Antike Stoiker & neuzeitlicher Stoizismus

Erstaunlich ist, dass ich unabhängig davon vorgängig ähnliche Gedankengänge in meiner persönlichen Ziel- und Handlungsanleitung niederschrieb, aber die Recherche zu Epiktet half mir, diesen Aspekt noch besser zu verankern und zu vertiefen. Es zeigt aber auch, wie gut und ausreichend meine Intuition das alles vorher eigenständig erfasst hatte und es wirklich nur noch um die Umsetzung geht, was ja gerade Epiktet auch besonders betonte.

Die gleichen Parallelen sehe ich bei den Selbstbetrachtungen von Marcus Aurelius zu meiner persönlichen Ziel- und Handlungssanleitung.
 
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Historischer Hintergrund des Stoizismus

Epiktet war ja ein antiker Philosoph und bedeutender Stoiker zur Zeit des Frühchristentums. Ebenso wurde Aurelius ein bekannter Vertreter des damaligen Stoizismus (Gelassenheit), eine Philosophie, die das Leben in seiner Komplexität (Vielschichtigkeit) vereinfachen hilft, um die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche im Leben hinzulenken.

Der Stoizismus bietet gute Lösungen, denn es geht darin vor allem um das Loslassen von unnötig belastenden und kontraproduktiven Sichtweisen. Man kann ziemlich viel erreichen, wenn man mental geklärt ist. Und dabei hilft mir eben die Klarsicht des Stoizismus.

Vor allem Epiktet geht darin sehr weit als ehemaliger Sklave, der sich seine innere Freiheit in stoischer Ruhe bewahren konnte trotz vielen widrigen äußeren Umständen. Er hat sein Leben sehr stark vereinfacht auf das Wesentliche und sich so neue Handlungsräume geschaffen durch den Abbau der Fesseln, worin wir uns alle unbewusst legen lassen durch die Gesellschaft und den Konsum. Er räumte sein Leben auf, innerlich und äußerlich, und fand eine eigene Übersicht und beherrschbare Ordnung für sein Leben und Umfeld. Genau das will ich für mich auch erreichen.

Mein eigenes Glaubens- und Lebenskonzept weist viele erstaunliche Parallelen mit traditionell gegebenen Weisheitslehren auf und findet sich auch bei anderen Spirituellen wieder (dazu gehören die antiken Stoiker), womit eine gewisse allgemein bestehende Grundwahrheit sich über viele Kanäle des Göttlichen manifestiert. Das ermöglicht es mir deshalb, auch im geistigen Bereich aufzuräumen und loszulassen.

Ich habe viel zum Stoizismus gelesen und gelernt. Es wirkte auf mich einerseits stark desillusionierend, weil der Mensch dort in seiner ganzen Bedeutungslosigkeit realistisch dargestellt und heruntergebrochen wird, um andererseits den stoischen Weg der inneren Freiheit aufzuzeigen. Ich fand durchgängig Parallelen zu meiner eigenen Sichtweise, geprägt durch das Vorbild meiner überaus gewissenhaften Mutter sowie durch meine Strategie des "Überlebens" in einem vereinnahmendem Umfeld. Stoizismus war also immer mein ungewöhnlicher Weg. Dass mein natürlich gewählter Weg einer antiken Philosophie entspricht, fiel mir bisher nicht auf. Ich suchte eher in psychologischen oder gleich in religiösen Themen nach Übereinstimmungen und die gibt es auch. Die fehlenden Puzzle-Teile hab ich jetzt für mich zusammen. Das stärkt mich.

In diesem Zusammenhang ist interessant, wie aktuell der Stoizismus gerade heute wird als Bewusstwerdungsstufe. Es gibt sehr viele Webseiten, die sich damit befassen, auch in einer Art von Selbstcoaching. Das ist nicht Zufall, denn der Stoizismus begründete letztlich die moderne Naturwissenschaft und löste sich immer mehr von den mythischen Lehren der Götter, die in eine Parallelwelt separiert wurden. Die strafenden Götter wurden ihrer Allmacht enthoben.

Zu dieser Zeit trat dann auch der christliche Paulus nach Athen und verkündete den Gelehrten einen liebenden einzigen Gott (Apostelgeschichte 17). Es gibt starke Verflechtungen zwischen dem Frühchristentum und dem zeitgenössischen frühen Stoizismus. Jesus trägt viele Züge der Stoiker. Es gibt auch Vorgänger des Stoizismus im Judentum: Hiob (das älteste Buch der hebräischen Bibel), Salomo (Prediger).

Dadurch kann ich jetzt alles viel besser innerlich auf einen sinnvollen gemeinsamen Nenner bringen ohne Trennung durch die unnötige Betonung von Unterschieden. Der Stoizismus ist anschlussfähig für viele Religionen, kann aber auch auf agnostische Weise offen gelassen werden. Es war damals gerade eine Umbruchphase, die Götterwelt wurde entleert und die Ein-Gott-Lehre verdrängte zunehmend die Götterlehren. Der Stoizismus von Marcus Aurelius wurde in Rom durch das Christentum abgelöst bzw. das Christentum adaptierte den anschlussfähigen Stoizismus.

Der Stoizismus zeigt die harten, unbeschönigten Fakten der Realität, denen man sich stellen sollte, um ganz bei sich zu sein. Ich musste beim Lesen der stoischen Schriften oft nicken, dies jedoch eher desillusioniert darüber, dass meine kritische Sichtweise sich darin bestätigt wiederfindet. Das ist so, als würde ich die Defizite meines Lebens aufzählen (z. B. dass ich alt bin und nicht mehr viel Zeit habe) und ein Anderer käme dazu und sagt: Du hast Recht. Das sind genau die Defizite in Deinem Leben. Akzeptiere es!

Der Mensch wird in seiner Bedeutung heruntergebrochen (Illusionisten würden von Abwertung sprechen, aber es ist einfach die nüchterne Wahrheit), sodass letztlich nur ein nüchternes, gottwohlgefälliges, minimalistisch bescheidenes Leben sinnvoll erscheint mit der Option der inneren Freiheit, die einem niemand nehmen kann. Das erinnert mich auch an Victor Frankl und sein Holocaust-Buch "trotzdem Ja zum Leben sagen".

Da sich mein Tastatur-Problem leider wieder bemerkbar macht, muss ich öfter und breiter zitieren, um mich verständlich zu machen.

Allein schon in meiner Threadeinführung habe ich einiges vorweggenommen an Parallelen zwischen den Selbstbetrachtungen von Marcus Aurelius und meinem intuitiven Erkenntnisweg. Es fällt mir sehr viel ein, aber ich möchte die Stellen bei Marcus Aurelius entsprechend zitieren dazu, um es konkret zuzuordnen, auch damit es selbsterklärend wird. Meine zickige Tastatur zwingt mich zur Kürze.
 
Vor allem Epiktet geht darin sehr weit als ehemaliger Sklave, der sich seine innere Freiheit in stoischer Ruhe bewahren konnte trotz vielen widrigen äußeren Umständen. Er hat sein Leben sehr stark vereinfacht auf das Wesentliche und sich so neue Handlungsräume geschaffen durch den Abbau der Fesseln, worin wir uns alle unbewusst legen lassen durch die Gesellschaft und den Konsum. Er räumte sein Leben auf, innerlich und äußerlich, und fand eine eigene Übersicht und beherrschbare Ordnung für sein Leben und Umfeld. Genau das will ich für mich auch erreichen.

Epiktet steht für mich vor allem für den äußeren und inneren Minimalismus in meinem Leben, was auch mir Übersicht und neue Handlungsräume ermöglichte.
 
Ebenso wurde Aurelius ein bekannter Vertreter des damaligen Stoizismus (Gelassenheit), eine Philosophie, die das Leben in seiner Komplexität (Vielschichtigkeit) vereinfachen hilft, um die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche im Leben hinzulenken.

Der Stoizismus bietet gute Lösungen, denn es geht darin vor allem um das Loslassen von unnötig belastenden und kontraproduktiven Sichtweisen. Man kann ziemlich viel erreichen, wenn man mental geklärt ist. Und dabei hilft mir eben die Klarsicht des Stoizismus.

Marcus Aurelius steht für mich im besonderen Maße für den Stoizismus, weil er diese stoische Klarsicht und Haltung angesichts der Todesgefahr an der Front aktiv aufbringen und in seinen Selbstbetrachtungen erarbeiten musste. Dies mit Erfolg, nachdem er vorher große Verluste aufwies.
 
Mein eigenes Glaubens- und Lebenskonzept weist viele erstaunliche Parallelen mit traditionell gegebenen Weisheitslehren auf und findet sich auch bei anderen Spirituellen wieder (dazu gehören die antiken Stoiker), womit eine gewisse allgemein bestehende Grundwahrheit sich über viele Kanäle des Göttlichen manifestiert. Das ermöglicht es mir deshalb, auch im geistigen Bereich aufzuräumen und loszulassen.
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In diesem Zusammenhang ist interessant, wie aktuell der Stoizismus gerade heute wird als Bewusstwerdungsstufe. Es gibt sehr viele Webseiten, die sich damit befassen, auch in einer Art von Selbstcoaching. Das ist nicht Zufall, denn der Stoizismus begründete letztlich die moderne Naturwissenschaft und löste sich immer mehr von den mythischen Lehren der Götter, die in eine Parallelwelt separiert wurden. Die strafenden Götter wurden ihrer Allmacht enthoben.

Zu dieser Zeit trat dann auch der christliche Paulus nach Athen und verkündete den Gelehrten einen liebenden einzigen Gott (Apostelgeschichte 17). Es gibt starke Verflechtungen zwischen dem Frühchristentum und dem zeitgenössischen frühen Stoizismus. Jesus trägt viele Züge der Stoiker. Es gibt auch Vorgänger des Stoizismus im Judentum: Hiob (das älteste Buch der hebräischen Bibel), Salomo (Prediger).

Dadurch kann ich jetzt alles viel besser innerlich auf einen sinnvollen gemeinsamen Nenner bringen ohne Trennung durch die unnötige Betonung von Unterschieden. Der Stoizismus ist anschlussfähig für viele Religionen, kann aber auch auf agnostische Weise offen gelassen werden. Es war damals gerade eine Umbruchphase, die Götterwelt wurde entleert und die Ein-Gott-Lehre verdrängte zunehmend die Götterlehren. Der Stoizismus von Marcus Aurelius wurde in Rom durch das Christentum abgelöst bzw. das Christentum adaptierte den anschlussfähigen Stoizismus.

Es gibt gewisse Aspekte bei den Stoikern, die für mich persönlich als Thema schon so klar sind, dass ich nicht weiter darüber nachdenken muss, z. B. das göttliche Wirken in unterschiedlichen Religionen, Philosophien, in jedem Menschen. Dazu habe ich hier schon genug geschrieben. Ich sehe darin kein Problem, denn ich habe ein starkes Urvertrauen in die göttliche Führung. Den Aspekt GOTT werde ich hier deshalb nicht mehr groß thematisieren.
 
Ich habe viel zum Stoizismus gelesen und gelernt. Es wirkte auf mich einerseits stark desillusionierend, weil der Mensch dort in seiner ganzen Bedeutungslosigkeit realistisch dargestellt und heruntergebrochen wird, um andererseits den stoischen Weg der inneren Freiheit aufzuzeigen. Ich fand durchgängig Parallelen zu meiner eigenen Sichtweise, geprägt durch das Vorbild meiner überaus gewissenhaften Mutter sowie durch meine Strategie des "Überlebens" in einem vereinnahmendem Umfeld. Stoizismus war also immer mein ungewöhnlicher Weg. Dass mein natürlich gewählter Weg einer antiken Philosophie entspricht, fiel mir bisher nicht auf. Ich suchte eher in psychologischen oder gleich in religiösen Themen nach Übereinstimmungen und die gibt es auch. Die fehlenden Puzzle-Teile hab ich jetzt für mich zusammen. Das stärkt mich.
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Der Stoizismus zeigt die harten, unbeschönigten Fakten der Realität, denen man sich stellen sollte, um ganz bei sich zu sein. Ich musste beim Lesen der stoischen Schriften oft nicken, dies jedoch eher desillusioniert darüber, dass meine kritische Sichtweise sich darin bestätigt wiederfindet. Das ist so, als würde ich die Defizite meines Lebens aufzählen (z. B. dass ich alt bin und nicht mehr viel Zeit habe) und ein Anderer käme dazu und sagt: Du hast Recht. Das sind genau die Defizite in Deinem Leben. Akzeptiere es!

Der Mensch wird in seiner Bedeutung heruntergebrochen (Illusionisten würden von Abwertung sprechen, aber es ist einfach die nüchterne Wahrheit), sodass letztlich nur ein nüchternes, gottwohlgefälliges, minimalistisch bescheidenes Leben sinnvoll erscheint mit der Option der inneren Freiheit, die einem niemand nehmen kann. Das erinnert mich auch an Victor Frankl und sein Holocaust-Buch "trotzdem Ja zum Leben sagen".

Marcus Aurelius begann seine Selbstbetrachtungen im Rückblick auf seine Vergangenheit, die er letztlich positiv bilanzierend abschloss, sogar dankbar über die darin erkannte göttliche Vorsehung. Das kann ich bei mir ebenfalls sagen: Ich habe meine wahrlich nicht leichte Vergangenheit lang und breit verarbeitet und ziehe wie Marcus Aurelius eine positive Bilanz mit großem Dank in meinem Herzen angesichts der göttlichen Führung, die ich ebenfalls sehr gut wahrnehme. Deshalb wird auch das Thema VERGANGENHEIT hier von mir nicht groß thematisiert. Ich habe damit abgeschlossen, in einem aufgeräumten, guten Sinne, und erinnere mich nur noch dankbar und lächelnd zurück, gerade auch an meine vorbildliche Mutter.

Ein weiteres Thema, das Marcus Aurelius wiederholt anspricht, ist der Tod. Bedenke, dass du sterben musst. Da ich mit über 50 doch schon einige nahe Angehörige "zurückgab" an die geistige Welt und diesbezüglich sowieso vertiefte spirituelle Wahrnehmungen mit Sterbenden, Hinübergehenden und dem Todesengel erlebte und meine Mutter im Sterbeprozess begleitete, besitze ich auch im Thema TOD bereits eine angstfreie, stoische Sichtweise und Bereitschaft zu gehen, wenn ich auf Erden nicht mehr gebraucht werde. Aus diesem Grund wird dieses Thema von mir ebenfalls nicht mehr großartig erwähnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ZITATE VON MARCUS AURELIUS ANTONIUS
Des Kaisers Marcus Aurelius Antonius Selbstbetrachtungen
Erstes Buch.
https://www.projekt-gutenberg.org/antonius/selbstbe/chap001.html

15.
Beherrsche dich selbst! sagte Maximus, sei fest in den Krankheiten und allen Verdrießlichkeiten, behalte immer die gleiche mit Milde und Würde gepaarte Laune und verrichte die dir obliegenden Geschäfte ohne Widerstreben.

Also DAS ist Thema und wird es bleiben in diesem Thread!
Verrichte die dir obliegenden Geschäfte ohne WIDERSTREBEN!
 
ZITATE VON MARCUS AURELIUS ANTONIUS
Des Kaisers Marcus Aurelius Antonius Selbstbetrachtungen
Zweites Buch.
https://www.projekt-gutenberg.org/antonius/selbstbe/chap002.html


2.
Lass die Bücher, die Zerstreuung, es fehlt dir die Zeit.

3.
Den Bücherdurst vertreibe, damit du nicht murrend sterbest, sondern mit wahrem Seelenfrieden und dankbarem Herzen.

4.
Erinnere dich, seit wie lange du die Ausführung verschiebst.

5.
Denke zu jeder Tageszeit daran, in deinen Handlungen einen festen Charakter zu zeigen.

Verscheuche jeden anderen Gedanken, und das wirst du können, wenn du jede deiner Handlungen als die letzte deines Lebens betrachtest, frei von Überstürzung, ohne irgendeine Leidenschaft, die der Vernunft ihre Herrschaft entzieht.

6.
Unser Leben ist flüchtig, das deinige ist fast schon am Ziele, und du hast keine Achtung vor dir, denn du suchst deine Glückseligkeit in den Seelen anderer.

7.
Warum dich durch die Außendinge zerstreuen? Nimm dir Zeit, etwas Gutes zu lernen und höre auf, dich wie im Wirbelwind umhertreiben zu lassen.
Hüte dich noch vor einer andern Verirrung, denn es ist auch Torheit, sich das Leben durch zwecklose Handlungen schwer zu machen; man muss ein Ziel haben, auf das sich alle unsere Wünsche, alle unsere Gedanken richten.

11.
All dein Tun und Denken sei so beschaffen, als solltest du möglicherweise im Augenblick aus diesem Leben scheiden.

13.
Nichts ist jämmerlicher als ein Mensch, der alles ergründen will, der die Tiefen der Erde, wie jener Dichter sagt, durchforscht und, was in der Seele seines Nebenmenschen vorgeht, zu erraten sucht, ohne zu bedenken, dass er sich genügen lassen sollte, mit dem Genius, den er in sich hat, zu verkehren und diesem aufrichtig zu dienen.

16.
Die Seele des Menschen bedeckt sich vornehmlich dann mit Schmach,
... wenn sie bei ihren Handlungen und Bestrebungen kein Ziel verfolgt, sondern unbesonnen ihr Tun dem Zufall überlässt, während die Pflicht gebietet, selbst die unbedeutendsten Dinge auf einen Zweck zu beziehen.

Die Reizüberflutung der Wissbegier & Informationssucht habe ich mittlerweile unter Kontrolle, aber die Themen ZEIT sowie HANDLUNG und ZIEL sind noch aktuell, auch wenn ich schon länger daran arbeite.

Am Bergfuß ist die Basis noch breit und uneindeutig, die große Suche, viel Wissen, viel Theorie. Je höher du steigst, desto weniger Fragen hast du, dann geht´s in die Umsetzung des Wesentlichen bis in die höheren Dimensionen.
 
ZITATE VON MARCUS AURELIUS ANTONIUS
Des Kaisers Marcus Aurelius Antonius Selbstbetrachtungen
Drittes Buch.
https://www.projekt-gutenberg.org/antonius/selbstbe/chap003.html


4.
Du musst also aus deiner Gedankenreihe jeden Zufall, jedes Unnütze, jede Neugier und jede Arglist verbannen.

Indem er sich selten und nur im Hinblick auf das allgemeine Beste mit dem beschäftigt, was ein anderer sagt, tut oder denkt, wendet er seine ganze Tätigkeit seinen eigenen Angelegenheiten zu, und die Bestimmung, die ihm die ewigen Naturgesetze auferlegen, ist der beständige Gegenstand seines Nachdenkens.

5.
Tue nichts mit Unwillen, nichts ohne Rücksicht aufs Gemeinwohl, nichts übereilt, nichts in Zerstreuung.

Vielmehr sei der Gott in dir der Führer eines gesetzten, erfahrenen, staatsklugen Mannes.

Dann findet man die Heiterkeit der Seele, wenn man sich gewöhnt, der Hilfe von außen her zu entbehren und zu unserer Ruhe anderer Leute nicht zu bedürfen. Man soll aufrecht stehen, ohne aufrecht gehalten zu werden.

6.
Es ist durchaus nicht erlaubt, jenem Gute, das sich auf die Vernunft und das Handeln bezieht, irgend etwas Fremdartiges, wie das Lob der Menge oder Herrschaft oder Reichtum oder Sinnenlust an die Seite zu stellen.

7.
Derjenige, der seiner Vernunft, dem Genius in ihm und der Ehrerbietung für die Tugend den Vorrang lässt, ergeht sich nicht in tragischen Ausrufen, stößt keinen Seufzer aus, sehnt sich weder nach der Einsamkeit noch nach Umgang mit einer zahlreichen Menge; er wird, und darin liegt ein hohes Gut, leben, ohne das Leben weder zu suchen noch zu fliehen.

10.
Bedenke unter anderem, dass wir nur die gegenwärtige Zeit leben, die ein unmerklicher Augenblick ist; die übrige Zeit ist entweder schon verlebt oder ungewiss.

14.
Schweife nicht mehr ab! Denn du wirst keine Zeit haben, weder deine eigenen Denkwürdigkeiten noch die alten Geschichten der Römer und Griechen noch die Auszüge aus Schriftstellern durchzulesen, die du für dein Alter zurückgelegt hast. Strebe also zum Ziele, gib leere Hoffnungen auf und komm, solange du es noch kannst, dir selber zu Hilfe, wenn du dich selbst einigermaßen lieb hast.

16.
So bleibt als eigentümlich für den Guten nur das übrig, dass er zu allem, was ihm als Pflicht erscheint, die Vernunft zu seiner Führerin habe, alles, was ihm durch die Verkettung der Geschicke begegnet, mit Liebe umfasse, den im Innern seiner Brust thronenden Genius nicht bestecke noch durch ein Gewirre von Einbildungen beunruhige, sondern ihn heiter erhalte, anspruchslos der Gottheit unterworfen, und ebenso wenig etwas rede, was der Wahrheit, als etwas tue, was der Gerechtigkeit widerstreitet.

Ja, ich muss die ZEIT bewusster und GEZIELTER nutzen, daran arbeite ich noch. Das bleibt aktuell.
 
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ZITATE MARCUS AURELIUS STOIZISMUS
Marcus Aurelius: Selbstbetrachtungen

http://www.philosophie-der-stoa.de/selbstbetrachtungen-4.php
Selbstbetrachtungen. Viertes Buch. Aus: Innerlicher Rückzug III.
"Man liebt es, sich zuzeiten aufs Land, ins Gebirge, an die See zurückzuziehen. Auch du sehnst dich vielleicht dahin. Im Grunde genommen aber steckt dahinter eine große Beschränktheit. Es steht dir ja frei, zu jeglicher Stunde dich in dich selbst zurückzuziehen, und nirgends finden wir eine so friedliche und ungestörte Zuflucht als in der eignen Seele, sobald wir nur etwas von dem in uns tragen, was wir nur anzuschauen brauchen, um uns in eine vollkommen ruhige und glückliche Stimmung versetzt zu sehen-eine Stimmung, die nach meiner Ansicht freilich ein anständiges, sittliches Wesen bedingt. Auf diese Weise also ziehe dich beständig zurück, um dich immer wieder aufzufrischen. Einfach und klar und bestimmt aber seien jene Ideen, die aus deiner Seele so manches hinweg spülen, wenn du sie dir vergegenwärtigst, und dir eine Zuflucht schaffen sollen, aus der du nicht schlecht gelaunt zurückkehrst."

http://www.philosophie-der-stoa.de/selbstbetrachtungen-5.php
Selbstbetrachtungen. Fünftes Buch. Aus: Sich den hinderlichen Mitmenschen entziehen XX.
"Das Gesetz, das uns vorschreibt, den Menschen wohl zu tun und sie zu ertragen, macht sie uns zu den am meisten befreundeten Wesen. Insofern sie uns aber hinderlich werden können, das uns Gebührende zu tun, ist mir der Mensch etwas ebenso Gleichgültiges wie die Sonne, der Wind, das Tier. Nur dass sich ihrem verderblichen Einfluss ja eben entgegentreten lässt. Man entziehe sich ihnen oder suche sie umzuwandeln."

http://www.philosophie-der-stoa.de/selbstbetrachtungen-6.php
Selbstbetrachtungen. Sechstes Buch.
XI.
"Wenn in deiner Umgebung etwas geschieht, was dich aufbringen und empören will, so ziehe dich rasch in dich selbst zurück, und gib den Eindrücken, die deine Haltung aufs Spiel setzen, dich nicht über Gebühr hin. Je öfter wir die harmonische Stimmung der Seele wiederzugewinnen wissen, desto fähiger werden wir, sie immer zu behaupten."


ZITATE MARCUS AURELIUS STOIZISMUS
Marcus Aurelius: Selbstbetrachtungen

http://www.philosophie-der-stoa.de/selbstbetrachtungen-4.php
Selbstbetrachtungen. Viertes Buch.

XX.

"Jegliches Schöne ist schön durch sich selbst und in sich vollendet, so dass für ein Lob kein Raum in ihm ist. Wird es doch durch Lob weder schlechter noch besser.

Das wahrhaft Schöne bedarf des Lobes ebenso wenig als das göttliche Gesetz, die Wahrheit, die Güte. "

XIV.

"Nur auf wenig Dinge, heißt es, darf sich deine Tätigkeit erstrecken, wenn du dich wohl befinden willst. Aber wäre es nicht besser, sie auf das Notwendige zu richten? auf das, was wir als Wesen, die auf das Leben in Gemeinschaft angewiesen sind, tun sollen? Denn das hieße nicht bloß das Vielerlei, sondern auch das Schlechte vermeiden und müsste uns also doppelt glücklich machen. Gewiss würden wir ruhiger und zufriedener sein, wenn wir das meiste von dem, was wir zu reden und zu tun pflegen, als überflüssig ließen. Ist es doch durchaus notwendig, dass wir in jedem einzelnen Falle, ehe wir handeln, eine Stimme der Warnung vernehmen; und sollte die von etwas ausgehen können, das an sich selbst unnötig ist? Zuerst aber befreie deine Gedanken von allem, was unnütz ist, dann wirst du auch nichts Unnützes tun."

XLIX.

"Wie der Fels im Meere, an dem die Wellen unaufhörlich rütteln, steht, so dass ringsum der Brandung Ungestüm sich legen muss, so stehe auch du! Nenne dich nicht unglücklich, wenn dir ein "Unglück" widerfuhr! Nein, sondern preise dich glücklich, dass, obwohl es dir widerfahren ist, der Schmerz dir doch nichts anhat und weder Gegenwärtiges dich mürbe machen, noch die Zukunft dich ängstigen kann.

Jedem könnte es begegnen, aber nicht jeder hätte es so ertragen. Und warum nennst du das eine ein Unglück, das andere ein Glück? Nennst du nicht das ein Unglück für den Menschen, was ein Fehlgriff seiner Natur ist? Aber wie sollte das ein Fehlgriff der menschlichen Natur sein können, was nicht wider ihren Willen ist? Und du kennst doch ihren Willen? Kann dich denn irgendein Schicksal hindern, gerecht zu sein, hochherzig, besonnen, klug, selbständig in deiner Meinung, wahrhaft in deinen Reden, sittsam und frei in deinem Betragen, hindern an dem, was, wenn es vorhanden ist, so recht dem Zweck der Menschennatur entspricht? So oft also etwas Schmerzhaftes dir nahe tritt: denke, es sei kein Unglück; aber ein Glück ist, es mit edlem Mut zu tragen."

LI.

"Immer wandle den kürzesten Weg, den du zu gehen hast! Er ist der natürliche. Man folgt da im Reden und Tun nur der gesunden Vernunft. Du wirst dich auf diese Weise von mancher Sorge und von manchem Ballast befreien."

Die Energie folgt der AUFMERKSAMKEIT. Das bleibt aktuelles Thema bei mir.
 
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