Ab WANN darüber sprechen

@ Gaia,

Hallo liebe Pluto...


Erkennen ist der erste Schritt.
Der zweit ist, die Gefühle dazu auch anzuerkennen und sie zu befreien mit entsprechenden Techniken. Dann können sie wieder fließen.

Hmm....die Gefühle waren ja schon die ganze Zeit dar, nur überwiegend unterdrückt und durch die Situation, bzw. das Erkennen dessen, was IST, kamen sie...erst war ganz viel Wut und Hass. Im ersten Moment schien es nach aussen auf die Personen gerichtet zu sein, jedoch aufgrund meiner schon bisher gesammelten Erkenntnisse, war mir von Anfang an klar, dass diese Gefühle sich an mich selbst richten, vor allem, weil man vieles zu gelassen hat und in diese Rolle gegangen ist. Es ist nicht immer einfach, dann sanft mit sich selbst zu sein. Sich das Recht einzugestehen, dass das ok so war...jedenfalls am Anfang nicht. Ich hatte allerdings das Glück viele Menschen um mich herum zu haben, die mir schon von vornherein viel mit auf dem Weg gegeben haben, wie man in solch Momenten mit diesen hoch kommenden Gefühlen umgeht und sie dann auch erlöst. Ich hab sie, wie du schon erwähnst dann auch angenommen, in mich hinein geschaut und vor allem auch den Lernprozess dabei akzeptiert, sprich die dahinter stehende Erfahrung und vor allem, welchen Sinn das Ganze hat und das trotz der schmerzlichen Situation, aber im Endeffekt ist es immer und immer wieder befreiend!

Du sprichst Techniken an. Ich hab vieles mit mir alleine ausgemacht und wende vor allem eine ganz bestimmte Fragetechnik an, wenn der Knackpunkt nicht sofort ersichtlich ist, jedoch aber das Gefühl da ist.


Ich hätte allerdings eine andere Frage, vielleicht hast du diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht. Was ist, wenn es darum geht, einen Teil seiner Herkunftsfamilie nicht zu kennen und man etwas suggeriert bekommen hat, aber das Wissen darum aber da war. Wie kann man diesen Teil annehmen, er gehört ja schließlich zu den Wurzeln und ist nicht ganz unwesentlich. Reicht es nur darum zu wissen, wenn es jedoch noch ein Familiengeheimnis ist??



So dachte ich auch immer. Was mir leider an Lösung nichts einbrachte, eher noch mehr Ärger. Irgendwie wusste ich es schon immer, dass ich den Anfang bei mir machen muss, wollte es aber nie wahrhaben. Mit dieser Haltung bin ich dann einen bitteren Weg gegangen. Heute ist es mir wichtig, dass ich mich selbst verstehe. Versteht mich der andere ist es gut, wenn nicht, hat er Pech gehabt und muss sehen wie er klar kommt. Für dieses neue Gefühl hat mir aber keine FA geholfen.

Genauso sehe ich es auch! Doch wurde mir in diesem Moment vorgeworfen, ich wäre herzlos und eiskalt und noch so einige andere Dinge..... ist schon ziemlich paradox das Ganze.... ist ja nicht so, dass ich diese Rollen, in die man hinein gegangen ist, nicht verstehen kann, war ja selbst oft in dieser drin, aber ich sehe heute einfach vieles anders.... und es fühlt sich besser an...




Liebe Grüße Pluto


Vielen, vielen Dank für den kleinen Austausch!

Ich wünsche dir alles Gute und Liebe auf deinem weiteren Weg!!!:liebe1:

LG
Gaia
 
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Hallo Gaia,

Was ist, wenn es darum geht, einen Teil seiner Herkunftsfamilie nicht zu kennen und man etwas suggeriert bekommen hat, aber das Wissen darum aber da war. Wie kann man diesen Teil annehmen, er gehört ja schließlich zu den Wurzeln und ist nicht ganz unwesentlich. Reicht es nur darum zu wissen, wenn es jedoch noch ein Familiengeheimnis ist??

Nur damit ich dich richtig verstehe, frage ich:
Du hast etwas gespürt, aber dir wurde etwas ganz anderes gesagt?
Ist dem so, dann zählt, was wirklich ist bzw. war. Das Verharren auf das Geheimnis macht alles schlimmer. Es geht darum anzuerkennen, was ist und die Liebe zu dieser Person ans Licht zu bringen.

Liebe Grüße Pluto
 
Na ja, danach ging es nicht so gut weiter mit ihm. Denn es war eine traumatische Geschichte, wie damals mein Vater abserviert worden war. ca. 1 Jahr später bekam er Krebs und ca. zwei Jahre später war er tot. Meine Neugierde hatte etwas ins Rollen gebracht, das ihn überwältigt hatte, womit er nicht klar kam.
Gut, dass Du das schreibst.

Das ist Wahnsinn, Dich und Deine Frage als Ursache von Krebserkrankung und Tod des Vaters zu sehen.

Hast Du darüber mit Deiner Aufstellungsleiterin (und Einzeltherapeutin) gesprochen ?

Gawyrd

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Zur Threadfrage :

Ich handhabe es so, dass die Gruppenteilnehmer untereinander reden und sich austauschen können und schaue, dass sie dafür eine Teilnehmerliste in der Hand haben. Gerade für Leute, die erstmals eine Aufstellung machen, ist es oft wichtig darüber mit jemanden reden zu können, der da dabei war. (Dass das dazu führen könnte, das etwas zerredet wird, habe ich nicht erlebt.)

Bezüglich Familienmitgliedern empfehle ich (ausser in bestimmten Ausnahmen), 6 Wochen nicht zu reden, damit sich das Erlebte setzen kann.

Wobei die Grundempfehlung lautet, darauf zu achten, ob etwas gut tut (stärkt) oder schwächt.

Es hängt natürlich von der Einzelsituation ab : in Familien, wo die Intimsphäre nicht geachtet wird (wo man sofort gelöchert würde), ist das Einhalten des Schweigens wichtiger - als in Familien, wo ohnehin jeder abgekapselt für sich lebt und nix geredet wird.

Solche Regeln sind halt Hilfsmittel, wenn jemand noch nicht das sichere Gespür hat, was ihm gut tut und ihm schadet. Dogma würde ich keines daraus machen.
 
Hallo Gawyrd,

Das ist Wahnsinn, Dich und Deine Frage als Ursache von Krebserkrankung und Tod des Vaters zu sehen.

Hast Du darüber mit Deiner Aufstellungsleiterin (und Einzeltherapeutin) gesprochen ?

Wieso hätte ich mir ihr darüber reden sollen? Gestorben ist mein Vater, weil seine Zeit abgelaufen war, aber das ist ein anderes Thema. Das hat auch nichts mit der Aufstellung zu tun.

Das mit dem Krebs bringe ich schon damit in Verbindung, dass dieser dadurch ausgelöst worden ist. Oder anders ausdrückt: mein eindringliches Verhalten hat seine alten Wunden wieder geöffnet, wo er schon in jungen Jahren nicht mit klarkam, Trauma eben.

Er hätte auch anders handeln können, aber er war nun mal so wie er war und da ging es eben nicht. Was hätte es genutzt, mit ihm selbst über meine Denkweise zu reden? Schließlich ist er mein Vater und da geht mir seine Lebensweisen nichts an. Da kann ich mich nicht einmischen und ihm sagen (oder besser ausgedrückt vorschreiben) was er zu tun und zu lassen hat. Das hätte er für sich selbst herausfinden können, oder eben nicht, wie es halt war.

Liebe Grüße Pluto
 
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Hallo Gaia,

Nur damit ich dich richtig verstehe, frage ich:

Ja, ok, frag ruhig liebe Pluto!:)

Du hast etwas gespürt, aber dir wurde etwas ganz anderes gesagt?

Ja, ich habe mich sehr, sehr lange gefühlt, als wäre ich nicht ganz, nur konnte ich dieses Gefühl nicht benennen, sprich, ich wusste nicht woher es kam. Fühlte vor allem Unzufriedenheit, obwohl ich im Anschein nach alles hatte...war auf der Suche..und bekam Stück für Stück Antworten.

Mein Aussen zeigte im Prinzip mir, das etwas nicht stimmt und deshalb auch irgendwann die Fragerei, warum das so ist! Oberflächlich betrachtet, war alles vorhanden, aber mehr eine gefälschte Variante, wenn man es so nennen möchte, allerdings hab ich noch keine gewisse Klarheit, vermutlich erst, wenn dieses Geheimnis gelüftet ist.

Ist dem so, dann zählt, was wirklich ist bzw. war. Das Verharren auf das Geheimnis macht alles schlimmer. Es geht darum anzuerkennen, was ist und die Liebe zu dieser Person ans Licht zu bringen.

Ja, ich sehe immer mehr, das was ist und das alte hat für mich keinen Bestand mehr, nur wird von der anderen Seite daran festgehalten...ich frage mich nun, was ist besser...schnell alles lüften oder langsam das ganze angehen? Zeit hab ich genug und Geduld mittlerweile auch. Aus meiner Sicht kann man nur in Liebe loslassen, wenn beide Seiten dieses tun und das geht nur, wenn alle Klarheit für sich gewonnen haben, einfach so im Regen stehen lassen, ist nicht meins, das widerspricht meinen Ansichten und würde nur das Gegenteil davon bewirken, was man möchte.

Ich denke du verstehst wie ich meine....:liebe1:


Liebe Grüße Pluto


Liebe Grüße und ein dickes Dankeschön, es hat mir sehr geholfen bissl einen Faden hinein zu bringen, da einiges davon doch recht neu ans Licht gekommen ist für mich.:)

Gaia
 
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