Abgrenzung bei schwieriger Person

Wenn man etwas selbst WILL, bringt man automatisch eine gewisse Motivation dafür auf. Und wenn es nur die Motivation ist, sich Hilfe/Unterstützzug zu holen. Ich hatte das mit Strenge und Konsequenz, mit Unterstützung, mit Aufgabenteilung, mit Wochenplan, uvm. versucht, aber wenn er gar selbstständig werden WILL ist klar, warum nichts davon funktioniert hat. Vergleichbar sehe ich das auch bei diesem "Abhängigkeits-Konflikt". Das ein Arzt das festgestellt hat, nur dadurch ändert sich nichts. Es wird sich auch nichts ändern, wenn er ohne Eigenmotivation in Therapie geht.

Meine Motivation etwas zu ändern war und ist da, nur habe ich meine Motivation bisher in meinen Partner und in das Verhalten seiner Mutter gesteckt. Anstatt meine Motivation für Veränderungen in mir zu nutzen. Deshalb hat sich auch Jahre lang effektiv nichts geändert, weil es nichts ändert wenn ich meine Motivation da rein stecke. Die verpufft dann einfach nur und für mich selbst bleibt nichts übrig. So hätte auch meine gewollte Abgrenzung nicht funktioniert, so lange ich meine Energie nach außen an andere verbrauche, und nichts für mich selbst übrig bleibt.


Möglicherweise kann er das garnicht, weil er emotional keine erwachsene Person ist sondern emotional irgendwo auf dem Niveau eines sechsjährigen hängengeblieben ist.


Evtl hat er eine abhängige Persönlichkeitsstörung?

https://de.wikipedia.org/wiki/Abhängige_Persönlichkeitsstörung


Hier der Teil mit den Diagnostikkriterien:

Im ICD-10
Grüner Band: Forschungskriterien

Im ICD-10 (F 60.7) wurden folgende diagnostische Kriterien für die abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung entwickelt (FN02):

A. Die allgemeinen Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung (F60) müssen erfüllt sein. Mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen müssen vorliegen:

  1. Ermunterung oder Erlaubnis an andere, die meisten wichtigen Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen
  2. Unterordnung eigener Bedürfnisse unter die anderer Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht, und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber deren Wünschen
  3. Mangelnde Bereitschaft zur Äußerung selbst angemessener Ansprüche gegenüber Personen, von denen man abhängt
  4. Unbehagliches Gefühl, wenn die Betroffenen alleine sind, aus übertriebener Angst, nicht für sich alleine sorgen zu können.
  5. Häufiges Beschäftigtsein mit der Furcht, verlassen zu werden und auf sich selbst angewiesen zu sein
  6. Eingeschränkte Fähigkeit, Alltagsentscheidungen zu treffen, ohne zahlreiche Ratschläge und Bestätigungen von anderen.
Blauer Band: Klinisch-Diagnostische Leitlinien

Die abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung (F60.7) ist eine Persönlichkeitsstörung mit folgenden Merkmalen:

  1. Überlassung der Verantwortung für wichtige Bereiche des eigenen Lebens an andere.
  2. Unterordnung eigener Bedürfnisse unter die anderer Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht, und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber den Wünschen anderer.
  3. Mangelnde Bereitschaft zur Äußerung angemessener Ansprüche gegenüber Personen, zu denen eine Abhängigkeit besteht.
  4. Selbstwahrnehmung als hilflos, inkompetent und schwach.
  5. Häufige Ängste vor Verlassenwerden und ständiges Bedürfnis, sich des Gegenteils zu versichern; beim Alleinsein sehr unbehagliche Gefühle.
  6. Erleben von innerer Zerstörtheit und Hilflosigkeit bei der Beendigung einer engen Beziehung.
  7. Bei Missgeschick neigen diese Personen dazu, die Verantwortung anderen zuzuschieben.
Im DSM-5
Im DSM-5 wurden folgende diagnostische Kriterien für die dependente Persönlichkeitsstörung entwickelt:[1]

Ein tiefgreifendes und überstarkes Bedürfnis, versorgt zu werden, das zu unterwürfigem und anklammerndem Verhalten und Trennungsängsten führt. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und das Muster zeigt sich in verschiedenen Situationen.

Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:

  1. Hat Schwierigkeiten, alltägliche Entscheidungen zu treffen, ohne ausgiebig den Rat und die Bestätigung anderer einzuholen.
  2. Benötigt andere, damit diese die Verantwortung für seine/ihre wichtigsten Lebensbereiche übernehmen.
  3. Hat Schwierigkeiten, anderen Menschen gegenüber eine andere Meinung zu vertreten, aus Angst, Unterstützung und Zustimmung zu verlieren. (Beachte: hier bleiben realistische Ängste vor Bestrafung unberücksichtigt.)
  4. Hat Schwierigkeiten, Unternehmungen selbst zu beginnen oder Dinge unabhängig durchzuführen (eher aufgrund von mangelndem Vertrauen in die eigene Urteilskraft oder die eigenen Fähigkeiten als aus mangelnder Motivation oder Tatkraft),
  5. Tut alles Erdenkliche, um die Versorgung und Zuwendung anderer zu erhalten bis hin zur freiwilligen Übernahme unangenehmer Tätigkeiten.
  6. Fühlt sich alleine unwohl oder hilflos aus übertriebener Angst, nicht für sich selbst sorgen zu können.
  7. Sucht dringend eine andere Beziehung als Quelle der Fürsorge und Unterstützung, wenn eine enge Beziehung endet.
  8. ist in unrealistischer Weise von Ängsten eingenommen, verlassen zu werden und für sich selbst sorgen zu müssen.
 
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er hat jetzt zum ersten Mal in seinem Leben von einer "Fachperson", also einem Arzt, gehört,
daß da bei ihm was anzugehen ist. kann man da erwarten, daß es mit einem Klick sofort gut ist?

und oh weh, er hat nicht exakt die Worte benutzt, die Madame hören wollte! na dann muß man
diesen unwerten Kerl natürlich umgehend verlassen, weil das hat mit dem ja eh alles keinen Zweck.


dieser Trend, daß alle ganz normalen persönlichen
Schwierigkeiten ans "eine Therapie machen"
abgeschoben werden,



Die Art und Schwere der Probleme die die Azuris hier von ihrem Parter beschreibt geht ja wohl massiv über "normale" Probleme in Beziehungen hinaus.
 
Würdest du eine Abhängigkeit zwischen erwachsenem Sohn und seiner Mutter noch als ganz normale Schwierigkeit bezeichnen?
Möglicherweise kann er das garnicht, weil er emotional keine erwachsene Person ist sondern emotional irgendwo auf dem Niveau eines sechsjährigen hängengeblieben ist.


Evtl hat er eine abhängige Persönlichkeitsstörung?

https://de.wikipedia.org/wiki/Abhängige_Persönlichkeitsstörung


Hier der Teil mit den Diagnostikkriterien:

Ich bin erstaunt, was aus subjektiven Darstellungen einer Betroffenen alles an Störungen herausgelesen wird.

Ohje, wenn mich hier mein Mann vor einigen Jahren aus seiner Sicht und seinem Ärger über mich beschrieben hätte ....
Mann / Frau hier hätten ihm sicherlich geraten mich zu entmündigen und in der Psychiatrie einzuweisen.

:escape:
 
Ich bin erstaunt, was aus subjektiven Darstellungen einer Betroffenen alles an Störungen herausgelesen wird.


Das kann Azuris, die ja sehr viel Erfahrung mit dem Mann hat ja anhand der Diagnostikkriterien selbst feststellen. Die kennt ihn, die kann sagen was davon auf ihn zutrifft und was nicht.

Ich habe eine Mutter mit emotionaler Abhängigkeitsproblematik (und noch ein paar anderen Problemen) die mit ziemlicher Sicherheit eine psychische Krankeit aus dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen hat.

Wenn jemand sich in sozialen Beziehungen DERART "ungewöhnlich" und untauglich verhält ist der Gedanke an eine Persönlichkeitsstörung immer angebracht, weil die sich in ihrer Symptomatik meist stark negativ auf die Qualität sozialer Beziehungen auswirken. Das ist natürlich bei den verschiedenen Persönlichkeitsstörungen unterschiedlicih, jemand mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung wird sich auf andere Weise destruktiv in sozialen Beziehungen verhalten wie jemand mit hinstrionischer PS, Borderinee PS oder der abhängigen PS. Aber allen gemein ist, dass die Symptomatik die Fähigkeit normale, gesunde soziale Beziehungen zu führen stark beeinträchtigt. Das ist das Kernsymptom bei allen PS, und eine massiv gestörte Fähigkeit eine normale soziale Beziehung zur Mutter und zur Parterin zu haben wird hier eindeutig beschrieben.
 
Ohje, wenn mich hier mein Mann vor einigen Jahren aus seiner Sicht und seinem Ärger über mich beschrieben hätte ....



Der Sinn von Internetforen wo man sich über sowas austauschen kann ebenso wie auch Selbsthilfegruppen "live" ist, dass es 100% anonym ist.

Das ist völlig legitim, wenn bei der Partnerin des möglicherweise von irgendeiner Krankheit betroffenen Mannes ein Leidensdruck besteht. Selbstverständlich hat sie das Recht, ANONYM über solche Dinge zu kommunizieren.
 
wenn du dich von deinem Partner trennen möchtest,
dieser Trend, daß alle ganz normalen persönlichen Schwierigkeiten ans "eine Therapie machen" abgeschoben werden,
Was ich schreibe und was du darauf antwortest passt zum wiederholten Mal inhaltlich nicht zusammen.

Und ja, manchmal gibt es Menschen die sogar auch für "normale persönliche Schwierigkeiten" eben die Hilfe oder Unterstützung eines Therapeuten brauchen oder möchten. Schön wenn du "ganz normale persönliche Schwierigkeiten" alleine lösen kannst, deswegen musst das nicht jeder andere auch ohne Hilfe können.

Zumal du die Beurteilung des Facharztes in Frage stellst. Der die Problematik nicht für "ganz normale persönliche Schwierigkeiten" hält.

Möglicherweise kann er das garnicht, weil er emotional keine erwachsene Person ist sondern emotional irgendwo auf dem Niveau eines sechsjährigen hängengeblieben ist.
Evtl hat er eine abhängige Persönlichkeitsstörung?
Kann ich nicht sagen, aber das was der letzte Arzt meinte würde auch in eine ähnliche Richtung gehen wie das. Ich habe den Eindruck die "grobe Problematik" ist auch für einen Laien klar ersichtlich. Das letztlich genauer auseinander zu bröseln und begrifflich genau zuzuordnen möchte ich den dafür zuständigen Fachpersonen überlassen.
 
Was ich schreibe und was du darauf antwortest passt zum wiederholten Mal inhaltlich nicht zusammen.

Und ja, manchmal gibt es Menschen die sogar auch für "normale persönliche Schwierigkeiten" eben die Hilfe oder Unterstützung eines Therapeuten brauchen oder möchten. Schön wenn du "ganz normale persönliche Schwierigkeiten" alleine lösen kannst, deswegen musst das nicht jeder andere auch ohne Hilfe können.

Zumal du die Beurteilung des Facharztes in Frage stellst. Der die Problematik nicht für "ganz normale persönliche Schwierigkeiten" hält.


Kann ich nicht sagen, aber das was der letzte Arzt meinte würde auch in eine ähnliche Richtung gehen wie das. Ich habe den Eindruck die "grobe Problematik" ist auch für einen Laien klar ersichtlich. Das letztlich genauer auseinander zu bröseln und begrifflich genau zuzuordnen möchte ich den dafür zuständigen Fachpersonen überlassen.

ohh, Verzeihung! :guru:

manche Leute leben eben alleine am besten.
da können sie ganz selbstbestimmt tun und lassen wie und was sie wollen,
und keiner kommt ihnen irgendwie blöde oder ist lästig bedürftig.
diese anderen Blöden sind dann widerum auch von denen verschont und
können ganz anderen Menschen begegnen, die besser zu ihnen passen.
 
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Kann ich nicht sagen, aber das was der letzte Arzt meinte würde auch in eine ähnliche Richtung gehen wie das. Ich habe den Eindruck die "grobe Problematik" ist auch für einen Laien klar ersichtlich. Das letztlich genauer auseinander zu bröseln und begrifflich genau zuzuordnen möchte ich den dafür zuständigen Fachpersonen überlassen.


Man muss dazu auch wissen, dass ein Arzt/Psychiater nur anhand von dem diagnostizieren kann was der Patient berichtet. Wenn er relevante Details weglässt weil er sie nicht wichtig findet, nicht als Problem sieht, der Arzt nicht in die Richtung fragt oder der Patient mit Absicht Sachen verschweigt kann da keine korrekte Diagnose dabei rauskommen.

Der "normale" 15 Minuten Arzttermin ist gerade für komplexere psychische Krankheiten auch absolut nicht ausreichend um eine korrekte Diagnose zu stellen.
 
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