12.12.2008 mein freund ist nicht mehr bei uns :(

liebe joyeux,

ich versteh dich gut.

bei uns war es so, dass wir miteinander auf urlaub in schweden waren, ich bin ein paar tage früher zurückgefahren, weil ich zu einem prozess wollte. die monika ist noch in schweden geblieben, und dort beim wandern in eine schlucht gestürzt. das ist jetzt eineinhalb jahre her, wir waren zu dem zeitpunkt 10 jahre zusammen, sie war 30, ich 34. hätte ich gewusst, dass sie dort hinfährt und dort herumkraxelt, hätte ich sie wäre ich nie und nimmer heimgefahren. aber ich hab es nicht gewusst. und sie hat das auch eher spontan entschieden.

ich hab mir zwar nie die schuld gegeben, aber der gedanke "wär ich bloß dortgeblieben" hat mich sehr lang verfolgt. manchmal kommt er mir heute noch, aber eher selten.

ich werd nie wissen, was dort genau passiert ist. die polizei hat absolut nix herausgefunden. es hat 1 monat gedauert, bis ihr körper im fluss gefunden worden ist. ich werd nie wissen, ob es unfall, verbrechen oder selbstmord war. ersteres ist zwar mit abstand am wahrscheinlichsten, aber die anderen möglichkeiten sind auch nicht komplett auszuschließen.

sie war mein absolutes ein und alles, ich empfinde für sie mehr liebe als für alle anderen menschen zusammen und das war immer so, seit wir zusammen sind.

über ein jahr lang hab ich alles wieder und wieder durchgekaut, jeden gedanken und jedes gefühl. irgendwann war ich so weit, dass ich ihr wirklich von herzen sagen konnte, dass sie ihren weg gehen soll und ich meinen gehen werd (vom verstand her war mir das natürlich alles von anfang an klar, aber bis man wirklich so weit ist, das ist ganz was anderes).

meine erinnerung ist in keinster weise schwächer geworden, meine liebe hat nie nachgelassen, und natürlich sind ununterbrochen haufenweise erinnerungen gekommen (praktisch bei jedem handgriff), die mich sehr traurig gemacht haben.
die erinnerungen kommen nach wie vor, aber sie machen mich nicht mehr so traurig. ab und zu kann ich sogar lachend an manche sachen denken. jedenfalls sind die erinerungen mittlerweile enfach was schönes, verbindendes, und ich fühle mich sehr stark und vertrauensvoll mit ihr verbunden, seit ein paar monaten wieder immer stärker, auch wenn das durch die extreme trauer davor für lange zeit ziemlich irritiert war.

du fragst, wie das gehen soll, die erinnerungen in was positives umzuwandeln. aber da gibts keine kochrezepte, das kann nur jeder für sich selbst machen. es wird nicht heute passieren, und auch nicht in den nächsten wochen, aber wenn du deine trauer/wut/angst/verzweiflung annimmst, durcharbeitest und auslebst, dann lässt sie irgendwann nach, und dann entwickelt sich mit der zeit ein positiverer blick, auch wenn du dir das vielleicht im moment nicht vorstellen kannst.

die frage, was genau passiert ist, wird mir wohl niemand in dieser dimension beantworten können, außer ich find ein medium, das mich zu 100% überzeugt.

aber mittlerweile kann ich einigermaßen damit leben, dass ich das nicht erfahren werd. vielleicht soll das einfach so sein, was weiß ich? ich kann ihr nur liebe und vertrauen geben, und das tu ich. mehr kann ich nicht für sie tun. ich hätt mir nix mehr gewünscht, als mit ihr alt zu werden. wir hätten noch viel zu erleben und zu besprechen gehabt.

auch diese gedanken, ob und wie ich sie wiedersehen werde, haben mich sehr beschäftigt. heute bin ich mir einigermaßen sicher, dass WENN es nach dem tod weitergeht, ich dann sicher alles sehen werd, was ich brauche. was auch immer das dann ist. dass man das in der tiefsten trauer nicht so sehen kann, ist mir aber auch klar. konnte ich damals natürlich auch nicht. aber es bliebt nicht die ganze zeit so. mit der zeit kommen erkenntnisse, und wege tun sich auf. wie das genau ausschauen wird, kann ich dir nicht sagen, weil es bei jedem anders ist. der schmerz lässt nach, aber die liebe nicht.

vielleicht kannst du mit diesem geschreibsel von mir momentan wenig anfangen. ich will dir nur sagen, dass ich mit nach dem unglück viele monate lang nix mehr gewünscht hab, als meinen eigenen tod, möglichst schnell. aber heute kann ich die monika ruhig und vertrauensvoll als einen teil von mir sehen, der mich immer begleiten wird und immer bei mir ist. natürlich überkommt mich immer noch ab und zu die trauer, aber das hat nichts mehr mit dem tiefen entsetzen und der totalen verzweiflung der ersten zeit zu tun.

ich halt dir die daumen.
 
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Hallo Hagall,

das hast Du wunderschön gesagt, dass Du Deine Monika als einen Teil von Dir siehst, der Dich immer begleiten wird.

Genauso empfinde ich inzwischen für meinen Mann. Er war fast 20 Jahre ein Teil von mir, aber erst seit seinem Tod ist mir das so wirklich bewusst geworden. Und jetzt ist es für ewig.

Ja, natürlich fehlt er entsetzlich. Aber durch die Erinnerungen stellt man fest, dass doch mehr geblieben ist, als anfangs befürchtet.

Danke, dass Du diesen schönen Gedanken noch mal ausgesprochen hast.

LG

Rozo
 
@ Hagall

Danke für dein Posting!
Das ist auch schrecklich wie es bei dir und deiner Monika war, tut mir alles so Leid!!!
Wenn ich hier so lese, dass du, und ihr anderen auch, eure Partner verloren habt, und ich schreibe über meine Mutter, komme ich mir manchmal vor als würde ich übertreiben.
Aber im richtigen Sinne tu ich das vielleicht doch nicht.
Ich hatte mit ihr schon sehr lange öfters Differenzen und meine Kindheit war nicht allzu leicht.
Woran ich allerdings nicht meiner Mutter die Schuld geben muss, sondern ihren Krankheiten.
Mit rund 13 Jahren konnte sie nicht mehr richtig für mich sorgen, und der Spieß drehte sich um, ich kümmerte mich um mich, und um sie etwas mit.
Was mit der Zeit immer mehr wurde.
Ich hatte durchaus meine verrückten Jahre in denen ich wegging, aber so unbeschwert war es nie.
Und immer die Hoffnung, es wird wieder, es wird wieder, dann habe ich auch eine gesunde Mutter und ein halbwegs normales Familienleben, und dann dies und jenes...
Und alles was das behindern hätte können, auch nur in kleinster Weise, stellte ich hinten an.

Meine Mutter war also vorrangig.

So gings bis zum Schluss...

Als ich so 20 war, sagte mir eine Ärztin von ihr, ich müsse die Rollenverteilung hier sowieso ganz anders sehen. Nicht Mutter und Tochter.
Ich wäre die Erwachsene und sie das "Baby" auf das es etwas aufzupassen gilt.

Ich wollte also ausziehen, ging zuerst nicht, aus ihrer gesundheitlichen Sicht.
Danach wäre es gegangen, da sie Unterstützung bekam, allerdings hatte sie kein soziales Umfeld mehr, und sprach ich das Thema an, blockte sie ab.
Sie alleine zurück lassen, hätte ich nicht gekonnt.
Wir wohnten zusammen, aber schon fast eher nebeneinander als miteinander.

Zum Schluss der Krebs.
Die Chemotherapien brachten sie zum Ende. Nicht der Krebs. Die Therapien machten sie körperlich und seelisch fertig.
Und ich wollts nicht akzeptieren, dass es nicht mehr bergauf gehen kann.
Und sie hat gegen meine Hilfe protestiert. Was alles noch schwerer machte.
Kochte ich was, schmeckte das partout nicht, kochte am nächsten Tag die Hilfe vom Roten Kreuz das gleiche, aß sie es...
Ich kochte oft 3, 4 oder noch mehr Mahlzeiten am Tag.
Sie nahm einen Bissen, schmeckte nicht, nächste Mahlzeit...
Ich kaufte und kaufte und kaufte, der Kühlschrank randvoll, aß sie von irgendwas auch nur einen Bissen, hatte ich ne Hemmung, davon auch zu essen, weil es ihr ja noch schmecken könnte.
Der Küche übervoll mit Lebensmittel, und das meißte landete aber im Müll...

Ich wusch die Wäsche, sie riss mir die Waschmaschine auf, so dass alles überschwemmt war, und das an einem Tag gleich zweimal.
Sie wollte wieder Hausarbeit machen, aber die Chemo verwirrte sie so sehr, dass sie nicht mal die Waschmaschine schaffte...

Sie wurde inkontinent, durch die verdammte Chemo, und es kam vor dass ich 2, 3 mal täglich ihr Bett wechseln musste, sie waschen musste, und die Toilette reinigen musste, weil alles verschmutzt war.
Sie verstopfte mir die Toilette, und das auch mehrmals.

Usw usw...

Und so oft ich ihr auch das und jenes sagte, sie machte es nächstes mal wieder...und wieder...
Leicht war es also die letzten Monate nicht.

Der nächste Schritt runter, meine Mutter inkontinent.

Vorher der Chemo ging sie alleine einkaufen, danach konnte sie gar nichts mehr alleine...sich nicht alleine waschen, sich nicht mal ein Glas Wasser aus der Küche holen.
Größtenteils fütterte ich sie.



Ich probierte und probierte, und gelangs nicht so wie ich wollte, und meine Nerven waren schon am Zerreissen, provozierte ich sie auch.
Sagte ihr, sie macht es mir schwer, sie soll essen und trinken, ansonsten muss das Rote Kreuz eben stundenlang täglich hier sein, oder sie wieder ins Spital, weil ich nicht verantworten möchte, dass sie vor lauter Flüssigkeitsdefizit zusammenklappt. Sie soll sich zusammenreißen, sie soll sich nicht so anstellen, sie soll das und jenes....
Nutzte nichts. Als würde sie nichts interessieren.

Bei mir nutzte gar nichts, sie reagierte nicht, also hab ich sie provoziert, teilweise wirklich extrem, und hätte mir gewünscht, sie hätte mir eine ordentliche Ohrfeige runtergehauen, und wäre wieder aus der Lethargie rausgekommen, und hätte wieder gegessen und getrunken.
Aber klappte nicht.
Ihr Lebenswille war weg, sie wollte nicht mehr, besonders nicht in solchen Situationen, dass die Tochter die Mutter wäscht, auf die Toilette bringt, sie füttert usw...weil die Mutter es nicht mehr kann.

Sie brachte mich oft zur Weißglut, weil, egal was ich probierte, nichts klappte, machten es Fremde, klappte es.
Und ich gab ihr die Schuld daran. "Sie bockt, sie machts Zufleiss" dachte ich oft.
Hat sie nicht, sie wollte SO nur nicht....das weiß ich jetzt.
Tja, jetzt weiß ich einiges was ich damals nicht wusste, und es ist mir vieles bewusst geworden, was ich vorher nicht merkte und sah, und wollte ich hätte es vorher schon gewusst...hätte ich einiges nicht gesagt, und einiges anders getan.
Und das werd ich mein Lebtag nicht los werden!

Hätte, wollte, würde, sollte...scheisse!


Sie sagte mir mal, "schau, jedesmal wenn ich im Spital war, habe ich danach wieder mehr Tabletten"
Was auch stimmte.
Und jedesmal nach dem Spital ging es ihr körperlich wieder mieser, wegen den ganzen Chemos.
Das hat sie nicht mehr verstanden, dass es so ist, denn im Grunde sollte es einem ja nach dem Spital besser gehen, nicht schlechter...


Teilweise hat sie mich nach den Chemotherapien nicht mal erkannt, wenn ich neben ihr war...erst nach einigen Minuten im Spital "ach, du bist auch da?????"
Sie redete mich öfters mit "Mama" an, und korrigierte sich gleich danach selber, um mich 3 Minuten später wieder mit "Mama" anzusprechen.
Das letzte mal als sie daheim war, fragte ich sie, ob sie wüsste, wann mein Geburtstag ist.
Sie gab den Geburtstag meiner schon vor sehr langer Zeit verstorbenen Schwester an, und war ganz entsetzt, als ich sie korrigieren musste.

Sie verwechselte uns, oder vermischte uns, oder wusste es nicht mehr, ich weiß nicht....


Naja, sie starb im Spital, der Arzt nahm ihr ihr Codidol und ihr Morphium weg.
Sie bekam nur noch Novalgin, was ein Witz ist bei Lungenkrebs.
Sie bekam 3 Tage vor ihrem Tod eine Zimmernachbarin (in einem Zweibettzimmer) die sehr alt war, und auch nicht mehr richtig bei sich)
die ganze Zeit irgendwas daherplapperte und schrieh..."ich will raus, bitte raus, Ausgang....bitte..."
Stundenlang....

Und unter diesen Umständen verstarb sie, wer weiß wann, irgendwann in der Nacht.
Und wenige Tage vorher quälten sie die Ärzte noch mit einer Chemotherapie, auf der ihr extrem schlecht wurde, und sie Schmerzen bekam, sodass die dann abgebrochen werden musste.
Sie war da schon in einem körperlich so miesen Zustand, wo ich, hätte ich klar denken können, (was ich aber leider nicht konnte) diese Chemo aufs strengste abgelehnt hätte, da es ersichtlich war, dass es nichts mehr bringt, außer Schmerzen.

Und ich weiß eines....
Sollte ich Krebs bekommen, ich verzichte auf Chemotherapien und dergleichen.
Sterbe ich früher, aber der Dreck kommt mir nicht in den Körper!
Besonders nicht, wenns palliativ ist...
Das bringt imho nämlcih rein gar nichts mehr, außer noch mehr Schmerzen, und imho vielleicht sogar ein schnelleres Fortschreiten des Krebs, in der Chemopause....


Naja, wie gesagt, Trauer, Traurigkeit, Einsamkeit, Hass, Schuldgefühle, ich hab alles, und alles wechselt sich ab.....


Naja, was ich sagen wollte, ich hoffe ich gehe euch nicht auf die Nerven mit meiner Mutter, wo ihr hier alle über eure Partner schreibt.
Aber meine Mutter war 30 Jahre lang an meiner Seite, und ich hab gemacht und getan und überlegt und dies und jenes, ob ich was tun kann, wie es ihr mit ihren anderen Krankheiten wieder besser gehen könnte.
Und momentan ist es so als wäre der ganze Sinn, alles worauf ich hingearbeitet habe, mit ihr gestorben.
Weil es nicht so wurde, wie ich wollte dass es wird.

Es gibt viele hässliche Erinnerungen, auch wegen der zahlreichen Krankheiten, ich hoffe dass irgendwann mal die schönen Erinnerungen trotzdem überwiegen, und ich alles anders sehen kann.

Und ich hoffe so sehr ich sehe sie wieder...ich hoffe es gibt danach was, ansonsten wär ihr Leben voller Krankheiten und Schmerzen ganz umsonst gewesen....
Und da erkenne ich keinen Sinn...
 
wenn man liebt und für immer abschied nehmen muß tut es immer weh, egal welche verbindung bestand ... ich trauere derzeit um meine katze "baby" die 13 jahre mein treuer begleiter war ... die sich nie beirren hat lassen und immer zu mir stand, die mich abgöttisch liebte (auch dieser verlust schmerzt) gott sei dank habe ich noch andere pelzige an meiner seite, die mich brauchen und ich sie und es wird nicht der letzte abschied sein, aber darüber möchte ich jetzt gar nicht nachdenken.
*hagall* ich weiß wie verzweifelst du damals warst, aber ich war in einer ähnlichen situation vor 1 1/2 jahren und ich danke dir wie du dich unserer *jungen* hier annimmst, außerdem neugierig bin wer bist du auf dem foto - ich sehe nur lange haare *ggg* und wie geht's deiner neuen freundschaft ... denn trauern ist eine seite, aber das widerspricht sich nicht mit dem das wir unser leben weitergestalten, aber das versteht man erst wenn einige zeit ins land gezogen ist, daß es weitergeht, ganz egal ob wir lachen oder weinen ...
 
was leider den schmerz das wir unseren geliebten menschen (bei mir ja fast 50-60) solange nicht mehr sehen können... nicht lindert..

ich will einfach nicht das es noch so lange dauert...mehr will ich gar nicht
 
heute gehts mir so richtig schlecht :(
ich hab magenschmerzen und mir ist total übel :(

mein freund wär heute 23 jahre geworden :(
ich hab ihm einen brief geschrieben doch ich weiß nicht ob ich es schaffe dass ich heute zum grab fahre :(
 
*bambie* ist kein schöner tag für dich, ich weiß auch nicht wie du ihn am besten überstehst - am friedhof liegt seine irdische hülle - ich würde nur dorthingehen, wenn es wirklich ein bedürfnis ist.
 
ja ich werde vl am abend hinschaun wenn keine leute mehr dort sind. weil am nachmittag sind sicher all seine verwandten und freunde da. udn i hab echt keine lust dort mit anderen zu stehen. will alleine dort sein :(
mal schaun ob es mein magen zulässt dass ich hinfahren kann
 
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@bambie
bei mir ist es am samstag so weit - monikas geburtstag. ich werd sicher zu ihrem gedenkplatz im wald gehen.
aber mach dir keinen druck. entscheidend sind nicht plätze oder bestimmte tage. wenn es eine existenz nach dem hiesigen leben gibt, dann spürt er deine liebe, egal wo du wann bist.

@joyeux, ich glaub kaum, dass du irgendwem hier auf die nerven gehst. mir jedenfalls sicher nicht.

vor leuten wie dir kann man doch wirklich nur den hut ziehen. wer macht das denn heute noch, sich solang und so aufopfernd (und gegen alle widerstände) um kranke angehörige kümmern? wenn du dich da in deinem thread auch noch als schlechte tochter bezeichnest, nur weils dir vielleicht auch manchmal zu viel war und du nicht in jeder einzelnen situation so gehandelt hast wie es dir heute richtig vorkommen würde, dann ist das wohl - dezent ausgedrückt - nicht so ganz angebracht. glaub ich. irgendwie wart ihr wohl ziemlich zusammengeschweißt und in einer alles andere als einfachen situation, und das über lange zeit. du bauen sich ab und zu aggressionen auf beiden seiten auf - alles andere wär in meinen augen geradezu absurd. du bist auch nur ein mensch, und deine mutter ebenso.

du bist sehr streng mit dir, kommt mit vor. das ist einerseits gut, wenn man selbstkritisch ist und eigene fehler erkennt. aber fehler passieren meistens deshalb, weil man es in der situation nicht besser gewusst hat. das ist wichtig, sich darüber klar zu werden.

ich denk auch manchmal über situationen nach, wo ich heute der meinung bin, dass ich mich da falsch verhalten hab. monatelang hab ich andauernd an sowas gedacht. aber es hilft niemandem, wenn ich mich deshalb fertig mach. ich hab es in den situationen meistens nicht besser gewusst. es tut weh, ihr das nicht mehr sagen zu können, oder zumnindest ihrer physischen form nicht.
aber wenn sie noch in irgendeiner form existiert und mitkriegt, was ich tue und denke, dann weiß sie, dass mir meine fehler klar sind. warum sollte sie mir nicht verzeihen? warum sollte ICH mir nicht verzeihen? warum sollte ich IHR nicht verzeihen? wem würde das irgendwas bringen?

aber da braucht man eben auch zeit, um das wirklich von innen her zu erkennen.

@eva
du sagst es, jede trauer um geliebte lebewesen hat ihre berechtigung. niemand von uns ist in der position, für sich in anspruch zu nehmen, dass der eigene schmerz mehr wert ist als der von anderen. das ist allerdings zugegebenermaßen etwas, was ich mir selber immer wieder klarmachen muss.

wer ich auf dem foto bin? also, im zentrum des fotos sind 2 personen, von einer sieht man lange haare und gesicht, von der anderen nur lange haare. erstere person bin ich.

was die frau betrifft, die ich vor 2 wochen kennengelernt hab - irgendwie sind da nicht wirklich besondere gefühle meinerseits da (und ihrerseits auch nicht, glaub ich). die schmetterlinge haben sich jedenfalls nicht gemeldet. aber das ist echt kein problem. ich bin froh über die erkenntnis, dass möglicherweise doch "noch was geht", wenn auch eher nicht mit dieser frau.
 
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