahrheit nicht zu nahe kommt, vor allem nicht der eigenen, vor allem nicht der eigenen unschönen?
Wo befinden sich tatsächlich die Illusionen, die Täuschungen, wo nicht, was ist echt, real, was nicht? Und was, wenn diejenigen, von denen ihr eure Informationen aus dritter und vierter Hand bezieht, sich bereits selbst geirrt haben? Was zieht ihr euch dann an weiteren Irrtümern rein, die ihr völlig unüberprüft und unreflektiert für bare Münze nehmt?
Wenn ihr morgen sterbt, was nehmt ihr dann tatsächlich mit? Wisst ihr das?
Was nehmt ihr von hier tatsächlich mit, das als Erleben sich selbst Belohnung genug war und ist, denn ich fürchte, hier Dinge zu tun, für die man im Jenseits oder wo auch immer danach eine Art Belohnung erhofft oder erwartet, dürfte möglicher Weise zu einigen Enttäuschungen und Ernüchterungen post mortem führen können.
Aber jeder wie er meint, klar, solange man mit den Folgen keine Probleme hat. Fall doch, sollte man eventuell ja am eigenen Agieren, an den eigenen Wegen, Rezepten und Methoden etwas ändern.
Das ist natürlich nur meine Perspektive, die hier vermutlich nicht auf all zu viel Zustimmung treffen dürfte. Worum's aber auch gar nicht geht.
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Last euch nicht dermaßen von all dem Unsinn verarschen, auf den ihr anscheinend reingefallen seid! Vor allem aber, infiziert nach Möglichkeit nicht auch noch andere damit weiter, wenn ihr ihn schon nicht mehr selbst los werden könnt!
Falls ihr wirklich etwas Gutes für andere tun wollt! Wäre zumindest mal ein Anfang...