Angst vor Gefühlen?

Aber ich schreibe aus mir selbst heraus.
Ja habe ich das Gegenteil behauptet? :) Doch wohl nicht.

Ich bin Mensch und wenn ich mich einbringe, dann ist es meine Person.
Ich kann nicht auf der einen Seite von mir selbst, meinen Erfahrungen, meinen Einsichten, meinen Schwierigkeiten und meinen Gefühlen sprechen und auf der anderen Seite dann völlig unemotional verleugnende Antworten als unpersönlich betrachten.

Also entweder ich begegne dem Leben tief empfindend und dann berührt mich Plus und Minus oder ich baue eine Mauer um mich auf, durch die nichts raus und nichts rein kommt.

Und ich habe mich fürs Fühlen entschieden und die negativen Empfindungen versuche ich zu integrieren und das ist nicht selten ein mühsamer Prozess von Überwindung, Vergebung, Abgrenzung und Heilung, der so seine Zeit dauert.
wem sagst Du das...

Und dass wir uns richtig verstehen: dass ist hier eher wenig der Fall, denn diese Begegnungen hier sind schon durch die Anonymität wenig gefährdend.

Ich rede vor allem von Begegnungen, die mir im Leben nahe gehen, weil sie von nahestehenden Personen ausgehen oder vom persönlichen Angriff des Staates gegen mich, der absolut meine persönliche Existenz damit bedroht.

Das hier empfinde ich als ein Übungsfeld, wo im Kleinen das Große trainiert werden kann und als angenehmen Zeitvertreib, der mir sinnvoller erscheint, als vor der Glotze zu hocken oder ein Computerspiel zu machen.
Weil es etwas echtes und lebendiges ist.
Ja, ich stelle aber auch fest, daß dieses Guckkästchen auf meinem Tisch, in das ich hineinschreiben kann, mich zu Experimenten versucht. Zum Beispiel zu dem Experiment, ob ich es nicht doch schaffe, jemanden von etwas zu überzeugen.

Die Frage ist doch: wohin stellen wir das Thema: zwischen uns, oder über uns?

Stellen wir es zwischen uns und verhackstücken es Teil für Teil, dann ist sehr rasch schon nicht mehr erkenntlich, worum es eigentlich nochmal ging. Und warum machen wir das? Weil das Thema zwischen uns stand und wir uns daher nicht sehen konnten.

Stellen wir es dagegen über uns, dann steht nichts mehr zwischen uns. Das unterschiedliche Verständnis eines Themas kann unter dem Themandach entstehen, wenn zunächst einmal das Thema bearbeitet wird und nicht der andere Diskussionsteilnehmer.


Und daher finde ich schon die Frage - und komme damit sicher auch nochmal zu unserer ersten unglückseligen Begegnung zurück:

warum schreibe ich einfach nur "gegen"? Warum lese ich etwas und schreibe dann nur das auf, was mich vom Gelesenen abstößt? Warum will ich laufend korrigieren und was ist es, das ich laufend korrigieren will in meiner gesamten Umgebung?

Mich stößt dieses Verhalten ab. Wenn sich ein freier Mensch äussert und jemand blökt dann dasjenige zurück, das in ihm beim Lesen Ablehnung verursacht hat und negiert damit die Äusserungen ohne auch nur guten Tag gesagt zu haben, dann kann diese Tomate nur an meinem Kopf vorbeifliegen und mittenmang in's Spiegelbild des Anderen platschen, der in meinem Schatten dahinten stets für alle bereit steht, die mich mit Steinen bewerfen.

"Er hat Steine in den Mund genommen, Worte, die ich nicht verdauen kann". Also bewerfe ich ihn mit Steinen?

Was ist das für ein kommunikatives Konzept?

lg
 
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meiner ansicht nach ist es genau umgekehrt: liebe IST die bedingung für x sachen, u.a. für authentische treue und ehrlichkeit. treue und ehrlichkeit fühlen sich nur dann gut an, wenn sie aus liebe kommen, und nicht aus irgendeinem anerzogenen pflichtgefühl.

offenbar verwechselst du liebe und beziehung/partnerschaft.

liebe zu einem anderen wesen erfreut sich einfach am dasein und am glück dieses wesens. ohne irgendwelche ansprüche an dieses wesen zu stellen.


als beleg für diese "schwerwiegenden" behauptungen führ ich jetzt mal (wie schon vor kurzem in einem anderen thread) meine liebe und meine beziehung zu meiner freundin an.


gewisse ansprüche und bedingungen ergeben sich aus der tatsache der partnerschaft, aber nicht aus der liebe.

wenn wir irgendwann zur erkenntnis kommen sollten, dass es mit der beziehung nicht mehr passt, dann würden wir uns trennen, aber ich würde sie weiterhin lieben, d.h. ihr weiterhin das beste wünschen und mich freuen, wenn sie glücklich ist. einfach weil sie diese gefühle in mir auslöst - unabhängig von unserem beziehungsstatus.

dazu kann ich nur zustimmend bellen! :thumbup:
 
außerdem würde ich nicht von missachtung der gefühle reden, sondern von nicht-erwiderung. das muss noch lang keine missachtung sein.
oh oh oh :)

Da werde ich ganz aufgeregt, denn das ist wahr, was mich angeht. Das Problem ist dabei, daß das "weniger" zurückbefühlte "Opfer meiner Kälte" unmittelbar zur Salzsäule erstarrt und dann in diesem "Er-Liebt-Mich-Nicht-Gefühl" verbleibt. Und dann muß man sie befingern und befummeln, damit sie wieder fluide wird, aber das versteht sie dann meist miß. Ich bin da irgendwie in einer Art Teufelskreis gefangen....

:schmoll:
 
Schon die Natur beurteilt, wertet und sortiert aus. Wieso sollte man denn die Fähigkeit, Werte und Urteile zu bilden, nicht nutzen, um Himmels willen. Du tust doch nichts Anderes, das müßtest Du doch eigentlich sehen. Weiß gar nicht, warum ich's schreib.

Wenn ich Gut und Böse nicht mehr unterscheide in mir und anderen, dann erschieß mich. Dann bin ich ja völlig willenlos.

Warum missionierst Du so rum? Für oder gegen wen?

lg

Es geht nicht um missionieren oder sowas, ... .
Ich finde nur gut und böse eine schlechte Bezeichnung, denn das assoziert bei mir was anderes, ... .
Gut und Böse sind enfach Ausdrücke die ich höchst selten gebrauche.
Wenn aber jemand wie sie schreibt um zu urteilen ob ein Festanlass (gut oder böse) ist dann löst das bei mir was komisches aus. Habe ich nichts dafür, denn gut und böse sind doch keine Wertungen für sowas.
Das habe ich noch nie so gehört, dass jemand so wertet, wenn er ausgehen will und dann schaut was ist ein (guter oder böser) Anlass.
lg
Cyrill
 
Na wenn du dich schon durch Äusserungen unwohl fühlst, dann ist dein Kartenhaus eh schon am einstürzen....
Wieso sollte was am Einstürzen sein, bloß weil man ein Gefühl deutlich ausspricht?
Er hat einen klaren Standpunkt. Das zeigt das Gegenteil von Einsturzgefahr in meinen Augen.
Jesus war übrigens ein Egomensch, wusstest du das?
Nur, wenn du nur den Mensch betrachtest. Es geht aber bei der ganzen Geschichte herzlich wenig um den Menschen, so wenig, wie es tanker um sich selbst geht- es geht solchen Leuten um die Wahrheit und darum, immer besser das Richtige zu tun im Geist Gottes, der durch solche Menschen mit der Zeit immer besser wirkt.

Wenn einer Wahrheit erkannt hat, so heißt das nicht automatisch, dass er diese Wahrheit zu jedem Zeitpunkt leben kann zum einen und zum anderen ist die Wahrheit auch dann wahr, wenn jemand Fehler macht.

Weißt du, ob wir nicht für alle Ewigkeit immer wieder neue Fehler machen werden, die wir dann als solche erkennen werden?
Vielleicht ist das Fehler machen ein endloser Entwicklungsmechanismus.
Oder frag doch mal einen Pianisten, ob er das Gefühl hat, fertig zu sein und nichts mehr lernen zu können.
Wenn ein Mensch aufhört zu lernen, so ist er nicht mehr lebendig- meiner Ansicht nach.
siehe:
Ein anderes Mal sagte Jesus zu den Menschen: »Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt, irrt nicht mehr in der Dunkelheit umher, sondern folgt dem Licht, das ihn zum Leben führt.«

Deshalb habe ich gesagt: Ihr werdet in euren Sünden umkommen. Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, gibt es keine Rettung für euch.«

Leicht grössenwahnsinnig?

Kein bisschen für mein Gefühl. Eher nährende Wahrheit.

Jesus hat erkannt, wie man zu Gott gelangt. Nämlich, indem man erkennt, dass man selbst nichts ist und kein Eigenwille in der Wahrheit existiert.
Nur, wer sich Gott hingibt und also den Willen Gottes tut, der hier mit "Ich" betitelt wird, findet wirklich zur Liebe.

Das ist doch voll nett, dass er uns das gesagt hat- eine Hilfestellung, der Weg der Erlösung. Damit macht er doch allen Hoffnung.

Und er sagt, dass alle in ihren Sünden umkommen werden, die sich Gott nicht hingeben. Ist fair und wahr. Bloß umkommen heißt nicht, sich auflösen. Jeder Tod wird überwunden irgendwann, wenn man endlich mal die Wahrheit einsieht und in Reue zu Gott zurück kehrt.

Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, werdet ihr erkennen, wer ich bin, und einsehen, dass ich nichts von mir aus tue, sondern weitergebe, was mir mein Vater gesagt hat.
er trennt immer noch zwischen ihm und den Vater...
Natürlich Mann. Ist doch auch die Wahrheit. Wer könnte jemals so überheblich sein, zu behaupten, man wäre Dasselbe wie Gott?
Ist doch mega anmassend.
Gott ist das Mehr, die Liebe, die Intelligenz, das Reife, das Hohe, das Umwerfende und dagegen sind wir immer kleine dumme Häschen.
Wer die Größe Gottes nicht erkennt und sich ihr entsprechend demütig verhält, der hat Gott missverstanden.
Die ganzen Aussagen Jesus´sind egobehaftet. Dann wollte er noch unbedingt am Kreuz sterben, damit man ihn ja nicht vergisst...

Wie ungerecht du redest, wie arrogant. Wie mitleidlos und wie unbarmherzig.

Nichts kann schlimmer für Jesus gewesen sein, als für seinen Glauben zu sterben. Nichts fordert unsere Angst mehr heraus.
Er ist in furchtbarer Angst und extremem Leiden diesen Weg gegangen und er hatte da auf keinen Fall Lust dazu. Er hat es aber hingenommen, weil er den Tod und die Qual hingenommen hat und dafür aber sein Gewissen rein gehalten hat.
Weil ihm seine Treue gegenüber Gott wichtiger war als seine Haut zu retten.
Das ist der absolute Liebesbeweis.

Und diesen wird Gott von jedem verlangen, der es ernst meint.

Er will nämlich wissen, ob Er/Sie sich unserer Treue gewiss sein kann und deshalb wird jeder für Gott sterben. Nicht unbedingt physisch- es gibt einen noch schlimmeren Tod als den am Kreuz. Einen längeren, einsameren und grausameren.

Gott aber will fühlen und sehen und wissen, ob wir Ihn lieben oder ob wir straucheln, wenn unsere Bedürfnisse nicht mehr erfüllt werden und wir Ihm Vorwürfe machen oder uns Seiner Führung gewiss bleiben.

Eine interessante Geschichte dazu ist die von Hiob. Kennst du die?
 
Ja, aber wenn ich sage, dass ich mich unwohl fühle, wenn man in mich direkt etwas hineininterpretiert, was gar nicht stimmt, dann wird darauf keine Rücksicht genommen und sich auch erst recht nicht entschuldigt, sondern weiter gehts: "du bist so und so, du weißt gar nichts, du bist dir deiner Selbst gar nicht bewusst, und du bist..., und du bist..., und du bist...

Das ist in einem anonymen Forum natürlich kein Problem, wäre derjenige bei mir räumlich zugegen, würde er es sich nicht erlauben können!

Und hier liegt womöglich auch der Grund, dass Menschen Angst haben, ihre Gefühle offen zu zeigen, die Rücksichtslosigkeit, denn wenn man möglicher Weise Gefühle äußert, die einen eher schwächlich darstehen lassen, dann könnte das ungut ausgenutzt werden, oder irre ich mich da gar so sehr?

Ich lass mich doch nicht freiwillig anmachen und provozieren, um zu sehen, dass ich so hervoragend zornig werden kann, das weiß ich auch ohne euch und ich weiß auch, dass ich meinen Zorn so gut beherrsche, dass ich frei entscheide, ob ich ihn überhaupt zum Ausdruck bringe!

Aber schade ist es schon, wenn alle Empfindsamen den Platz deshalb verlassen oder undurchsichtig werden. Vielleicht kannst du ja ein bisserl die Provokateure ignorieren und dich auf die konzentrieren, die deine Persönlichkeit zu schätzen wissen.
 
Jou, da gibt es mächtige Unterschied. Meine Freundin bildete da aber sicher auch ein Extrem ab, denn sie arbeitete in einer Frauenberatungsstelle und setzte sich also sehr intensiv mit dem ganzen Thema "Frauengefühle" auseinander. Meist aber leider zu Themen, die zu noch weniger schönen Gefühlen in Frauen führten als das PMS. Das vergeht ja.

Also ich hab ja auch so diverse Syndrome.... Syndrome sind immer etwas total Nerviges für alle Beteiligten. Schlimmer als Komplexe.

lg

Haben die eine dir bekannte Ursache?
Wie wirken sie sich für sich aus?
Unterliegen sie einem Rhythmus?
Haben sie was mit der Frau und oder ihrem Rhythmus zu tun?
Mit dem Mondrhythmus?
 
Es geht nicht um missionieren oder sowas, ... .
Ich finde nur gut und böse eine schlechte Bezeichnung, denn das assoziert bei mir was anderes, ... .
Gut und Böse sind enfach Ausdrücke die ich höchst selten gebrauche.
Wenn aber jemand wie sie schreibt um zu urteilen ob ein Festanlass (gut oder böse) ist dann löst das bei mir was komisches aus. Habe ich nichts dafür, denn gut und böse sind doch keine Wertungen für sowas.
Das habe ich noch nie so gehört, dass jemand so wertet, wenn er ausgehen will und dann schaut was ist ein (guter oder böser) Anlass.
lg
Cyrill

Ja und? Dann hörstes halt jetzt. Jetzt haste gelesen, daß es bei ihr so ist, und fertig.

:umarmen:
 
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natürlich ist es eine bedingung. eine bedingung für die beziehung. aber keine bedingung für die liebe, die man empfindet.
Stimmt. Aber da die Liebe sich immer durch Beziehung ins Leben bringt und also etwas Lebendiges ist, stimmt dann wohl beides: Liebe ist bedingungslos und gelebte Liebe bedingt, oder nicht?
die frage ob es gemeinsam gelebt werden kann, ist wieder was anderes. das sagt nix darüber aus, ob ich liebe empfinde oder nicht.

daher auch hier wieder: keine bedingung für liebe.

außerdem würde ich nicht von missachtung der gefühle reden, sondern von nicht-erwiderung. das muss noch lang keine missachtung sein.

Nein, dann passt es halt nicht so richtig und das wiederum wäre für mich ein Zeichen, dass es da in mir irgendwo an Liebe und Wahrheit mangelt.
 
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