Ab wann ist man Esoteriker?

Na ja - darüber könnte man stundenlang streiten.
Will ich aber grade nicht. :D
Für mich macht es Sinn, zwischen innen und außen zu unterscheiden.
Darum halte ich diese Bedeutung für wahrscheinlich.

Ja, natürlich macht das Sinn. Letztlich unterscheidet es sich ja nur in der Frage, aus welcher Richtung sehe ich es.

Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel. Franzi will Sänger werden und macht dazu eine Ausbildung. Ob Franzi aber jemals ein erfolgreicher Sänger werden wird, hat damit nichts zu tun ... aber er hat den Stempel "Sänger".

Die esoterische Sicht hingegen ist ... dieser Mensch kann singen. Also kann er es, er hat den Antrieb dazu ... also wird er es auch schaffen damit Erfolg zu haben ... ganz ohne Ausbildung. Das ist die egozentrische, die wissenschaftlich-technische Sicht. Es geht um mich, um das was ich WILL.

Letztlich ist das ja auch der Weg, den die "Esoterik" sehr lange gegangen ist ... die Schüler werden nach ihren spezifischen Anlagen ausgesucht. Und nur jene werden tatsächlich als Nachfolger ausgebildet, die die entsprechenden Anlagen mitbringen. Und dann kommt eine jahrelange Ausbildung und gemeinsames Arbeiten. Und hier geht es dann um das, was ich BIN.

In der Neo-Esoterik ist es aber so, dass ich mir ein Seminar möglichst billig kaufe, natürlich auch nicht viel Zeit aufwende (maximal ein Wochenende) und dann etwas bin (ich habe den Stempel, weil das unsere Gesellschaft so will). Das heisst aber weder, dass ich es kann, noch dass ich erfolgreich sein werde ... denn das liegt einzig und alleine in meiner perönlichen Entwicklung, weil es eben nicht um Wissen sondern um Sein geht - überall.
 
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Ja, sicher, war leider nicht mein Einfall ... aber ist schon lange her, dass ich dazu mal was gelesen habe ... keine Ahnung wo.



Möglich, dass ich da vielleicht etwas eine andere Sichtweise habe ....

Ich habe dazu gerade erst unlängst eine schöne Definition gefunden ... denn dieses Innen und Aussen wird ja sehr oft auch missbräuchlich verwendet.
Diese Definition definiert esoterisch als von innen kommend, exoterisch von aussen kommend. Und so wird die Geschichte meiner Meinung nach weitaus klarer: eine Esoterik, die "aus einem selber kommt" (was um Gottes Willen nicht heisst, keine Ahnung zu haben und trotzdem herumzufurwerken), d.h. die eine eigene Entwicklung voraussetzt. Während Exoterik von Aussen kommt, d.h. dem Menschen aufgesetzt, unterrichtet wird.

Das was in der Neo-Esoterik leider sehr verloren gegangen ist (ich sag' jetzt mal, durch die "Hausfrauentätigkeit"), ist der philosophische Teil der Esoterik. Lebensphilosophie, Weltphilosophie etc.). Es treiben sich zwar einige sehr krude Theorien und Glaubenssysteme herum, aber im Grunde nur wenig was tatsächlich wissenschaftlichen Anspruch hat und auch vereinheitlicht ist.



Auch heute ist sie ja nur deshalb eine Opposition, weil sich die in der Esoterik kommunizierten Lebensphilosophien nicht mit der realen Welt decken. Z.T. noch Altlasten, z.T. aber halt auch eine gänzlich andere Philosophie als die von den USA dominierte Marktwirtschaft (wobei man ja auch in der Esoterik - siehe oben - Leute suchen muss, die sich wirklich philosophisch mit der Welt auseinandersetzen).
Ein sehr grosser Teil kommt hier sogar eher aus der Religion, vornehmlich dem Buddhismus aber auch Naturreligionen.

Im 17.-19. Jahrhundert war der Status der Esoterik ja auch ein anderer. Denn das war der Beginn der Wissenschaften. Wo Reisen zumindest für Anthroplogen und Sozialforscher endlich verstärkt möglich war, und dadurch sehr viele neue Informationen aus aller Herren länder kamen ... da war es eher eine Modeerscheinung, sich damit auseinanderzusetzen. Etwas zum Angeben ... aber eben nicht um damit zu arbeiten.
Die Arbeit hat erst die Rückbesinnung auf unsere Wurzeln gebracht, nicht zuletzt ja auch durch Leute aus dem religiösen Umfeld wie z.B. Hildgard von Bingen.



Das was uns hier der 2. Weltkrieg eingebrockt hat, war sicher der Missbrauch esoterischer Elemente durch die Deutschen. Man sieht es auch noch heute, dass die Kluft zwischen "Technikern" und "Esoterikern" (hier beide als umsetzend und nicht forschend gesehen) weitaus grösser ist als in Österreich oder der Schweiz. Da ist einfach noch eine sehr grosse unbewusste Ablehnung da, die sich erst in den letzten beiden Jahrzehnten langsam auflöst (aber in den älteren Geistern halt noch herumspukt).



Ich sehe auch keine Diskrepanz zwischen Esoterik und Wissenschaft. Beide sind Wissenschaft, denn sie schaffen Wissen. Wo die Diskrepanz besteht, ist letztlich in der Methodik. Dass sich die Wissenschaft auf eine Methodik eingeschworen hat, die in der Esoterik nur teilweise anzuwenden ist. Selber aber an grossen Wissenslücken und Lücken der eigenen Methodik scheitert ... und daher in einem sehr grossen Konkurrenzverhäntnis gegenüber der Esoterik steht.

Moin @KingOfLions

Sehr interessante Darstellung, die nochmals das spezifische in der Esoterik aufgreift.

Ich werde später auch zu dem Thema etwas schreiben.

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Fins Aviat

Johannes.von.Nepomuk
 
Meines Wissens kommt Esoterik aus dem Griechischen und bedeutet der "innere Bereich".



https://de.wiktionary.org/wiki/Esoterik

Also alles Geistige und Seelische.
Esoteriker ist demzufolge jeder, der Innenschau praktiziert - ob er 's nun Esoterik nennt oder nicht.

Oder man sagt auch: Innere Schau

Wir können auch die Wörter Esoterik und Exoterik, mit: Innerer Tempel ( = Esoterik ) und äußerer Tempel ( = Exoterik ) beschreiben.

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Fins Aviat

Johannes.von.Nepomuk
 
Ja, natürlich macht das Sinn. Letztlich unterscheidet es sich ja nur in der Frage, aus welcher Richtung sehe ich es.

Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel. Franzi will Sänger werden und macht dazu eine Ausbildung. Ob Franzi aber jemals ein erfolgreicher Sänger werden wird, hat damit nichts zu tun ... aber er hat den Stempel "Sänger".

Die esoterische Sicht hingegen ist ... dieser Mensch kann singen. Also kann er es, er hat den Antrieb dazu ... also wird er es auch schaffen damit Erfolg zu haben ... ganz ohne Ausbildung.

Letztlich ist das ja auch der Weg, den die "Esoterik" sehr lange gegangen ist ... die Schüler werden nach ihren spezifischen Anlagen ausgesucht. Und nur jene werden tatsächlich als Nachfolger ausgebildet, die die entsprechenden Anlagen mitbringen. Und dann kommt eine jahrelange Ausbildung und gemeinsames Arbeiten. Und hier geht es dann um das, was ich BIN.

In der Neo-Esoterik ist es aber so, dass ich mir ein Seminar möglichst billig kaufe, natürlich auch nicht viel Zeit aufwende (maximal ein Wochenende) und dann etwas bin (ich habe den Stempel, weil das unsere Gesellschaft so will). Das heisst aber weder, dass ich es kann, noch dass ich erfolgreich sein werde ... denn das liegt einzig und alleine in meiner perönlichen Entwicklung, weil es eben nicht um Wissen sondern um Sein geht - überall.

Korrektur zum letzten Posting, es muss natürlich heissen:

Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel. Franzi will Sänger werden und macht dazu eine Ausbildung. Ob Franzi aber jemals ein erfolgreicher Sänger werden wird, hat damit nichts zu tun ... aber er hat den Stempel "Sänger". Das ist die egozentrische, die wissenschaftlich-technische Sicht. Es geht um mich, um das was ich WILL.
 
Natürlich ist in der Archäologie genügen Spekulation und Glauben, keine Frage. Wenn aber klare Dokumente vorliegen, wie z.B. Bibel-Urtexte in den Rollen von Qoumran, dann müsste man schon Verschwörungstheoretiker sein, um da noch dran zu deuteln (natürlich, betrügen kann jeder ...).
Nun geht es hier wie bei anderen Urschriften, etwa der Bibel, um die religiöse Bedeutung des Inhalts. So bleibt immer noch die Frage offen, wozu die Besonderheit der biblischen Erwähnung dessen, der später gekeuzigt worden ist, wenn doch deiner Ansicht nach ein paar Menschen befähigt gewesen sein sollten, Blinde zu heilen? Kann es denn nicht sein, dass deren Heilung eine andere Bedeutung hat als die, die biblisch beschrieben wird?

Und je treffender die Religion auf die Bedürfnisse der Menschen dieser Zeit passt, desto leichter wird sie angenommen. Und steht dann wieder auf, wenn die Menschen später wieder einmal die gleichen Bedürfnisse haben.
Das ist keine Religion, sondern Poltik und Wirtschaft.
 
Nun geht es hier wie bei anderen Urschriften, etwa der Bibel, um die religiöse Bedeutung des Inhalts. So bleibt immer noch die Frage offen, wozu die Besonderheit der biblischen Erwähnung dessen, der später gekeuzigt worden ist, wenn doch deiner Ansicht nach ein paar Menschen befähigt gewesen sein sollten, Blinde zu heilen? Kann es denn nicht sein, dass deren Heilung eine andere Bedeutung hat als die, die biblisch beschrieben wird?

Du vergisst dabei, dass die Welt zu Jesus Zeiten noch viel kleiner war. D.h. das Auftreten eines der speziell ermächtigten Heiler (wie es so schön heisst - ich sehe es halt mal als die Spitze der Möglichkeiten, die halt kaum jemand erreicht) war für seinen Bereich sicherlich etwas Spezielles. Zusätzlich dazu hat Jesus eben auch Aufhebens um seine Person gemacht (bzw. wurde von seinen Followern gemacht). Etwas, was die wenigsten echten Heiler machen.

Das ist keine Religion, sondern Poltik und Wirtschaft.

Nein, warum? Wenn ich z.B. Moses bin, und mit einem Haufen Israeliten durch die Landsacht ziehe, 50:50 Männlein und Weiblein, na dann mache ich mir auch ein Gebot, das heisst "Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib" ... letztlich ja, Politik um den Affenhaufen ruhig zu halten und Probleme zu vermeiden. Installiert als Glaubenssystem. Zwischen politischer Ideologie und Religion ist kaum ein Unterschied (was auf Grund der Historie auch keine echte Verwunderung hervorruft) ... entweder man folgt ihr ohne viel nachzudenken, oder man bekommt Probleme damit.
Warum? - Eben deshalb, weil Religion ein gesellschatflich-etischer Maßstab ist, und Politik (best oder worst case) die gesellschatflich-ethische Umsetzung im realen Leben.

Z.B. in einer Gesellschaft in der die Religion vorschreibt, gefangene Feinde aufzuessen, wird es auch keine Gesetze geben, die das verbieten (ausser sie werden von extern übergestülpt). In Europa haben wir solche Gesetze, weil wir christlich erzogen sind, die gesamte Gesellschaft christliche Werthmaßstäbe hat, und das Essen von Feinden daher abgelehnt wird.
 
Ja, natürlich macht das Sinn. Letztlich unterscheidet es sich ja nur in der Frage, aus welcher Richtung sehe ich es.

Nehmen wir ein ganz alltägliches Beispiel. Franzi will Sänger werden und macht dazu eine Ausbildung. Ob Franzi aber jemals ein erfolgreicher Sänger werden wird, hat damit nichts zu tun ... aber er hat den Stempel "Sänger".

Die esoterische Sicht hingegen ist ... dieser Mensch kann singen. Also kann er es, er hat den Antrieb dazu ... also wird er es auch schaffen damit Erfolg zu haben ... ganz ohne Ausbildung. Das ist die egozentrische, die wissenschaftlich-technische Sicht. Es geht um mich, um das was ich WILL.

Letztlich ist das ja auch der Weg, den die "Esoterik" sehr lange gegangen ist ... die Schüler werden nach ihren spezifischen Anlagen ausgesucht. Und nur jene werden tatsächlich als Nachfolger ausgebildet, die die entsprechenden Anlagen mitbringen. Und dann kommt eine jahrelange Ausbildung und gemeinsames Arbeiten. Und hier geht es dann um das, was ich BIN.

In der Neo-Esoterik ist es aber so, dass ich mir ein Seminar möglichst billig kaufe, natürlich auch nicht viel Zeit aufwende (maximal ein Wochenende) und dann etwas bin (ich habe den Stempel, weil das unsere Gesellschaft so will). Das heisst aber weder, dass ich es kann, noch dass ich erfolgreich sein werde ... denn das liegt einzig und alleine in meiner perönlichen Entwicklung, weil es eben nicht um Wissen sondern um Sein geht - überall.

:confused4

Verstehe ich nicht.
Man muss doch nicht esoterisch sein, um einem Menschen etwas zuzutrauen....
 
Wer ermächtigt sie denn?

Na ja, dieser Begriff stammt bei uns halt aus der christianisierten Neo-Esoterik, wo eine Ermächtigung durch "irgend jemanden" angenommen wird. Tatsächlich würde ich relativ simpel davon ausgehen, dass das halt einige wenige Menschen sind, die tatsächlich durch ihre Historie und "Bildung" keinerlei Blockaden aufgebaut haben, und damit für menschliche Verhältnisse fast grenzenlos Energie umsetzen können.

Jedenfalls habe ich mit meinem esoterischen Bewusstsein ein anderes Verständnis zwischen beiden, statt kaum einen Unterschied zu sehen.

Wo siehst Du den Unterschied? Letzlich sind beide Richtungen etwas, wo ich an etwas glaube, das jemand vorgebetet hat (bei der Religion im wahrsten Sinne). Ws gibt immer einen Vordenker/Guru dem die Leute folgen.
Und hier sehe ich den wesentlichen Unterschied ... denke ich selber und nehme selber wahr und entscheide nach meinen eigenen Regeln, oder folge ich den Gedanken und Regeln anderer Menschen die der vorher genannten Kategorie zuzuordnen sind. Letztlich die Unterscheidung Gestalter/Akteur oder Mitläufer.
 
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