Tsunamis gab es schon immer ,sogar sehr viele. Sogar viel schwerwiegernde Tsunamis.
Und trotzdem ist die Welt noch nicht untergegangen.
Dieser Tsunami vor ein paar Tagen ist sicherlich auch nicht viel anderst.
Ich würde da keinen Bezug zu 2012 sehen.Machen nur Weltuntergangsfanatiker usw..
Tsunamis
Die zerstörerische Kraft des Tsunami
Mit gewaltiger Energie überschwemmen Riesenwellen - Tsunamis - haushoch die Ufer. Sie erodieren Küsten, zerschmettern Strassen und Gebäude. Die Wellen heben große Ozeanschiffe hoch und tragen sie Kilometer weit landeinwärts. Die Weltgeschichte ist von riesigen Tsunamis geprägt - hier nur eine kleine Auswahl:
1628 v.Chr. explodierte ein Vulkan auf Santorin. Ein Tsunami mit bis zu 60 Meter hohen Wellen zerstörte Küstensiedlungen im gesamten östlichen Mittelmeer. Heute nimmt man an, dieses Ereignis hätte zur Auslöschung der Minoischen Kultur geführt.
Als Lissabon 1755 von einem der stärksten Erdbeben der Menschheitsgeschichte heimgesucht wurde, forderten Riesenwellen Zehntausende von Menschenleben. Eine Wasserwand überquerte den Ozean. Madeira auf den Azoren wurde von 15 Meter hohen Wellen getroffen.
1960 starben 2.000 Menschen in einem Tsunami in Chile.
Die Sanriku-Küste in Japan erlebte während der letzten 1.000 Jahren vier Tsunamikatastrophen (1293, 1703, 1896 und 1933), die zusammen ungefähr 160.000 Menschenleben kosteten.
Die jüngste Katastrophe suchte am 17. Juli 1998, Papua Neu Guinea heim, wo fast 2.500 Opfer zu beklagen sind.
Was ist ein Tsunami?
Wellenkanal
Tsunamis sind Riesenwellen, die vor allem in Ozeanen durch starke Erschütterungen entstehen. Reißt ein plötzlicher Stoss grosse Wassermassen aus dem Gleichgewicht, breitet sich die Energie in Form von Wellen aus. Einen ähnlichen Effekt kann man übrigens beobachten, wenn man von unten gegen einen Blecheimer tritt.
Im Unterschied Wellen, die vom Wind erzeugt werden, bewegen Tsunamis das Wasser bis zum Meeresgrund. Auf hoher See macht sich ihre riesige Kraft je nach Bodenbeschaffenheit und Meerestiefe vielleicht nur als sanftes Schaukeln bemerkbar. Erreichen die Wellen jedoch Küsten, die sich jäh aus dem Wasser erheben und deren Uferregion flach ins Landesinnere führt, entfaltet sich die vernichtende Kraft des Tsunami. Die Wellen türmen sich auf - bis zu 60 Meter wurden schon gemessen - und rasen landeinwärts. Tsunamis bewegen sich schnell vorwärts. Im offenen Meer können sie Geschwindigkeiten von 500 bis 1000 km/h erreichen.
Was bedeutet Tsunami?
Tsunami bedeutet "Hafenwelle" auf Japanisch. Wenn Fischer von der See heimkehrten und ihre Dörfer von einer Riesenwoge verwüstet vorfanden, glaubten sie, das Ereignis hätte nur in ihrem Hafen stattgefunden - denn auf dem offenen Meer hatten sie nichts gespürt. Der Begriff ist - wörtlich genommen - irreführend, da es sich bei einem Tsunami um ein System handelt, das ganze Ozeane betrifft.
Was löst einen Tsunami aus?
Für die meisten Tsunamis sind See- oder Erdbeben verantwortlich. Aber auch Vulkanausbrüche, Felsstürze und Meteoriteneinschläge erzeugen das Tsunamis. Tsunamis können aber auch von großen atmosphärischen Schwankungen ausgehen. Nach der Explosion eines Vulkans auf Krakatau am 27. August 1883 erlebte Lake Taupo, ein See über 8.000 Kilometer entfernt in Neuseelands, eine Welle kleineren Ausmasses. Dieser Mikrotsunami hatte seinen Ursprung wahrscheinlich in der gigantischen Druckwelle, die nach der Detonation sieben mal um die Erde sauste.
Damit ein Tsunami entsteht, bedarf der Auslöser allerdings einer kritischen Grösse. Seebeben, deren Epizentrum nahe der Erdoberfläche liegen, führen erst ab einer Stärke von 7 auf der Richterskala zu Tsunamis. Deshalb ist das Ereignis eher selten: Zwischen 1860 und 1948 lösten weniger als ein Prozent der Erdbeben messbare Tsunamis aus.
Wo können Tsunamis auftreten?
Grundsätzlich können Tsunamis überall dort entstehen, wo das Gleichgewicht grosser Wassermassen etwa durch plötzliche Erdstösse gestört wird. Selbst Seen sind nicht gefeit gegen das Phänomen. Als ein Beben 1601 den Vierwaldstättersee erschütterte, beobachteten Zeitgenossen Wellen, die sich als kleine Tsunamis deuten lassen. In den Weltmeeren wirken sich Tsunamis allerdings verheerend aus. Hier treten sie am häufigsten im geologisch aktiven Pazifik auf. Das Pacific Tsunami Warning Center (PTWC) hat denn auch eine wichtige Rolle im Frühwarnsystem übernommen.
Welchen Schutz gibt es vor Tsunamis?
Das Pacific Tsunami Warning Center
Seebeben lassen sich kaum vorhersagen. Je nachdem, wo sie einen Tsunami auslösen, bleibt deshalb mehr oder weniger Zeit, um bedrohte Regionen zu evakuieren. Gleichzeitig können Fehlalarme gefährliche Folgen haben, wenn sie dazu führen, dass die Küstenbewohner den Warnungen nicht mehr glauben. Im Pazifik kommt deshalb ein ausgeklügeltes Frühwarnsystem zum Zuge.
Ein Netz von Seismographen hilft, ein Beben möglichst genau zu orten. Sobald seine Stärke den Wert von 7 auf der Richterskala überschreitet, leiten die das Pacific Tsunami Warning Center eine Meldung zur erhöhten Alarmbereitschaft ("Tsunami Watch") an die zuständigen Stellen weiter. Messstationen beobachten Änderungen des Meeresspiegels. So versuchen die Wissenschaftler herauszufinden, ob ein Tsunami droht und welchen Weg er nehmen wird. Erst dann wird die Öffentlichkeit informiert und aufgefordert, sich auf höher gelegene Plätze zu retten.
Bei Riesenwellen, die nahe der Küste entstehen, bleibt jedoch kaum Zeit zur Evakuierung. In Japan schützen sich daher einige Orte mit mächtigen Deichen vor der Katastrophe.
Buchtipps ind Links
Walter Dudley, Min Lee
Tsunami!
University of Hawaii Press, 1998, ISBN 0824819691, DM 40,45
Edward Bryant
Tsunami, the Underrated Hazard
Cambridge University Press, August 2001, ISBN 0-521-77599-X, DM 66,75
Bryant unterrichtet in Australien Geographie an der Wollongong Universität. Er ist Experte für Katastrophen. Sein neustes Buch widmet er ganz den Tsunamis, ihrer Entstehung sowie den Spuren, die historische Riesenwellen hinterlassen haben.
"National Oceanographic and Atmospheric Administration" - Links zu Forschungsprogrammen, die sich Tsunamis widmen.
g-o.de Wissen online - Eine gute Übersicht unter dem Stichwort "Tsunami".
Das Pacific Tsunami Museum hat sich der Aufklärung über die Riesenwellen verschrieben. Es bietet Bilder, Daten und Links zu verschiedenen Tsunamiereignissen an.
Auf der Seite des International Tsunami Center (ITIC) finden Sie ein "Tsunami Glossary" als PDF - Datei zum runterladen.
