Archaisch ? Sinn und Zweck von Schamanenkämpfen

Anevay fehlt halt die Erfahrung, was passiert, wenn man statt der Leinwand mit den Projektionen zu einem Bild mit vielen Realinformationen gelangt. Ich nehme aber an, solange sie das nicht selbst ausprobiert, wird sie es nicht verstehen können. Mir selbst ging es zumindest so, insofern ist das mein Erfahrungswert aus meiner Selbstbeobachtung dazu.

Du glaubst zu wissen welche Erfahrungen ich gemacht habe?

Aye... wenn Du meinst.
 
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als Beispiel: ich lebe nun schon seit einigen Jahren (bald sind es 20) bei den Alemannen, habe Freunde und Kollegen hier. Bewege mich in Freizeit und Berufsleben unter ihnen - nun ist die alemannische Denkweise eine Mitteleuropäische, also meiner Mentalität relativ verwandt - und dennoch verstehe ich viele Dinge immer noch nicht, wie hier gedacht, gefühlt und warum häufig so "merkwürdig" gehandelt wird.
Wie soll es da einem Mitteleuropäer mit Kulturen gehen, die der eigenen Kultur und Mentalität noch fremder sind als mir die alemannische? Wie will er diese überhaupt nur ansatzweise verstehen, wenn er sich nicht direkt über längere Zeit (damit meine ich nicht im Urlaub, sondern wirklich "länger") in ihr bewegt?

Das Verstehen in diesem Kontext ist ein Prozeß der ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Aber mit ein wenig Empathie und auch Intuition kann man sich doch zumindest wo anders bissl reinfühlen und auch daran orientieren, wie das Verhalten nun gedeutet werden kann, man ist ja gerade wenn man fremd und alleine wo unterwegs ist nicht nur auf seinen Verstand fixiert, zumindest kommt man da sehr schnell an seine Grenzen, da gebe ich dir Recht.

Und wie kommt es zB auch dazu, dass man sich anderen Kulturen mehr hingezogen fühlt als zu jener, in der man hinein geboren wurde?

Das ist in diesem Forum sehr oft so, dass auf der einen Seite Schbiritualität voll in ist aber auf der anderen Seite werden dann andere Dinge wieder wegrationalisiert, also immer so dass es der eigenen Argumentation dienlich ist.

Und auch, dass es dir so ergangen ist ist ja letztendlich kein Indiz dafür, dass es nun jedem so ergehen muss, oder wie siehst du das?
 
@Dvasia hier schau mal, vielleicht ist Dir das primitiv naturverbunden genug, bzw ist etwas weiterführendes: (keine Ironie, ich meine es so, wie es steht)

http://www.survivalinternational.de/

Die Seite zeigt Einblicke und Aufklärung über die letzten noch wirklich indigen-nativ lebenden Völker, und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben.
Ist ggf auch für den ein oder anderen interressant, weil es die Dinge so zeigt, wie es ist; und nix beschönigt.
Meines Erachtens nach eine der relevantesten Webseiten für alle, die sich ethnologisch auch weiterbilden wollen, über sog. "Naturvölker" und Kulturen, ohne eine Regenbogensafari Schamanismus Sicht zu haben.

Ja, das ist mir nichts Neues.
Was möchtest du mir nun damit sagen?
 
Das Verstehen in diesem Kontext ist ein Prozeß der ein wenig Zeit in Anspruch nimmt. Aber mit ein wenig Empathie und auch Intuition kann man sich doch zumindest wo anders bissl reinfühlen und auch daran orientieren, wie das Verhalten nun gedeutet werden kann, man ist ja gerade wenn man fremd und alleine wo unterwegs ist nicht nur auf seinen Verstand fixiert, zumindest kommt man da sehr schnell an seine Grenzen, da gebe ich dir Recht.
Stimmt, man kann sich reinfühlen und das Verhalten deuten. Das ist aber nicht das, was ich unter "Verstehen" verstehe. Die Leute aus der Gegend, in der ich selbst aufgewachsen bin, die verstehe ich: mit jeder Faser meines Körpers und Geistes. Ich muss kein Übersetzungsprogramm in meinem Verstand und meinen Gefühlen anschalten, um sie zu verstehen, ich muss weder Verhalten deuten, weil ich weiß, was es bedeutet, noch muss ich Gefühlsausdrücke übersetzen.

Auch hier wieder ein Beispiel: Da, wo ich ursprünglich herkomme, bedenkt man Menschen, die man gerne mag, mit "blöden Sprüchen". Wenn ich das hier in dieser Region mache, fühlen sich die Menschen, die ich doch eigentlich mag, von mir angegriffen. Da muss man erstmal drauf kommen, dass nicht jeder Mensch einen automatisch so versteht, wie es gemeint ist - und das findet man erst raus, wenn man mit Menschen konfrontiert wird, die eine andere Gefühlssprache benutzen als die Leute aus der Ursprungsregion.

Und wie kommt es zB auch dazu, dass man sich anderen Kulturen mehr hingezogen fühlt als zu jener, in der man hinein geboren wurde?
Das ist ein anderes Thema. Ich fühle mich auch zu den Schweizern hingezogen - verstehen tu ich sie trotzdem nicht hundertprozentig.

Und auch, dass es dir so ergangen ist ist ja letztendlich kein Indiz dafür, dass es nun jedem so ergehen muss, oder wie siehst du das?
Meine Erfahrung zeigt, dass je fremder die Kultur, desto schwieriger ist das Verstehen dieser. Ich kann natürlich nachvollziehen, wenn ein Mensch von "heiligen Bergen, Wäldern, Flüssen" redet. Die gibt es hier schließlich auch. Aber was ihn wirklich antreibt, was für ihn Glück, Heimat und Zufriedenheit bedeutet, kann ich erst im Ansatz erahnen, wenn er es mir erklärt hat...aber auch das ist noch kein "Verstehen".
 
Jo, und gerade, wenn du mit einem weiblichen Körper "gesegnet" bist, oder sonstwie aus den Schemata rausfällst, indem du beispielsweis schwul bist oder sowas, merkst du eigentlich bei tatsächlich echtem Kontakt, wie wenig paradiesisch solche Kulturen teilweise wirklich sind.

Schon mal von einem "reinen Land" als Vorstellung irgendeiner "primitiven" Kultur gehört, in dem das Glück darin bestehen würde, dass Männer Männer und Frauen Frauen heiraten?
Ich versteh schon, dass eine Gemeinschaft, die im Wesentlichen damit beschäftigt ist, erstmal das eigene Überleben sichern zu müssen, sich mit so einem Thema vielleicht aus praktischen Gründen eher wenig befasst. Aber daran, dass es im Zweifelsfall vielleicht ungesund wäre, sowas da anzustreben, ändert das ja nun auch nichts.

Mich persönlich hat Kontakt mit anderen Kulturen diesbezüglich einfach nur sehr viel dankbarer werden lassen, dass ich in einem "aufgeklärten" und "emanzipierten" Europa lebe. Ich kenne die Rollen beider Geschlechter in unserer Kultur einigermaßen (längerfristig sozialisiert bin ich allerdings halt nur in Einem), und finde sie beide noch immer anstrengend und zu sehr in Klischees reingepresst. Im Vergleich zu vielen "traditionelleren" Gesellschaften ist das aber ein Pipifax. Daran ändern die paar vermutlich inzwischen verloren gegangenen Stämme, in denen sowas wie ich als "Two-Spirit" o.ä. evtl. einen Platz gehabt hätte - was in unserer Kultur sehr offensichtlich nicht so ist - auch nicht viel.
Selbst hierzulande ist es noch nicht leicht, psychisch und gesellschaftlich, allzusehr aus dem Raster zu fallen. In anderen Kulturen würden die Konsequenzen noch ganz anders aussehen.
Sind auch so Dinge, über die man manchmal einfach realistisch nachdenken sollte ... bzw. mit denen man konfrontiert wird, wenn man den Schritt in eine solche "andere Welt" teilweise wirklich mal macht.


Da scheinst du aber auch einen extremen eingeschränkten Blick zu haben wenn nach deiner Vorstellung andere Kulturen allesamt denselben Tenor haben. :rolleyes:
 
Meine Erfahrung zeigt, dass je fremder die Kultur, desto schwieriger ist das Verstehen dieser. Ich kann natürlich nachvollziehen, wenn ein Mensch von "heiligen Bergen, Wäldern, Flüssen" redet. Die gibt es hier schließlich auch. Aber was ihn wirklich antreibt, was für ihn Glück, Heimat und Zufriedenheit bedeutet, kann ich erst im Ansatz erahnen, wenn er es mir erklärt hat...aber auch das ist noch kein "Verstehen".

Und das eben, kann ich "fühlen", "gefühlt verstehen", keine Ahnung, ob dafür vielleicht ein neues Wort erfunden werden müsste... und dann ist das, was ich erfahre, für den Bruchteil einer Sekunde auch meine Wahrnehmung.

Dafür sagt mir das nüscht, wenn ich eine dröge Abhandlung über eine fremde Kultur eines Ethnologen lese... hier dieses Ritual, da dortige Gepflogenheit und ein paar Bilder dazu. Da denke ich: "Schön, und nun?". Da kann ich höchstens via Verstand mir was dazu zusammenbasteln. Aber wenn ich mit sowas anfange, verstricke ich mich viel zu leicht und verrenne mich in einzelnen Attributen und Informationen.

LG
Any
 
Stimmt, man kann sich reinfühlen und das Verhalten deuten. Das ist aber nicht das, was ich unter "Verstehen" verstehe. Die Leute aus der Gegend, in der ich selbst aufgewachsen bin, die verstehe ich: mit jeder Faser meines Körpers und Geistes. Ich muss kein Übersetzungsprogramm in meinem Verstand und meinen Gefühlen anschalten, um sie zu verstehen, ich muss weder Verhalten deuten, weil ich weiß, was es bedeutet, noch muss ich Gefühlsausdrücke übersetzen.


Auch hier wieder ein Beispiel: Da, wo ich ursprünglich herkomme, bedenkt man Menschen, die man gerne mag, mit "blöden Sprüchen". Wenn ich das hier in dieser Region mache, fühlen sich die Menschen, die ich doch eigentlich mag, von mir angegriffen. Da muss man erstmal drauf kommen, dass nicht jeder Mensch einen automatisch so versteht, wie es gemeint ist - und das findet man erst raus, wenn man mit Menschen konfrontiert wird, die eine andere Gefühlssprache benutzen als die Leute aus der Ursprungsregion.


Das ist ein anderes Thema. Ich fühle mich auch zu den Schweizern hingezogen - verstehen tu ich sie trotzdem nicht hundertprozentig.


Meine Erfahrung zeigt, dass je fremder die Kultur, desto schwieriger ist das Verstehen dieser. Ich kann natürlich nachvollziehen, wenn ein Mensch von "heiligen Bergen, Wäldern, Flüssen" redet. Die gibt es hier schließlich auch. Aber was ihn wirklich antreibt, was für ihn Glück, Heimat und Zufriedenheit bedeutet, kann ich erst im Ansatz erahnen, wenn er es mir erklärt hat...aber auch das ist noch kein "Verstehen".


so gesehen "verstehe" nicht mal meine eigenen "Landsleute", vielleicht liegt es aber eher daran, dass ich mich nie wirklich in ein System eingebunden habe. Desweiteren bin ich da auch ein wenig flexibler und sehr offen wenn ich mich in "anderen Kreisen" bewege, es schonmal vorkommt, dass ich bestimmte Verhaltensweisen automatisch annehme und damit dann auch kommuniziere, ich muss ja nicht meine Prägung durchsetzen sondern kann mich auch einfach von meiner Intuition leiten lassen.
Und genau das sehe ich dann wiederum als normal an und kann mit deiner Einstellung dann auch nicht so viel anfangen, weil sie mir nicht entspricht.
 
Ja, das ist mir nichts Neues.
Was möchtest du mir nun damit sagen?

*kopfkratz* Na Du wolltest doch primitives Naturverständnis???
Auf der Seite kannst Du dazu was lesen. Was soll ich Dir damit sagen wollen? Mach mit den Infos dort was Du meinst tun zu wollen; oder klick auch garnicht erst drauf..
 
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Desweiteren bin ich da auch ein wenig flexibler und sehr offen wenn ich mich in "anderen Kreisen" bewege, es schonmal vorkommt, dass ich bestimmte Verhaltensweisen automatisch annehme und damit dann auch kommuniziere
Das mach ich auch. Ich will ja schließlich vom Gegenüber verstanden werden. Glaubst Du, nur, weil ich die Mentalität meiner Nachbarn nicht hundertprozentig verstehe, ecke ich überall an?
Ich glaub, dann hätte ich wenig Freude und wenig Freunde. Von den Menschen hier werde ich schon als "gleich" akzeptiert, ich weiß aber, dass ich es nicht bin. Ich weiß lediglich, wie man sich hier bewegt und benimmt....

Und genau das sehe ich dann wiederum als normal an und kann mit deiner Einstellung dann auch nicht so viel anfangen, weil sie mir nicht entspricht.
Ich glaub, Du hast meine Einstellung in diesem Punkt nicht verstanden, denn bisher habe ich zu meiner Einstellung, wie ich mich "in der Fremde" bewege, noch gar nichts erzählt. Ich sprach vom Verstehen, aber nicht von meiner Einstellung anderen Menschen gegenüber.
 
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