In meinem bisherigen Leben habe ich sowohl im Internet als auch im Realen ein paar Leute kennengelernt, die mit 25 noch jungfräulich sind. Einen sexuellen Kontakt oder eine Liaison haben sie bislang nie erfahren. Sie bezeichnen sich selber nicht selten als schüchtern. Auffallend oft leben sie noch in ihrem eigenen Elternhaus und grenzen sich nicht ausreichend von der Überfürsorglichkeit ihrer Mütter ab.
Hallo Duckface,
ich weiß nicht, woher du solch eine These aufstellst. Ich war selbst so ein Spätzünder, aber auch mein Mann. Aber dies hat andere Gründe gehabt, als eine omnipräsente Mutter (meine war eher eine Rabenmutter, die sich nicht um mich viel gekümmert hat; mir immer noch sagt, dass ich nicht erwünscht war usw.). Zu dieser Zeit war für mich Vieles wichtiger, als die eigene Sexualität auszuleben. Und schüchtern? Ich ging allein fort, fuhr allein in den Urlaub, weil es mich nervte, auf irgendjemanden Rücksicht zu nehmen (bin extremer Frühaufsteher); habe, wenn ich Lust auf ein Gespräch hatte, einfach Menschen, die mir interessant vorkamen, einfach angeredet usw.
Das Sexuelle gehört meines Erachtens zur Identität eines jeden Menschen. Die Sexualität ist ein elementarer Bestandteil derselben.
Wirklich? Warum müssen alle Menschen über einen Kamm geschert werden? Vielleicht ist man Mitte Zwanzig auch noch nicht reif dazu. Im Nachhinein betrachtet, war ich es auch noch nicht. Ich wollte lieber fortgehen, die Nächte durchtanzen, interessante Gespräche führen, meinen Hobbys, die nicht gerade wenig sind, nachgehen, gute Bücher lesen, mein Leben ohne Verpflichtungen leben usw.
Da auch die von mir oben beschriebenen symbiotisch gebundenen Menschen über eine Libido verfügen, tendieren sie dazu, täglich zu masturbieren, zuweilen gar mehrmals am Tag, weil die Selbstbefriedigung als Substitut für ungelebtes Leben und eine erfüllende Sexualität im Rahmen einer partnerschaftlichen Verbindung fungiert.
Ich kann dir versichern, dass das ins Reich der Märchen gehört. Ich weiß nicht, woher du das hast. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern, dass das nicht stimmt. Wie ich bereits schrieb, war Vieles interessanter (auch Bücher) als sexuelle Interaktion. Und zur sexuellen Interaktion gehört nun auch mal die Interaktion mit einem selbst, sprich Selbstbefriedigung. Und diese war nun einmal nicht da. Man verschwendet auch gar keinen Gedanken daran. Es ist einfach nicht präsent.
Im direkten Kontakt sprechen diese Leute zumeist mit leiser, zurückhaltender Stimme. Insgesamt führen sie ein recht introvertiertes Leben.
Leise kann man meine Stimme bei den Göttern nicht bezeichnen. Ein introvertiertes Leben habe ich damals nicht geführt.
LG
Angita