Artensterben

Das Meer sieht rot II

Was ist die Ursache für das Massensterben der Seefische und Seepflanzen? Es ist der Auftritt einer jungen Spezies namens Homo sapiens vor 100.000 Jahren, die einen Sonderweg im natürlichen Gefüge einschlug. "Im Unterschied zu allen anderen Arten", sagt der Paläontologe Niles Eldridge, "lebt der Mensch nicht mit der Natur, sondern außerhalb von ihr. Und er hat das Gesicht des Planeten auf eine Weise verändert, die mit dem Aufprall eines Kometen durchaus zu vergleichen ist. ... So könnte man die Landwirtschaft durchaus als Krieg gegen die natürlichen Systeme bezeichnen. Äcker sollen nur eine Spezies produzieren, alle anderen Arten gelten dem Bauern als Unkraut oder Ungeziefer - und werden vernichtet."

Auf dem Meer tobt eine vergleichbare Schlacht. 85 Millionen Tonnen Fisch werden jedes Jahr angelandet, womit 75 Prozent der Fischbestände entweder am Rand ihrer Belastbarkeit sind oder sogar schon überfischt. Auf das Konto der kommerziellen Fischerei gehen weitere 20 Millionen Tonnen an Beifang, der schon auf See wieder entsorgt wird - alles also, was nicht zur Zielspezies gehört, siehe Unkraut.

Delfine, Schildkröten, Haie und Sägefische eint das Schicksal, zur falschen Zeit am falschen Ort ins Netz geschwommen zu sein. Albatrosse und Sturmtaucher? Ein Opfer der Langleinenfischerei. Die Vögel stürzen sich beim Ausbringen der Leine auf die Köder und werden mit den Haken in die Tiefe gezerrt. Zum regulären Krieg kommen illegale Auswüchse: Fischpiraten machen einen geschätzten Umsatz von 4,9 bis 9,5 Milliarden Dollar im Jahr; und dem grässlichen "shark finning" fallen Millionen von Haien zum Opfer, denen lediglich die Flossen abgehackt werden.

Na und, könnte man einwenden, wer braucht schon Haie? Oder überhaupt diese Vielfalt der Arten? Geht es nicht auch mit ein paar tausend weniger?

Die Überlegung lässt sich einerseits mit der ethischen Gegenfrage beantworten: Nach wessen Belieben oder welchen Prinzipien entscheidet sich denn, welche Spezies überleben darf? Andererseits gibt es auch pragmatische - man könnte aus der Perspektive des Menschen auch sagen: egoistische - Erwägungen. Intakte Fischbestände und Gewässer haben einen Wert, den man spätestens dann zu beziffern lernt, wenn man den Fisch nicht mehr fangen kann, sondern in Aquakulturen teuer produzieren muss. Und ein Lebensraum, das haben britische und amerikanische Forscher in den neunziger Jahren nachgewiesen, ist umso produktiver, desto mehr Spezies er zählt.

Bedrohter Lebensraum II
 
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Hallo opti,

diese Woche gab es einen Film über Pinguine im wdr. Es war erschütternd zu sehen, dass die Tiere z.T. kein Eis mehr haben und buchstäblich im Schlamm waten. Schöne alte Welt! Vor ein paar Tagen hat es in Australien und Amerika tote Vögel vom Himmel geregnet.. Mir macht der Klimawandel Angst und ich fürchte es ist schon später als wir denken! Das Tempo beschleunigt sich, genau wie du schreibst. Das ist doch kein Winter mehr. Aber woher soll auch Schnee kommen, wenn alles wegschmilzt?

Liebe Grüße F. :)
 
Hallo opti,
diese Woche gab es einen Film über Pinguine im wdr.
Ja, hab ich zufällig gesehen.

Es war erschütternd zu sehen, dass die Tiere z.T. kein Eis mehr haben und buchstäblich im Schlamm waten. Schöne alte Welt!
Das bezog sich nur auf die Adeliepinguine. Du hast übersehen
(wollen?), dass die Situation für die andere antarktische
Pinguinart, nämlich die Kaiserpinguine, komplett anders
aussieht. Die haben von vergangenen Klimaveränderungen
massiv profitiert - standen sie vor einiger Zeit noch kurz vor
dem Aussterben, so hat sich ihr Bestand heute mehr als
erholt. Du erinnerst dich jetzt?

Vor ein paar Tagen hat es in Australien und Amerika tote Vögel vom Himmel geregnet..
Nein.

Mir macht der Klimawandel Angst und ich fürchte es ist schon später als wir denken!
Kein Wunder, dass du so denkst.

Die einseitige Aufmachung von Medienberichten über den
angeblichen "Klimakollabs" fördern solche apokalyptischen
Gedanken. Sie sind aber reine Panikmache, sonst nicht!

Es ist noch nicht mal klar, ob es überhaupt wärmer wird
oder nicht doch kälter oder keines von beiden.

Völlig nebulös ist, was der Ausstoss von anthropogenem
(vom Menschen verursachten) CO2 in die Atmosphäre damit
überhaupt zu tun haben soll.

Das Tempo beschleunigt sich, genau wie du schreibst.
Nein.

Das ist doch kein Winter mehr.
Winter wo? Während es in Europa Gott sei Dank sehr mild ist,
erlebt z.B. Kanada einen sehr kalten Winter, wie schon in den
letzten Jahren. In Los Angeles schneit es! Arnie Schwarzenegger
hat Kälte-Notstand für Kalifornien ausgerufen!

Unser warmer Winter hat praktisch nur Vorteile, und zwar ganz
erhebliche:

- deutlich geringere Arbeitslosigkeit
- Einsparung von Heizkosten
- sinkender Benzinpreis
- keine Grippewelle, keine Winterdepressionen
- kein Ausbringen von Streusalz auf den Strassen
- weniger Verkehrsunfälle
- kein Verkehrschaos

Aber woher soll auch Schnee kommen, wenn alles wegschmilzt?
Hmmm, ich verstehe nicht so ganz. Klar sollte jedoch sein, dass
Schnee aus Wolken fällt und die Wolkenbildung durch höhere
Temperaturen zunächst einmal gefördert wird. Natürlich ist
das Wetter (!) hier nicht dazu angetan, dass Schnee fällt.

Also immer cool bleiben.

Gruss

Le Baron
 
Hallo baron

eigentlich habe ich opti angesprochen. Weil optis Meinung mich interessiert.
Deine Meinung ist von (vor)gestern..:stickout2

:morgen:
 
No Panic!
Der Winter kommt bestimmt, so in ca. 3-4 Wochen haben wir ein abgeschwächtes Wetterchaos wie in USA, dann können alle wieder über Bush schimpfen.
Und in den Zeitungen steht: EISZEIT kommt....


Sage
 
Hallo baron

eigentlich habe ich opti angesprochen. Weil optis Meinung mich interessiert.
Deine Meinung ist von (vor)gestern..:stickout2
Möglich. Aber wenn du in einem öffentlichen Forum was schreibst, kannst du dir nicht immer aussuchen, von wem eine Antwort kommt. Und übrigens, so von gestern ist die gar nicht. Die Antwort. Immerhin wurden zwei Unkorrektheiten zurechtgerückt, ist doch auch mal ganz fein.
 
Artensterben, Umweltzerstörung gibt es nicht? Alles eine Erfindung, damit wir was zum ängstigen haben? Sollen sich das Schmelzen der Gletscher einige Kamerateams ausgedacht haben und irgendwo simuliert haben? Ihr meint, das alles nur erfunden ist? Wer steckt dahinter? Und warum machen die das mit uns?
 
Artensterben, Umweltzerstörung gibt es nicht? Alles eine Erfindung, damit wir was zum ängstigen haben?
Die Angstmache besteht darin, eine blosse Veränderung als Schädigung/
Zerstörung zu werten. In unserem Ökosystem verändert sich ständig
alles mögliche, das Klima/Wetter mit an allererster Stelle.

Sollen sich das Schmelzen der Gletscher einige Kamerateams ausgedacht haben und irgendwo simuliert haben? Ihr meint, das alles nur erfunden ist? Wer steckt dahinter? Und warum machen die das mit uns?
Ein gutes Beispiel. Ein abschmelzender Gletscher zerstört zwar den Gletscher
selbst, aber dafür entsteht neuer Grund und Boden, neue Lebensraum usw.
Diesen Lebensraum hat der Gletscher schliesslich während seines Wachstums
überrollt und unter sich begraben.

Was haben wohl die schönen grünen Wiesen und Wälder und die darin
herumhüpfenden Rehkitzchen davon gehalten? #schnief#

:D

IdS

Le Baron
 
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Artensterben, Umweltzerstörung gibt es nicht? Alles eine Erfindung, damit wir was zum ängstigen haben? Sollen sich das Schmelzen der Gletscher einige Kamerateams ausgedacht haben und irgendwo simuliert haben? Ihr meint, das alles nur erfunden ist? Wer steckt dahinter? Und warum machen die das mit uns?
Doch, das gibt es alles. Die Interpretationen hingegen, und ihre Gewichtung, da setzt Manipulation an. Statistiken lassen sich interpretieren in beinahe jede beliebige Richtung, wir haben das mal gemacht und uns köstlich unterhalten dabei in der Schule.

Wir hatten hier die Frage schon mal durchgedreht durch die Mühle, wo denn bitte eigentlich die großen Klimaveränderungen des Erdaltertums herkamen, als es noch keine bösenbösen Menschen gab mit ihren Ölheizungen. Antwort hab ich keine bekommen damals.

Es steht außer Frage, daß es nicht schaden kann, mal ein bissl über den Umgang mit unserem Planeten nachzudenken. Aber ich hör noch die düsteren Prophetenstimmen unheilumwölkt mir vor dreißig Jahren prophezeihen, daß in 25 Jahren kein einziger Vogel mehr singen wird...
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