Die Forschungsergebnisse zeigten: Der Journalismus habe sich von der AfD treiben lassen. Der Druck auf Redaktionen sei enorm. Vor allem der von rechts erhobene Vorwurf, dass Journalisten "die Wahrheit" verschweigen, habe seine Spuren hinterlassen. "Hieße es 'Schon wieder hat ein Katholik seine Frau umgebracht', da würde man zu Recht fragen, was ist denn das für eine merkwürdige Überschrift? 'Schon wieder ein Syrer' erscheint hingegen völlig normal", erklärt Thomas Hestermann im Gespräch mit Anant Agarwala. Dabei könnten weder Religion noch Nationalität einen Mord erklären. Sobald die Herkunft nicht genannt werde, wirke das heute auf manche wie eine klaffende Lücke, wie ein bewusstes Verschweigen. Aus kriminologischer Sicht sei die Nationalität hingegen völlig unerheblich. "Kein Mensch begeht Verbrechen, weil er Deutscher ist oder Türke oder Afghane."