Auf der suche...

ICh weiß nicht ob ich mich gut genug kenne , jeden einzelnen teil von mir ...
und ich weiß auch nicht was ich tun muss um mich selbst besser kennen zu lernen
 
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Selbstberkenntnis, Selbstbewußtsein, Ich

Selbsterkenntnis setzt die richtige Beurteilung der Eigenschaften, Dispositionen, Kräfte, Werte des Selbst, geschöpft aus der Vergleichung der Betätigungen und Reaktionen des Ich im Leben, in der sozialen Gemeinschaft voraus.
Nach Sokrates ist Selbsterkenntnis Bedingung des Zusammenlebens in der Gemeinschaft (...das Seine und damit das Gute zu tun. Besonnenheit ist für Sokrates gleichbedeutend mit Selbsterkenntnis.)

Selbsterkenntnis ist nach Erich Fromm die treibende Kraft der gesamten Psychologie (Fromm, Die Kunst des Liebens).

Selbsterkenntnis kann auch als Ergebnis der Erfahrung von Zeitlosigkeit im Sinne der Mystik angesehen werden. Bei Plotin ist der Zustand der Selbsterkenntnis vom Loslassen von Wünschen und Zukunftsvorstellungen gekennzeichnet. Ähnliche Aussagen finden sich in vielen Schriften von Theologen, Mystikern wieder.
Selbsterkenntnis in diesem Zusammenhang (Psychoanalyse) ist der Wissens-Erwerb über die eigenen psychischen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Realitäten. Sie ist Voraussetzung der Selbstverwirklichung.

Selbstbewusstsein entsteht durch Beobachtung und Reflexion des eigenen Ich, der eigenen Persönlichkeit, von außen (Kant). „‚Ich bin mir selbst ein Gegenstand der Anschauung und des Denkens‘
Hegel schreibt: „In dem Bewußtsein, das auf sich selbst reflektiert, sind sich Subjekt und Objekt gleich.“ (Dualismus)
„Ich ist der Inhalt der Beziehung und das Beziehen selbst.“

"Ich denke, also bin ich“, von René Descartes: cogito ergo sum.

Doch es gibt viele ICH.

Wie also einerseits das Ich als das Übergreifende, Zusammenhangschaffende, Integrierende erlebt wird, so scheint es andererseits auch diese Zweifel, diese Spaltung von sich selbst zu produzieren. Und aufgrund dieses erlebten Zwiespaltes kommt es zu den entsprechend unterschiedlichen Auffassungen über das Ich...

Das Leib-Seele-Problem ist eine philosophische Fragestellung, die sich mit der Konzeption des Ichs auseinandersetzt: Bin ich nur mein Körper als Biomaschine, oder besitze ich eine Seele, die eventuell sogar unabhängig von der materiellen Substanz von mir existiert. Auch die Neurologie und die Hirnforschung vermögen diese Frage noch nicht abschließend zu beantworten, und so bleibt die Fragestellung weiterhin eine Domäne der Metaphysik und der Religion.

Im Buddhismus wird die Existenz einer Seele und von etwas Göttlichem abgestritten, alle Phänomene sind letztendlich Leerheit und der Weg ist lediglich ein Erwachen zur Erkenntnis der Realität. Hierzu gibt der Buddhismus eindeutige, gezielte Anleitungen.

Dieses Erlebnis wird Samadhi genannt, im japanischen Buddhismus Satori. Alle Yogapraxis (Jnana-Yoga, Raja-Yoga) dient nur dazu, diese Täuschung einer eigenen separierten Existenz des Ichs (Egos) zu überwinden. Es gibt in der Erfahrung des eigenen Selbst das Licht-Erlebnis des Einen ohne ein Zweites (Erleuchtungserlebnis).

Das Ich (Ego) gibt seine Täuschungs-Existenz auf und wird eins mit dem Ganzen (mit dem spirituellen Licht des ewigen Lebens). Tatsächlich „wird“ es nicht eins: Da das Ich (Ego) tatsächlich nie existiert hat, wird diese Einheit nach dem Loslassen von der Täuschung eines „Ichs“ als allumfassende Glückseligkeit im ewigen Licht erlebt.

Im ursprünglichen (Theravada) Buddhismus existiert dieses spontane Erleuchtungserlebnis zwar auch, wird aber letztlich als Täuschung bzw. ohne bleibenden Wert begriffen. Das „kleine Tor“ (Lankavatara Sutra) des Erleuchtungserlebnisses ist dort lediglich ein erster Kontakt mit dem durch Übung zu beschreitenden Weg, und kein erstrebenswerter Zustand.

Entsprechende Licht-Erlebnisse haben Eingang in die religiöse Literatur aller Kulturen gefunden, obwohl sie nicht überall als zentrales Gotteserlebnis begriffen werden. Diese Selbsterfahrung wird auch in der Bibel bei Johannes beschrieben: "Gott ist Licht und in ihm ist keine Finsternis." Weiter wird Jesus ein Satz in den Mund gelegt, womit er sich selbst, aber auch das Prinzip der Selbst-Erkenntnis meinte: "Das Licht leuchtet in der Finsternis (Ego), und die Finsternis hat es nicht begriffen". Auch der Satz über dem Eingang zum Orakel von Delphi Erkenne dich selbst!, als Imperativ auch als Leitsatz dem Sokrates zugeschrieben, handelt von der Transzendenz des Egos hin zum göttlichen Selbst (Licht).



In der Psychologie der Sufis (islamische Mystiker) existieren sieben verschiedene Stufen des Selbst (arabisch: nafs), die unterste ist an-nafs al-ammara, das niedere Selbst, die höchste an-nafs al-safiya, das reine Ich. Dazwischen liegen die Stationen der Gottessuchenden auf dem Weg zur göttlichen Einheit (tauhid).


Es gibt auf diesem Pfad viel zu erforschen. Das Rätsel Mensch...

Viele empfehlen immer wieder die Meditation als Mittel zur Erkenntnis. Doch jeder muß seinen eigenen, individuellen Weg gehen.

Liebe Grüße

R.R
 
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