gerald
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...weitreichende Konsequenzen nach sich zog, war mir damals absolut nicht bewusst. ...
verstehe – auch du willst nicht unbedingt voraus-, aber doch immer nachdenkend verstehen. auch danke für den link, wieder stuff.
verheiratet, schmunzel: ich hatte gestern ein schlechtes gewissen, weil besuch und keine zeit fürs forum hatte und mir dann noch wegen dem mond die nacht um die ohren schlagen musste und schließlich im stehen einschlief. ich glaube der mond ist jetzt noch im kernschatten und schafft es nie wieder ins licht. werds heute nacht noch mal kontrollieren müssen. es ist, wie es scheint, wie jede ehe: vom fremdgehen und zigarettenholen bedroht – oder wie jede kontemplation, temporär. apropos: was macht eigentlich jake, hoffe er lebt noch oder in deinem alten/anderen forum (hab nie mehr reingeschaut aber vermisse) niehenke, wie geht es dem?
an die philosophen noch: die heine-, hegel- bis humboldsche revolutionskultur liebte das brainstorming gerade wegen der auch spontanen beiträge – und stellte es vor die wissenschaftliche sondierung als pool aus dem zu schöpfen dann fürs forschen ist: sogar kollegen anderer fakultäten waren einschließlich ihres putzpersonals willkommen (denn jeder hatte ideen zum ganzen, dem er in seinem kleinen bereich diente). wir zentraleuropäer kultivierten, was ihre gegner der royal society noch als naive schnellschüsse potentieller kursabweichler diffamierten und störten damit unsere kulturelle entwicklung auf beiden seiten.
mit humbold wurde kultur kultus: das mitbringen neuer ideen durch neue (generationen, unvoreingenommen nichtbelastete) studenten, denen etablierte professoren maximal wissenschaftlich korrektes arbeiten hinzuzugeben hatten, mehr nicht. der unterschied ist immens:
wir hatten das jahrhundert freier forscherthemenwahl der in jeder generation mitgebrachten ideen. ok nicht jeder, es gab auch rückschläge, wie strategische auswahl unter den euro-diktaturen (aber danach immer ein neues aufleben) – und heute werden wir wieder von paradigmen ohne alternativen regiert (mama merkel, eine fatale dummheit). das wieder monotheistische hatte mitte der siebziger begonnen (schande unserer dfg, fördert schmutzige technik neben strategischen ächtungen, die uns weiterbringen könnten). ich hatte dreimal diplom und andere sogar ihre doktorväter verloren, weil die auf mitgebrachte themen eingingen. profs verloren? die allerdings nicht mehr ins kz kamen, zu teuer, sondern hochdotiert in den vorzeitigen ruhestand (was du kaufen kannst ist immer noch billiger als es zu erstreiten, so strauß). einen meiner profs traf ich fünf jahre später gutgelaunt beim segeln vor calvi wieder. ich hatte ihn kaum erkannt, in dieser neuen umgebung. wo wäre nun der fokus, diese antagonismen auf zwei schlagwörter reduziert zu karikieren:
de-zentralismus contra zentralismus?
ok, wir völker hatten (haben noch) alle eine feudale vergangenheit zu überwinden. im angelsächsischen finden wir noch heute den zentralistischen weltverwaltungsanspruch während sich auf dem fetstlandeuropa viele konsensfeudalismen zusammenschlossen. ich hoffe auf die synthetische überwindung in allen varianten (die wir oben so tangierten), denn eine gesellschaft braucht zentrale und dezentrale strukturen – es muss ein kultiviertes und werden.