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Hi Simi!
Erfolge sind meist hart erarbeitet, daher kann man die sich denke ich schon selber zuschreiben.
Hi Lilith
Ja, natürlich. Das kann man- und das darf man auch. Ich meinte etwas anderes, nämlich das Dualitätspaar Erfolg/Niederlage.
Erfolg <-- die eine Seite wird gewünscht
Niederlage <-- die andere Seite wird befürchtet
Eine Seite kann nicht ohne die andere existieren, dh wo die eine Seite ist, da ist auch die andere. Nun treten die aber nicht gleichzeitig auf, sondern nacheinander, also immer im Wechsel. Wer heute eine Niederlage erlebt, erlebt morgen einen Erfolg, übermorgen eine Niederlage, dann wieder einen Erfolg usw. Auf Regen folgt Sonnenschein und darauf wieder Regen. Wer sich über einen Erfolg freut, wird sich über eine Niederlage ärgern- die Frage dabei ist: wer von sich sagt, er habe sich seinen Erfolg hart erarbeitet, muss der dann nicht auch sagen, dass er an seiner Niederlage auch selbst Schuld hat durch mangelnde Standhaftigkeit?
blacky behauptet genau das: "Jeder ist selbst schuld"- am Erfolg, wie an Niederlagen.
So- und nun kommst du und ziehst dir den Erfolg an. Was ist mit deinen Niederlagen, Lilith? Ziehst du dir auch die an? Wären das Erfolge geworden, wenn du nur hart genug dran gearbeitet hättest? Ich sage: nein, in der Gleichung ist der Wurm drin, denn- was für die eine Seite gilt, muss auch für die andere gelten.
Lilith schrieb:
Puh, schwer zu erklären, wie mir das in den Sinn gekommen ist. Vielleicht deswegen, weil andere Meinungen zu einem Thema nicht rankommen, wenn du schon eine Meinung zu dem Thema hast. Ist aber nicht böse gemeint!
Das oben ist ja ein schönes Beispiel dafür. Ich kann gut verstehen, wenn sich jemand einen Erfolg zuschreibt, hab' ich schliesslich auch jahrelang so gemacht. Ich hab' aber inzwischen rausgefunden, dass es Blödsinn ist, das zu tun. Ich hab' mich über Erfolge gefreut, schön- aber ich hab' mich gleichzeitig über Niederlagen geärgert, überhaupt nicht schön, das. Das will ja jeder weg haben aus seinem Leben, ich wollte das auch. Bloss- wo die eine Seite ist, da ist auch die andere. Solange ich Erfolge anstrebte, solange musste ich zwangsläufig auch Niederlagen einstecken.
Nun ist das so: wo Sonne, Mond, Merkur, Venus, Jupiter und Neptun stehen, da stellt sich ja leicht Erfolg ein. Wo aber Mars, Saturn, Uranus und Pluto stehen, da häufen sich die Niederlagen. Ich konnte schon immer gut mit Geld umgehen (Venus in 2), aber nie gut mit meiner Gesundheit (Mars in 6). Jetzt frage ich dich: ist das meine Schuld, dass ich ein solches Horoskop habe? Ist mein Tun mit Venus in 2 mein Verdienst? Mein Erfolg, den ich mir auf meine Fahne schreiben kann? Stünde es mir gut zu Gesicht, wenn ich jemandem, der Mars in 2 hat und schlecht mit Geld umgehen kann, sagen würde, daran sei er selbst schuld?
Ich bin auch nicht verantwortlich dafür, was in meinem Horoskop steht, weder für Venus in 2 noch für Mars in 6- ich bin so geboren. Jeder ist so geboren- und keiner ist verantwortlich dafür. Aber! Es ist mir trotzdem nix anderes übrig geblieben, als Verantwortung dafür zu
übernehmen. Meine Veranlagung ist festgelegt, daran bin ich nicht Schuld, dafür bin ich auch nicht verantwortlich, aber- ich bin verantwortlich, sie zu tragen.
Was macht man nun mit seiner festgelegten Veranlagung? Man schaut sie sich genaustens an- und akzeptiert sie. Je mehr man das tut, desto besser läuft das Leben. Bis man sich schliesslich zurücklehnt und Gott zuschaut, was er einem bereitet. So bin ich jenseits von Erfolg und Niederlage.
Wenn ich nun mit jemandem spreche, der Erfolge als seine verbucht, dann interessiert mich bloss eins- wie geht dieser Mensch mit seinen Niederlagen um? Denn offensichtlich denkt und handelt er innerhalb der Dualität. Dahin will ich nicht zurück- und kann ich auch gar nicht. Ich schaue einheitlich, dual zu schauen wäre ein Rückschritt, deshalb kommen einseitige Meinungen nicht ran, ich stelle ihnen die zweite, fehlende Seite gegenüber, um Einheit herzustellen.
Dabei fällt mir gerade was auf, danke Lilith.
Das kann ich nämlich auch lassen- und gleich aus der Einheit sprechen.
Lilith schrieb:
Wir hatten einmal das Thema "Geist über Emotion".
Was ist da eigentlich der Unterschied zu "Vernunft über Gefühl/Emotion? Gibt es da welchen?
Mit Geist ist der Geist Gottes gemeint. Verstand und Gefühl sind Funktionen des Ich und treten immer zusammen auf. Ein Gedanke ist immer von Gefühlen begleitet und Gefühle immer von Gedanken, die treten im Paket auf. Verstand und Gefühl kann man auch das Gemüt nennen oder die Psyche eines Menschen.
Vernunft über Gefühl zu stellen würde bedeuten, innerlich im Kampf mit sich selbst zu sein- und das sind die meisten Menschen ja auch. Umgekehrt funktioniert das auch nicht, man kann auch nicht das Gefühl über den Verstand stellen, auch das ist innerer Kampf mit sich selbst.
Geist über Emotion bedeutet, dass der Geist jede Emotion beruhigt- und zwar augenblicklich. Erinnere dich an das Beispiel mit dem Diebstahl der Silberkette. Im Augenblick der Erkenntnis durch den Geist zog Frieden ein.
lg
