Liebe betrachte ich mittlerweile aus einer ganz anderen Perspektive,
nämlich auf Basis von erfolgreichen, intelligenten, gesunden Menschen.
Erfolgreich, intelligent und gesund sind drei Worte mit einer unglaublichen Interpretationsvielfalt.
Aber ich denke zu verstehen, worauf du hinaus willst.
Sie dienen praktisch als Fundament, welches mit in die Beziehung gebracht wird und gleichzeitig als Garant fungieren können, einigermaßen projektionsfrei zu lieben und den Partner/die Partnerin tatsächlich als die Person zu erkennen, die sie ist. Auch wenn dieses Erkennen lediglich nur eine Annäherung an die Wirklichkeit darstellt.
Man muss sich gegenseitig viel geben können und die Realität ist aus meiner Erfahrung eher so gestrickt, dass man meist Jemanden sucht, der einem die eigenen Problemfelder aufzeigt und sie zum Teil ausgleichen kann. Daraus ergeben sich gerne solche Altersverschiebungen. (Vater-Mutterkomplex)
Es ergeben sich zwar nicht immer Altersverschiebungen, aber da ist natürlich was dran.
Die Motive, Muster, Mechanismen oder wie auch immer man es betiteln mag, warum einen grad die Frau oder der Mann als Partnerin/Partner richtig zu sein scheint, sind sehr komplex und haben eine große Bandbreite an Eventualitäten.
Aber vordergründig bin ich überzeugt davon, dass man zunächst einmal sich stark von seinem Animus/Anima leiten lässt. Wer schafft das zu überwinden, kann in meinen Augen sich auf die Schulter klopfen und wird sicher nicht in die Verlegenheit kommen ein böses Erwachen zu erleben.
Ich selbst gehöre Niemanden mehr. Ich habe mir mal geschworen, wenn meine eine große Liebe zerbricht, dann gehöre ich Gott allein. Niemanden mehr sonst. Gott für G-eist oder kollektives Unterbewusstsein. Dem gehöre ich jetzt und sonst niemanden mehr. Niemals mehr. Kein Besitzanspruch. Nur ihm bin ich treu und nur an ihn binde ich mich.
Mir gehts ähnlich, nur das ich mich jetzt nicht Gott verschreibe.
Hab vor ein paar Tagen ein sehr inspirierendes Gespräch mit einem Kumpel geführt.
Unsere langjährigen Beziehungen sind fast zeitgleich auseinandergegangen (ich war 8 Jahre mit meiner Freundin und er 11 Jahre mit seiner zusammen).
Unser Fazit war, dass wir beide keine Lust mehr verspüren lange Beziehungen oder generell Beziehungen einzugehen, da es für die eigene Persönlichkeitsentwicklung doch nicht wirklich vorwärtsbringend ist. Das gemeinsame Wachsen in einer Beziehung halte ich für fast unmöglich, ich schließe es nicht aus, aber es geschieht doch meistens eher das Gegenteil, dass man sich gegenseitig am Wachstum hindert. Zumal irgendwann nach wenigen Jahren eh die Routine sich einschleicht und da kann gemacht werden was man möchte, es wird dennoch geschehen.
Jetzt, wo ich wieder für mich bin, fang ich an mich neu zu entdecken.
Klar war die Trennung schmerzlich, sehr sogar, denn 8 Jahre lassen sich nicht so einfach aus dem Gedächtnis oder der Gefühlswelt streichen.
Nur spüre ich jetzt auch sehr intensiv wo ich stehe, wer ich bin.
Ich hatte mich genauso wie meine Freundin in der Zeit weiterentwickelt, die wir zusammen waren. Aber beide haben wir angefangen uns zu verkennen, da wir jeweils beim anderen die Entwicklung nicht gesehen haben, sondern immer nur das Bild im Kopf hatten, wie wir waren, als wir uns kennenlernten.
Man kann es getrost Blindheit nennen und ich glaube, dass es vielen Paaren so ergeht.
Ich muss mich nicht mehr binden und komischerweise habe ich auch gar nicht so den extremen Trieb mehr unbedingt Sex haben zu müssen, wenn sichs ergibt, okay aber sonst ists mir egal.
Auch wenn mir eine Frau über den Weg läuft, die interessant ist, muss ich sie nicht unbedingt haben.