Wenn die Throne wackeln, marschieren die
Soldaten, natürlich gegen einen bösen Feind - und wenn
man keinen mehr kennt, dann muß man sich einen
schaffen. Gegen Bösewichter marschieren dann alle mit,
um an ihnen ihr Mütchen zu kühlen. Das war schon immer
so, und geistlosen Eliten fällt, weil sie Golf spielen
müssen, auch nur ein, was immer schon war. Es gibt
einen zweiten Grund. Wenn alles unter den
Marschstiefeln wieder kleingetreten ist, wissen sie
dann Guten (Sieger), warum auch für Sie trotz der
hohen Produktivität die Versorgung so schlecht
geworden ist. Das ist eben so, wenn man beim Krieg
mitmacht.
Und was versprach der (nominelle) Throninhaber im
Januar anläßlich seiner erneuten Inthronisation? Die
USA würden "die Flammen der Freiheit anfachen, um die
finstersten Ecken der Welt zu erleuchten [enlighten]".
Damals veröffentlichte der Journalist Seymour Hersh
seinen Artikel "Kriege, die kommen sollen" (Wars to
come). Er berichtete, daß seit Sommer 2004
amerikanische Spezialeinheiten in geheimer Mission im
Iran schon die Bombenziele für den kommenden Krieg
markieren. Der regierende Vizepräsident Cheney hat
diese Darstellung zwar nicht bestätigt aber auch nicht
dementiert, sondern nur gesagt, daß "der Iran ganz
oben auf der Prioritätenliste steht" und gemeint "Die
Israelis könnten wohl entscheiden, als erste zu
handeln ("israelis could well decide to act first").
Und schon 2003 hatte ein US-Journalist dem Iran
geraten, seine Kernenergieambitionen aufzugeben "um
den Besuch der 3. Infanteriedivision zu vermeiden".
Guillemette Faure, der diese Vorgeschichte im Figaro
vom 10.8. Revue passieren läßt, hält es für schwer,
sich nach dem Desaster im Irak nun einen Angriff auf
den Iran vorzustellen.
Das habe ich in dem Thread "Politik heute" gefunden und würde mir noch den Satz entlocken, dass für die USA kein Feindbild mehr existiert, die Sowjetunion war weg *damn it*, also muß schnell ein neuer Feind her, damit auch die Waffenproduktion bloß nicht stillsteht. Und, hurra, es gibt wieder ein Feindbild für den Westen, Gott sei Dank, der Tag ist gerettet.
Siriuskind