Filomena
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Meine Erfahrungen mit Alkoholiker sind sehr umfangreich -Schwarmwissen gefragt!
ich bin in einer Weinbaugegend aufgewachsen, da ist der tägliche Rausch nichts ungewöhnliches!
Das Trinkverhalten und die Auswirkungen halte ich für genauso individuell, wie eben die Menschen sind.
Ein paar Fälle:
Mein Vater hat von früher Jugend sehr viel getrunken - Wein, Schnaps, Bier, Rum.
Nun bei ihm entwickelte sich die Sucht so stark, dass sich mit der Zeit seine Persönlichkeit sehr negativ veränderte,
wäre er nicht Kleinbauer gewesen - und hätte er nicht eine tüchtige fleißige Frau gehabt, wäre er wohl auf der Straße gelandet.
Den ab Lebensmitte war er nicht mehr besonders arbeitsfähig.
Ab diesem Zeitpunkt hat er auch einige Entzüge gemacht - ohne Erfolg.
Nach einem Krankenhausaufenthalt - Nervenlähmung durch Alkoholismus - wo man vergaß ihm eine gewisse Menge Alkohol zu verabreichen,
geriet er in ein schweres Delirium - das Vollbild mit allen Symptomen.
Schlußendlich verstarb er Mitte 60 an den Folgeschäden seiner Sucht.
So ähnliche Fälle sind mir mehrere bekannt!
Ein Nachbar, Mitte 50 ist ein Quartaltrinker:
Er betrinkt sich alle 5,6 Wochen etwa 2-3 Wochen lang bis zur Besinnungslosigkeit - dann ist er wieder wochenlang komplett trocken - sein langjähriger Chef weiß davon und da dieser Mann - zusätzlich zu einer kleinen Berufsunfähigkeitspension -
nur halbtags arbeitet und in seinen trockenen Zeiten vollkommen einsatzfähig ist hat er sein Leben halbwegs in Griff.
Ein Bekannter - seit seiner Jugend schon starker Spiegeltrinker( also nie komplett trocken, aber nie wegen Alk ausser Gefecht - allerdings verheerende Leberwerte) - jetzt Mitte 60 - schafft es durchwegs mal ein paar Wochen trocken zu sein z. B. in Rahmen von Kuren, Rehas o.ä.
Dann kenne ich noch jede Menge Leute, welche täglich 2-3 Glas Wein und Bier trinken - und auch " funktionieren"!
Die Gefahr bei den " Funktionstrinkern" ist m.E., dass wenn diese eine wirkliche Krise haben, eher " abstürzen",
als ein Antialkoholiker -
ich sehe es an mir selbst - ich rauche schon ein ganzes Leben lang - 10 Zigs -
wenn ich in einer Krise bin, dann kann es schon mal das Doppelte sein!
Ich selbst habe mein Leben lang sehr selten Alkohol getrunken,
da ich die verheerenden Folgen von Alkoholsucht en Masse in meinem Umfeld kennengelernt habe.
Ich trinke auch niemals wenn ich alleine bin -
sondern nur in Gesellschaft ein wenig Alkohol - und da nur Wein, Sekt oder Cocktails.
so habe ich mein festes Schema - Alkohol in Gesellschaft,
allein zuhause bei einer Krise eher viele Zigs und Schokos.
Die schlimmsten Fälle von Alkoholsucht habe ich bei den Trinkern von harten Getränken erlebt -
also Brände in alle Variationen - bei denen ist Hilfe am Schwersten!
Naja - Rat für deiner persönlichen Situation will ich dir keinen geben!
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