Astrologie ist (k)eine Wissenschaft, was meint Ihr?

Moin @Yogurette

Ich dachte du HAST studiert, zumindest bis zur Diplomarbeit.
Doch nicht? Oder hast du das Studium nicht abgeschlossen?
(oder hab ich da was völlig mißverstanden?)
Ich hätte mein Gedankenbeispiel kenntlicher machen müssen, das tut mir leid.
Aich sinnierte ein Abwertungs-Szenario, mich auf einen Beitrag von @fckw beziehend:
Ich hätte so gerne studiert, leider aber hat es nicht geklappt.
Ist aber auch gar nicht wichtig: Studierte sind so oft lebensfern, bla blubb …
Ich wollte damit deutlich machen, dass es eine häufig auftretende Strategie von Menschen ist, etwas abzuwerten, wenn es sich außerhalb ihres Wissens befindet.
So reden sich Menschen in manchen Lebenslagen beispielsweise ihr Leben "schön" um das aktuell empfundene Leid relativierend zu verringern. So hätte ich z.B., wäre mir das Vollenden des Studiums mislungen, sagen können: "Was solls, bei dieser Inflation hätte mir ein Studium auch nicht weitergeholfen."
 
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Meines Erachtens erübrigt sich diese Frage nach Wissenschaft, zeigt sie doch nur, dass man heute in einer kopflastigen Gesellschaft sich minderwertig fühlt, wenn´s keine Wissenschaft ist und etwas empirisch nicht beweisbar ist.

Die wissenschaftlichen Disziplinen sind beweisbar.

Das Wesenhaft der Astrologie bestand ja schon vor jeder wissenschaftlichen Disziplinen, weil die Menschen durch Beobachtungen lernten und ihre Schlüsse aus dem Beobachteten zogen, und dass es mehr gibt als man beweisen kann.

Die Frühantike - Astrologie ging über in Astronomie und gilt ja als die Mutter der Wissenschaft.

Also halten wir fest. Astrologie ist keine Wissenschaft. Aber die heute noch in manchen Köpfen vorherrschende Verwechslung mit Astronomie und ihren Fachbegriffen gibt der Astrologie leider einen Beigeschmack.
Die Astronomie beschäftigt sich mit der Physik und Mathematik von Sternen, Sonnen, Planeten und so weiter.

Das tun die Astrologen scheinbar auch, mit ihrem Fach- Vokabular.
Und der Streit um die verschiedenen Schulen stärkt nicht gerade das eigene Selbstbewusstsein.

Was mich stört ist das Etikett Pseudowissenschaft oder Aberglaube statt einzugestehen, dass das eben eine ganz andere Herangehensweise ist, Menschen zu begleiten.
 
Schätze man wird nicht erwarten können, daß ein (junger) Sozialpädagoge, der nicht zufällig Astrologie ernsthaft als Hobby betreibt, eine umfangreiche Astrologie Ausbildung oder gar Erfahrung im eigenen Erstellen von Geburtshoroskopen etc mitbringt. So hoch muß der Anspruch aber doch auch gar nicht sein. Grundlegende Persönlichkeitszüge, wie man sie mittels Computerprogrammen berechnen lassen kann, dürften bereits Brauchbares hergeben, wenn ein Sozialarbeiter sich einen Überblick verschafft, wen er vor sich hat, wenn er seinen Job antritt und dort auf eine Gruppe von Kindern oder Jugendlichen trifft.

In der Beschreibung von Spiritualität nahm ich viele Bereiche auf, die ich alle als sehr bedeutend im menschlichen Miteinander ansehe.
Spiritualität erscheint heute in einer wunderlichen Fülle möglicher Bedeutungen. Es fehlt eine klare und allgemeingültige Definition. Oft gibt es so viele „Spiritualitäten“ wie Gesprächspartner. Auch beobachte ich eine Scheu, zu spirituell Erlebtem öffentlich zu stehen: Unter vier Augen anvertraute spirituelle Erfahrungen soll ich immer wieder in größeren Runden verschweigen.
Bei dem Versuch, Spiritualität zu umschreiben, tauchen schnell Begriffe auf, die alternativ für Spiritualität verwendet werden oder scheinbar inhaltliche Schnittmengen aufweisen. Beispielhaft werde ich hier Esoterik und Mystik vorstellen, die im wissenschaftlichen Kontext sehr verschieden gewertet werden. Abschließend werfe ich einen Blick auf Themen und Begriffe, die immer wieder mit Spiritualität in Verbindung gebracht werden: Ritual, Kultur,
Krise, Sucht und Religion.
Astrologisches verwende ich dabei in Begleitungskontexten erst behutsam seit ein paar Jahren. Vorher suchte ich mehr mich selbst zu orientieren und zu verstehen lernen. Auch "studierte" ich für mich die Auswirkungen anderer Menschen auf mich sowie umgekehrt.
 
Für qualitativ höherwertige astrologische Ausarbeitungen könnte man an eine gelegentliche Zusammenarbeit mit wirklich erfahrenen Astrologen denken. Ähnlich wie manche Personalchefs Horoskope ihrer Bewerber hinzuziehen oder Kriminaler die Erkenntnisse von Profilern nutzen. Es ist ja ein Unterschied, ob man es mit einem besonders empfindsamen Fischejungen zu tun hat oder mit einem deutlich robusteren Steinbockkind (mal ganz grob gesagt). Würde mich interessieren, ob du zu den gleichen (oder ggf zu welchen anderen) Überlegungen gekommen bist.
Nach der Adlerschen Individualpsychologie sind Beziehungsprobleme die Ursache von Problemen.
Für mich ist Astrologie immer auch ein tiefes Hineinspüren in mich selbst und ein Öffnen für die Vielfältigkeit des Seins.
Damit lerne ich auch eher langsam, da ich "Gefühlserfahrungen" in mir verknüpfe und sich mir damit mit der Zeit ein zunehmend dichteres Assoziationsnetz zu den verschiedenen Bereichen des Seins erschließen.
So ist für mich jeder Mensch ein "Qualitätsgeheimnis" und bietet Einblicke in jeweils einmalige Energiegeflechte.
Dabei ist für mich sehr bedeutsam was Du schreibst: Ein Fischejunge wirkt vielleicht sehr empfindsam und ein Steinbockjunge wirkt hingegen sehr robust.
Beide wirken sich im Kontakt auf mich aus und ich wirke auf sie.
Diesen "wahrnehmenden Tanzs des Lebens" kann ich so nur in mir tanzen.

Wo aber meine Fähigkeiten an klare Grenzen stoßen, da ist es wichtig diese auch zu respektieren und einzuhalten. Hier kann es dann sehr wertvoll sein, sich Rat bei erfahrenen Astrologen einzuholen.

Mir geht es bei meiner eigenen inneren Arbeit auch darum, meine Sinne weiter zu schärfen und mehr und mehr das zu leben, was sich als Aufgabe gerade gut und stimmmig anfühlt.

Für mich kann Astrologie damit als ein Schlüssel diesenen, der mit meiner wachsenden Lebenserfahrung an Fähigkeiten gewinnt.


Ich habe jetzt möglicherweise an Deiner Frage vorbei geantwortet?
 
Was mich stört ist das Etikett Pseudowissenschaft oder Aberglaube statt einzugestehen, dass das eben eine ganz andere Herangehensweise ist, Menschen zu begleiten.
Keiner bestreitet, dass es eine andere Herangehensweise ist!!

Es halt eine unwissenschaftliche Pseudowissenschaft, mit einem Haufen Aberglauben inbegriffen.
Die Frühantike - Astrologie ging über in Astronomie und gilt ja als die Mutter der Wissenschaft.
Und warum ging sie in die Astronomie über? Weil damalige Wissenschaftler schon bemerkt haben, dass man Wissenschaft und Aberglauben strikt voneinander trennen muss und sich deswegen auf tatsächlich Beweisbares beschränkt haben.
Meines Erachtens erübrigt sich diese Frage nach Wissenschaft, zeigt sie doch nur, dass man heute in einer kopflastigen Gesellschaft sich minderwertig fühlt, wenn´s keine Wissenschaft ist und etwas empirisch nicht beweisbar ist.
Genau genommen haben häufig nur Astrologen ein Problem damit, dass Astrologie keine Wissenschaft ist. Dem Rest ist das entweder ziemlich egal oder stimmen dem zu.
 
Ich hätte mein Gedankenbeispiel kenntlicher machen müssen, das tut mir leid.

Manch einem ist beim "Gedanken spielen" schon eine lange Nase gewachsen...

Ja, hier dürfen wir alle lachen:
Ich brach mein Studium einmal ab, ging dann den harten Weg des Geldverdienens ohne eine Ausbildung vorweisen zu können, begann dann von Neuem zu studieren, wurde von vielen als gescheiterter Enlosstudent verlacht und gab dann Vollgas um als so ziemlich letzter Diplomant die Uni zu verlassen.
 
Genau genommen haben häufig nur Astrologen ein Problem damit, dass Astrologie keine Wissenschaft ist. Dem Rest ist das entweder ziemlich egal oder stimmen dem zu.


Ich habe kein Problem damit, habe nur zusammen gefasst und verdrehe bitte nichts was ich nicht gesagt habe, deine Neunmalklugen Verdrehungen brauche ich nicht. :D
 
Ich habe kein Problem damit, habe nur zusammen gefasst und verdrehe bitte nichts was ich nicht gesagt habe, deine Neunmalklugen Verdrehungen brauche ich nicht. :D
Ich habe nicht geschrieben, dass Du ein Problem damit hast. Und verdrehe bitte nichts, was ich nicht gesagt habe, Deine Neunmalklugen Verdrehungen brauche ich nicht.
 
Das Problem besteht ja darin, dass die Mehrheit der Astrologen Wissenschaft als Methode (bzw. Sammlung von Methoden) gar nicht wirklich verstehen. Die können dann mit Wissenschaftlern gar nicht auf Augenhöhe sprechen.

Das heisst, oft sind die Argumente von Astrologen, warum Astrologie eben "wissenschaftlich" sein soll, bei näherer Betrachtung recht unsinnig, und zwar alleine schon deshalb, weil das, was die Astrologen für "wissenschaftlich" halten, unsinnig ist.

Das hilft dann eben auch nicht weiter, wenn man den naiven Szientisten begegnet, die ungefähr so viel Ahnung von Wissenschaft haben, wie die Astrologen auch. Die Diskussionen zwischen beiden Lagern sind dann leider oft einfach bloss dämlich.

Beispielsweise: Wissenschaft würde mit "Beweisen" arbeiten. Natürlich nicht. Nur die Mathematik tut das, kein einziger anderer Wissenschaftszweig "beweist" überhaupt nur irgendwas. Wie denn auch bitteschön? Es gibt in den allermeisten Fällen gar nichts, was "bewiesen" werden könnte. Oder sollte.

Darüberhinaus wird im Diskurs der naiven Szientisten mit den naiven Astrologen "Wissenschaft" meist auf die harten Naturwissenschaften, also im Grunde auf die Physik, begrenzt. Die Sozial-, Literatur-, Geistes- etc. Wissenschaften bedienen sich oft komplett anderer Methoden. Schon mal was von Hermeneutik gehört? Ist immerhin eine der ältesten "wissenschaftlichen" Methoden, die es überhaupt gibt, und zwar deshalb, weil das eben aus den religiösen Tradition kommt, wo die heiligen Schriften erstmal interpretiert werden mussten. Hat mit Beweisen grad gar nix zu tun, könnte aber ziemlich relevant sein für Astrologen, wenn sie denn eine Ahnung hätten, was das überhaupt ist, und wie man da denn i.a. so vorgeht, denn das Deuten eines Horoskops ist sehr nahe bei der Texthermeneutik. Jedenfalls viel näher als bei der Astronomie.

Ich habe bisher eigentlich fast gar nie eine wirklich brauchbare Diskussion um die Wissenschaftlichkeit von Astrologie gesehen. Und das wird auch weiterhin so bleiben, weil es eben nicht genügt, einen Astrologiekurs zu besuchen, um diesen Diskurs überhaupt führen zu können. Da braucht's mehr, nämlich auch ein gewisses philosophisches Vorwissen, eben ein gewisses Verständnis von diversen wissenschaftlich methodischen Ansätzen, ein bisschen Geschichtswissen, sehr viel Psychologiewissen und so weiter.

Aber wie gesagt, am Ende des Tages bleibt die Frage, was wir denn eigentlich davon haben, wenn wir denn mal festgestellt hätten, dass die Astrologie "wissenschaftlich" sei.
 
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Aber wie gesagt, am Ende des Tages bleibt die Frage, was wir denn eigentlich davon haben, wenn wir denn mal festgestellt hätten, dass die Astrologie "wissenschaftlich" sei.

:):):)
Gut geschrieben, dein Artikel @fckw - ja und genau das frage ich mich halt auch.

Wir haben rein gar nichts gewonnen und der Klient auch nicht; während manche auf hohem Niveau debattieren und theoretisieren gehe ich in die Praxis mit dem was das Werkzeug Astrologie her gibt.
 
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