Nochmals zu Ramar, weil ich es versprochen habe, obwohl in der Zwischenzeit das meiste in meinem Sinne abgewickelt wurde: Es ist nicht fair, wenn Du das, was ich geschrieben habe, verdrehst. Ich habe niemals mich mit den Abtreibungen auf Gott berufen. Ich habe nur gemeint, dass es sehr schwierig ist für uns Menschen, Frauen, die sich für eine Abtreibung entschließen, zu verurteilen, weil wir ihre Gedanken und Gefühle ja nicht kennen und letzten Endes das Urteil allein Gott überlassen müssen, der allwissend ist.
Und Gott ist nicht nur mein Gott sondern unser aller Gott, auch wenn Du Dich zu den Atheisten zählst.
Das Gebot "Du sollst nicht töten" kennt doch jeder. Die Christen glauben, dass es sich nur auf Menschen bezieht. Die Vegatarier nehmen dieses Gebot noch ernster. Doch der Mensch beginnt beim Kind. Bitte lies Dir dazu den Link von Nivienne durch! Dieser Artikel bringt es auf den Punkt.
Ich habe Deine Worte nicht verdreht, jedenfalls weder gewollt noch bewußt. Für mich gibt es keinen Gott und wenn es ihn gäbe, wäre er aufgrund der Vorgänge auf dieser Welt wohl das verabscheuungswürdigste Wesen des Universums. Ich schaffe es gerade noch knapp zu akzeptieren, daß viele Menschen Gott als Halt brauchen, ich sehe das sozusagen als Bereich der persönlichen Freiheit eines Menschen an. Die ist für meine Weltsicht sehr wichtig - jene Freiheit, die durch unser derzeitiges System immer noch mehr beschnitten wird. Aber das ist nicht das Thema - mir erscheint es besonders pervers, wenn sich Menschen auf Gott berufen, vorgeben tief gläubig zu sein und dann jene Regeln welche sie sich unterworfen haben nach Lust und Laune "interpretieren"! Für einen Christen, egal welcher Sekte er angehört, kann aufgrund der Bibel eine Abtreibung nicht in Frage kommen.
Das ist jedoch nicht die Ebene, weswegen ein Kind gemordet wird, weil die Mutter (kann man eine kindtötende Frau überhaupt Mutter nennen?) sich davor fürchtet, zu wenig in die Disko zu kommen oder andere Einbußen vermeintlicher Lebensqualität hinnehmen zu müssen ? Es ist auch nicht jene Ebene tatsächlicher finanzieller Not, die es eben bei uns (vermehrt) auch gibt. Es ist auch nicht die Emanzenebene mit dem eigenen Bauch und den so bösen, immer schuldigen Männern und so guten, laufend unschuldigen Frauen.
Es geht hier (jedenfalls mir) um eine völlig andere Ebene, sozusagen einem universellen Grundgesetz der Unantastbarkeit des Lebens. Indem einfach behauptet wird, das Kind lebe erst mit der tatsächlichen Geburt - der Trennung von der Mutter oder indem es einfach als nicht lebend und zuwenig entwickelt bis zum dritten Monat bezeichnet wird - ändert sich daran gar nichts. Hier wird doch nur medizin- oder religionspolitisch mit verschiedenen Bezeichnungen eine (falsche) Tatsache vorgegaukelt. Ich vergleiche das gerne mit alten, pflegebedürftigen Menschen, die ja auch oft nicht mehr über alle Sinne verfügen können. Mit dem gleichen Recht, mit dem wir Kinder morden, welche zugegebenermaßen teils noch nicht voll entwickelt sind, können wir auch Alte entsorgen, die nicht mehr über alle Sinne verfügen. Und wir sind nicht mehr weit davon entfernt.
Eine eiskalte, egomanische Gesellschaft, in welcher die grundlegendsten Instinkte und Werte verloren gingen und gehen, ein nicht enden wollender Schrecken.
Um diesen Schrecken zu rechtfertigen, werden auch noch so unsinnigen Argumente herbeigezaubert, wie eben etwa, daß ausgerechnet im Alter von drei Monaten das Leben beginnt, sozusagen um Mitternacht. Also um 23.55 ist es ein Zellhaufen, welcher verätzt und zerstückelt werden darf und um 24.00 Uhr dann ein wunderbarer, kleiner Mensch, dessen Abtreibung zu Gefängnisstrafen führt. So ist das (völlig perverse) Gesetz. Hier im Thread wird nebenbei bemerkt immer wieder behauptet, Abtreibungen fänden die ersten Tage nach der Befruchtung statt und ausgeführt, da sei es ja nur eine Art Zellhaufen.
Das ist typische Irreführung - Abtreibungen finden in der Regel viel später statt, auch da die meisten Frauen zuerst einmal aufs Ausbleiben der Regel warten also mindestens sechs bis acht Wochen nach der Befruchtung. In diesem Entwicklungsstadium ist schon sehr gut ein Mensch zu erkennen. Ich selbst kenne genug Fälle, in denen Frauen auch falsche Zeiten angaben und vier/fünf Monate alte Kinder meucheln ließen. Ich kenne allerdings auch die sogenannten Forschungsergebnisse, bis zum sechsten Monat könne kein Schmerz empfunden werden. Genau deshalb wehren sich wohl die Föten und versuchen dem Schlachtmesser auszuweichen, weil sie nichts spüren, gar nichts ???? Wäre die nächste Frage, was spürt ein Kommapatient, was ein Alzheimerkranker ? Welche Schmerzen erleidet ein Erschossener - kommt er überhaupt dazu, Schmerzen zu spüren? Und gäbe uns fehlender Schmerz, wenn es dann so wäre, das Recht, über Leben und Tod zu entscheiden ?
Genau hier sind wir aber schon wieder auf der falschen Ebene (siehe oben).
Natürlich gibt es auch für mich einen Bereich, wo ich Abtreibung nicht als Mord bezeichnen würde und zwar mit "Bauchweh" aber dennoch diese akzeptieren kann. Etwa die Pille danach - alle Maßnahmen, welche in zeitlich kurzem Rahmen mit der Befruchtung statt finden. Es gäbe hier auch gesellschaftspolitische, medizinische Lösungen - z. B. die Möglichkeit im "Unsicherheitsfall" binnen ein paar Tagen dafür Sorge zu tragen, daß nichts passiert sein kann. Das ist heutzutage ohne größere Problematik möglich und es käme dadurch gar nicht zur Entwicklung eines Fötus. Für mich wäre das ein Kompromiss, wie gesagt, welchen ich mit Bauchgrimmen als akzeptabel empfinden könnte und der auch gut organisiert werden kann. (aus jeder Perspektive)
Mir ist aber auch klar, daß unsere Medizinindustrie etc. daran gar kein Interesse haben - wo bliebe dann der Milliardenumsatz mit dem Killen von Kindern und zudem werden diese Babyleichen ja auch gelegentlich noch zu wertvollen Produkten verarbeitet.
So viele Frauen können sich nicht irren, da sie auch kompetenter als jeder Mann sind.
Das ist ein wildes Argument, menschlich typisch, von der Werbung und Politik gerne genutzt und nicht mehr als der Effekt, sich der Masse anzunähern, "normal" zu sein, sich der Masse anzupassen. Klingt wie: Soviele Moslems können sich ja nicht irren, oder soviele Deutsche irrten sich nicht vor 50 Jahren.....
Wenn Du Dich, lieber Ramar, entscheiden musst zwischen Fötus und Frau, gibst Du dem Fötus die Chance auf ein Leben. Die Frau muss schauen, wo sie bleibt. Auch verurteilst Du sie. Für Dich ist sie eine Mörderin, wenn sie abtreibt.
Es gibt natürlich Situationen, welche äußerst schwierig zu entscheiden sind. Genau aber jener Umstand, sich zwischen Frau und Fötus entscheiden zu müssen, ist ein überaus seltener. Ich meine aus medizinischen Gründen. Geht es nur um eine Abtreibung aus anderen als schwierigen medizinischen Erwägungen, weiß ich wie ich entscheide. Das kann wohl niemand von mir verlangen, daß ich mit der Mörderin eines meiner Kinder zusammenlebe. (Mir ist das schon passiert und natürlich habe ich diese Frau verlassen, nachdem es mir nicht gelang, sie zu überzeugen! Ich habe sie jedoch nicht angezeigt, obwohl sie dem Arzt ohne mein Wissen falsche Daten angab und mein embryonales Kind schon knapp fünf Monate alt war. Naja, sie war dann sechs Wochen im Krankenhaus, da der Schlächter in der Abtreibungsklinik den Kopf drinnen ließ und der vor sich hin verweste.)
Die meisten Frauen opfern lieber den ungewollten für sie noch nicht lebendigen und gefühllosen Zellhaufen, weil sie ein menschenwürdiges Leben führen möchten, das ihnen diese Welt mit einem ungewollten Kind nicht bieten kann und will. Mir stehen diese Frauen nahe, obwohl ich selbst davon nicht betroffen bin.
Die Frauen opfern den Zellhaufen ??? Sie bringen ein Opfer dar ??? Also bitteschön, jetzt geht's zu weit. Von Opfer kann keine Rede sein, sie ermorden ihr Kind um die Verantwortung nicht tragen zu müssen und ein leichteres Leben zu haben, nicht durch ein Kind eingeschränkt zu werden, sonst gar nichts.
L.G.
Ramar