Deshalb frage ich ja hier nach, um von euch Astrologie-Kennern informiert zu werden, wie es zu solchen immer wieder anzutreffenden Hinweisen kommt.
Seit mindestens dreißig Jahren wird diese Sau durch das mediale Dorf getrieben und wie immer entlockt mir eine solche Meldung nur noch ein müdes Gähnen. Jeder halbwegs astrologisch Bewanderte weiß, dass es die Präzession gibt, die auch in dem von dir verlinkten Artikel bemüht wird. Allerdings wissen auch die meisten, dass in der westlichen Astrologie mit dem tropischen Tierkreis gearbeitet wird. Dessen Beginn, 0° Widder, ist definiert als Frühjahrs-Tagundnachtgleiche (Frühlingspunkt, Frühjahrsäquinoktium). Ab hier wird dieser Messkreis - und nichts anderes ist der tropische Tierkreis - in 30°-Abschnitte unterteilt und diese Abschnitte tragen nach wie vor die Namen der Sternbilder, die in grauer Vorzeit mehr oder weniger genau der Lage der Tierkreiszeichen entsprachen. Im Gegensatz zu den Tierkreiszeichen sind die Sternbilder jedoch nicht gleich groß (30° pro Zeichen), sondern ungleich groß. Schon dieser Sachverhalt zeigt, dass das ewige Bemühen des Unterschiedes zwischen Tierkreiszeichen und Sternbild als Argument gegen die Astrologie eines ist, dass gegen offene Türen rennt, denn Astrologen wissen das und können unterscheiden zwischen Sternbildern und Abschnitten des Tierkreises.
Eine weitere Unart ist seit Alan Leo die Verwendung des Begriffes "Sternzeichen". Sternzeichen-Gebrabbel hat mit Astrologie ungefähr soviel zu tun wie die Anzahl von Störchen zur Anzahl von Geburten. Sternzeichen werden gern von Frauenzeitschriften bemüht und benutzt und dienen der Unterhaltung. Gemeint ist mit diesen unsäglichen Begriff der Stand der Sonne in einem Abschnitt des Tierkreises. Dass man Menschen nicht in zwölf Hutschachteln packen sollte, erklärt sich an sich jedem halbwegs intelligentem Menschen.
Abweichend vom tropischen Tierkreis kann auch der siderische Tierkreis Anwendung finden. Das Problem ist bei diesen die Bestimmung des Frühlingspunktes, da dieser dann nicht auf 0° Widder liegt - wegen der Präzession. Aber auch der siderische Tierkreis besteht aus 30°-Abschnitten, die sich nur teilweise mit den dahinter liegenden Sternbildern decken. Kann man hier gut sehen:
Im Innenkreis eine Momentaufnahme mit siderischem Tierkreis. Im Außenkreis liegen die Sternbilder. Die jeweiligen Abschnitte liegen nicht genau übereinander.
Der Link zeigt auch gut auf, dass die heutige Astronomie nichts mit Astrologie zu tun hat.
Der Link zeigt gar nichts, er leitet lediglich auf einen Artikel eines obskuren Magazins weiter.
derzeit nur lesend aktiv wegen Sehnenscheidenentzündung in Arm/Hand
Dafür machst du aber ganz schön viele Buchstaben. ^^