Schrödingers Katze;1255671 schrieb:Auweh, jetzt gehen meine Gedanken mit mir durch.
Ich glaub, du hast getrunken, Schrödinger Schätzchen. Lass die Finger von dem Zeuch.

Ich nicht! ich bin naturdeppert!

Schlaf gut!

Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Schrödingers Katze;1255671 schrieb:Auweh, jetzt gehen meine Gedanken mit mir durch.
Hallo A1526,
Ich halte das für eine gewagte These und: Wieder einmal ist die Mutter schuld.Was ist denn, wenn eine Frau zum Trinken neigt? Hat dann der Vater die Mutter tief verachtet, weil die Süchtige sagt: "Vater ich nehme nur von Dir?" Allerdings hat der Vater ja keine Brust......
Nee, da glaub ich doch eher den Wissenschaftlern, die die Entstehung von Süchten wie folgt beschreiben:
Hier wird auch beschrieben, dass nach neuesten Erkenntnissen Süchte genetisch bedingt sein könnten. Das würde auch erklären, warum manche Menschen sehr viel Trinken können und trotzdem nicht abhängig werden.....
Schrödingers Katze;1255667 schrieb:Hi ihr!
Ich schilder mal meine "Problematik" und meinen Background.
Aufgewachsen bin ich in der DDR. Da wurde bekanntlich bekennender getrunken als in der BRD. Aber selbst wir Säufer in der südlichen DDR waren immer ganz fertig, wenn wir in den Norden zogen und da am Tresen mit gestandenen Seemännern einen Schnappus nach dem anderen kippen mussten. Alles Alkoholiker?
Ich bin recht offen erzogen worden, was das Thema angeht. Es wurde überall getrunken. Mal mehr und mal weniger. Genauso wie geraucht. Und keiner hat sich drum geschert. Dazwischen gab es die Extremisten, die sich totgesoffen haben. Das gabs aber auch schon immer und wurde nicht schlimmer hochstilisiert als ein anders begründeter Tod. Es war schade um den Menschen und fertig. Ich hab das Leben und das (manchmal auch freiwillige) Sterben noch irgendwie einfacher im Kopf. Nicht so verkrampft und verkopft wie in der jetzigen Zeit, wo jeder von jeder Seite gemaßregelt wird.
Als ich nach der Wende in den Westen kam, wurde mir ganz schnell klar, dass hier irgendwas nicht stimmt. Ich hab einfach meine 4 Gläser Wein getrunken. Und es passierte was, was mir noch nie passiert ist: ich wurde deswegen blöd angemacht. Seither hab ich ein Problem mit meinem öffentlichen Alk-Konsum. Jetzt nicht mehr so, weil ich eh nicht mehr soooo viel "brauch".
Wir wissen ja alle, dass zuuuuuuu viel nicht gut ist. Egal von was. Aber gescheite Abfüllungen hatten wir alle schon, ich, meine Eltern, Freunde...ab und an war auch ein "richtiger Alkoholiker" dazwischen, manche sind dran gestorben, einige leben trocken ... aber die Grenze ist mir nicht klar. Überhaupt nicht. Da kann es Studien drüber geben und sonstwas. Am ehesten leuchtet mir noch das mit dem genetisch bedingten "Vertragen" ein.
Ich vertrag zum Beispiel ziemlich viel. Aber betrunken würde man mich nie erleben. GewohnheitIch hasse es, die Kontrolle zu verlieren und die würde ich verlieren, wenn ich zuuu viel trinke. Andere hingegen suchen den Kontrollverlust. Ich denk, dass auch da ein Ansatzpunkt ist.
Wenn ich mich zum Beispiel zu hause mal geflegt betrinken will, dann mache ich das nicht, um mich niederzusaufen, sondern um mal Gefühle zuzulassen, mal drüber zu sinnieren, was so anliegt...Das ist für mich ein Entspannungsding. Sowas wie ein inneres Zwiegespräch. Ja, und da wären wir wieder bei den zwei Personen. Der nüchternen und der trunkenen. Bei mir unterhalten sich die zwei. Mal streiten sie sich, mal gibt die trunkene Seele der nüchternen Mut. Und deswegen trink ich hin und wieder.
Nach den heutzutage gängigen Maßstäben bin ich definitiv eine Alkoholikerin. Meine Eltern aber auch. Wie die meisten meiner Freunde, bis auf die, die trocken sind. Darüber sollte man vielleicht auch mal nachdenken.
Aber fakt ist: Alkohol kann verdammt viel kaputt machen. Da muss man nicht drüber diskutieren. Als allererstes macht er aber den Menschen fertig, der dem Alk hilflos ausgeliefert ist. Das sind dann die, die ich oben erwähnt hatte. Die, die einfach auf der Strecke blieben, weil das Zwiegespräch nur noch ein Streitgespräch war.
![]()
Hallo, es freut mich, dass eine rege Diskussion entstand.
Viele Emotionen sind hochgekommen, das merke ich.
Es wurde viel über den Ursprung, die Ursache des Trinkens geschrieben. Eigentlich wenig über die Frage, ob jemand der als "Alkoholiker" bestempelt wurde, zu einem Leben ohne seine Sucht zurückkehren kann. Man sieht auch immer wieder, dass die eine Sucht der anderen weicht. Sein Körper darf dann auch anscheinend nicht mehr in Berührung mit dieser "Sustanz" kommen.
Über das Thema "normal" möchte ich mich auch äußern:
Was ist normal?
Alles was nicht wehtut, alles was gut ist für mich.
Ich denke, dass jemand der zuviel trinkt, es merkt, wann es ihm nicht mehr guttut. Er bekommt Probleme in allen seinen Lebensbereichen.
adventliche Grüße
Banjina
Wenn Du "die DDR" als Menschen aufstellen solltest und Du hättest Männer wie Frauen gleichermaßen als Stellverteter zur Verfüung. Ist die DDr dann ein Mann oder eine Frau?
Hallo A. 1526
Interessant!
Beides.
Man sollte bedenken, das in der DDR politisch sehr gerne die Legenden und Taten der Trümmerfrauen dauerhaft an die Jugend weitergegeben wurde. Sie haben in diesen Zusammenhang quasi aus (Bau)Schutt und Asche den Nährboden des Aufbaus gegeben.
Zum anderen (Teil) wurde die Sowjetunion auch als der Große Bruder bezeichnet.
Und.
Auch die (politische) Co - Abhängigkeit der ehemaligen DDR zur SU konnte man kaum übersehen.
Pholus
Dieser Beitrag und die drei oder vier davorstehenden sind das ehrlichste, ws ich seit langem von wem über Alkohol und die Probleme, die damit entstehen, gehört oder gelesen habe.Es ist einfach ein Kreuz.
Steck ich im Denksystem "Zeit" und schau nach vorn in die Zukunft, steh ich mit leeren Händen da, weil mit den Kompetenzen, die ich mir in der 30jährigen, idiotischen Säuferkarriere erworben hab, kann ich nix anfangen. Null Idee!
Schau ich in der Zeit zurück krieg ich trübe Tassen im Schrank und Suizidgedanken.
Versuch ich aus dem Zeitsystem rauszuspringen, seh ich das alles mit einem gewissen Abstand und Gleichmut, hab aber keinen Körper mehr, keine Existenzgundlage und keinen echten Antrieb mehr. Es ist und bleibt ein Kreuz. Und was bleibt, ist die Sehnsucht nach einem langen, tiefen Schlaf.
Finger weg vom Alkohol, sag ich nur noch.