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Musikuss
Guest
Dann muß es imho null Toleranz gegenüber solchen Schlägern geben und auch keine Urteile, die der normale Bürger nur noch fassungslos zur Kenntnis nimmt und die Welt nicht mehr versteht.
Und man kann auch nicht verlangen, daß da ggf. jemand mit Kampferfahrung eingreift, dem Gewalttäter die Frisur verbiegt und letztlich selber in den Knast geht (ich würde auch nicht eingreifen, sondern nur die Polizei rufen). Beides ist der Totschlägerverstehermentalität geschuldet, die hier seit Jahrzehnten grassiert.
Um's nochmal deutlich zu sagen, damit das wirklich klar wird: Sollte einer wie ich dazwischengehen (ich habe gelernt, synchron gegen mehrere andere (Kampfsport-)Gegner zu kämpfen; das verlernt man wie Schwimmen nie, auch wenn man schon Jahre nicht mehr aktiv und die Kondition nicht mehr die von früher ist), und ich breche so einem Typen ein paar Knochen oder töte ihn vielleicht sogar, weil ich nur 100%-igen Krafteinsatz gelernt habe), dann bin ich dran, rotgrüner Verbrecherversteher sei dank! Und das tue ich weder mir noch meiner Familie an, das ist mir kein Fremder wert. Nur die eigene Familie rechtfertigt diesen Einsatz.
Also noch einmal: Nix Helden spielen, Handy raus, Polizei anrufen und es dringend machen! Was anderes kann man bei der derzeitigen Gesellschafts- und Gesetzeslage kaum machen!
LG
Grauer Wolf
Ich kann das was Du schreibst sehr gut nachvollziehen. Und ich denke mir oft, wie würde ich reagieren. Denn es ist ein Balancespiel von passiv und aktiv sein. Von nur zuschauen, andere Teilnehmer und Polizei alamieren oder selbst tätig zu werden.
Heute kann ich es nicht sagen, wie ich reagieren würde, habs schon sehr lange nicht mehr erlebt. Lebe gerade in einer heilen Welt diesbezüglich. (toi,toi,toi).
Aber was die Strafbarkeit bei Zivilcourage angeht, das ist ein heikles Thema, was mich nachdenken lässt. Denn wie Du sagst, wenn man eingreift und es sind Schlägertypen, da darf man nicht zögern und muss schnell reagieren und da kann dann schon mal etwas platt gemacht werden, weil die Situation es plötzlich so erfordert.
Und Dein Stichwort, "Verbrecherversteher".
Beispiele, die Zivilcourage sehr in Frage stellen.
http://www.tz.de/muenchen/stadt/strafe-weil-er-helfen-wollte-tz-722259.html
Oder hier sogar wegen Beleidigung angezeigt und zur Kasse gebeten. Man merkt was so Staatsdiener manchmal abstraktes im Kopf haben. Aber auch was das manchmal für Eltern des Täters sind, die so etwas unterstützen:
http://www.wn.de/Muensterland/Kreis...soll-fuer-Beleidigung-eines-Schlaegers-zahlen
Oder Notwehr bei heftigem Ausgang zuerst nicht anerkannt.
http://www.spiegel.de/panorama/just...e-noch-nie-so-viel-angst-gehabt-a-659320.html
Oder man muss natürlich damit rechnen, das alles nach hinten losgeht. Aber die Risiko sollte man kennen:
http://www.tz.de/muenchen/stadt/mann18will-pruegelopfer-helfen-niedergestochen-620388.html
Zivilcourage ist wichtig wie ich finde, aber wie weit man geht ist sehr situationsbedingt. Auch Deine Überlegungen sind absolut berechtigt.
P.S. Als Jugendlicher habe ich einmal zwei Mädchen geholfen, die von einer ganzen Bande türkischer Jugendlicher regelmäßig in den Brunnen geschmissen wurden. Hab mir mit einem Freund den Anführer gepackt und hätte ihn beinahe ins Wasser geworfen. Hab die Aktion dann abgebrochen, nachdem mir erst richtig bewusst wurde, in welche Situation ich mich begeben und die clique mich umstellt hatte.;-)
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